Jagdscheinanwärter Tobias

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Das neue (Selbst)Bild der neun Jägergeneration. Passt besser in die Öffentlichkeit. Mir fehlt da aber etwas Selbstbewusstsein, zu stark anbiedern ist meiner Meinung nach nicht gesund.
 
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Das neue (Selbst)Bild der neun Jägergeneration. Passt besser in die Öffentlichkeit. Mir fehlt da aber etwas Selbstbewusstsein, zu stark anbiedern ist meiner Meinung nach nicht gesund.

Insgesamt schon sehr "Öffentlichkeitkompatibel":

"Laut den aktuellen Ergebnissen geht es den Jungjägern besonders um Naturverbundenheit. Für Männer und Frauen ist dies mit einem Gesamtanteil von 77 Prozent der meist genannte Grund, das "Grüne Abitur" zu machen. Mehr als die Hälfte der Befragten will Jäger werden, um einen Beitrag zum angewandten Naturschutz zu leisten (54 Prozent)."

https://www.jagdverband.de/warum-jaeger-jagen-gehen
 
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Ich stimme Skogman vollkommen zu. Natürlich verkauft der Artikel nur die positiv-behafteten / politisch korrekten Eigenschaften der Jagd.

Das hat sie aber auch bitter nötig. Argumente gegen die Jagd gibt es genug:

- Schlechte Presse aus dem eigenen Lager (siehe den anderen Faden)
- Wahre oder unwahre Behauptungen aus der Gruppe der Jagdgegner
- Man übt Jagd mit Schusswaffen aus. Diese sind ja per se böse, weil sie töten Menschen.
- Man tötet Tiere. Passiert hunderttausendfach täglich in Deutschland, ist aber meistens sehr anonym. Als Jäger ist man nicht anonym.

Und die Jagd-/ Waffen-/ Naturschutzgesetzgebung etc. wird nun einmal überwiegend von Leuten gemacht, die damit keinerlei Berührungspunkte haben, den Wählern.

Man darf nicht davon ausgehen, dass weil "wir das immer schon so gemacht haben" es auch so weiterhin so gemacht werden wird. Die Änderungen in o. g. Rechtskreisen bis zum heutigen Tage gingen überwiegend in eine Richtung. In eine Richtung, die einem als Jäger Sorgen macht.

Da kann es nicht schaden, die Jagd positiv darzustellen.

Und wie der Autor sich später als Jäger gibt bleibt abzuwarten. PR-technisch hat er sich schon einmal hervorgehoben.
 
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Der junge Mann ist kein Jäger sondern nur Jagdscheinanwärter. Wenn er doch noch nie selbst gejagt hat, kann er sich zum Thema Jagdpassion eh noch nicht äußern, der hat ja noch die Eierschalen hinter den Ohren. Es ist nun mal so, dass nicht jeder Jäger in einem jagdlichen Unfeld großgeworden ist - dann ist er eben gefordert, nach Bestehen der Jägerprüfung sich vom Jagdscheininhaber zum Jäger zu entwickeln, das ist ja kein Ding der Unmöglichkeit. Da sind dann auch wir älteren Jäger gefordert, durch Machen, und nicht durch Grünschnäbel-bashing in internetforen. Und unqualifizierte Aussagen zur Auslandsjagd gibts ja selbst hier in diesem Forum.

Mir ist das hier zuviel bashing. Was der abgibt ist eine Aussage in den Fleischwolf namens Tagespresse. Als Anfänger hat er den Jagdfeinden keine Steilvorlage geliefert. Schon mal gut gelaufen.

Das ist bloß ein kleines Käse-Artikelchen, daher bitte: „tiefer hängen“! Solchen Dünnbrettbohrer-Journalisten mit Tiefgang zu kommen, ist eh sinnlos. Wenn man denen was von Ortega y Gasset erzählt (von einem Jagdscheinanwärter eh nicht glaubhaft), erfassen die eh nur 5% und das dann noch falsch. Dann kommt als Überschrift irgendein absurdes Versatzstück raus, pornografisch verzerrt.

Auf neudeutsch: Alles gut.
 
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Da kann es nicht schaden, die Jagd positiv darzustellen.

