Bleifrei demnächst auf EU-Ebene, bei Büchsengeschossen und Schrot??

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Alles was ich in die Natur "verbringe" landet irgendwann in der Nahrungskette.
Wenn ich das Gift Blei nicht in der Nahrungskette haben will, muss ich dafür die entsprechenden Maßnahmen ergreifen.
Nur das ist der Gedanke dahinter.
Und das ist für die meisten auch nachvollziehbar.

Über 400 Jahre wurde Blei als Geschoss verwendet. Hinzu kommen Bleiglasfenster, Bleilot, etc. Was in den 2 Weltkriegen in Gewässer und Erdboden eingetragen wurde, schaffen die nächsten tausend Jägergenerationen nicht.
Was hat dieser vorhandene Eintrag für Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt und die Gesundheit der Menschen gehabt und wird sie weiterhin haben? Nichts und wird Sie nicht. Nichts als Aktionismus ohne die größeren Zusammenhänge erkennen zu wollen. Die Fallstudie liegt vor einem.
 
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Also, ich führe selbst so eine Kombinierte.
Bismuth geht sehr gut. Ohne irgendwelche Einbußen. Kostet zugegeben mehr, man muss sein altes Schätzchen aber trotzdem nicht verschrotten.

Schön für dich. Ich bekomme bei mir keine vernünftige "bleifrei" Labo in 16/70, also lasse ich es und die Kombinierte wird zur KLB. Der Aufwand mit Bestellung im Internet etc. pp. ist mir (und anderen) einfach zu blöd.

Wer es explizit auf Wasservögel abgesehen hat wird wohl kaum ne kombinierte mitnehmen, von daher werden die Kosten für die paar Bismuthschüsse wohl auch nicht dramatisch aus dem Ruder laufen.

Wenn es nur die Kosten sind - d'accord. Muss ich einen Tag hinter den Patronen herlaufen, dann ...

Alles was ich in die Natur "verbringe" landet irgendwann in der Nahrungskette.

Richtig. aber da ist Blei in der Gesamtschau, wenn man nicht nur auf Warmblüter fixiert ist, garnicht so ein Problem wie z.B. Kupfer.

Wenn man in der bewertung dann z.B. "Arbeitsschutz" einbezieht, überzogene Gängeleien anlehnt ("eine Patrone-Problem") und eben nicht nur die (leicht lösbare) Bleiübertragung in den menschlichen Organismus betrachtet, dann kann man die jetzt gestoppte Regeliung auch gut als "gut gemeint, schlecht gemacht" zurückweisen.
 
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Jetzt mal eine Frage: wie oft werdet ihr überhaupt nach bleifrei erlegtem Wildbret gefragt?
Ich verkaufe seit nunmehr 29 Jahren zwischen 1,5 und 2,5t Wild im Jahr und habe
genau einmal und zwar in der Zeit des größten "Bleifreialarms" eine diesbezügliche
Nachfrage einer interessierten älteren Frau erlebt. Die hatte schon die alten Bleirohre
überlebt, ob der "Grünen" Ideen den Kopf geschüttelt und als Dank für meine Ehrlichkeit
das ganze Alttier grob zerwirkt mitgenommen.
M.E. nach interessiert das Thema außer den Ökotaliban und die Jäger als die wieder mal
gegängelten keine Sau.

Die Kobolde speichern den Strom weiter im Netz, eine weitgehend "Links" und Grün
orientierte Presse unterstützt sie dabei und wälzt sich als Oberkommando der Weltmoral
(wieder Frank Holdergrün) in den eigenen Fäkalien.
 
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Also ich schätze mal,daß durch den Neozoon Waschbär das x-Vielfache an Wasservögeln (BP,Gelege,Jungvögel)das Zeitliche segnet ,als bei bleigründelnden Entenvögel. Auch kann mir bisher niemand belastbare Zahlen aus der Praxis vorlegen,die das Verbot untersetzen.Und wenn, sind das ominöses Zahlenmaterial ! Insofern sehe ich hier eher wie immer seit Jahren ein ideologisches Problem.Früher,als es noch Krumme gab, kam es schon mal vor,daß ein Zwei-oder Dreieinhalber Murmelchen beim Sonntagsbraten mit runterging. Meine Mutter wurde fast 90,mein alter Herr 88.Ich lebe auch noch und was soll erst Sir Henry sagen ?!
 
