Ist das moderne Jagd ?

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Jein.
....Sagt einer der schon knapp 20 Jahre AKTIV im Verband ist in unterschiedlichen Positionen und versucht etwas zu bewegen gegen die Bewegung der weißen alten Männer.

Da bin ich etwas "weiter", hätte bereits die "40-jährige Treuenadel", wenn ich den "Club" nicht schon lange verlassen hätte - zum Glück!
Nach einigen Perioden als 2. Vorsitzender KJV, Hundeobmann, Frontmann der DJV-Mannschaft u. v. m.

Hoffnungslos und verschwendete Lebenszeit.
 
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bei uns kommen sie im Frühjahr, in die frische Frucht und graben Löcher, wo sie sich drin verstecken können.
Nein, die graben dort nicht nach Mausnestern! Schwarze Sau auf schwarzer Scholle. So mit ohne Schnee. Das ist auch eine Realität.

TakaTukaLand ist anders wo.
Gähn.

Kauf dir eine WBK. Wir sind zum Glück nicht mehr im Zeitalter der Dunkelheit.
 
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.., aber nur wenn die auch nur im Wald jagen.:unsure:
hallo.
Wenn die Theorie der reinen Feldjagdlehre endlich aufgehen würde... aber es ist und bleibt eine Theorie.
Die Sau wenn in die Wiese oder ins Feld hinein will, lässt sich dadurch nicht beeindrucken.
Das schaut im 250Ha Revier nämlich schon gebietsmäßig völlig anders aus, als wie im 1000Ha Revier.
Insbesondere dann, wenn das mini Feldrevier an den 1000Ha Schweinepuff angrenzt, wo die Sauen im Wald nicht regelmäßig stramm bejagt werden.

Liest du im Forum oder anderswo nicht mit?
 
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Hallo Foristi, ich lese des Öfteren das Jäger auf dem Sofa sitzen, sich eine Kamera an der Kirrung auf ihrem Handy meldet und sie schnell losfahren um eine Sau zu erlegen. Aber ist das Jagd ? Ist das ein Jagderlebnis ? Klar gibt es sicherlich Für und Wider, in einem Revier mit viel Wildschaden kann es das eigene Portemonaie schützen und bringt zeitgleich ein paar Euro ein. Für mich persönlich ist es "derzeit" keine Option da ich den Ansitz und das warten auf das Wild liebe und nur das für mich ein echtes Jagderlebnis ist. Wie seht Ihr das, ich bitte von Beleidigungen und Anfeindungen abzusehen, es wäre schön wenn es friedlicher Faden würde, denn das ist leider selten geworden.

Für mich ist es ebenfalls keine Option, auch wenn wir durchaus mit Schwarzwild und entsprechenden Schäden "gesegnet" sind. "Normale Kameras" nutze ich aber, um festzustellen, wann die Kirrungen angenommen werden. Dann kann ich mich bei Mond zeitgerecht ansetzen. Das klappt durchaus gut und unabhängig vom Erfolg geht es danach ins Feld, wo sie bei uns durchweg deutlich später unterwegs sind.

Jagderlebnisse sind für jeden anders definiert und eine angepirschte Sau macht auch Freude bzw. ist sogar fast spannender als die erhockte.

Zweifellos korrekt, die Frage ist aber, ob ich mich dafür anrufen lassen möchte oder versuche ihnen mit meinen Sinnen und meiner Technik nachzustellen.

Ich habe Jäger in meinem Kreis die ca. 25 Sauen im Jagdjahr alleine erlegen - die alle zu erhocken fällt aus. Familie und Freunde sind ja auch noch da und man möchte Zeit mit ihnen verbringen.

Für mich werden in solchen Fällen aber schnell persönliche Defizite technisch kaschiert und am Ende wird man wegen der Technik zum größten Jäger vor dem Herrn. Das würde ich für mich ganz klar nicht so sehen.
Begrenzte Zeit haben die allermeisten und dann muss ich mein Revier halt personell so aufstellen, dass die Anforderungen bewältigt werden können.

Am wichtigsten ist mir bei dieser Version aber, dass diese Sau-Pirsch ohne Zufütterung erfolgt und den Jagddruck dorthin transportiert, wo er wertvoll ist, also nicht in den nächtlichen Wald mit den dort (hoffentlich ungestört) äsenden Wiederkäuern, sondern auf die Schadfläche im Feld!

