FAZ Kommentar - Wölfe reißen Pferde

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Na hoffentlich. Endlich ein weiteres Problem, das wir nicht geschaffen haben, aber tatkräftig lösen dürfen. Landwirte retten wir vor den Sauen, die Förster vor den Rehen und die Viehzüchter vorm Wolf. Und natürlich machen wir das gerne und bezahlen dafür noch Geld und Jagdsteuer, denn immerhin entfällt zumindest beim Wolf die lästige und weitgehend ohnehin nicht mehr mögliche Wildbretvermarktung. Im Gegenzug bekommen wir beim Wolf dann auch immer eins auf die Mütze: im Erfolgsfall von den Naturschützern und bei Misserfolg von den Voehzüchtern. Es wird herrlich werden.



Ich will ihn nicht im Jagdrecht und ich wüsste auch nicht, warum wir Jäger das fordern sollten. Damit zukünftig Zäune und Rissentschädigungen aus der Jagdabgabe, also mit meinem Geld, bezahlt werden?
Ich Persönlich möchte ihn auch nicht im Jagdrecht haben, aber so wird es kommen.
Solllen doch die die Ihn haben möchten, dafür gerade stehen.
 
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Ich habe meine Zweifel, ob Isegrim bei uns ins Jagdrecht kommen und bejagd wird, dafür sind wir zu sehr deutsch.
Überhaupt habe ich den Eindruck, dass die Jagd weiter unter Druck gerät. Dazu ein „ländliches“ Beispiel, über das gestern in einem WDR-Fernsehbericht der Lokalzeit Aachen berichtet wurde.
(Wald bei Mechernich: Streit um Trekkingplattform, https://www1.wdr.de/mediathek/video...aachen/video-lokalzeit-aus-aachen---728.html)
Der Naturpark Hohes Venn-Noreifel hat unter anderem dort im Bereich zweier Gemeinden eine Trekkingplattform errichtet, an anderen Orten auch. Wanderer können sie mieten und dort für eine Nacht ihre Zelte aufschlagen, das läuft wohl ganz gut.
Da ist es kein Wunder, dass es Konflikte gibt und zwar mit den Jagdgenossenschaften einerseits und den Unterstützern des Naturparks andererseits.
Der Ortsvorsteher einer Gemeinde führt in dem Beitrag aus, dass ihm sich erholende Wanderer lieber sind als Jäger, die da nachts nur Wild jagen wollen. Jedenfalls will er für den Erhalt der Trekkingplattform kämpfen.
Und ich bin mir ziemlich sicher, dass er mehr Unterschriften bekommen würde/wird als die Jäger.
Garantiert wird jetzt dank des Beitrages ein Ansturm auf die Trekkingplattformen erfolgen, falls sie nicht schon ausgebucht sind, zur Freude des Bürgemeisters.
Ich kenne übrigens auch noch andere einrichtungen dieser Art, die für Fernwanderer bereit stehen, in lauschiger Umgebung mit Aussicht.
Gruss und Waidmannsheil, DKDK.

Sowas ist natürlich Ärgerlich, aber es geht auch Anders, wie z.B. hier in der Region,
die Hessische Landesregierung wollte eine Biosphähren region über drei Landkreise entwickeln und sie sind an dem zusammenhalt der betroffenen Bürger gescheitert, die haben nämlich die BSR abgelehnt nach heftigen Debatten.
 
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Bei diesen an Samstagabenden testosterongeladen durch die Fußgängerzonen streunenden Gruppen von teils bärtigen, überwiegend schwarz gekleideten Jungmännergruppen kann man durchaus an Wolfsrudel auf der Suche nach Stress und Beute denken.

Mir sind die von der Identitäten Bewegung auch nicht geheuer. Wie das auf die vielen Mitbürger mit ausländischen Wurzeln wirken muss, die hier brav und anständig leben und ihre Steuern zahlen. Furchtbar.
 
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Ich will ihn nicht im Jagdrecht und ich wüsste auch nicht, warum wir Jäger das fordern sollten. Damit zukünftig Zäune und Rissentschädigungen aus der Jagdabgabe, also mit meinem Geld, bezahlt werden?

Für das andere Raubwild und die invasiven Arten musst du auch keinen Schaden ausgleichen.
Z.b. Wenn Fuchs oder Marder in einem Hühnerstall ein Blutbad anrichten.
Der Geschädigte wird sicher den Jäger um Bejagung bitten, aber Geld fließt da keins.
 
