Zustand deutscher Wälder so schlimm wie seit 200 Jahren nicht mehr

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Die Biodiversität macht nunmal das Wild nicht aus. Das kann man noch so oft behaupten es wird dadurch nicht wahrer. Dabei geht es eher um Tiere die man nicht als Wild bezeichnen würde. Käfer und andere Insekten, Würmer, Vögel etc. Das Artenreichtum ändert sich nicht negativ wenn man Scharf jagt sondern positiv. Leider ist es bei vielen Jägern mit dem Thema Biodiversität und Artenreichtum eh nicht besonders weit her. Einige sehr positive Ausnahmen mit einigem an Rebhuhn und Fasan aber bei den meistens bleibt die Stellschraube Raubwild im Feld so gut wie unangetastet. Und ich sage nochmal was ich schon einige Male gesagt habe. Das Hochwild was eigentlich in den Wald gehört ist der Auerhahn und nicht der Hirsch als Offenlandart. Aber auch das wird mal wieder verhallen.
Das ist aber eine heikle Diskussion. Viele Arten ,die bedroht sind, haben aber nicht den dichten Wald als Biotop. Artenschutz lässt sich oft auch mit Kahlschlagflächen bestens betreiben. Das ist also stark abhängig vom Betrachtungswinkel. Dazu habe ich eine Buch-Empfehlung: Artenschutz durch Habitatmanagement von Prof Kunz Heinrich-Heine-Universität. Das sollte man lesen, hilft hervorragend bei Diskussionen mit professionellen wie auch selbst ernannten Naturschützern. Eine hervorragende Einstiegslekture zum Thema Biodiversität.
 

z/7

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Schade, das sich niemand für Historie interessiert. Noch ein Spruch gefällig: Heute ist morgen schon gestern.
Wenn Du Dich so dafür interessierst, hab ich nen Buchtipp für Dich:
https://laubsaenger-verlag.de/buecher/wald-mensch-heimat-eine-forstgeschichte-bayerns-2

Bin übrigens auch der Ansicht, daß der Blick nach hinten nicht unwichtig ist. Solange man darüber die Anwendung der gewonnenen Erkenntnisse auf das heute und morgen nicht vergißt.
 
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Naja, das Schadpotential ist im Sommer trotzdem ungleich höher als im Winter, wenn die Rinde nicht im Saft steht. Und genug Beschäftigung gibt es im Sommer auch ohne Einschlag. Die Rückstände in der Jugendpflege sind vielerorts nicht zu übersehen. Den Förster betrifft es eh am wenigsten, Auszeichnen geht immer.

Für die Verarbeitungsbetriebe ist das überwiegend eine Frage des Lagerplatzes. Und für die Holzqualität ist die Ernte im Saft auch nicht optimal. Muß ja nicht gleich Mondphasenholz sein.

Leimbinder sind nett. Wo es um nicht natürlich zu erhaltende Dimensionen unter Dach geht. Haltbarer ist ein massiver Balken.

Ich denke, man redet sich da einiges schön.


Ich denke, das was Du und @Busch geschrieben habt, darüber kann man reden und vielleicht wird sich da auch mit etwas gutem Willen eine Lösung finden lassen, damit eben im Sommer die Schäden minimiert werden können. Dafür seit Ihr ja da. ;)

Es muss halt alles wirtschaftlich sein. Holz braucht die Industrie dann, wenn die Nachfrage vorhanden ist und zu einem wettbewerbsfähigen Preis, sonst holen sie es sich vermehrt aus dem Ausland, wo man nicht so denkt, wie bei uns und am End kann es nicht die Lösung sein, dass wir nobel die Ökologie lobpreisen, dafür dass beim Nachbarn die Verbrechen begangen werden.

