Zustand deutscher Wälder so schlimm wie seit 200 Jahren nicht mehr

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GEEENAU, aber nur dem "Kenner" wird der erweiterte Zusammenhang ersichtlich. ;)
Natürlich :rolleyes:

Genau das war doch der Punkt: Wenn du immer ewig zu allem und jedem einen Zusammenhang herstellen möchtest, dann endet das in einer statischen Betrachtung (ist ja auch ein menschliches Bedürfnis) -
"In jedem Fall sind zu statische Betrachtungen von natürlicher Dynamk ein falscher Ansatz", Zitat Busch.

Dynamik bedeutet im Kontext genauso gut Unvorhersehbares. Für mich als Betroffener ein wichtiger (und das gebe ich gerne zu) wohltuender Perspektivwechsel und eine Mahnung, sich aus Panik nicht in reine Wissenschaft zu flüchten, bis es esoterisch wird.
Ganz einfach: Man soll schon genau hinsehen! Ansonsten bitte aber auch auf dem Teppich bleiben.
 
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Mitglied 21386

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Irgendwo hab ich das auch schon mal festgestellt, daß die Diversität als neue Gottheit am Himmel des Artenschutzes eine Fehlentwicklung ist. Diversität um der Diversität willen erhöht nur die Entropie, und kann als sich selbst regulierendes System auf Dauer nicht bestehen. Wohingegen ein klug gestaltetes, dynamisches System wechselnder Zustände in geeigneten Größenordnungen stabile Gleichgewichtszustände hervorrufen kann. Das wäre das eigentliche Ziel.

@Mannlicher764 hatte oben einen Link eingestellt, mit einem Bericht zur künstlichen Gestaltung von Lebensräumen für eine Schmetterlingsart, die in anderen europäischen Ländern munter vor sich hinlebt, nur in S-H nicht. Der Wolf unter den Schmetterlingen, dünkt mir.


Ich denke schon das das Artenreichtum ein guter wenn nicht sogar der beste Indikator ist. Stabile Gleichgewichtszustände in einem dynamischen System machen sicher Sinn, allerdings Ich zumindestens verstehe zu wenig davon wie sich z.B. verschiedene Käferarten untereinander beieinflussen. Und ich denke das ich mich nicht zu weit aus dem Fenster lehne wenn ich sage das geht allen Menschen so. Ich weiß das ich nichts weiß um es in berühmten Worten auszudrücken.

Ich kann das System nur in sofern gestalten als das ich über mgl. viele verschiedene Biotope im Wald also vom Femelhieb bis zu einer Bestockung über 1, vom Tümpel bis zum blanken Fels und vom Ahorn bis zur Zwetschge vielen Arten Lebensraum biete und Entropie schaffe in der Hoffnung das viele Arten positiveren Einfluss auf das Ökosystem Wald und damit am Ende auch auf dessen wirtschaftlichkeit haben als wenige. Denn das Artenreichtum ist kein selbstzweck wie du schon geschrieben hast sondern Risikoverteilung auf viele verschiedene Schultern/Flächen.

Von klug gestaltet kann da allerdings kaum eine Rede sein, Denn Klug würde bedeuten das ich verstehe wie sich alle Arten untereinander beeinflussen und entsprechend handele.
 
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Mannlicher764

Guest
Moin,
Und da sind wir eigentlich bei einem Problem des Naturschutzes grundsätzlich. Was ist naturschutz? Für mich ist reiner naturschutz der Gedanke, das ich ein Gebiet unter Schutz stelle und es sich so entwickelt, wie es sich eben entwickelt, ob es mir gefällt oder nicht. Das andere ist Artenschutz oder biotopschutz und das betreiben Förster, Jäger und auch Landwirte und Berufsfischer. Das ist für mich kein Kriterium oder schlimmer noch ein "Alleinstellungsmerkmal" eines NABU oder BUND oder sonst einer Vereinigung.
Ich habe revierecken die übeŕlasse ich der Natur, wo die Mädels vom NABU schon längst irgendwie etwas gefunden hätten das sie schützen müssen.
Naturschutz ist veränderlich und Käsegkockennaturschutz nicht zielführend.
In einem Gebiet, tlw NSG, wurde mit viel Aufwand teiche für die knoblauchkröte angelegt, so dasbesucher immer aufgeregt bei mir nachfragten. Habe sie weiterempfohlen, sollen sich die Verursacher darum kümmern.
Jetzt kommen aber immer wieder kleine und auch der ein oder andere größere Fische in diesen Teichen vor (moderlieschen,und ähnliche). Darüber freuen sich Eisvogel und Otter. Das ist aber nicht gewollt...
 
