Rheinland-Pfalz: Landesforst erhält Ausnahmegenehmigung

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Manch einer macht sich echt lächerlich.
Ist schon lustig das Die ohne die es keine Waldbaulichen Probleme geben würde sich ausgerechnet berufen fühlen selbige zu beheben.
Wer ist den für unseren Kulturwald der einzig auf Profit ausgelegt ist verantwortlich? Die Diplomwaldschrate dieser Republik haben es versaut! Sie sind nicht die Lösung Sie sind das Problem.
Den Förstern dieser Republik geht es nicht um einen gesunden Artenreichen Wald es geht seit 100 Jahren nur ums Geld.
Sie kennen bei allem was sie machen einfach kein Maß egal ob Waldbau oder Jagd.
Wenn ich erlebe wie vom Forst hier verfahren wird glaubt man der Wald sei ein Rechtsfreier Raum für dem Forst scheint es keine Regeln zu geben. Eines der wenigen öffentlich gewordenen Belege meiner Behauptungen ist der Forst im Bereich Müritz Nationalpark der leider nicht die Ausnahme ist.
Wir Jäger haben uns in §1 unseres Jagdgesetzes als Ziel geschrieben für einen Artenreichen und gesunden Wildbestand der dem Lebensraum angepasst ist zu sorgen ich denke im Gegensatz zum Forst sind wir unserer Aufgabe nachweislich gut gerecht geworden.
Leibe Förster nur weil man etwas Studiert hat heist es noch lange nicht das man es kann!!!! Ihr seit der beste Beweis.
Meine Daten für eine Anzeige gerne per PN

Einzig auf Profit: Woher kommt diese Behauptung??? Laubholzreiche Mischwälder sind deutlich weniger "rentabel" als reine Nadelforste. Zudem brauchts bei deren Begründung deutlich höhere Investitionen als bei Kiefer und Fichte. Sie sind dan in der Folge halt deutlich stabiler und somit weniger risikobehaftet. Darüber hinaus erfüllen sie Ihre Waldfunktionen (Klima, Boden, Wasserhaushalt, Erholungsfunktion, Lebensraum, Biodiversität usw.) deutlich besser, als reine Nadelhlzforste.

Artenreicher Wald: Genau darum geht es. Artenreich, nicht unbedingt reich an Rehen. Aber Rehe sind auch nur eine Art.

Rechtsfreier Raum: Es gibt ein Bundeswaldgesetz, jedes Land hat sein Waldgesetz, dazu kommen noch Jagdgesetze, Naturschutzrecht, BGB usw. Muss man lange Zeit für studieren, um da alles aufm Schirm zu haben. Ist im Forststudium fester Bestandteil. Bei der Jägerausbildung ist das vergleichsweise übersichtlich dagegen. Rechtsfrei ist da garnix. Gibt es Verstöße, kann und sollte der Verursacher dafür zur Verantwortung gezogen werden. Die einzigen, die das immer dagegen sind, sind die Wild vor Wald-Schreier (zu denen ich Dich jetzt auch mal zähle), die fordern, dass der Grundsatz "Wald vor Wild" (bayerisches Waldgesetz) und angepasste Wildbestände aus den entsprechenden Gesetzen gestrichen werden. Umsetzen (Wald vor Wild) tun es nicht viele und die werden hier wüst beschimpft...

Forst im NP: Es zeigt, dass Du keine Ahnung hast: Im NP wird keine Forstwirtschaft betrieben, die Holznutzung eingestellt.

Gesunder Wildbestand, dem Lebensraum angepasst: Gesund heißt nicht, dass er stückzahlreich ist. Gesund heißt erstmal, dass die überwiegende Zahl der Stücke körperlich gesund sind und ihren sozialen Bedürfnissen gerecht werden können. Ich denke, den Rehen im Staatswald geht es da nicht so schlecht. Kümmerer kenn ich überwiegend aus "überhegten" Revieren. Die Anpassung an den Lebensraum sehen halt die Grundeigentümer anders als die Jäger. Da im Gesetz aber auch steht, dass Schäden von land- und forstwirtschaftlichen grundstücken abzuwenden ist, und die Naturverjüngung im wesentlichen ohne Schutzmaßnahmen möglich sein soll, geh ich mal davon aus, dass der Gesetzgeber gemeint hat, die Wildbestände sind der Landschaft und nicht die Landschaft den Wildbeständen anzupassen.

Kann sein, dass man auch ohne Forststudium ein guter Waldbauer sein kann, glaub ich sogar. Das erfolgreiche Ablegen einer Jägerprüfung qualifiziert allerdings definitiv nicht dazu, die Probleme im Waldumbau besser zu lösen, als es die Förster tun. Schreien und Leute beschimpfen ist in diesem Zusammenhang übrigens auch nicht zielführend.

