Terrier für die Baujagd ( Patterdale & Westfalen )

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Wälderdackel/Schwarzwaldbracken sind seit 100 Jahren im südwestlichen BaWü und mittlerweile auch darüberhinaus als Gebrauchs-Rasse bekannt, aber nicht unbedingt klaren Zuchtlinien folgend und auch nicht anerkannt.

Es sind absolut taugliche Stöberhunde mit guter Wildschärfe, entstanden bei Waldbauern, die etwas höhere Hunde zur Bejagung ihrer eigenen Flächen in schneereichen Lagen haben wollten.

Wer einem Wälder aber die überlegene Schweißhund-Eignung zuschreibt, hat allerdings tatsächlich einen an der Waffel....:giggle:.
 
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Gelöschtes Mitglied 3063

Guest
Bei den DJT

heißt es Gebrauchsprüfung, BP. Bei der Kreisjägerschaft entweder Jagdeignungsprüfung oder Brauchbarkeisprüfung, zumindest hier in RLP. Bei letzterer muss aber das Ziehen aus der Röhre separat beantragt werden, da hierbei alle Jagdhunderassen zugelassen sind. Schliefenanlage wird bei den Terriern nur bei der ZP (Anlagenprüfung) gemacht.

So benutze ich die Bezeichnungen. Heißt das in Bayern anders.

Gruß,

Mbogo

Nicht immer leicht, dir zu folgen...:)
Wie Du schon schreibst gibts beim DJTC die GP, die hat mit der Brauchbarkeitsprüfung nix zu tun, ist höherwertiger. Für was steht das BP hinterm komma in dem Zusammenhang? Brauchbarkeitsprüfung oder Bauprüfung?
Bei der Brauchbarkeitsprüfung in RLP gibt es aber meines Wissens kein ZIehen aus dem Bau, zumindest gibts die PO nicht her. die schreibt nur, dass zum Nachweis der Brauchbarkeit die Prüfungen der Rassezuchtvereine gelten.
In Bayern isses net anders. Deshalb meine Frage...;-)
 
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BP ist Brauchbarkeitsprüfung.

Sicher ist die GP höherwertiger, aber die andere ist nun mal relevant fürs Versichern. Und zur Vorlage bei der UJB zwecks Nachweises des zur Verfügung stehenden brauchbaren Hundes. Die erstere ist Verband, die zweite „amtlich“.

Eine Bauprüfung kenne ich nicht, die stünde für welchen Zusammenhang? Härtestrich, Leistungsabzeichen? Ich kenne nur die Schliefenanlage bei der ZP. Die und die GP reichen mir, so lange ich viel beschäftigt bin.

Gruß,

Mbogo
 
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Wälderdackel/Schwarzwaldbracken sind seit 100 Jahren im südwestlichen BaWü und mittlerweile auch darüberhinaus als Gebrauchs-Rasse bekannt, aber nicht unbedingt klaren Zuchtlinien folgend und auch nicht anerkannt.

Es sind absolut taugliche Stöberhunde mit guter Wildschärfe, entstanden bei Waldbauern, die etwas höhere Hunde zur Bejagung ihrer eigenen Flächen in schneereichen Lagen haben wollten.

Wer einem Wälder aber die überlegene Schweißhund-Eignung zuschreibt, hat allerdings tatsächlich einen an der Waffel....:giggle:.

Busch,

ich kenne die Rasse nur vom Hörensagen und kann weder Positives noch Negatives darüber sagen; wie Du schreibst: sie ist als Jagdhunderasse nicht vom JGHV anerkannt. Warum die Rasse untergegangen ist? Darüber habe ich nur gehört, es sei kein Bedarf mehr dafür gewesen neben den Schweißhunde- und Brackenrassen/-arten.

Das war nur eigenes Erleben aus nicht-jagdlichem Anlaß...

Gruß,

Mbogo
 
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Busch,

ich kenne die Rasse nur vom Hörensagen und kann weder Positives noch Negatives darüber sagen; wie Du schreibst: sie ist als Jagdhunderasse nicht vom JGHV anerkannt. Warum die Rasse untergegangen ist? Darüber habe ich nur gehört, es sei kein Bedarf mehr dafür gewesen neben den Schweißhunde- und Brackenrassen/-arten.

