Wie alt ist dieser Rehbock?

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Lieber z/Z,Du hast da einen kleinen Denkfehler. Niemand hat jemals behauptet,8er heranzüchten zu wollen. Das funktioniert nicht.Es geht hier um simple Vererbungslehre.Wenn ein Achter eine Ricke beschlägt und es kommt ein 8er bei raus und im nächsten Jahr beschlägt er die gleiche Ricke wieder und es kommt wieder ein potentieller 8erchen bei raus,so wie vermutlich in dem oben erläuterten Bsp.,liegt das garantiert nicht ausschlaggebend an phänotypischen Einflüssen.
Doch und zwar liegt das maßgeblich am Phänotyp der Ricke.
 
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Zum Thema, ob das klappt!

Vielleicht interessiert dich das, ist eine super Info-Quelle für wissensbasierte Diskussionen über Rehwild!

http://eurodeer.org/

Jedenfalls gibt es da auch eine große Menge Info über das Migrationsverhalten von Rehwild,
demnach klappt das dann auch schon mit dem " weiterentfernt einwandern" von Rehwild.
Wenn man die Räume für "Abwanderungsindividuen" schafft durch Ausdünnen der "standorttreuen Individuen", ist es noch einfacher mit der Verdrängungskreuzung!

Aber jetzt kommen wir mittlerweile mit Genpool und Verdrängungskreuzung zu tief in die Materie der Tierzucht, ist für Wildtiere eher nur von theoretischer Bedeutung und das haben wir dann jetzt mal durchgekaut!

Gruß

Prinzengesicht
Wir kommen schon die ganze Zeit zu tief ins Thema Tierzucht. Selbst Selbstverständlichkeiten, die sich aus h-Quadrat herleiten, werden hier nicht immer zwingend verstanden. Ich gebe auf.
 
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Da hast Du den Bruno aber gut studiert.Das ist aber ein alter Hut,denn das hat der alte Wilhelm J. schon zu beginn des vorigen JH niedergeschrieben.Leider ist das so nicht ganz richtig,was Du da erklärst.Aber gut,ich laß das jetzt mal so stehen,denn falsch ist`s ja auch nicht,denn es ging ja um die Rolle der Vererbung,die angeblich eben keine Rolle spielen sollte. Und ich hoffe mal,daß Dein Nachwuchs Deine Gene in sich trägt und nicht die des Nachbarn aus dem Genpool .;)
Naja, ich weiß wahrscheinlich ein vielfaches über Tierzucht, was Bruno Hespeler je gehört hat.
 

z/7

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Genetik, Perigenetik, Konstitution, Kondition. Und dann darf der Bursch im Bast nicht in den Zaun geraten oder seine Klöten einbüßen. Leut. Allein schon die reine Stochastik lehrt uns, daß zwei Achter in einer Ecke im Zeitraum einiger Jahre der pure Zufall sein können. Oder auch nicht. Die Datenbasis gibt es nicht her, egal wie man's dreht und wendet. Und wenn man sich dann noch die bekannte (!) Gewichtung der eingangs genannten Einflußgrößen anschaut, erst recht nicht. Seither je wieder einer aufgetaucht? Nein? Komisch.
 
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Genetik, Perigenetik, Konstitution, Kondition. Und dann darf der Bursch im Bast nicht in den Zaun geraten oder seine Klöten einbüßen. Leut. Allein schon die reine Stochastik lehrt uns, daß zwei Achter in einer Ecke im Zeitraum einiger Jahre der pure Zufall sein können. Oder auch nicht. Die Datenbasis gibt es nicht her, egal wie man's dreht und wendet. Und wenn man sich dann noch die bekannte (!) Gewichtung der eingangs genannten Einflußgrößen anschaut, erst recht nicht. Seither je wieder einer aufgetaucht? Nein? Komisch.
"....sein KÖNNEN". das stimmt wiederum !
 
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Da fällt mir doch glattweg ein Spruch aus einer alten US-Klamotte "Manche mögens heiß" ein: Nichts ist perfekt !
Da kann ich doch auch nichts für, das liegt schlicht an meinem Studium und meinem Beruf. Allerdings würde ich von jedem Agrarstudenten im 6.Semester erwarten, dass er nur mit Kenntnis des h-Quadratwertes den größten Teil meiner Einwendungen auch hätte erstellen können. Das ist noch nicht so besonderes Expertenwissen. Das müsste sogar die WiSoLa-Leute können.
 
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Mal was anderes. Ich hätte Dich doch beinahe der Musikbranche zugeordnet...H.P.B(axxter).:love:
 
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Mal was anderes. Ich hätte Dich doch beinahe der Musikbranche zugeordnet...H.P.B(axxter).:love:
Oh, Musik. Ich bin quasi der Knopfbock des Kulturbetriebs. Aber ein schönes Beispiel, dass man vom Phänotyp nicht direkt auf den Genotyp schließen kann, einer meiner Söhne ist musikalisch und einer kann wahnsinnig gut zeichnen, was meine Frau und ich beide nicht können. Unsere Tochter ist ähnlich unbegabt, aber es gibt weiter Mitglieder im Clan die sowas können. Bevor ich es vergesse: Nein es war nicht der Nachbar.
 