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Also ich schätze mal,daß durch den Neozoon Waschbär das x-Vielfache an Wasservögeln (BP,Gelege,Jungvögel)das Zeitliche segnet ,als bei bleigründelnden Entenvögel. Auch kann mir bisher niemand belastbare Zahlen aus der Praxis vorlegen,die das Verbot untersetzen.Und wenn, sind das ominöses Zahlenmaterial ! Insofern sehe ich hier eher wie immer seit Jahren ein ideologisches Problem.Früher,als es noch Krumme gab, kam es schon mal vor,daß ein Zwei-oder Dreieinhalber Murmelchen beim Sonntagsbraten mit runterging. Meine Mutter wurde fast 90,mein alter Herr 88.Ich lebe auch noch und was soll erst Sir Henry sagen ?!
.., man muss es schon publik machen, damit es wirkt. Ist wie mit Erd-Burzeldorn :LOL:
 

FTB

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Gibt es denn tatsächlich belegbare Studien dazu, dass Millionen von Wasservögeln an Blei in Gewässern sterben?
Ich lese immer nur "zahlreiche Studien belegen...", aber genannt werden die nicht wirklich.

Auf "unserem" Tontaubenstand darf man nur mit Stahl schießen. Das geht auch prima. Gefühlt schießt es sich etwas härter mit Stahl, naja, kommt man aber mit zurecht.
Auf Tontauben sehe ich überhaupt kein Problem. Eine echte Taube, oder eine Gans, ist aber schon wieder was anderes.

Ich hab schon auf einige Schrote gebissen. Ich werde aber regelmäßig arbeitsmedizinisch auf Schadstoffe untersucht, Blei war immer im Normalbereich.
Ich sehe einfach nicht die Notwendigkeit, Leuten vorzuschreiben, womit sie schießen.
Es kommt mir einfach so vor, als ginge es nicht um wissenschaftlich bestätigte Zusammenhänge sondern um "das gute Gefühl", und das ist etwas mager, finde ich.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25014

Guest
Richtig. aber da ist Blei in der Gesamtschau, wenn man nicht nur auf Warmblüter fixiert ist, garnicht so ein Problem wie z.B. Kupfer.

In der Gesamtschau z.Z. nicht mehr da gebe ich Dir Recht. Das sah vor 30-40 Jahren aber noch deutlich anderes aus. Am Kupfer wird aber auch massiv "gedreht" , das kann ich Dir als Bootsbesitzer (Stichwort Antifouling) bestätigen.
Ebenfalls sind die Grenzwerte für Kupfer in Lebensmitteln und Futtermitteln ebenfalls vor ein paar Jahren überarbeitet worden.
Der Vorteil ist, das Kupfer als Spurenelement im Gegensatz zu Blei beim Menschen nicht schon in "geringen" Mengen toxisch wirkt.
Kupferschrot z.B. an Gewässern wäre aber "den Teufel mit dem Beelzebub" austreiben.
Das Alternativmaterial darf natürlich nicht zu Lasten von Kleinstlebewesen/Organismen gehen die ja auch in der Nahrungskette eine wichtige Rolle spielen.

Zum Thema Verfügbarkeit. Nach einem europaweiten Bleiverbot wird sich die Verfügbarkeit deutlich verbessern (müssen).
Die heute noch in einigen Bereichen schlechte Verfügbarkeit liegt ja letztendlich nur an der nicht vorhandenen Nachfrage.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25014

Guest
Was in den 2 Weltkriegen in Gewässer und Erdboden eingetragen wurde, schaffen die nächsten tausend Jägergenerationen nicht.

