Bison - Kaliberfrage

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Hallo Leute,

ich wurde unlängst von einem Bekannten gefragt, ob ich nicht einen Bison (bei ihm auf der Weide) erlegen könne.
Disclaimer: Da Bisons als Wildtiere gelten, ist das (zumindest in Österreich) rechtlich gedeckt.

Jetzt bin ich aber in einem reinen Niederwild-Feldrevier daheim. Meine stärksten Kaliber sind daher .308 Win bzw. 7mm Rem Mag.
Ziel ist natürlich, den Bison einen Kammerschuss mit einem harten TM-Geschoß (z.B. RWS HMK oder Nosler Partition) anzutragen. Allerdings habe ich dennoch große Bedenken, dass ich hier arg untermotorisiert bin.
Die Energie selbst ist vermutlich nicht das Problem (handgeladene Patonen mit ca. 4.500J).

Was mir mehr Kopfzerbrechen macht: Ich hab' einfach keine ausreichend schweren Geschoße, die ich verladen könnte. Bei .308 ist (realistischerweise) bei ca. 220grs Schluß, bei 7mm bereits bei ca. 173grs. Was die noch anrichten, wenn sie vorher auf eine Bisonrippe treffen? Vermutlich nicht allzu viel...

In amerikanischen Foren liest man aber andererseits, dass da tlw. mit 30-30-ern o.ä. gearbeitet*) wird. .375 HH Magnum natürlich auch. Und das ganze Spektrum dazwischen.
Und auch das kanadische NFACC listet quasi alles ab .223 Rem. als tauglich für Büffelbullen deklariert.
Kurz zusammengefasst: Ich bin profund verwirrt!

Ich würde mir jetzt ungern für einen Bison gleich eine Afrika-Batterie zulegen. Allerdings würde ich noch weniger gern a) unnötiges Tierleid riskieren und b) unnötiges Menschenleid (durch z.B. einen angeflickten aber durchaus noch agilen Bisonbullen verursacht) sowieso.


Jetzt ist meine Frage: Hat jemand von euch praktische Erfahrung auf Bisons? Wenn ja: Was würdet ihr kalibertechnisch als Mindestanforderung sehen?



*) Von Waidwerken würde ich da eher nicht sprechen.
 
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Die gibts aber in Österreich nicht. Zumindest nicht bei uns in der Gegend. D hat das Glück, dass durch Bürokratenversagen die eigentlich verbotene Weideschlachtung legal ist. In Ö hingegen (wie fast überall sonst in der EU) ist das ein No-Go.
 
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Da er befürchtet ein Schuss auf eine Rippe treffend würde nicht ausreichend sein, will er also aufs Blatt schießen. Also vergesst mal ganz schnell 22 Magnum.
Die 308 hat normalerweise einen 12" Drall. 220 gr Geschosse werden sich darin nicht befriedigend stabilisieren lassen. Nun ja, aber wenn er auf 10 Schritt "waidwerkt" wirds reichen.
 
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Aus welcher Entfernung soll der Anschuss denn vollzogen werden? Alles unter 100-150 Meter wird mit einem TTSX-Geschoss definitiv für Ausschuss sorgen. Bei der .308 mit 150 grs., bei der 7mm RM das 140/150 grs.. Ich würde auf das Haupt schießen, wenn es die Situation zulässt, ansonsten Blatt. Die Kupfer TTSX sind extrem leistungsstark in der Tiefenwirkung. Selbst starke Keiler > 150 kg stellen in der 7mm08 mit 120 grs, ca. 3000 Joule, keinen Hindernis dar.
 