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Das ist der wichtigste Satz in der ganzen Debatte! Er gilt, seit der Mensch "wirtschaftet". Gleich ob vorindustriell betrachtet, im Industriezeitalter oder etwa in postindustriellen Gesellschaften unter dem Aspekt des Klimawandels.
Das ganze Elend mit der Menschheit fing an, als sie das Feuer beherrschte und (Ur-) Wälder brandrodete. Zunächst um Tiere zu töten und viel später dann die leeren Flächen bepflanzte (nicht mit Bäumen) und sich daraus eine sehr waldausbeuterische, bäuerliche Bevölkerung entwickelte. Obendrein wurden sie auch noch als Leibeigene oder Tagelöhner von einer Elite gehalten, die sich als männliche Betätigung der Jagd verschrieben hatte.

P S Krieg war das Vorrecht der Könige.
 
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P S Krieg war das Vorrecht der Könige.[/QUOTE]
Fürstbischof zu sein reichte dafür völlig aus.
 
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Die gab es nach meiner Kenntnis im wesentlichen nur im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Tatsächlich als Titel erst um 1950 oder so tatsächlich abgeschafft.
Waren teilweise durchaus Jäger. Die Bezeichnung Stiftswald erinnert heute noch an den Einfluß diese hohen Herren. Wer von denen signifikante Kriege geführt hat kann ich aber nicht sagen.
Da gibt es z.B. auch immer noch 23.000ha "Vatikanwald" in Italien.
 
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Natürlich :rolleyes:

Genau das war doch der Punkt: Wenn du immer ewig zu allem und jedem einen Zusammenhang herstellen möchtest, dann endet das in einer statischen Betrachtung (ist ja auch ein menschliches Bedürfnis) -
"In jedem Fall sind zu statische Betrachtungen von natürlicher Dynamk ein falscher Ansatz", Zitat Busch.

Dynamik bedeutet im Kontext genauso gut Unvorhersehbares. Für mich als Betroffener ein wichtiger (und das gebe ich gerne zu) wohltuender Perspektivwechsel und eine Mahnung, sich aus Panik nicht in reine Wissenschaft zu flüchten, bis es esoterisch wird.
Ganz einfach: Man soll schon genau hinsehen! Ansonsten bitte aber auch auf dem Teppich bleiben.


Kein Mensch flüchtet sich aus "Panik" in die reine Wissenschaft und schon gleich gar nicht in die Esoterik. Man kann aber an einne Punkt kommen, wo es um gewisse Grundüberzeugungen geht. An der Stelle wird es sinnvoll, den ein oder anderen geisteswissenschaftlichen Begriff zu bemühen, den man im Kontext des Themas freilich interpretieren können sollte. Hat im Übrigen noch nie geschadet, wenn man gelegentlich über Bock und Baum hinaus denkt..... ;)
 
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Du weißt, dass das Blödsinn ist, was Du schreibst. Die gute alte Zeit ist vorbei, es gibt keine Forstreviere mit 250 ha mehr, die ein schlecht bezahlter und damit billiger Forstwart umtreibt und täglich Gatter kontrollieren könnte.
Zäume zahlt auch nicht der Waldeigentümer, die zahlt der Jagdpächter und wenn er das nicht mag, dann wird er nicht Pächter. Wenn Jägers darüber rumnölen ist das ein weiteres starkes Argument für die Regiejagd.

Zäune sind nicht nur teuer und ab einer gewissen Größe definitiv nicht wilddicht, sie sind auch fürs Wild schlecht, weil Fläche ausgeschlossen wird. Für Dein sonst so geschätztes Auerwild sowieso.
Man kann einen artenreichen Wald auch ohne Zaun und mit jährlich der gleichen Strecke Rehen hochbekommen. Man muss es nur wollen und können.
Du und Deine Liker haben mein Post weder richtig gelesen und schon gar nicht verstanden !
 
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Ich will Dir mal genauso provokativ antworten, indem ich Dich frage, warum man das tun sollte (also zäunen)? Es ist doch viel günstiger, mit gesetzlichen Regelungen Leuten wie Dir den Spass zu verderben, damit Platz für andere wird, die so jagen, dass man keine Zäune braucht. :cool::D
Mit provokativ liegst Du wenigstens voll auf der Linie.Nun mußt Du nur noch rausbekommen,warum ich gerade so auf Deinen Post,worauf ich mich bezog,antwortete. Und übrigens ist mir schon klar,daß man heutzutage mit Gatterung keine Probleme final lösen kann...
 