Und um jetzt mal etwas zur Ehrrettung meiner Vorgänger zu schreiben: Die Wälder, die aktuell zum Waldumbau anstehen sind vor Hundert oder mehr Jahren zu ganz anderen Rahmenbedingungen entstanden, wie sie heute bekannt sind. Die Ansprüche der Gesellschaft haben sich ebenfalls gewandelt. Viele der heutigen Bestände in meinem Revier stocken auf ehemaligen Schaf- und Ziegenweiden auf devastierten Böden. Auf diesen Böden überhaupt einen Wald hochzubekommen war schon eine Mammutaufgabe! dass dabei 90% Nadelholz geworden, ist aus heutiger Sicht nicht schön, aber immer noch besser wie gar kein Wald!

Wer meint, der Waldbau solle doch bitte wieder so betrieben werden, wie vor 100 Jahren, weil es damals seitens des Forstes eben keine "Vernichtungsfeldzüge gegen das arme Rehwild" gegeben hat, der möge aber bitte auch für den Schrotschuß aufs Rehwild plädieren. Der war damals nämlich auch erlaubt und vielfach praktiziert! (Nein, ich bin nicht dafür diesen wieder ein zu führen! Es kann aber doch nicht sein, dass die Jägerschaft aus den Fehlern der Vergangenheit lernen und sich ändern kann, es aber dem Forst vorgehalten wird, wenn er es anders macht als die Generationen zuvor, v.a. wenn man erkannt hat, dass es aus heutiger Sicht anders besser gewesen wäre!)
 
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Auch die doofen Saarländer ziehen nach...

Hab heut das Schreiben an den Saarforst vom Umweltministerium gesehen, dass die Schonzeit für Rehwild (Böcke und Schmalrehe) vom 15.04. bis 30.04.2020 aufgehoben ist.

Tenor des Schreibens ganz klar, wenn ich das böse Rehwild eleminiert habe, kommt der tolle neue klimastabile Wald. Das Rehwild als alleiniger Sündenbock.
Jetzt hört doch endlich mal auf, die gleichen abgedroschenen, unwahren Phrasen wieder und wieder runterzubeten!
Euch schmeckt doch einfach nur nicht, dass die Politik langsam dahinterkommt, dass es draußen Probleme gibt und dass die "Lösungsansätze", die die Jäger bisher dazu präsentiert haben einfach nicht funktionieren. Dagegen gibt es genug ökologisch bejagte Reviere, die die entsprechenden Erfolge vorweisen können.
Wir zum Beispiel machen regelmäßig Exkursionen mit interessierten Bürgern, Funktionären und Politikern, bei denen gezeigt wird, wie es laufen könnte, wenn die Jagd mitzieht. Unser Revier ist dazu sehr gut geeignet, weil es viele Facetten des Waldes repräsentiert: Vom relativ dunklen Fichtenaltbestand, der jetzt mit Tanne und Buche unterbaut wird, bis hin zu alten Kyrill-Löchern, die inzwischen aufgrund der Vegetation kaum noch betretbar sind. Das sind sehr beeindruckende Bilder, bei denen jeder Depp den Unterschied zu den umliegenden herkömmlich bejagten Revieren erkennt, in denen man dann vor den Zäunen und Bonsais steht und fragen kann, was hier falsch läuft. Die Antwort ist immer die gleiche...
Und ja, es gibt bei uns noch mehr als genug Rehe. Genug, dass wir jedes Jahr wieder unsere 12,5 Stück pro 100ha zusammenkriegen.

Die Arten müssen erstmal gepflanzt werden. Dann muss man aber zäunen, oder aber der angestrebte Wildbestand muss 0 sein.
BULLSHIT! Wir haben gepflanzte/gesäte Buchen, Tannen, Esskastanien, Douglasien, ... alles ungezäunt. Und es wächst! Und unser angestrebter Wildbestand ist (wie oben ausgeführt) weit weg von 0.
 
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Ist es denn nicht einfach so, dass man schlicht ratlos ist?

...
So richtig ist mir nicht klar wo die herkommen soll. Auf den riesigen Wiebke-Flächen sind sie für meine Begriffe nicht, in den umliegenden noch gesunden Fichtenkulturen auch nicht. Pflanze ich sie jetzt, glaube ich nicht, dass es eine Wilddichte >0 gibt die es ermöglicht, dass eine künstliche Anpflanzung gelingt...

...also wie ist der Plan?

