Ich kann sehr gut nachempfinden, wie man sich fühlt, wenn man sieht, wie sein Wald vor die Hund geht. Es blutet einem das Herz.
Auf der anderen Seite, es ist eine Tatsache, die sich auch nicht ändert, wenn du aus dem Fenster hüpfst. Zudem macht Panik, die andere schüren, deinen Wald auch nicht besser und deshalb kann sie dir den Buckl runter rutschen.
Wir haben in Bayern hervorragende Möglichkeiten, sich beraten zu lassen, muss aber andererseits auch den Willen haben, etwas umzusetzen. Und ich denke, dass es in anderen BLern ebenso sein wird.
Drei Dinge sind dabei aber unbedingt wichtig. Erstens solide familiäre Verhältnisse, verbunden mit dem Willen, etwas für die "Enkelgenration => Enkelwald" zu tun, zweitens Idealismus und die Bereitschaft zum Engagement in der JG, damit die Jagd stimmt, weil dort meist zuviele Krampfgockel sitzen und eh blos hingehen, weils Rehessen umsonst ist.
Wenn ich jetzt mal bei den kleineren Waldbauern bleib, dann ist meine Erfahrung durchwegs immer die Gleiche.
Da gibts Höfe, wo der Opa schon das Geld zum Dorfwirt trug, der Sohn nix zerissen hat und die dritte Generation auch null Interesse zeigt, vielleicht mit Ausnahme eines Grundstückls, wo man allenfalls noch ein modernes Häusl drauf baut.
Und dann gibts welche, da war der Opa noch Vollerwerbsbauer, der Sohn hat schon was Ordentliches gelernt und macht weiter im Nebenerwerb.
Eines der Enkel übernimmt auch im Nebenerwerb, studiert in Weihenstephan oder auch was Anderes. Der kleine Hof ist top gepflegt und alles drum herum liebevoll bigo bello hergerichtet, was dazu führt, dass der ein oder andere Taler übrig bleibt, den man mit evtl. Fördermitteln dann auch in den Wald stecken kann.
Dreimal darfst raten, welche Familie beratungsoffen ist und die Probleme im Wald aktiv angeht und wer ständig nörgelt, lammentiert und an jedem Baum oder an jeder Empfehlung fieberhaft das Haar in der Suppe sucht.
Ich kenne wirklich weit und breit kein AELF, keine WBV o.ä., die in diesen schlimmen Zeiten nicht beratend Gewehr bei Fuß stehen würden, aber den Arsch hoch bringen, muss man halt selber.