Wir können nicht auch noch ökologische Forstnaturwald-Weltmeister werden. Die "grüne" Wende in den Bereichen Mobilität, Bau und Energie reicht völlig. Die Deutsche Forstwirtschaft sollte sich langfristig selber tragen können.
Die Erzielung große Gewinne muss der Staat mit seinem Wald ja nicht zwingend anstreben.
 
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Wenn Du Dich so dafür interessierst, hab ich nen Buchtipp für Dich:
https://laubsaenger-verlag.de/buecher/wald-mensch-heimat-eine-forstgeschichte-bayerns-2

Bin übrigens auch der Ansicht, daß der Blick nach hinten nicht unwichtig ist. Solange man darüber die Anwendung der gewonnenen Erkenntnisse auf das heute und morgen nicht vergißt.

Selbstverständlich! Aber es kommt halt immer auf das WIE an! Zu schauen was war und daraus abzuleiten, die Dinge besser zu gestalten, ist eine Sache. Permanent in der Vergangenheit herumzustochern, um zu nörgeln oder sein Hobby zu legitimieren, ist eine völlig andere und da wir nun einmal hier in einem Jagdforum sind, wird dem Letzteren ihmo zu viel Aufmerksamkeit geschenkt. :cool:
 
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Nach vorne immer, nach hinten nimmer! Das war ein guter Wahlspruch vom zeitweilig höchsten Jagdherrn der ehemaligen "DDR" Erich H. Schade, das sich niemand für Historie interessiert. Noch ein Spruch gefällig: Heute ist morgen schon gestern.

Nur Sprüch helfen dem Wald auch nix und deshalb nimm lieber nen Schluck Cognac wie billigen Landwein. ;)
 
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Es gibt Leute in den für die PSM-Zulassung zuständigen Behörden, die unverholene Freude über den Abgang des von ihnen dogmatisch verteufelten Nadelholzes kommunizieren ... :mad:

Jetzt kannst Du mal nachvollziehen, wie ich als Landwirt IMMER behandelt werde!
Es werden Beizen verboten - obwohl das die schonendste Form des Pflanzenschutzes ist. Gefressen werden Raps / Rüben / Mais von Schädlingen, welche seit Jahrzehnten keine Rolle mehr gespielt haben...

Wir haben bisher relativ viel Glück mit den Niederschlägen - immer mal wieder 20 - 40 Liter das hilft dem Wald schon etwas. Speziell der Naturverjüngung und den Anpflanzungen.

Aber was ich gar nicht verstehe sind Berufskollegen, die über Wochen zusehen wie der Wald den Bach runter geht! Da steht ein brauner Baum seit dem Frühjahr weit sichtbar mitten im Bestand und jetzt ist es eben ca. 1/4 Hektar der braun wird. Vermutlich steht an der Stelle nächstes Jahr kein Bestand mehr...

Das Bild hat mir ein Freund aus Oberösterreich geschickt, der offenbar keine Lust mehr hatte die Hackschnitzel zu verschenken oder in den Wald zu blasen. Laut seiner Aussage ist in dem Polter nach Karate jetzt Ruhe und er wird ihn nächsten Winter hacken lassen, wenn er wieder Heizmaterial braucht.
Manchmal ist es gut, wenn man Obst- o. Weinbaubetriebe in der Nähe hat...
 