Das war nur eigenes Erleben aus nicht-jagdlichem Anlaß...

Gruß,

Mbogo

Die Rasse ist nicht untergegangen, sie wird v.a. in BaWü von Einigen geführt - sie machen halt nicht so viel Aufhebens wie andere Klubs und Vereine um ihre Schützlinge und "leiden" nat. unter dem Fehlen glorreicher Stammbäume und Vereinsgeschichte. Im Gegenteil, die Schwarzwälder stehen heimatbasiert zu ihren "Wäldern"!

Bedarf für gute Stöberer ist heute mehr als je...

Obs solche "neumodischen" Kreationen wie den SSH Schwarzwälder Schweißhund noch gebraucht hätte, das steht in Frage.
 
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Die ich kenne sind gute Stöberhunde und tauglich für Schweiß. Mit dem Gehorsam ist es wohl so eine Sache und auch mit der Intelligenz. Gut, da bin ich vom DJT natürlich verwöhnt.
 
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Ich arbeite seit über 30 Jahren mit Zwergteckel am Bau, dabei kommen jährlich um die 20 Dachse und 60-80 ausgewachsene Füchse zur Strecke. Der Dachs springt höchstens jedes 10 mal eher weniger. Ich war mit dabei als Patterdal, DJT, Border und Parsen gearbeitet haben.
Wir waren mit 15 verschiedenen Gespannen unterwegs. Jeder freut sich wenn der andere was bekommen hatte oder hat mit ausgeholfen.
Leute die wirklich Bauarbeit machen haben nicht das geringste Problem damit, wenn jemand einen anderen Hund einer anderen Rasse führt!
Es gehört sich einfach nicht, die für mich schwerste aller Arbeiten für Jagdhunde schlecht zu machen, weil es eine andere Rasse ist.
Einmal sollten wir einen Teckel Naturbau abnehmen. Der Rüde wog über 10 kg. Der Richterkollege meinte: Ein Löwe im Bau. Kunstbau klappte nicht, Rohr 20 cm Durchmesser. Später gab es dann noch einen alten Dachsbau, da warf er dann einen Fuchs raus.
Ist doch klar, Leistungszeichen hatte er aber Baujagd hat er nie wieder gemacht.
Ganz sicher hätte er sich dann einen anderen Hund gesucht.

Ob Patterdale oder Westfalen, für mich ist das doch einfach. Gespräch mit JGHV suchen, Antrag auf Aufnahme stellen und die Bedingungen die dafür notwendig sind erfüllen. Wenn ich das nicht kann lass ich es. Warum soll ich in einen Verein gehen der mich nicht will? Ich gehe doch auch nicht in die AFD wenn ich Linker bin.

Eines der besten Postings ever, eben von einem sehr erfahrenen und bekannten Praktiker und nicht von einem am Vereinstisch bestrahlten und gehirngewaschenen Zuschauer.

Baujagd in Finnland

finnland.jpg
 
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Gelöschtes Mitglied 24216

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Vielleicht braucht man auch mal etwas Abstand zu Deutschland um die hiesige Engstirnigkeit und Selbstverliebheit zu begreifen.

Zur Bewusstseinserweiterung kann ich den Reprint des englischen Standardwerks "Hunt and Working Terriers" (Original von 1931) empfehlen. Rassebeschreibung und Jagd mit Patterdale (neben vielen anderen Terrierrassen) dort ab Seite 183.

