Feldhasen erholen sich langsam

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Tun wir nicht, aber schaut Euch mal diese Grafik an. .....
Grafik...
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Manchmal, swenn ich die Spuren im hohen Gras finde, denke ich mir, dass auch die Sauen gezielt suchen.
Natürlich suchen sie nach Fraß. Sind ja Allesfresser.

Bärensattler schrieb:
...
Zudem räumt das massig vorhandene Scharzwild ebenso kräftig unterm Niederwild auf.
Sauen machen sogar Rehkitze nieder, wenn sie welche entdecken. Da bleibt der zufällig gefundene, zwei Tage alte, Junghase nicht ungeschoren.

Beweise dafür hätt ich auch. Der Fuchs ist nicht an allem schuld!
 
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... dann bitte eine Erklärung von Dir: Wie kann es sein, das vor ca. 50 Jahren, wo keine intensive Raubwildbejagung stattgefunden hat, die Strecke an Hasen, Rebhuhn und Fasan um ein vielfaches höher waren als heute.
D.T.

Weil es einfach nicht stimmt? Vieles wurde hier ja schon geschrieben. Natürlich wurden in den 70ér Jahren noch Baue vergast und damit nicht nur dem Fuchs sondern auch dem Dachs und auch oft genug auch dem Iltis und dem Marder den Garaus gemacht. Und natürlich gab es in den 70er Jahren noch die Tollwut. Vielleicht aber auch weil da noch Krähen und Elster Nester ausgeschossen wurden und Gifteier gelegt wurden? Weil das Niederwild noch durch die massenhaften Bestände an Feldhamstern entlastet wurden? Weil damals noch extrem intensiv die Fallenjagd mit dem Eisen ausgeübt wurde? Weil die Bestände der Greifvögel noch durch die DDT Eier extrem niedrig waren? Damals wurde kein Raubwild und kein Raubzeug von den Jägern geschont. Also bitte nicht behaupten, damals hätte in den NW Revieren in Deutschland keine intensive Raubwildbejagung stattgefunden! Das stimmt nämlich einfach nicht.
 
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Noch einmal zu den Sauen mit den Gelegen. Ich bekomme Schmutzeier von einer Hühnerfarm, die sind voll mit Hühnerkacke und riechen nicht nach der Aldi-Verkäuferin. Warum bleiben die oft liegen bis der Dachs sie holt? Als ich die sieben Jahre den Kontakt zu einer Rotte hatte, war auch das Auslegen von Hühnereiern im Programm. Zu 90 % war des Fuchs und Marder obwohl dort um die Kirrung die Sauendichte sehr hoch war.

Bei meinem leider zu früh verstorbenen Jagdfreund aus der Uckermark habe ich gesehen dass sich Sauen und Fasan nicht ausschließen müssen. Bei den Graugänsen brüteten 60% erfolgreich, beim Kranich 80%. Die Sauen lagen in den gleichen Söllern. Er erlegte pro Jahr weit über 100 (140) Sauen auf 1.000 ha fast nur Feld. Dazu dieselbe Zahl nur an Haarraubwild.

Wenn die Sauen das vorletzte Auerwildgelege fressen, dann ist das dramtisch. Die Untersuchungen der UNI Dresden besagen für das Offenland etwas anderes....
Wie passt das zusammen? Vor der Umstellung einiger Betriebe auf Bio haben wir z.B. 2018 noch 38 Sauen auf 350 ha Wald und 650 ha Feld erlegt und hatten trotzdem einen bejagbaren Niederwildbesatz. Wenn ich die Fasanenfütterung nicht alle zäune sind sie schnell kaputt.
 
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"mit sichtlicher Freude"... Etwas sehr vemenschlicht...
Die Frage, die sich immer wieder stellt: Wieviel Räuber dürfen wie viel Beute machen? Denn das Räuber-Beute-Beziehungen zu Natur gehören ist ja klar. Damit auch, das Kolkraben Junghasen schnappen, und dies umso häufiger passiert, je häufiger beide vorkommen.
Man möge mir verzeihen, dass ich gelegentlich, grad wenn es ums Niederwild geht, etwas emotional werde.
Räuber-Beute-Beziehungen werden unwichtig, wenn der Bauer am Wochenende 400ha Wiesen abschleppt und dabei 100(0?) Junghasen killt.
Gruß-Spitz
 
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Den Verkehr nicht vergessen. Wenn jede Woche nur ein Hase überfahren wird - und das ist an vielen Straßen nicht mal sehr viel - dann ist ein schöner teil der Jahresstrecke bereits erlegt.
 

z/7

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Wie alle Räuber kann er sich anpassen.
Aha. Du schreibst die Naturgeschichte um?

Es gibt genügend Beutegreifer, die Spezialisten sind, sich nicht anpassen können und deshalb auch gern mal kurz vor der Ausrottung stehen. Langsam reiten.
 
G

Gelöschtes Mitglied 3063

Guest
An sich eine gute Frage. Allerdings stellt sie sich meist nur denen die nicht versuchen ein Niederwildrevier aufzubauen bzw. auf gutem Stand zu halten, die wissen meist um die Antwort, auch im Bezug auf die unzähligen nichtjagdbaren Arten die von der Räuberarmada sagen wir mal nur bedingt profitieren.
Wichtig ist auch in dem Zusammenhang wie viele Arten Räuber denn vorkommen. Ist ja dann nicht nur der Rabe, dann kommen Weihen, Bussarde, Milane , Reiher usw. Von den bejagbaren Arten ganz zu schweigen. Aber im Grunde wird das zu wenig untersucht und publiziert, bringt auch zu wenig Wählerstimmen denn Lieschen Müller interessiert das nicht. Da zählt nur Energiewende, Klimawandel und der Klimaschutzwald.
Da ist die Frage wieviel Bäume das Rehwild verbeißen darf Ruck-zuck beantwortet.
Das war aber nicht meine Frage. Ich hab lang genug im Niederwildrevier Raubwild-/zeugbejagung mit Flinte, Terrier und Falle in heute unvorstellbarem Ausmaß betrieben und weiß ob deren Einfluss auf das Niederwild und sem ganzen Kielwasser dahinter.
Mir ging es aber um was anderes...
 