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Ich bezog mich auf Entschädigungen aus der Jagdabgabe. Wobei es zu einem direkten „Wild“Schadensersatz auch nur noch ein kleiner Schritt ist. Eine kleine Änderung im jeweiligen Jagdgesetz. Sollte man nicht für unmöglich halten. Wer A sagt muss auch B sagen. Und je lauter wir schreien, dass wir ihn haben wollen, umso mehr wird man uns auch in die Pflicht nehmen. Soweit denkt nur kaum jemand, weil die typischen Reflexhandlungen das Nachdenken überlagern.
 
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Sowas ist natürlich Ärgerlich, aber es geht auch Anders, wie z.B. hier in der Region,
die Hessische Landesregierung wollte eine Biosphähren region über drei Landkreise entwickeln und sie sind an dem zusammenhalt der betroffenen Bürger gescheitert, die haben nämlich die BSR abgelehnt nach heftigen Debatten.



Und auch wollten die "Wildtiermanager" die Bejagung in der Kernzone liebend gern an sich ziehen, ist auch am Widerstand der Betroffenen gescheitert.
Aber man sieht deutlich, wo die Richtung hingeht und wie der "Staat" auch in dieses Feld hinein agieren will.
Man muss sich sofort wehren!
 
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Ich bezog mich auf Entschädigungen aus der Jagdabgabe. Wobei es zu einem direkten „Wild“Schadensersatz auch nur noch ein kleiner Schritt ist. Eine kleine Änderung im jeweiligen Jagdgesetz. Sollte man nicht für unmöglich halten. Wer A sagt muss auch B sagen. Und je lauter wir schreien, dass wir ihn haben wollen, umso mehr wird man uns auch in die Pflicht nehmen. Soweit denkt nur kaum jemand, weil die typischen Reflexhandlungen das Nachdenken überlagern.
Leute seid doch nicht immer so pessimistisch. Es gab in den letzten Jahren immer wieder Wildschäden durch Arten, wo der Ersatz nicht gesetzlich geregelt ist.
Das mit dem Fuchs hatten wir hier schon. Aber ich denke in Bayern oder Niedersachsen an die Gänseschäden. Deutschlandweit an den Kormoran oder Neozonen wie Mink, Waschbär. Bei uns steht die Bejagung des Fischotters an. Teichwirte haben schon Hauptbetriebe aufgegeben.
Rein theoretisch kann jede Jagdgenossenschaft alles in den Jagdpachtvertrag aufnehmen. Auch z.B. den Schaden durch Hasen oder der Jagdpächter wird verpflichtet, das Auto des Vorstehers jeden Samstag zu waschen. Es gehören immer zwei zu so einem Vertrag. Wenn es einen Deppen gibt der da unterschreibt, darf man den anderen Vertragspartner nicht den Vorwurf machen.

Die Schwarzmalerei ist für mich kein Grund. Stillstand ist Rückschritt. Das sagt ein Gruffty.
 
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Leute seid doch nicht immer so pessimistisch. Es gab in den letzten Jahren immer wieder Wildschäden durch Arten, wo der Ersatz nicht gesetzlich geregelt ist.
Das mit dem Fuchs hatten wir hier schon. Aber ich denke in Bayern oder Niedersachsen an die Gänseschäden. Deutschlandweit an den Kormoran oder Neozonen wie Mink, Waschbär. Bei uns steht die Bejagung des Fischotters an. Teichwirte haben schon Hauptbetriebe aufgegeben.
Rein theoretisch kann jede Jagdgenossenschaft alles in den Jagdpachtvertrag aufnehmen. Auch z.B. den Schaden durch Hasen oder der Jagdpächter wird verpflichtet, das Auto des Vorstehers jeden Samstag zu waschen. Es gehören immer zwei zu so einem Vertrag. Wenn es einen Deppen gibt der da unterschreibt, darf man den anderen Vertragspartner nicht den Vorwurf machen.

Die Schwarzmalerei ist für mich kein Grund. Stillstand ist Rückschritt. Das sagt ein Gruffty.

Es geht ausdrücklich NICHT darum, dass dem einzelnen Jagdpächterim Pachtvertrag auferlegt wird, dies oder jenes zu tun, Schäden zu bezahlen, die durch die Haselmaus oder die Kühe des Bauern X angerichtet werden. Das kann der Pächter entscheiden, kann einen solchen Vertrag unterschreiben oder nicht.
Ist eine Tierart wie der Wolf aber erst einmal im Jagdrecht angekommen, ist es ein Leichtes, Mittel aus der Jagdabgabe "zweckzuentfremden" und damit jeden Riss, jeden Zaum und jeden Herdenschutzhund aus diesem Topf zu finanzieren.
 