Der Plan ist, möglichst viele verschiedene Baumarten auf der Fläche zu haben. Fällt eine davon aus, hat man immer noch einen Wald und keinen Scherbenhaufen.

Zudem können wir nur neue Erkenntnisse bekommen, wenn wir möglichst viele Baumarten auf Unterschiedlichen Standorten haben. V.a. die seltenen gilt es dabei zu Forcieren, über die Hauptbaumarten Buche, Eiche, Fichte, Kiefer wissen wir schon relativ viel.

Das Buchensterben wird vielerorts m.E. überbewertet. Ich denke nicht, dass die Buche Großflächig ausfallen wird. Ich geh eher davon aus, dass es eine genetische Selektion ist, die uns vllt. sogar weiter bringt.
Es kam für die allermeisten Förster so überraschend, weil man es von der Buche überhaupt nicht geohnt war.
Bei mir sterben deutlich mehr kiefern ab, als Buchen!
 

steve

Moderator
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Lieber Rehschreck,

Deine fachliche Kompetenz fasse ich wie folgt zusammen:


"Tannen brauchen nicht viel Licht - ab und zu etwas Mündungsfeuer reicht."

"Verbissschutz ist aus Draht gemacht, der beste Draht heißt 308!"

Wenn Du was cleveres zum Thema beizutragen hast verbirgst Du es gut. Dein klassisches Öko-Proletentum kannst Du Dir gerne sparen.
 
G

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Guest
Lieber Rehschreck,

Deine fachliche Kompetenz fasse ich wie folgt zusammen:





Wenn Du was cleveres zum Thema beizutragen hast verbirgst Du es gut. Dein klassisches Öko-Proletentum kannst Du Dir gerne sparen.

Abseits von seiner mitunter taktlosen, provokanten auch mir zuwiderlaufenden Wortwahl hat er aber nunmal nix falsches gesagt. Es braucht keinen Wikdbestand = 0, es sei den, Du verstehst unter 0 = "mir zu wenig".
 
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...
Hier vor Ort setzt man derzeit auf die Weisstanne, wie in der Zeitung zu lesen war:
https://www.allgemeine-zeitung.de/l...-ist-der-hoffnungstrager-im-soonwald_19108177
So richtig ist mir nicht klar wo die herkommen soll. Auf den riesigen Wiebke-Flächen sind sie für meine Begriffe nicht, in den umliegenden noch gesunden Fichtenkulturen auch nicht. Pflanze ich sie jetzt, glaube ich nicht, dass es eine Wilddichte >0 gibt die es ermöglicht, dass eine künstliche Anpflanzung gelingt...

...also wie ist der Plan?

Die heimische Weißtanne kann nur EINE weitere Baumart im Zukunftswald sein. Das Problem bei uns: Die Weißtanne ist die letzte Baumart, die nach der letzten Eiszeit bei uns eingewandert ist. Die Experten streiten sich gegenwärtig, ob ihre gegenwärtige natürliche Verbreitung (also ohne Menschlichesn Einfluss) dem Umstand geschuldet ist, dass sie sich bisher noch nicht weiter hat ausbreiten können, oder ob es nicht doch auch klimatische bzw. dem Boden geschuldete Faktoren sind, die die natürliche Ausbreitung gestoppt haben. Relativ einig sind sich die Experten, dass die bei uns autochtonen Weißtannen einen relativ engen Genpool aufweisen. Dem kann es auch geschuldet sein, dass sich die Weißtanne in trockeneren Gebieten so schwer tut. Es wird mitlerweile angedacht, Weißtannensaatgut aus dem Balkan bzw. Rumänien oder dem nördlichen Griechenland hier einzubringen. Die dortigen Weißtannen haben den genetischen Flaschenhals bei der Rückwanderung über die Aplen nicht mitmachen müssen und kommen wohl jetzt schon mit dem bei uns erwarteten Klima besser zurecht. Aber wie gesagt, auch da läuft die Forschung erst jetzt an...

Aber um es vorweg zu nehmen: Auch die Weißtanne hat Ihre Borkenkäfer und auch die profitieren von der Klimaerwärmung. Auf Kahlflächen braucht man i.d.R. keine Weißtannen pflanzen. Zum einen sind sie sehr stark spätfrostgefährdet, zum anderen kann die Weißtanne als Schattbaumart den zusätzlichen Lichtgenuss nicht so gut in zusätzliches Hohenwachstum umsetzten, wie das nahezu alle andern Baumarten machen, Sprich, sie ist bei viel Licht den anderen Baumarten gandenlos im Konkurrenzkampf unterlegen. Die Pflegekosten in der Folge sind entsprechend imens...