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Die gibts aber in Österreich nicht. Zumindest nicht bei uns in der Gegend. D hat das Glück, dass durch Bürokratenversagen die eigentlich verbotene Weideschlachtung legal ist. In Ö hingegen (wie fast überall sonst in der EU) ist das ein No-Go.
Na da hast Du wieder vielen eine große Freude gemacht, mit der Kaliberfrage. Ich weiß nicht was Ihr für komische Gesetze habt:
Bison ist Wild? Soso, bist Dir da sicher?
Weideschlachtung ist illegal wegen Bürokratieversagen? Es ist ein Riesenzirkus gewesen, dies ier in Deutschland jeweils durchzusetzen.
Komisch dass der Gehegehalter einen Kammerschuss haben will. Normal Kopfschuss und der Traktor mit Frontlader steht bereit, Metzger auch und sofort Ausblutungsstich.
Normal haben die Gehegebetreiber Vorschriften mit was geschossen werden soll.
Bei uns in D wäre der Schuss mit Jagdschein auf Schlachtwild nicht erlaubt. Dieser Bison ist doch nichts weiter als ein Rind, rechtlich wie Hausrind. Das heißt Schießerlaubnis durch das Landratsamt. Ausnahme bei Gefahr in Verzug durch die Polizei.
Ein Bekannter hier hat ein Bisongehege. Der verwertet jedes Stückchen Fleisch zu hohen Preisen. Kann nicht glauben dass der sowas ins Auge gefasst wird und lässt da jemand seine Kaliberphantasien austoben.
Warst Du schon mal in der EU, z.B. Rumänien, Bugarien und hast gesehen wie dort die Bauern ein Rind schlachten?
Fragen über Fragen......
 
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Guest
Hallo Leute,

ich wurde unlängst von einem Bekannten gefragt, ob ich nicht einen Bison (bei ihm auf der Weide) erlegen könne.
Disclaimer: Da Bisons als Wildtiere gelten, ist das (zumindest in Österreich) rechtlich gedeckt.

Jetzt bin ich aber in einem reinen Niederwild-Feldrevier daheim. Meine stärksten Kaliber sind daher .308 Win bzw. 7mm Rem Mag.
Ziel ist natürlich, den Bison einen Kammerschuss mit einem harten TM-Geschoß (z.B. RWS HMK oder Nosler Partition) anzutragen. Allerdings habe ich dennoch große Bedenken, dass ich hier arg untermotorisiert bin.
Die Energie selbst ist vermutlich nicht das Problem (handgeladene Patonen mit ca. 4.500J).

Was mir mehr Kopfzerbrechen macht: Ich hab' einfach keine ausreichend schweren Geschoße, die ich verladen könnte. Bei .308 ist (realistischerweise) bei ca. 220grs Schluß, bei 7mm bereits bei ca. 173grs. Was die noch anrichten, wenn sie vorher auf eine Bisonrippe treffen? Vermutlich nicht allzu viel...

In amerikanischen Foren liest man aber andererseits, dass da tlw. mit 30-30-ern o.ä. gearbeitet*) wird. .375 HH Magnum natürlich auch. Und das ganze Spektrum dazwischen.
Und auch das kanadische NFACC listet quasi alles ab .223 Rem. als tauglich für Büffelbullen deklariert.
Kurz zusammengefasst: Ich bin profund verwirrt!

Ich würde mir jetzt ungern für einen Bison gleich eine Afrika-Batterie zulegen. Allerdings würde ich noch weniger gern a) unnötiges Tierleid riskieren und b) unnötiges Menschenleid (durch z.B. einen angeflickten aber durchaus noch agilen Bisonbullen verursacht) sowieso.


Jetzt ist meine Frage: Hat jemand von euch praktische Erfahrung auf Bisons? Wenn ja: Was würdet ihr kalibertechnisch als Mindestanforderung sehen?



*) Von Waidwerken würde ich da eher nicht sprechen.
Entschuldige aber wenn du von Weideschlachtung keine Ahnung hast lass es jemanden machen der sich auskennt!!!
 
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Kammerschuss würde relativ Fleisch entwerten. Weideschlachtung wird idr. aus unter 50m auf den Kopf durchgeführt. Mit relativ schwachen Kaliber reicht die richtige Stelle am Ohr.
Rinder Werden übrigens mit Bolzenschussgerät im mittigen Haupt betäubt. Allerdings könnte ein Bison eine verstärkte Schädelplatte haben. Und man braucht für den Trefferpunkt wirklich was stärkeres.
Vielleicht hilft dir aber die PDF für Rinderschlachtung:
https://edoc.ub.uni-muenchen.de/13520/1/Kohlen_Simone.pdf
 

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