Brauchen wir auch nicht, weil zumindest für Namibia und großteils auch Südafrika ist Fakt, dass durch die Trophäenjagd der Wildbestand erheblich zugenommen hat und zwar im Gegensatz zu den klassisch immer genannten Kenia und Tansania, wo man Wild fast nur noch in Reservaten findet.
das habe ich auch nie bestritten. allerdings ist ein faktum für sich isoliert betrachtet keine ethische rechtfertigung für diese dinge. die auslandsjagd ist stets im kontext sämtlicher politischer, sozialer, tierschutzrechtlicher und ethischer gesichtspunkte zu analysieren und zu bewerten.
mir ist aber völlig klar, dass der teitsche übersättigte jäger, der im ausland den spass sucht, den er hier nicht mehr ausreichend findet, zu einer komplexen betrachtung der zusammenhange nicht willens oder in teilen auch nicht fähig ist.
das werden natürlich weder debatten in der realen noch in der virtuellen welt ändern. mich hat allerdings massiv gestört, dass jemand diese ekelhaften dinge, wie sie in den zdf-filmsequenzen zur besten sendezeit negativwerbung für uns alle machten, zu beschönigen/rechtfertigen versucht, indem er ausgerechnet mit einem katholisch-konservativen medium die öffentlich-rechtlichen angreift und bei so einer sauerei den begriff des "gesinnungsjournalismus" ins spiel bringt.
du scheinst zu verdrängen, dass in der lebensrealität niemals einzelfälle als solche wahrgenommen werden. der mensch verallgemeinert automatisch und das unterbewusstsein wirkt automatisch bei der meinungsbildung mit. es heißt immer, "die autofahrer, der islam, die juden, die deutschen, die amis, die jäger".
auslandsjagd für übersättigte westjäger in ländern mit fragwürdigen politischen systemen und wirtschaftlich - sozialen schieflagen lässt sich ethisch nie rechtfertigen.
deshalb werden teitsche jäger bei der auslandsjagd für die deutsche jagd und die deutsche zivilgesellschaft auch stets eine negativwerbung sein.
infolgedessen ist weniger ein journalismus zu verunglimpfen, der die schattenseiten beleuchtet, sondern immer der an den pranger zu stellen, wer in fragwürdigen systemen sein geld lässt und dadurch solche dinge fördert, denn die paar cent von jedem ausgegebenen euro, die tatsächlich die not eines individuums lindern, sind nicht der rede wert. dieses argument ist reiner zynismus. das große geld machen andere und langfristig geht das stets zu lasten der natur oder der menschen, die dort leben.
man muss nicht ins ausland fliegen, um zu sehen, welche langfristig negativen auswirkungen die jagdwirtschaft hat bzw. haben kann, wenn jagd weniger der ökologie bzw. dem erhalt von lebensräumen dient, sondern von kaufkraft bestimmt wird. wer annehmen möchte, dass die entwicklungen in politisch und wirtschaftlich fragwürdigen ländern dadurch positiver verlaufen, befindet sich auf dem holzweg.
und wenn jetzt wieder einer daher kommt und sagt "ja aber...". natürlich gibt es überall einzelfälle, die ein eher positives oder vielleicht vorbildliches beispiel abgeben. völlig klar, die gibt es aber diese sind nicht repräsentativ für das dahinterliegende system.
der jagdtourist möchte das geilste jagderlebnis mit der für sein geldsackl passenden geilsten trophäe zum besten preis. er zeigt also ein völlig normales konsumentenverhalten. kann man ihm nicht verübeln, das verbessert aber nicht nachhaltig die lage im zielland, dafür schadet es dem ansehen der jagd in deutschland, weil bei uns ein anderes gesellschaftliches werteverständnis herrscht, wenn es um das töten von tieren geht.
im sinne aller vernunftgesteuerten jäger, dem ansehen der jagd sowie unter gesellschaftspolitischen aspekten wäre es daher dringend erforderlich, dass der gesetzgeber die notwendigen dinge tut und ein strafbewährtes generelles einfuhrverbot für trophäen von außerhalb des eu-/schengen-raums erlässt.
dann könnten entsprechende bilder im tv oder netz uns weitaus weniger schaden.