Ich selbst bin HIER weitestgehend von der Weißtanne abgekommen. Zum einen ist ihre Wuchserwartung nicht all zu gut, das Anbaurisiko unterscheidet sich HIER nicht wirklich von dem der Fichte (die ich meist kostenlos aus der NVJ bekomm) und von Natur aus kommt sie hier eben auch nicht vor. Durch ihr langsamess Wachstum brauchts deutlich länger nen Schutz, als bei allen anderen Baumarten. Aktuell haben wir einen Zaun abgebaut. Die zeitgleich gesäte Eiche ist zwischen 1,5 bis 5m hoch, der Bergahorn (gepflanzt) 4bis 7m, Die Douglassie (Gepflanzt) 3 bis 6 m hoch. Von den Tannen ist die höchste gerade mal 1,5m. Wir ham den Zaun jetzt abgebaut und die Tannen in Einzelschutzgitter gezwängt.
Alttannen für eine potentielle NVJ hab ich nicht.
Weißtannen werd ich in größerem Stil wieder einbringen, wenn ich sonst keine Probleme mehr hab...
 
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Für Hessen; hier die Veröffentlichung im hessischen GVBI 2020
Abseits von seiner mitunter taktlosen, provokanten auch mir zuwiderlaufenden Wortwahl hat er aber nunmal nix falsches gesagt. Es braucht keinen Wikdbestand = 0, es sei den, Du verstehst unter 0 = "mir zu wenig".



Ich kann dir durchaus folgen, Wildbestand = 0 ist nicht nötig und auch nicht wirklich, zumindest nicht mit unseren Jagdnormen, zu erreichen.
Aber ich glaube ich habe den folgenden Vergleich schon einmal hier gebracht.
Wir sind hier in Hessen (Buchonia, nomen est omen!) unterwegs, die Buchen dominiert hier in unserer Region anteilsmäßig die Wälder. Wenn ich jetzt in einem Waldgebiet mit sehr hohem Buchen- oder Fichtenanteilen (warum auch immer) versuche Weisstannen oder andere "neue" Baumarten, welche bisher noch nicht einmal marginal vorkamen, ohne Schutz auf größerer Fläche einzubringen, dann ist Ärger vorprogrammiert.
Jetzt der Vergleich;
Weisstannen oder ähnliche Rehleckerlies (kennst du sicher besser als ich) in einem solchem Wald einfach ohne jeglichen Schutz auszubringen zu versuchen; das ist in etwa so, als würde man in Nippes oder Ehrenfeld (Köln), Kreuzberg oder Duisburg-Ruhrort an einer Grundschule vorbeilaufen, einen Sack voll mit Top Markenschokolade oder Marken-Schokoriegeln auf den Schulhof werfen mit der Aufforderung, diese "Delikatesssen" auf keinen Fall anzupacken. Selbst mit der Androhung von Prügelstrafen wird das sehr wahrscheinlich auf dem Schulhof genauso wenig funktionieren wie entsprechend im Wald, die Weissstannen werden genauso wie die Schokoriegel büßen müssen.
Selbst nach Schulschluss und dem zeitweiligen Entfernen der Schüler vom Schulgelände würden die Schokoriegel nicht allzulange überleben!;)

Gruß

Prinzengesicht
 
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Ja, kann ich nachvollziehen. Das wird in 9 von 10 nicht funktionieren. Andererseits kenn ich auch Ecken, da mögen die Reh und auch die Hirsch, die naturverjüngten Tannen einfach nicht. Da sind die deutlich zahlreicheren Fichten stärker verbissen als die wenigen Tannen. Von den Buchen garnicht zu reden.
Und solche "Wunder" gibt es immer wieder! in einem der größten Rehpuffs hier im Raum verjüngt sich die Eibe mittlerweile natürlich und kommt auch unverbissen (Leittrieb) und ungefegt hoch! Zugegeben, das ganze nur in einem 50 bis 100m breiten Gürtel rund um die Häuser, aber immerhin. (die Eibensamen kommen zu 99% auch mit den Singvögeln aus den Gärten oder vom Friedhof. Da die Ahorne dazwischen nach wie vor stark verbissen werden, geh ich davon aus, dass die Reh auch an den Eiben vorbei kommen. Warum sie diese dort nicht verbeißen, wie das 99% der Fläche im Landkeis der Fall ist - ich weiß es nicht. Es gibt Dinge auf diesem Planeten, die kann man nicht erklären. (Auch wenn ich davon übereugt bin, dass sich im WuH Forum einige Spezialisten finden werden, die auch das erklären können...:LOL::LOL::LOL:)

PS: Die Eiben dort haben eine bessere Wuchsform wie alle gepflanzten Eibenkulturen, die ich bislang gesehen hab.
 
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