sportliche Kurzwaffe in der Jagdpraxis?

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Hallo,

da ich mir gern die Option offen halten möchte auch mit einer Pistole sportlich zu schießen bin ich am überlegen ob nicht eine sportliche Kurzwaffe wie z.B. Shadow 2 sinn macht, statt sich eine reine Gebrauchswaffe zu kaufen. Da ich noch Jungjäger bin und auch noch keine Berührung habe zum sportlichen Schießen, freue ich mich auf Praxisberichte. Zur jagdlichen Nutzung sehe ich die KW in meinen Fall mehr als Selbstschutz, wie auch Fangschuss beim Fuchs o.ä.. Bei einer Nachsuche auf wehrhaftes Wild, lasse ich doch lieber die Leute ran, die mehr Erfahrung haben und schau gespannt über die Schulter, wenn ich mit darf (Und ja am besten nur der Hundeführer hat eine Waffe dabei =)). Ansonsten favorisiere ich doch die Langwaffe oder einen Revolver aufgrund des Kalibers.

meine Bedenken sind hauptsächlich das Gewicht:

ca 600g je nach Vergleich (Wie angenehm ist das geholstert zu tragen? Andere Option ist halt immer noch KW im Rucksack, was aber wieder fraglich ist zum Thema Selbstschutz (Auch hier darf gerne Kritik walten, wie sinnig Selbstschutz ist, bin ansonsten schon der Meinung das man das Image des Jägers mehr ins positive Licht rücken sollte, sei es Kitzrettung/Stärkere Bejagung an den Straßen oder auch beim Wildbretverkauf - einvakuumiert etc)

eventuell Fehler anfälliger?

Ansonsten spielt natürlich der Preis eine Rolle, wie auch der wirkliche sportliche Nutzen.

Ich hätte eine Bitte noch an die Leute, die schlechteres Augenlicht haben, haben Sie eine tolle Variante gefunden um besser zielen zu können mit der Pistole. Außer Brille *g*

Liebe Grüße da Schorsch aus der Oberpfalz.

Meine Erfahrung aus über 20 Jahre sehr intensiver Jagd mit Hunden und Nachsuchenarbeit, als Sportschütze beim DSB/WSSV/BDS/IPSC ist eine KW in Jägerhänden (außer zur Fallenjagd) völlig unsinnig und auch vollkommen unnötig.
 
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Meine mehr als 20jährige Erfahrung mit Kurzwaffen, Dauerwaffenträgern, Sport, Beruf und Jagd brachte für die Kurzwaffe keinen einzigen negativen Moment zum Vorschein. Wenn nicht gebraucht oder nicht optimal verwendbar, wurde sie einfach nicht benutzt. ;)
Die Kurzwaffe konnte aber vielfältig z.B an Bau oder Falle, Am Unfallort gewinnbringend verwendet werden.
Viele Jäger verwenden KW deshalb sehr gern und der Gesetzgeber gibt diesem Bedarf mit einer pauschallösung Ausdruck. Auch dem persönlichem Wohlbefinden im nächtlich-grünen Tann kann die KW durchaus zuträglich sein. Das hängt vom einzelnen und den Umständen abhängig sein.

Wenn wir bei der Frage bleiben wollen, hülfe diesem dem Frager mehr.
 
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Gelöschtes Mitglied 27232

Guest
Einfach mal in den nächstgelegenen Schützenverein marschieren (ja, momentan etwas schwierig) und ein paar Waffen durchprobieren. Wenn man nicht gerade in einem DSB Trachtenverein landet sind die Chancen groß, einer guten Auswahl an Gebrauchspistolen zu begegnen, welche auch sportlich gut genutzt werden können. Bspw. im BDS, BDMP oder VdRBw. Macht die Entscheidungsfindung wesentlich einfacher und man merkt schon, ob man Spaß an der Sache hat und wo die Reise hingehen könnte.

Meiner Meinung nach habe ich komplett andere Anforderungen an eine Gebrauchswaffe welche ich führe, als an eine reinrassige Sportwaffe, welche unter idealen Bedingungen nur auf dem Stand genutzt wird.