Stoebi, ich kann einen Teil Deiner Ansichten teilen (effektive Drückjagden und zumindest zeitweise Jagdruhe im zusammenhängenden Waldkomplex), allerdings sehe ich bei Dir (und natürlich auch bei einigen anderen) fast nur entweder - oder.
Aus meiner Sicht kann man aber alles sehr gut kombinieren. Jagdruhe im Wald spätestens ab Ende Januar - Nachtjagd im Wald nur von Oktober bis Januar (von mir aus auch mit Kirrung)- (revierübergreifende) Bewegungsjagd in größeren Waldkomplexen - hoher ganzjähriger Jagddruck im Feld.
Durch die Kombi laufe ich nicht Gefahr, bei der Bewegungsjagd nicht ausreichend Zuwachs oder Reduktion zu abzuschöpfen und kann sehr wohl noch entsprechend nachlegen. Natürlich funzt das nur in Gebieten, wo nicht noch eine dritte Schalenwildart (z.B. Rotwild) vorhanden ist. Diese störe ich allerdings dann auch durch meine nächtlichen jagdlichen Aktivitäten im Offenland (Feld) und dränge sie zurück in die Bestände, wo sie dann zu Schaden gehen.

wipi
 
G

Gelöschtes Mitglied 6475

Guest
nd wenn es nur ein paar alte und vorsichtige Bachen sind, die sich samt ihrer Rotten für etwas mehr Hunger im sicheren Wald entscheiden, wäre es schon eine Reduktion der Wilsdschäden!
Ist das nicht einwenig Wunschdenken?
Wenn hier einer im Feld fällt, dann versuchen die nur einen anderen Wechsel.
Ich habe deinen Wunsch erst einmal erlebt, da hatte ich aus der Rotte aber auch zwei Sauen kurz hintereinander geschossen. Die Alte trat an den Feldrand sondierte die Lage und lies das Feld bis zur Ernte in Ruhe.
In der Praxis gibt es leider nicht mehr viele alte Bachen.
 
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Stoeberjaeger schrieb:
...
Und wenn es nur ein paar alte und vorsichtige Bachen sind, die sich samt ihrer Rotten für etwas mehr Hunger im sicheren Wald entscheiden, wäre es schon eine Reduktion der Wilsdschäden! ....
es ist auch nicht neu, dass die ganzen Überläufertrupps eine Zeit lang ohne erfahrener Bache umherziehen.
Die sind durch den heftigen Jagddruck schon so schlau geschossen, dass sie genau wissen wo und wann die Gefahr lauert. Hatten ja Zeit, vom Gefahrverhalten in der Rotte zu lernen!
Helle Mondnächte und Sauen auf freiem Feld?
Wohl dem, der in TakuTukaLand jagen darf (y)(y)
 
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Die Jagd unterliegt in der heutigen Zeit anderen Anforderungen als noch vor 25 Jahren. Hier wären ASP Bekämpfung, "Klimawald", geänderte Landwirtschaft (mehr Mais und Mähwiesen), ..... .

Auch aufgrund der "trendigen" Entdeckung des Waldes als Freizeitfeld für immer breitere Schichten der Bevölkerung ist man schon bald gezwungen in der zur Jagd zur Verfügung stehenden Zeit immer effektiver zu werden. Das heißt dann auch immer mehr legale Technik zu nutzen.

Allein schon die erheblich gestiegene Freizeitnuzung des Waldes macht eine effektive Ansitzjagd immer schwieriger. In meinem Revier in Ortsrandlage jedenfalls. Die Leute sind da ziehmlich egoistisch unterwegs.
 
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Begrenzte Zeit haben die allermeisten und dann muss ich mein Revier halt personell so aufstellen, dass die Anforderungen bewältigt werden können.

Sauen passen sich nicht unseren Arbeitszeiten an, ihnen sind unsere Wochen-, Arbeits-, Werk- oder freien Tage "rüsselpiepegal".

Es ist also schwierig sich ein Team aufzubauen, das auch unter der Woche die Nächte (über längere Zeiträume) durchhockt, denn auch wenn die Sauen sich ein paar mal um 22 bzw. 23 Uhr haben blicken lassen an einer Stelle, dann kann es am nächsten Tag auch mal 3 Uhr nachts sein.

Sie sind und bleiben überwiegend unstet.

Das macht die Sauenjagd in Verbindung mit ihren Sinnen, dem Umschlagen von Flächen und Hochsitzen zur Prüfung der Witterung oder ihrem nahezu geräuschlosen Ziehen (wenn sie wollen) in dunkelster Stunde gerade so spannend.