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Ich dachte immer Geld spielt bei uns keine Rolle mehr,wir haben ja genug davon oder ist Dir das gerade jetzt entgangen ? ! Und warum geht Zäunen plötzlich nicht mehr ? Hat sich die Waldfläche im Land verdoppelt oder gehts einfach nur nicht,weil der Herr Oberförster keine Leute mehr hat .....und natürlich dafür kein Geld bekommt,zäunen zu lassen ? Immerhin haben die Altvorderen der Forstpartie das sogar mit Spaten und Hacke geschafft.Ja guat,der PC im Förschterstübchen zäunt nicht,der rechnet nur Gewinne und Verluste !Aber hallo,da fragt man sich jetzt echt,daß heute überhaupt Wald steht und aufgewachsen ist und dem unbedarften Bürger wird jetzt erst richtig klar ,warum einst die Damen und Herren des Forstbeamtentums mit der Büx täglich a la Försterbergschnulze die Waldwege abpatroillierten....sie schützten die Gatterung !
Ihr macht`s Euch ziemlich leicht,echt ! Und die faulen Argumente kann ich nicht mehr nachvollziehen. Ein Wirtschaftszweig,der einerseits eine Biodiversität vertreten will und andererseits die EINZIG zu Lasten eines EINZIGEN Einflußfaktors (Wild)die Strategie umsetzen kann,ist keinen Deut besser als die historisch determinierten Fehlentwicklungen,die er sich auf die eigenenFahnen schreiben muß !

Du weißt, dass das Blödsinn ist, was Du schreibst. Die gute alte Zeit ist vorbei, es gibt keine Forstreviere mit 250 ha mehr, die ein schlecht bezahlter und damit billiger Forstwart umtreibt und täglich Gatter kontrollieren könnte.
Zäume zahlt auch nicht der Waldeigentümer, die zahlt der Jagdpächter und wenn er das nicht mag, dann wird er nicht Pächter. Wenn Jägers darüber rumnölen ist das ein weiteres starkes Argument für die Regiejagd.

Zäune sind nicht nur teuer und ab einer gewissen Größe definitiv nicht wilddicht, sie sind auch fürs Wild schlecht, weil Fläche ausgeschlossen wird. Für Dein sonst so geschätztes Auerwild sowieso.
Man kann einen artenreichen Wald auch ohne Zaun und mit jährlich der gleichen Strecke Rehen hochbekommen. Man muss es nur wollen und können.
 
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Zäune zahlt auch nicht der Waldeigentümer, die zahlt der Jagdpächter und wenn er das nicht mag, dann wird er nicht Pächter. Wenn Jägers darüber rumnölen, ist das ein weiteres starkes Argument für die Regiejagd.
"Wenn meine Forstbeamten in der Dienstzeit jagen, sind sie offensichtlich nicht ausgelastet."
Bemerkung einer zuständigen NRW Ex-Ministerin zum Thema Regiejagd.
 
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ich bewundere ja insgeheim den Jagdpächter in der ZDF Doku, wie er ganz allein ohne viel zu schießen sein Pachtrevier vor Verbiss schützt. siehe # 689


Wenn wir von Jagd reden, sollten wir nicht über irgendwelche Beispiele der jagdlichen Oberschicht diskutieren.

Dieser Starnberger Schickimicki-Kasper samt großzügig veranlagtem Grundeigentümer taugt vielleicht für BJV-Werbung, steht aber in keinster Weise für ein reales Bild von der Jagd.

Und wenn dann auch noch ne Krankenschester als Jagdschülerin für "Normalität" stehen soll, wo sich diese Berufsgruppe in München noch nicht mal mehr ne vernünftige Mietwohnung leisten kann, dann wird das Bild von jagdlicher Utopie komplett.

Bei solchen Bildchen darf man sich nicht wundern, wenn die falschen Leute Jäger werden. :D

#702:
Es wäre gut, wenn - wie im Falle NRW - die ein oder anderen Krampfhennen im Bund ebenso "Ex-" Ministerinnen würden.
 
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Die vet. Studentin aus TH finanziert mit ihrer Gage als Ausbilderin an einer Jagdschule das Studium in MUC. Über die finanziellen Verhältnisse der Krankenschwester wurde nichts berichtet.
Aber Vorurteile seien Dir natürlich zugestanden, lieber B.
 
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Na ja, das könnte jetzt noch theoretisch mit Bafög und Zimmer im Studi-Wohnheim hinhauen.

Es würde mich allerdings wundern, wenn die junge Dame nicht auch aus einem gut behütetem Stall abstammen würde.
 

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