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Es gibt doch nicht nur einen Einfluß, der zum starken Rückgang der Besätze geführt hat. Flurbereinigung, damit einher gehend das verschwinden etlicher Säume mit Kräutern und Deckungen, mit Rückgang der Viehhaltung , in vielen Gebieten, Wegfall von Weideland. In Gebieten mit Rindviehhaltung ist aus Weiden Mähgrünland geworden mit bis zu 7 Schnitten/Jahr, nachlassen vieler bei der Bejagung von Prädatoren bis hin zu Verlust des Interesses an Niederwildhege, räuberische Neubürger, andere Geschwindigkeiten bei der Landbewirtschaftung, größere Mäh-, Schnittbreiten und höhere Geschwindigkeiten, verbunden mit deutlich größeren Flächen und vielleicht??? auch das Mischen vieler Wirkstoffe beim Pflanzenschutz. Nicht zu vergessen, dass heute im Rahmen der "Energiewende" etliche Ackerschläge mit Getreide, berits im Juni gehäckselt werden, da bleibt nichts.
 
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Wenn der Landwirt über seine ökologischen Vorrangflächen Artenschutz im Offenland "produziert" soll er auch gutes Geld dafür bekommen. Dafür müssen sich die Regeln für diese Fäche an den Bedürfnissen der Arten orientieren. Bisher ist es umgekehrt. Landwirte müssen Biotope vernichten, auch wenn sie nicht wollen. Unser Volkbegehren war ein Rohrkrepierer. Wenn jetzt die Gewässerrandstreifen einmal im Jahr gemulcht oder gemäht werden müssen, dann war mir ein Acker dort vorher lieber.
Was die Verkehrsverluste angeht: Wir haben bestimmt genug Straßen aber die Verkehrsverluste halten sich in Grenzen. Ich müsste jetzt für eine Vergleichsrechnung mal die Straßenlänge errechnen. Aber wir hatten im letzten Jahr grad mal 2 Hasen die überfahren wurden, bei einem Bestand von ca. 50 Stück pro 100 ha
In Niederbayern jagten wir in einen Dreieck der Bundesstraßenauffahrt: "Was da soll es Fasanen geben?" Es gab welche, angeblich werden nur wenige bis gar keine überfahren und es waren gut welche drin obwohl dort nicht gefüttert wurde.
Was den Einfluss der Chemie angeht, so bin ich noch am genauen Beobachten, nachdem wir fast ein Biorevier haben.
Aber im letzten Jahr hat ein Biolandwirt noch schnell unsere beste Rebhuhnwiese umgebrochen und Acker daraus gemacht. Der durfte das.
 
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Der Apfel fällt nicht weit vom Baum, das ist nun mal so. Und man muss ihnen mitgeben dass es andere Beurteilungskriterien gibt. Ich denke Du hast als Vater einen guten Job gemacht.
 

z/7

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Das war aber nicht meine Frage. Ich hab lang genug im Niederwildrevier Raubwild-/zeugbejagung mit Flinte, Terrier und Falle in heute unvorstellbarem Ausmaß betrieben und weiß ob deren Einfluss auf das Niederwild und sem ganzen Kielwasser dahinter.
Mir ging es aber um was anderes...
Das vermisse ich in dieser Diskussion schon die ganze Zeit. Der Fachbegriff lautet "kompensatorische Mortalität". Wer an Corona stirbt, kann nicht mehr an Influenza sterben. Wer erschossen wird, kann nicht mehr überfahren werden. Oder vom Fuchs gefressen. Oder an Tularämie erkranken.

Das Schrauben an einem oder auch mehreren Faktoren bringt nicht viel, wenn man damit nicht in Bereiche vorstößt, in denen Verluste oder Zuwächse deutlich über Reproduktion bzw. Mortalität liegen, oder die Biotopkapazität wesentlich verbessert wird. Das gilt für die Beute wie für den Beutegreifer. Das niederträchtige an der Sache für den Niederwildheger: je mehr Niederwild da ist, desto besser geht es den Räubern. Hattrick.
 
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Den Verkehr nicht vergessen. Wenn jede Woche nur ein Hase überfahren wird - und das ist an vielen Straßen nicht mal sehr viel - dann ist ein schöner teil der Jahresstrecke bereits erlegt.

Wenn ich daran denke wieviele heuer bei uns schon überfahren wurden... Müssten seit gestern 25 sein seit 1.1. Aber das lässt sich ja leider nicht beeinflussen. 🙄

Allerdings sagt ein guter Jagdfreund meines Großvaters, der unzählige Jahrzehnte Erfahrung mit Niederwild und Raubwild hat, immer: "Wenn viele Hasen zamgführt werden, sind auch viele im restlichen Revier da."
Meistens hatte er damit auch Recht, also "eigentlich" ein gutes Zeichen😅

Lg und WMH
 
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Wer steckt denn hinter der Mulchpflicht ?

Ich habe nur einmal den Bauernpräsidenten gehört, der meinte "Es ist den Leuten doch nicht zu vermitteln, wenn die Landwirte Geld bekommen, obwohl sie gar nichts machen, deswegen muss wenigstens einmal im Jahr gemulcht werden."

Aber ich denke, dass wäre den Leuten sehr wohl zu vermitteln.
 

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