Unvergessen bleibt mir die Erinnerung eine Bache und ihre Frischlinge bei gutem Wind auf knapp 15 Meter angepirscht zu haben, durch das hohe Gras waren die Frischlinge auf weite Distanz verdeckt und plötzlich merkte ich den Wind von hinten in meinen Haaren küseln - die Bache blies laut auf und alle waren herunter von der Fläche. Noch im Hintergrund hörte ich sie laut "grummelnd", sich beschweren um das Erlebte, was sie vielleicht auch nicht recht zuordnen konnte, denn einen Tag später erlegte ich an gleicher Stelle einen ihrer Frischlinge dort. Aber ihr "grummeln" und ihre Reaktion auf die kurze Distanz vergesse ich nie.

Ich denke es kommt maßgeblich auf die Revierverhältnisse und den Bestand der Sauen sowie die möglichen Schäden im Grünland und anderen landwirtschaftlichen Flächen an.

Sind viele Sauen vorhanden, dann kann man bestimmt eine Zeit lang gut auch ansitzen mit einem passionierten Team. Über die Dauer werden aber auch Mitjäger vielleicht zurückhaltender mit steigender Anzahl an Nachtansitzen bei geringem Jagderfolg. Am Ende jedoch ist das gezielte Angehen "effektiver", was Zeit und Jagderfolg anbelangt.

Wer nun wie ein Erlebnis daraus schöpfen möchte und sich auf die ein oder andere Jagdstrategie fokussiert, das muss der einzelne für sich entscheiden. Sicher ist: in beiden Vorgehensweisen sind Jagderlebnisse möglich. :)
 
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....Stoebi, ich kann einen Teil Deiner Ansichten teilen (effektive Drückjagden und zumindest zeitweise Jagdruhe im zusammenhängenden Waldkomplex), allerdings sehe ich bei Dir (und natürlich auch bei einigen anderen) fast nur entweder - oder.
Aus meiner Sicht kann man aber alles sehr gut kombinieren. Jagdruhe im Wald spätestens ab Ende Januar - Nachtjagd im Wald nur von Oktober bis Januar (von mir aus auch mit Kirrung)- (revierübergreifende) Bewegungsjagd in größeren Waldkomplexen - hoher ganzjähriger Jagddruck im Feld.....

Das ist doch schon mal eine deutlich bessere Strategie, als die verbreitete Version: "ich jage in meinem Revier so, wie es MIR am meisten Spaß macht, feddisch."

In Revieren ohne Rotwild kann man sich im Herbst vielleicht auch ein bissl nächtlichen Jagddruck im Wald erlauben, ansonsten halte ich die Nachteile (höhere Schälschadensgefahr) für zu groß.
 
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Ich denke, wir müssen inzwischen zwischen der erlebnisorientieren Jagd und dem vom Effizienz- und Effektivitätsgedanken bestimmten Wildtiermanagement (böses Wort) unterscheiden.

Letzteres kann die Jagd oder klassische jagdliche Methoden beinhalten / sich zu Nutze machen, erfüllt aber vorrangig einen anderen Zweck.

Frage mal einen langjährigen Pächter eines Feldrevieres, welches an einen Wald angrenzt, wie er zum exorbitanten Anstieg der Sauen steht. Ich glaube, dass bei den Schäden in bisher unbekannter Höhe das Pendel sehr schnell von „Lust“ auf „Frust“ umschlägt; gerade wenn man auf einmal zu solchen Methoden („Rufbereitschaft in der Nacht“, „nächtliche Feldpatroullie“) gezwungen ist.
Abhilfe wäre z. B. nicht bis an die Waldkante zu drillen und mehr Bejagungs - bzw. Schußschneissen. Aber solange und das wird auch leider immer so bleiben es Pächter gibt die da ,,mitspielen".....wird dann lieber auf teure Technik (Nachtsicht Vorsatztgeräte usw. zurückgegriffen um gegen das böse Schwarzwild zu Felde zu ziehen.
Ist das dann noch Jagd ???
MfG.
 
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....Helle Mondnächte und Sauen auf freiem Feld?.....

Helle Mondnächte spielen in Zukunft eine immer weniger wichtige Rolle und Sauen werden es dann ganz schnell lernen, dass Dunkelheit sie nicht mehr schützt und ihnen keinen sicheren Zugang zu den Feldfrüchten mehr gewährleistet. Dieser Lerneffekt ginge um so schneller und eindringlicher, je konsequenter mit Wärmebild-ZIEL-Technik im Feld und weniger bei Nacht im Wald auf Schwarzwild gejagt würde.
Ich hoffe, dass das irgendwann dazu beiträgt, dass es wieder ein paar mehr kluge alte Bachen gibt, die das Feld meiden, vielleicht nicht strikt meiden, aber zumindest weitgehend, das wär doch schon mal ein Gewinn.
 

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