Fängt schon bei den Fertigungstoleranzen vs. Zuverlässigkeit an, geht weiter über Abzugssysteme und -gewichte etc.

Bei mir persönlich liebe ich auf dem Stand eine SIG P-210 aber nutze auf der Jagd eine Glock 43. Umgekehrt würden die beiden für mich nicht funktionieren, wobei ich auch mit dir G43 regelmäßig trainiere. Jeder wie er es mag.

Ganz kurz zum Thema „Selbstschutz“. Wer meint, eine Waffe in einer Stresssituation sicher handhaben zu wollen, der sollte definitiv eine Zeit lang regelmäßig trainiert haben oder besser noch, regelmäßig trainieren.

Wofür nun ein Jäger meint, KW brauchen und nutzen zu wollen sei gerne jedem selbst überlassen...
 
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ich bin neben der jagd mitglied in einem schützenverein und schiesse dort ab und zu mit meiner gebrauchs p226 sowie meistens mit sport vereinswaffen .

macht spass aber gegen eine sportpistole mit langer visierlinie und sportabzug gewinnt man keinen blumenstraus damit , gegen eine schiessmaschine in .22 a,la hämmerli 280 sowieso nicht. jagdlich zum führen sind diese wiederum weniger bis gar nicht geeignet.

ich würde mir eine 9mm für die jagd und was in .22 für sport zulegen aufs kontingent der wbk oder mach das was ich tue : 2 jagd kurzwaffen und sportlich vereinswaffen nutzen . es muss nicht immer ne eigene sein !
 
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Verschiedene Impulse sind immer gut =)

Aber momentaner Stand sieht so aus:

Selbstschutz + evtl. Fangschuss falls nicht mit Langwaffe/kalter Waffe (Schlachte immer wieder, seitdem ich ein kleiner Bub bin - aber jede Situation ist anders und man sollte sehr wohl überlegen ob man sich diese Situation zutraut oder nicht. Der Wille zu Leben ist bei Tieren deutlich stärker ausgeprägt, als meist beim Menschen.) d.h. Pistole 9mm oder Revolver 357

und lieber das Geld ist ein Nachsuchegewehr stecken, als in einen großen 44. und vor dem Schuss überlegen ob man den 100kg erlegen möchte oder lieber doch auf den 40-50kg schweren Überläufer warten möchte, der keineswegs zu unterschätzen ist. Sprich möglichst guter Schuss und im schlimmsten Fall gilt: Gesundheit vom Menschen/treuen Begleiter ist immer höher gestellt als das Wohl des Wildtieres, was bei Gott auch nicht leiden soll! + Spezialisten kontaktieren.
 
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Gelöschtes Mitglied 21941

Guest
Meine Erfahrung aus über 20 Jahre sehr intensiver Jagd mit Hunden und Nachsuchenarbeit, als Sportschütze beim DSB/WSSV/BDS/IPSC ist eine KW in Jägerhänden (außer zur Fallenjagd) völlig unsinnig und auch vollkommen unnötig.

Meiner 378 Jährigen Erfahrung mit Pistolen, Revolver, Nerf-Gun & Plasmagewehr nach, sind Leute die eine KW ablehnen einfach nur zu faul, damit wöchentlich zu üben.
Die Vertreter sieht man auch sehr selten auf der 100/150m-Bahn oder auf den laufenden Keiler, aber dafür umso öfters bei 5-6 Bier am Stammtisch.
Soviel zum Thema plakative Scheisshausparole mit virtuellem Schwanzlängenvergleich über die Jahreszahl 🙄


und lieber das Geld ist ein Nachsuchegewehr stecken, als in einen großen 44. und vor dem Schuss überlegen ob man den 100kg erlegen möchte oder lieber doch auf den 40-50kg schweren Überläufer warten möchte, der keineswegs zu unterschätzen ist.