Weltkriege sind kein Maßstab für das zivile Leben.;)

In Europa gibt es ca. 7.000.000 Jäger. Wenn jeder Jäger nur 20 Schrotschüsse pro Jahr abgeben würde, hätten wir einen Bleieintrag in die Natur von ca. 4.200.000 kg Blei pro Jahr (bei 30g Schrotvorlage).
120 Mio. kg Blei die letzten 30 Jahre.

Man wird also nicht annähernd tausend Jägergenerationen brauchen.
 
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G

Gelöschtes Mitglied 25014

Guest
Richtig wäre wohl eher die Aussage: es könnte eine anthropogene Verlagerung bzw. mglw. Häufung (hot spots) von elementarem Blei geben.

Auch Asbest als natürliches Silikat-Mineral (meistens Chrysotil) ist nur "anthropogen" verlagert.
Auch KMF,PCB,PCP und Lindan sind anthropogen.
Und nun ?
 
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Du schreibst über mögliche geringe Legierungsanteile. Wie möglich oder wahrscheinlich sind denn diese Bestandteile tatsächlich in der Restmunition von Stahlschrot? Resp., wie hoch ist deren Gefährlichkeit für die Verwendung im Bereich von Gewässern, im Vergleich zu Bleischrot, welches dort eigentlich verboten ist?

Der Hinweis auf die möglichen Begleit-/Legierungsstoffe bei Weicheisenschrot findet sich in der Broschüre "Technische Hinweise zum umwelt-verträglichen Bau und Betrieb von Wurfscheibenschießanlagen" des Bay. Landesamtes für Umwelt.

Es scheint auch Weicheisenschrot-Hersteller zu geben, die legierungsfreien Weicheisendraht nach DIN EN 10016-2 zur Herstellung verwenden. Was aber in der Hülse des Munitionsherstellers wirklich steckt, dürfte nicht zweifelsfrei klar sein.

Welche tatsächliche Umwelt-Gefahr von einer Weicheisen-Ansammlung ausgeht, ist m.W. noch nicht untersucht. Hat da jemand etwas zu?
 
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Der Hinweis auf die möglichen Begleit-/Legierungsstoffe bei Weicheisenschrot findet sich in der Broschüre "Technische Hinweise zum umwelt-verträglichen Bau und Betrieb von Wurfscheibenschießanlagen" des Bay. Landesamtes für Umwelt.

Es scheint auch Weicheisenschrot-Hersteller zu geben, die legierungsfreien Weicheisendraht nach DIN EN 10016-2 zur Herstellung verwenden. Was aber in der Hülse des Munitionsherstellers wirklich steckt, dürfte nicht zweifelsfrei klar sein.

Welche tatsächliche Umwelt-Gefahr von einer Weicheisen-Ansammlung ausgeht, ist m.W. noch nicht untersucht. Hat da jemand etwas zu?
Demnach wäre Bleischrot, welches sich verkapselt, dem legierten Stahl- bzw. Weicheisenschrot, welches per Oxidation in die Böden und somit ins Grundwasser gelangt, haushoch überlegen. Bin jetzt verunsichert und echt gespannt, wie sich diese Thematik weiterentwickelt. Wmh HH
 
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Auch nach 40 Seiten Hin und Her ist die ganz einfache und unumstößliche Botschaft der Vernunft und des gesunden Menschenverstands:

"Man schießt bei klarem Verstand kein giftiges Schwermetall in Nahrungsmittel!"

Jedenfalls nicht in Nahrunmgsmittel, die man an andere Mernschen abgibt oder deren Reste von Wildtieren aufgenommen werden können, die besonders empfindlich auf Blei reagieren.

Daran ändert auch nichts, dass es noch weitere Nahrungsmittel gibt, die mit Blei belastet sind und ebenfalls nach besten Kräften dekontaminiert werden sollten.
Wer sorglos Wildpret mit Blei-Mikropartikeln SELBER essen und langfristig ein PB-Depot in seinem Körper speichern möchte, sollte das m. M. auch tun dürfen.
 

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