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Mit provokativ liegst Du wenigstens voll auf der Linie.Nun mußt Du nur noch rausbekommen,warum ich gerade so auf Deinen Post,worauf ich mich bezog,antwortete. Und übrigens ist mir schon klar,daß man heutzutage mit Gatterung keine Probleme final lösen kann...
Könnte es sein, dass Sie ein Problem mit Landwirten und Förstern haben? Ihre Einlassungen, nicht nur hier, lesen sich ein bisschen so.
 
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Kein Mensch flüchtet sich aus "Panik" in die reine Wissenschaft und schon gleich gar nicht in die Esoterik.
Ist das wirklich so? Wenn du heuer erlebst, wie dein Wald Hektar für Hektar vor die Hunde geht und du nicht weißt woran klammern?
... und sei es, dass man die Panik "dritter" schürt und instrumentalisiert.
Man kann aber an einne Punkt kommen, wo es um gewisse Grundüberzeugungen geht.
Hoffentlich!
An der Stelle wird es sinnvoll, den ein oder anderen geisteswissenschaftlichen Begriff zu bemühen, den man im Kontext des Themas freilich interpretieren können sollte.
Ja wenn man das wirklich kann.
Außerdem bewegen wir uns mit den Themen Jagd oder "Natur" in einem gigantischen Raum, dies ist höchst inspiriert zu tun: Wer sich da unterwegs nicht verheddert ...
Man muss ja am Ende noch den Spaten in den Boden kriegen.
Hat im Übrigen noch nie geschadet, wenn man gelegentlich über Bock und Baum hinaus denkt.
Unbenommen
 
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Mit provokativ liegst Du wenigstens voll auf der Linie.Nun mußt Du nur noch rausbekommen,warum ich gerade so auf Deinen Post,worauf ich mich bezog,antwortete. Und übrigens ist mir schon klar,daß man heutzutage mit Gatterung keine Probleme final lösen kann...

Wos muaß i? An Schaß muaß i! :cool:
 
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Ist das wirklich so? Wenn du heuer erlebst, wie dein Wald Hektar für Hektar vor die Hunde geht und du nicht weißt woran klammern?
... und sei es, dass man die Panik "dritter" schürt und instrumentalisiert.

Ich kann sehr gut nachempfinden, wie man sich fühlt, wenn man sieht, wie sein Wald vor die Hund geht. Es blutet einem das Herz.

Auf der anderen Seite, es ist eine Tatsache, die sich auch nicht ändert, wenn du aus dem Fenster hüpfst. Zudem macht Panik, die andere schüren, deinen Wald auch nicht besser und deshalb kann sie dir den Buckl runter rutschen.

Wir haben in Bayern hervorragende Möglichkeiten, sich beraten zu lassen, muss aber andererseits auch den Willen haben, etwas umzusetzen. Und ich denke, dass es in anderen BLern ebenso sein wird.

Drei Dinge sind dabei aber unbedingt wichtig. Erstens solide familiäre Verhältnisse, verbunden mit dem Willen, etwas für die "Enkelgenration => Enkelwald" zu tun, zweitens Idealismus und die Bereitschaft zum Engagement in der JG, damit die Jagd stimmt, weil dort meist zuviele Krampfgockel sitzen und eh blos hingehen, weils Rehessen umsonst ist.

Wenn ich jetzt mal bei den kleineren Waldbauern bleib, dann ist meine Erfahrung durchwegs immer die Gleiche.

Da gibts Höfe, wo der Opa schon das Geld zum Dorfwirt trug, der Sohn nix zerissen hat und die dritte Generation auch null Interesse zeigt, vielleicht mit Ausnahme eines Grundstückls, wo man allenfalls noch ein modernes Häusl drauf baut.

Und dann gibts welche, da war der Opa noch Vollerwerbsbauer, der Sohn hat schon was Ordentliches gelernt und macht weiter im Nebenerwerb.
Eines der Enkel übernimmt auch im Nebenerwerb, studiert in Weihenstephan oder auch was Anderes. Der kleine Hof ist top gepflegt und alles drum herum liebevoll bigo bello hergerichtet, was dazu führt, dass der ein oder andere Taler übrig bleibt, den man mit evtl. Fördermitteln dann auch in den Wald stecken kann.

Dreimal darfst raten, welche Familie beratungsoffen ist und die Probleme im Wald aktiv angeht und wer ständig nörgelt, lammentiert und an jedem Baum oder an jeder Empfehlung fieberhaft das Haar in der Suppe sucht.