Es ist halt ne Philosophiefrage. Ein Nachsucherepetierer hat obwohl kürzer doch 3 ganz böse Nachteile:


1. Musst du nach jedem Schuss repetieren & bei ner Sau, die die volle pulle auf dich zukommt, wirds nach dem ersten Schuss (sehr) eng.
2. Auch Nachsucherepetierer haben eine gewisse Länge und damit hast du im Mais oder im dichten Bewuchs bei Kontakt aus unerwarteter Richtung bei ner Drehung ein massives Problem.
3. Auch die Handhabung eines Nachsucherepetierers musst du unter möglichst realistischen Bedingungen üben. Sieht man auf vielen Jagdständen gerne wenn einer Drehbewegungen usw. Mit ner geladenen Büchse macht.


Da hast du mit ner KW einfach Vorteile.
Nur: KW-Handhabung unter Stress & Adrenalin ist auch nicht ohne.
Mein Tipp: IPSC-Verein suchen & mal fragen ob sie dir "El Presidente" beibringen. Dann kriegst du einen kleinen Vorgeschmack bezgl. Waffe ziehen, zackig anvisieren & treffen unter Druck.
Als ich nach 8 Jahren KW-Besitz & Präzisionsschiessen auf 25/50m mit dem Spass angefangen hab, wurde mir klar wie heftig die Nummer ist. 1-2 Mal pro Jahr in den Stand und nur statisch gemütlich auf 25m knattern hilft dir wenig wenn du den Fall eines Falles hast.

Bezgl. KW: CZ Shadow ist ein geniales Gerät. Da passt alles aber: 9mm reicht für nen Fangschuss zwar locker aus, aber ne Sau die auf mich losgeht möchte ich dann doch nicht so nahe kommen lassen. Ich vertrete den Standpunkt, dass da mehr Geschossgewicht (45ACP = 230 Grains > 9mm = 125 Grains) hilfreich ist.

Meinen 357er Revolver würde ich im Notfall nicht in der Hand halten wollen. Der "verreist" mir da bei jedem Schuss zu sehr aus dem Ziel. Plus der Abzug braucht zu viel Kraft.
Es gibt auch IPSC-Revolver die sehr wenig Kraft am Abzug erfordern, die sind dann aber extremst heikel in der Handhabung und einfach nicht praktikabel führbar.

Wichtig für dich ist, dass du verschiedene KW antastest um zu merken was dir liegt. Da musst du ehrlich zu dir selbst sein.
Plus: Gemäss obigem beschrieb mal unter Stressbedingungen (unter kundiger Anleitung testen).
Ist doof wenn du 30m links von dir nen 70 Kilöner bemerkst der Anstalten macht auf dich zuzustürmen. Da reagierst du nur noch und entweder du reagierst aus dem "EfEf" oder halt nicht.


Realistisch gesehen kann es gut sein, dass du dein ganzes Jägerleben lang nie in die Situation kommst. Blöd wirds wenn doch und du 2. Sieger wirst.
 
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@Iron Mike

Ich hab mal mal nach ISPC Vereinen gegoogelt und bin auf folgende Seite gestoßen:

https://www.bbs-bayern.de/landesverband/vereine

Ist das im Prinzip ISPC?

https://slg-ostmark.de/
&
https://www.sg-alpenrose.de/

Wären dier, die in Reichweite liegen. Momentan wohl alles bissi schwierig wegen Covid 19, aber wird ja wieder anders :) Das Thema 9mm vs 45. ACP habe ich vor einigen Wochen schon oft hier im Forum gelesen und auch externe Seiten, woran machst du es fest das 45. ACP die bessere Wahl ist (mehr Geschossgewicht macht schon irgendwo Sinn, gibt es hier nicht einfach eine Sachliche Studie o. ä.)
 