"are generally very hard, and go right up to their foxes, which have either to bolt or be killed"

Aber hey, was verstehen schon die Inselaffen von (ihren) Terriern? :p

https://www.amazon.co.uk/Hunt-Working-Terriers-Jocelyn-Lucas/dp/1445505444
 
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Ich habs dreimal gesehen, das beim Baujagen ein Dachs gesprungen ist. Einmal davon bin ich überzeugt, dass es unabhängig vom Hund war, sondern er "eh grad" unterwegs war. die anderen zweimal hat er lediglich umgesetzt. Meiner Meinung macht er das auch nur, wenn der Hund eben nicht sehr scharf ist und ihm am Poppes hängt.
Ist ja häufig auch bei Drainageröhren etc beim Fuchs so: bei scharfen Hunden springt er entweder sofort, oder sehr spät. Denn wenn der Fuchs sich nicht drehen kann, ohne dass ihn der Hund gleich hat, dann dauerts eben. noch schlimmer, wenn zwei drin sitzen und der erste schon was draußen mitbekommen hat...

Mein Vorgängerrüde hat ein einzige Mal einen Dachs aus einem Kunstbau gesprengt, hing ihm am Hintern, als der rauskam. Dummerweise hat er nicht losgelassen, worauf der Dachs sich drehte und eine gewischt hat mit dem Ergebnis einer gespalteten Nase.
Und dann ging´s rund, hab meinen Dicken noch nie so wütend gesehen...
Aber ansonsten springen sie eigentlich nicht.
 
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.... einen Dachs aus einem Kunstbau gesprengt, hing ihm am Hintern, als der rauskam. .... Aber ansonsten springen sie eigentlich nicht.

.... ich bin da ganz bei Dir.
Die Jagdtaktik 'einen Dachs zu provozieren, dass er den Hund aus dem Bau wirft' hat sich meine
alte Hündin anfangs ihres 2. Lebensjahr an ihrem ersten Dachs selbst beigebracht.
Dieser Jagdansatz hatte Erfolg - er wurde ab diesem Zeitpunkt immer wieder praktiziert.
Als Jäger braucht man bei dieser Aktion
a.) etwas mehr Geduld
b.) sollte sich am Bau kaum bewegen
c.) sollte eigentlich fast allein am Bau sein
d.) Standort 90°-winkelig zum Schlupf, knapp 2m vom Schlupf
Der Dachs kommt vertraut, hat kein Stress, schüttelt sich und .... das war es.

Sonst kenne ich nur, dass man den Dachs mit dem Hund rausgezogen hat oder umgekehrt den Hund mit dem Dachs - .38S hilft dann. Bei meinen 3 Aktionen war jedes Mal der gleiche DJT dabei.
 
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Vielleicht braucht man auch mal etwas Abstand zu Deutschland um die hiesige Engstirnigkeit und Selbstverliebheit zu begreifen.

Zur Bewusstseinserweiterung kann ich den Reprint des englischen Standardwerks "Hunt and Working Terriers" (Original von 1931) empfehlen. Rassebeschreibung und Jagd mit Patterdale (neben vielen anderen Terrierrassen) dort ab Seite 183.

"are generally very hard, and go right up to their foxes, which have either to bolt or be killed"

Aber hey, was verstehen schon die Inselaffen von (ihren) Terriern? :p

https://www.amazon.co.uk/Hunt-Working-Terriers-Jocelyn-Lucas/dp/1445505444

Ich finde Brian Plummer

etwas zeitgemäßer. Der verwahrte sich auch gegen tierschutzeidriges Jagen mit Terriern,

Gruß,

Mbogo
 
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Gelöschtes Mitglied 24216

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Ich finde Brian Plummer

etwas zeitgemäßer. Der verwahrte sich auch gegen tierschutzeidriges Jagen mit Terriern,

Gruß,

Mbogo

Das ist im Zusammenhang mit dem Faden witzig, weil Plummer und seine wilden Kreuzungen ja überhaupt keine Chancen in Deutschland auf Anerkennung gehabt hätten. Beim Plummerterrier hat er dazu noch die bösen Patterdales eingekreuzt.

Was tierschutzwidrig ist wird von geneigten Kreisen schneller neu definiert als Hunde gezüchtet werden. Zeitgemäß ist dabei ein Begriff mit minimaler Halbwertzeit und so stark vom Standpunkt des Betrachters abhängig, daß man ihn als Baujäger möglichst nicht anfassen sollte. Sonst liefert man schnell die Munition, welche die gesamte (Bau)Jagd abschiesst.
 
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