Die Diskussionen gibt es hier und drüben bei Facebook (ja ich weiß, kein "echter" Jäger hat da einen Account ;)) auch des öfteren. Ob es jetzt die jagenden Brüder mit ihren Videos sind, eine Reportage im TV oder so ein Interview, da wird zuerst immer alles von den 110prozentigen runtergemacht. Mit immer den selben "Argumenten" die man auch hier schon einmal komplett gelesen hat.

Wir leben halt nicht mehr 1960 und müssen Öffentlichkeitsarbeit machen, was der Mensch nicht versteht kann er einfacher verbieten. Die Gegner machen Öffentlichkeitsarbeit, und das machen sie teilweise extrem gut ! Lacht ruhig über Peta, die PR Maschinerie die die lostreten können ist beeindruckend, und viele Leute glauben das ungefragt. Hat ja ein nacktes Hollywood Sternchen verkündet :p

Auf unsere Verbände können wir uns da nicht verlassen, da muss schon jeder selbst was für tun. Und wenn man einfach nur seinen Mitmenschen ganz unaufgeregt erklärt was die Jagd wirklich ausmacht und sich vielleicht auch von den ein oder anderen Auswüchsen der Jagd distanziert.
 
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Viele der neuen Jäger pro Jahr starten durchaus mit hoher Vo nach Bestehen des Jagdscheines. Da aber viele von ihnen, mindestens 40% nach meiner Einschätzung, jemals jagdlich tätig werden können, sind sie schnell ausgebremst. Die erlernten Argumentationsketten funktionieren im eigenen Umfeld nicht. Beispiel: Da er nichts schießen kann, aber Fleisch essen möchte wird er nicht zum Vegetarier, sondern muß bei Dritten erwerben, im besten Fall beim Jäger. Weil er aber keinen jagdlichen Direktvermarkter kennt, geht er auch zu Aldi an die Frischfleischtheke. Wenige retten sich in jagdliche Ersatzhandlungen z.B. Schießstand, Jagdhorn etc.
Die Anzahl der neuen Jäger wächst jährlich, die "Erzeugerkosten" für ein Reh sind unglaublich, wenn man das mal kalkuliert. Das Befriedigen des uralten menschlichen Beutetriebes ist in jeder Form schon immer aufwändig gewesen und im zeitlichen Zusammenhang einzuordnen.
 
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@Esmi Unsere Verbände haben kürzlich den Jahresbeitrag erhöht, wobei davon 5€ für Öffentlichkeitsarbeit vorgesehen waren. Kann mich noch gut an das "Gemaule" erinnern. Aber Du hast schon recht, man muss auch mal selber was tun. ;-)
 
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Jagdscheinanwärter Tobias hat sich genau so verkauft, wie es aktuell politisch korrekt sowohl von der Seite der organisierten Jägerschaft, als auch von der Seite der (weitestgehend) neutralen Nichtjäger akzeptiert wird. Insofern kann ich dem Foristen Schoenwetteransitzer nur zustimmen - insgesamt positive Publicity.

Zu dieser politischen Korrektheit gehört eben aktuell (zumindest aus Sicht vieler Nichtjäger) die klare Unterteilung in böse und gute Jäger: "Ich würde zum Beispiel niemals nach Afrika reisen, um dort für Geld eine Giraffe oder einen Löwen zu erlegen. Das finde ich pervers, weil es nur der Unterhaltung und dem Zeitvertreib dient."

Jagdscheinanwärter Tobias weiß ja schon sehr genau, warum ausgerechnet er persönlich jagen möchte:
  • er ist gerne Fleisch
  • er mag die Natur
  • er sieht die Notwendigkeit der Bestandsregulation
  • er hält Wildbret für "Bio"
  • bla, bla, bla, ...

Kurz: Er gibt sich alle Mühe, wie andere Jäger auch, zuerst die Nützlichkeit und Sinnhaftigkeit seines Tuns für die Natur, die Umwelt, die Gesellschaft als Hauptmotiv darzustellen.