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Folgende Begebenheit, auch aus eigener Anschauung belegt:
Eine alte Rheinarmschlinge, Feucht- bzw. früheres Torfgebiet und wiedervernässt, in Form eines Hufeisens, an dessen offener Seite im Norden durch eine Autobahn begrenzt (auf der anderen Seite städt. Siedlung), im Westen ebenfalls eine Autobahn, die anderen beiden Seiten städt. besiedelt. In der Mitte des alten Rheinarms so um die 200 ha Felder, Getreide und Gemüse. Also eigentlich ein abgeschlossenes Gebiet, Zu- und Abwanderung des Rehwildes so gut wie unmöglich. Der Großvater des Pächters soll in den 50er Jahren wiederholt in Rumänien gewesen und Rehböcke in dieses sein Revier gebracht haben (natürlich ohne Genehmigung), wie weiß ich nicht. Fakt ist, dass seit jeher überaus starkes Rehwild hier heimisch ist, über das ich mich in den neunziger und zwotausender Jahren immer gewundert habe beim Joggen (ich wohnte über 20 Jahre da und kenne Pächter und Jagdaufseher), die Rehe waren wegen des hohen Freizeitdrucks ziemlich vertraut und dickfellig. Vor sieben oder acht Jahren fiel hier der stärkste Bock Rheinland-Pfalz` mit deutlich über 600 Gramm. Ich sah doppelt lauscherhohe Jährlingsspießer, die besser Hirsch geworden wären, Bockgewichte lagen und liegen im Schnitt so um die 350 Gramm (kurzer, gekappter Schädel), oftmals bzw. regelmäßig drüber.
Felder und Boden sind genau so wie überall in der Gemüsepfalz, nix besonderes.
Ich bin nicht davon überzeugt, dass die außerordentlich guten Gehörne nur an den Lebensbedingungen liegen sollen, weil sie für die Gegend so alltäglich sind. Da muss m.E. die Genetik mitspielen...
 

z/7

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Interesant wäre ein repräsentativer Querschnitt aller Böcke dieser Fläche und ein genauso repräsentativer aller Böcke außerhalb in der Gemüsepfalz.

Das Problem mit erlegten Böcken ist immer der Bias des Erlegers.
 
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Da ich in dieser Gegend jage und auch die jährlichen Gehörnschauen der KJV, zudem etliche Reviere und deren Bockgewichte messe ich mir an sagen zu können, dass der Schnitt so um die 250 Gramm liegt. Im Revier, in dem ich seit 10 Jahren mitjage, ist ein Bock um die 300 Gramm schon eine Ansage, in den 10 Jahren sind da grade mal eine Handvoll gefallen. Und unser Revier gilt als gutes Bockrevier in der Vorderpfalz.
 
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Folgende Begebenheit, auch aus eigener Anschauung belegt:
Eine alte Rheinarmschlinge, Feucht- bzw. früheres Torfgebiet und wiedervernässt, in Form eines Hufeisens, an dessen offener Seite im Norden durch eine Autobahn begrenzt (auf der anderen Seite städt. Siedlung), im Westen ebenfalls eine Autobahn, die anderen beiden Seiten städt. besiedelt. In der Mitte des alten Rheinarms so um die 200 ha Felder, Getreide und Gemüse. Also eigentlich ein abgeschlossenes Gebiet, Zu- und Abwanderung des Rehwildes so gut wie unmöglich. Der Großvater des Pächters soll in den 50er Jahren wiederholt in Rumänien gewesen und Rehböcke in dieses sein Revier gebracht haben (natürlich ohne Genehmigung), wie weiß ich nicht. Fakt ist, dass seit jeher überaus starkes Rehwild hier heimisch ist, über das ich mich in den neunziger und zwotausender Jahren immer gewundert habe beim Joggen (ich wohnte über 20 Jahre da und kenne Pächter und Jagdaufseher), die Rehe waren wegen des hohen Freizeitdrucks ziemlich vertraut und dickfellig. Vor sieben oder acht Jahren fiel hier der stärkste Bock Rheinland-Pfalz` mit deutlich über 600 Gramm. Ich sah doppelt lauscherhohe Jährlingsspießer, die besser Hirsch geworden wären, Bockgewichte lagen und liegen im Schnitt so um die 350 Gramm (kurzer, gekappter Schädel), oftmals bzw. regelmäßig drüber.
Felder und Boden sind genau so wie überall in der Gemüsepfalz, nix besonderes.
Ich bin nicht davon überzeugt, dass die außerordentlich guten Gehörne nur an den Lebensbedingungen liegen sollen, weil sie für die Gegend so alltäglich sind. Da muss m.E. die Genetik mitspielen...
Ja das ist Verdrängungszucht. Als Phänotyp kann nur entstehen, was die Gene determinieren, aber aus dem Phänotyp ist nicht unmittelbar auf die Gene schließen. Ein schwacher Spießer aus diesem Beispielrevier, kann u.U. in einem anderen Revier zu größeren Gehörnen beitragen. Es sind zwei Populationen.
 

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