Begrenzte Zeit haben die allermeisten und dann muss ich mein Revier halt personell so aufstellen, dass die Anforderungen bewältigt werden können.
Sauen passen sich nicht unseren Arbeitszeiten an, ihnen sind unsere Wochen-, Arbeits-, Werk- oder freien Tage "rüsselpiepegal".
Es ist also schwierig sich ein Team aufzubauen, das auch unter der Woche die Nächte (über längere Zeiträume) durchhockt, denn auch wenn die Sauen sich ein paar mal um 22 bzw. 23 Uhr haben blicken lassen an einer Stelle, dann kann es am nächsten Tag auch mal 3 Uhr nachts sein.
Sie sind und bleiben überwiegend unstet.
Das macht die Sauenjagd in Verbindung mit ihren Sinnen, dem Umschlagen von Flächen und Hochsitzen zur Prüfung der Witterung oder ihrem nahezu geräuschlosen Ziehen (wenn sie wollen) in dunkelster Stunde gerade so spannend.
Unvergessen bleibt mir die Erinnerung eine Bache und ihre Frischlinge bei gutem Wind auf knapp 15 Meter angepirscht zu haben, durch das hohe Gras waren die Frischlinge auf weite Distanz verdeckt und plötzlich merkte ich den Wind von hinten in meinen Haaren küseln - die Bache blies laut auf und alle waren herunter von der Fläche. Noch im Hintergrund hörte ich sie laut "grummelnd", sich beschweren um das Erlebte, was sie vielleicht auch nicht recht zuordnen konnte, denn einen Tag später erlegte ich an gleicher Stelle einen ihrer Frischlinge dort. Aber ihr "grummeln" und ihre Reaktion auf die kurze Distanz vergesse ich nie.
Ich denke es kommt maßgeblich auf die Revierverhältnisse und den Bestand der Sauen sowie die möglichen Schäden im Grünland und anderen landwirtschaftlichen Flächen an.
Sind viele Sauen vorhanden, dann kann man bestimmt eine Zeit lang gut auch ansitzen mit einem passionierten Team. Über die Dauer werden aber auch Mitjäger vielleicht zurückhaltender mit steigender Anzahl an Nachtansitzen bei geringem Jagderfolg. Am Ende jedoch ist das gezielte Angehen "effektiver", was Zeit und Jagderfolg anbelangt.
Wer nun wie ein Erlebnis daraus schöpfen möchte und sich auf die ein oder andere Jagdstrategie fokussiert, das muss der einzelne für sich entscheiden. Sicher ist: in beiden Vorgehensweisen sind Jagderlebnisse möglich.