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Gelöschtes Mitglied 21941

Guest
Ist nicht meine Ecke aber Tante Google zeigt des Hier

Achtung persönliche Meinung ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit:

Ich möchte bei ner KW eine möglichst grosse Stoppwirkung & eine möglichst gute Kontrollierbarkeit des Geräts. Je mehr Punch, desto mehr Kick & „aus dem Ziel gehen“ der KW. Für mich stellt die 45er mit den 230ern den besten Kompromiss aus den beiden oben genannten Anliegen dar.
9mm (124 Grs) hat ne V0 von +/- 360 m/s
45 ACP (230 Grs) hat ne V0 von +/- 260 m/s

Ab da ist es reine Physik: Was ist unangenehmer zu fangen? Der Fussball der mit 100 km/h kommt oder der Medizinball der mit 60 km/h kommt?

Ich will soviel Gewicht wie möglich, mit soviel Speed wie möglich kontrollierbar & präzise ins Ziel bringen. Das heisst aber nicht dass die 9er ungeeignet ist 😉

Meinung Ende



Die Diskussion 45er oder 9er ist am laufen seit die Amis vielen ihrer Dienstwaffenträgern die 45er abgenommen & durch 9er ersetzt haben. Sie wird bis heute intensiv geführt.

Lieblingsargument Argument der Pro 45er-Cops: Wenn einer im Dorgenrausch mit nem Messer auf dich losstürmt, leerst du mit ner 9er das ganze Magazin bis er umfällt, mit ner 45er nicht. Bodycam-Aufnahmen (achtung heftig) zeigen, dass die Aussage durchaus ihre Berechtigung hat.
 
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@Iron Mike

Ich hab mal mal nach ISPC Vereinen gegoogelt und bin auf folgende Seite gestoßen:

https://www.bbs-bayern.de/landesverband/vereine

Ist das im Prinzip ISPC?

https://slg-ostmark.de/
&
https://www.sg-alpenrose.de/

Wären dier, die in Reichweite liegen. Momentan wohl alles bissi schwierig wegen Covid 19, aber wird ja wieder anders :) Das Thema 9mm vs 45. ACP habe ich vor einigen Wochen schon oft hier im Forum gelesen und auch externe Seiten, woran machst du es fest das 45. ACP die bessere Wahl ist (mehr Geschossgewicht macht schon irgendwo Sinn, gibt es hier nicht einfach eine Sachliche Studie o. ä.)

Ich lese auf deren Seiten nichts von IPSC.
IPSC benötigt eine speziell dafür zugelassene Schießbahn. SURT Zulassung etc.
Mehrdistanzschießen ist KEIN IPSC!

Infos findest DU hier
https://ipsc.de/was-ist-ipsc/
https://www.gsvbw.de/

Sondereinheit der Polizei und Militär nutzen Weltweit im großen Umfang 9x19 (9mmLuger).
Die werden wohl wissen warum. ;)

Eine 9er ist deutlich einfacher und mit höherer Kadenz zu schießen als 40er oder 45er.
zudem ist der Munitionspreis ein nicht zu unterschätzender Faktor. Ich verknattere alleine im IPSC Training im Jahr ein paar tausend. Bei einem Match gehen zudem schnell 200-300 Patronen pro Match drauf.


Wenn es um Präzision Stopwirkung und Durschschlag (Äste) geht geht nichts über eine Langwaffe! Kein mir bekannter bestätigter Nachsuchenführer (und ich kenne da schon ein paar) führt bei der Nachsuche ein KW. WARUM?;)
 
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Lieblingsargument Argument der Pro 45er-Cops:

Lieblings Gegenargument vieler Jäger: Annehmende Sau benötigt mehr Eindringtiefe als Methhead 😉 Was nützt der Medizinball wenn er im Feist oder im Blatt steckt ?

Damit hätten wir die wichtigsten Fragen der Kaliberdiskussion auch durch, außer das man mehr Fussbälle als Medizinbälle in die selbe Waffe bringt. Schlecht sind beide nicht, schießen sich angenehm und sollten alles an den Boden bringen.

Fehlt noch die Fraktion "9mm kurz reicht" und die "44er sind für Pussys" Jünger, aber du hast dich ja anscheinend hier schon mal umgeschaut 😀
 

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