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Du meinst also, der Wolf wird nur bejagt wenn wir das nicht fordern? Was ist das für eine Logik?

Ich meine, der Wolf wird nicht von einer Jägerschaft bejagt werden (dürfen), die nicht deutlich macht, dass sie der Verantwortung für diese Tierart auch gerecht wird. Jeder, der hier "S-S-S" oder "erst schiessen, dann ansprechen" oder "Alter egal, alle schiessen bis Ruhe ist" schreibt, verhindert das. Dann kommt der eventuell wirklich nur ins Jagdrecht, weil man uns eins auswischen will.
 
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Ich meine, der Wolf wird nicht von einer Jägerschaft bejagt werden (dürfen), die nicht deutlich macht, dass sie der Verantwortung für diese Tierart auch gerecht wird. Jeder, der hier "S-S-S" oder "erst schiessen, dann ansprechen" oder "Alter egal, alle schiessen bis Ruhe ist" schreibt, verhindert das. Dann kommt der eventuell wirklich nur ins Jagdrecht, weil man uns eins auswischen will.

@Mohawk

wer entscheidet das denn ansatzweise objektiv und sachlich.

Teilen einer ideologisch indoktrinierten Politik spreche ich aktuell einen sachlichen Umgang mit dem Thema Wolf ab und andere (Mehrheits)Teile der Politik, opfern dieses und andere Themen ganz offensichtlich dem potenziellen Koalitionsfrieden oder per se einer Koalitionsoption.

Ich kann nicht erkennen, dass man sich einer (beispielhaft) dem Rotwild-Management ähnlichen Lösung (sprachlich) annähert und Gedanken entwickelt, die sich eben auch mit (dünner besiedelten) Kerngebieten und möglicherweise wolfsfreien Gebieten befassen. Da könnte man doch durchaus Emotionen aus der Debatte nehmen.

Persönlich betrachte ich mit Spannung Regionen außerhalb Deutschlands, in denen die Landwirtschaft/ das 'Landvolk' schon zu pragmatischen Lösungen greift oder ankündigt dies zu tun. Ich finde es ganz ernsthaft sehr schade, dass offensichtlich eine solche Frontenbildung - aus meiner Sicht - ideologisch provoziert wurde und scheinbar einen vernünftigen Umgang mit dem Wolf unmöglich macht.


grosso
 
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"erst schiessen, dann ansprechen" oder "Alter egal, alle schiessen bis Ruhe ist" schreibt, verhindert das.
Da bin ich voll bei Dir, auf diese abscheuliche Weise unter dem Motto "Wald vor Wild" wird das bei manchen ethisch rückständigen Staatsforsten praktiziert. Den Forst sollte man aus diesem Grund eher nicht mit dem Wolfsmanagement beauftragen. Oder nur, wenn man sich wie beim Rehwild eine ausrottungsähnliche Bejagung des Wolfs erwartet.
 
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Da bin ich voll bei Dir, auf diese abscheuliche Weise unter dem Motto "Wald vor Wild" wird das bei manchen ethisch rückständigen Staatsforsten praktiziert. Den Forst sollte man aus diesem Grund eher nicht mit dem Wolfsmanagement beauftragen. Oder nur, wenn man sich wie beim Rehwild eine ausrottungsähnliche Bejagung des Wolfs erwartet.
Ich denke beim Forst kenn man die Jahrhunderte alte Weißheit: "Wo der Wolf Jagd, wachst der Wald" Unter der Obhut der Forstleute wird es dem Wolf sicher gut gehen.
 
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Es geht ausdrücklich NICHT darum, dass dem einzelnen Jagdpächterim Pachtvertrag auferlegt wird, dies oder jenes zu tun, Schäden zu bezahlen, die durch die Haselmaus oder die Kühe des Bauern X angerichtet werden. Das kann der Pächter entscheiden, kann einen solchen Vertrag unterschreiben oder nicht.
Ist eine Tierart wie der Wolf aber erst einmal im Jagdrecht angekommen, ist es ein Leichtes, Mittel aus der Jagdabgabe "zweckzuentfremden" und damit jeden Riss, jeden Zaum und jeden Herdenschutzhund aus diesem Topf zu finanzieren.
Hast Du in Bayern mal geschaut wer sich aus der Jagdabgabe so alles bedient? Da würde mir noch mehr einfallen als Herdenschutzhunde. Ich kenne die Statuten für die Verteilung von dieser Mittel nicht. Aber für Schadenersatz?
Außerdem würden wir in Bayern das Problem sowieso anders lösen. So ein Kasperltheater wie anderswo würde es im Alpenraum nicht geben.
 

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