Hätte man in länger interviewt, so hätte er bestimmt noch erwähnt "Jagd muss sich an den Interessen des Waldbaues, an wildbiologischen Erkenntnissen, an der Landwirtschaft, am Umwelt- und Naturschutz und natürlich an den gesellschaftspolitischen Vorstellungen vom Mitlebewesen Tier orientieren."

Aber: All die vorgenannten hehren Ziele sind absolut ohne Waffe und ohne selbst zu Töten zu verfolgen. Und wer mit dem Argument „Fleisch“ kommt, der steht argumentativ von vorne herein auf der Verliererseite. Schließlich kann er Wildfleisch in bester Qualität auch vom Jäger seines Vertrauens kaufen - ohne selbst jagen zu müssen.

Jagdscheinanwärter Tobias verschweigt - wie viele Jäger - allerdings die einzig wahre Motivation, die Waffe tatsächlich selbst in die Hand zu nehmen: Der Jäger jagt um des Jagderlebnisses willen. Aus keinem anderen Grund.

Jetzt verschweigt der Herr Jagdscheinanwärter Tobias diese Motivation nicht nur, er streitet sie am Beispiel des bösen Afrikajägers nicht nur ab, sondern verteufelt sie sogar als "pervers".

Kurz: Jagdscheinanwärter Tobias belügt sich selbst und den Interviewer, überhöht seine Motivation moralisch, poliert jetzt schon seinen Heiligenschein als Gutjäger und bringt damit alle Voraussetzungen mit, ein deutscher Vorzeigejäger zu werden. Alles gut.
(y) gute Analyse - als JJ-Prüfer begegnen mir diese Jungjäger und -Innen immer wieder.
Meine Hoffnung ist dabei, dass sie hoffentlich noch die göttliche Erleuchtung:rolleyes: bekommen und nie einen Jagdschein lösen werden.
 
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Der junge Mann ist kein Jäger sondern nur Jagdscheinanwärter. Wenn er doch noch nie selbst gejagt hat, kann er sich zum Thema Jagdpassion eh noch nicht äußern, der hat ja noch die Eierschalen hinter den Ohren. Es ist nun mal so, dass nicht jeder Jäger in einem jagdlichen Unfeld großgeworden ist - dann ist er eben gefordert, nach Bestehen der Jägerprüfung sich vom Jagdscheininhaber zum Jäger zu entwickeln, das ist ja kein Ding der Unmöglichkeit. Da sind dann auch wir älteren Jäger gefordert, durch Machen, und nicht durch Grünschnäbel-bashing in internetforen. Und unqualifizierte Aussagen zur Auslandsjagd gibts ja selbst hier in diesem Forum.

Mir ist das hier zuviel bashing. Was der abgibt ist eine Aussage in den Fleischwolf namens Tagespresse. Als Anfänger hat er den Jagdfeinden keine Steilvorlage geliefert. Schon mal gut gelaufen.

Das ist bloß ein kleines Käse-Artikelchen, daher bitte: „tiefer hängen“! Solchen Dünnbrettbohrer-Journalisten mit Tiefgang zu kommen, ist eh sinnlos. Wenn man denen was von Ortega y Gasset erzählt (von einem Jagdscheinanwärter eh nicht glaubhaft), erfassen die eh nur 5% und das dann noch falsch. Dann kommt als Überschrift irgendein absurdes Versatzstück raus, pornografisch verzerrt.

Auf neudeutsch: Alles gut.
Genau so.
1. hat er sich für einen Newbie tapfer durch das Minenfeld geantwortet, ohne verbrannte Erde zu hinterlassen
2. werden sich seine Sichtweisen hie und da ändern, sobald er von und aus der Praxis mitreden kann
3. hatte doch jeder irgendeine mehr oder weniger theoretische Vorstellung davon, wieso Jagdausübung, wie gestaltet man das später selbst, etc und die allermeisten sind hoffentlich geistig irgendwie gereift mit der Jagd
Also gestehen wir ihm das doch auch bitte zu.
Ich hab jedenfalls schon sehr viel Dümmeres und der Jagd schadendes gelesen und gehört.
Unter anderem hier https://forum.wildundhund.de/threads/jagd-youtuber-erhaelt-strafbefehl-wegen-video.128050/
 
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