Ich kenne wirklich weit und breit kein AELF, keine WBV o.ä., die in diesen schlimmen Zeiten nicht beratend Gewehr bei Fuß stehen würden, aber den Arsch hoch bringen, muss man halt selber. ;)
 
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Ich kann sehr gut nachempfinden, wie man sich fühlt, wenn man sieht, wie sein Wald vor die Hund geht. Es blutet einem das Herz.

Auf der anderen Seite, es ist eine Tatsache, die sich auch nicht ändert, wenn du aus dem Fenster hüpfst. Zudem macht Panik, die andere schüren, deinen Wald auch nicht besser und deshalb kann sie dir den Buckl runter rutschen.

Wir haben in Bayern hervorragende Möglichkeiten, sich beraten zu lassen, muss aber andererseits auch den Willen haben, etwas umzusetzen. Und ich denke, dass es in anderen BLern ebenso sein wird.

Drei Dinge sind dabei aber unbedingt wichtig. Erstens solide familiäre Verhältnisse, verbunden mit dem Willen, etwas für die "Enkelgenration => Enkelwald" zu tun, zweitens Idealismus und die Bereitschaft zum Engagement in der JG, damit die Jagd stimmt, weil dort meist zuviele Krampfgockel sitzen und eh blos hingehen, weils Rehessen umsonst ist.

Wenn ich jetzt mal bei den kleineren Waldbauern bleib, dann ist meine Erfahrung durchwegs immer die Gleiche.

Da gibts Höfe, wo der Opa schon das Geld zum Dorfwirt trug, der Sohn nix zerissen hat und die dritte Generation auch null Interesse zeigt, vielleicht mit Ausnahme eines Grundstückls, wo man allenfalls noch ein modernes Häusl drauf baut.

Und dann gibts welche, da war der Opa noch Vollerwerbsbauer, der Sohn hat schon was Ordentliches gelernt und macht weiter im Nebenerwerb.
Eines der Enkel übernimmt auch im Nebenerwerb, studiert in Weihenstephan oder auch was Anderes. Der kleine Hof ist top gepflegt und alles drum herum liebevoll bigo bello hergerichtet, was dazu führt, dass der ein oder andere Taler übrig bleibt, den man mit evtl. Fördermitteln dann auch in den Wald stecken kann.

Dreimal darfst raten, welche Familie beratungsoffen ist und die Probleme im Wald aktiv angeht und wer ständig nörgelt, lammentiert und an jedem Baum oder an jeder Empfehlung fieberhaft das Haar in der Suppe sucht.

Ich kenne wirklich weit und breit kein AELF, keine WBV o.ä., die in diesen schlimmen Zeiten nicht beratend Gewehr bei Fuß stehen würden, aber den Arsch hoch bringen, muss man halt selber. ;)
Schöne Beschreibung von Mentalitäten und ihre Auswirkungen auf Haus/Hof und Wald. Gilt nicht nur für Bayern.
 
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@Bluadwurz du kannst doch nicht leugnen, dass ein Peter Wohlleben zum Beispiel ein Esoteriker ist :whistle:
Zudem macht Panik, die andere schüren, deinen Wald auch nicht besser

Nicht Panik die andere bei mir schüren, sondern "dass man die Panik 'dritter' schürt und instrumentalisiert.", also Adressaten, fern ab des realen Geschehens, Menschen, die am liebsten auf entrückte Philosophien oder erdachte Idealen rundum Natur abheben, und anschließend (auf solcher Basis?) neue Rahmenbedingungen schaffen, hinter denen AELF und WBV mal zu allererst stramm stehen (müssen) :rolleyes:

"Jede Generation verhandelt sie neu. Was wir hier erleben und diskutieren ist genau dieser Prozeß." Zitat z/7.

"Der Anthropozentrismus ist aber die Quelle, aus der sich eine mehrheitsfähige Konsensgesellschaft speist" Zitat Bluadwurz

Wenn jetzt @Busch den Buchenwald im Klimaxstadien beschreibt, den ja eigentlich alle ganz wunderbar finden, und man diesen Menschen nun klar macht, dass es dort mit Biodiversität u.U. gar nicht so dolle ist ... dann: ERROR :D

"wir werden die Arten haben, die unser Lebensraum zulässt, den wir benötigen, um nachhaltig wirtschaften zu können." Zitat Bluadwurz.

... und unter Umständen nicht mal die, weil: sie die Natur sie nicht zulässt: Das war für mich die interessantere (hilfreiche!) Erkenntnis aus dem Beitrag von Busch.
 

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