Zustand deutscher Wälder so schlimm wie seit 200 Jahren nicht mehr

M

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Guest
Es wäre schon viel gewonnen, wenn sich bei der Begründung von Beständen prinzipiell mehr um den Standort gekümmert würde. Und dann nicht das gerade noch mögliche, sondern das optimale gewählt würde.

Naja optimal ist ja genau die Frage was das ist.
 
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@ Standortskartierung:

Wo gibts da Lücken ??

Problem ist, daß diese Karten in den RL-Büros gaaaanz unten im Schoß liegen !
Der Götterblick reicht doch ...;)
 
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In den Mittelgebirgen reicht der auch, wenn man die Geologie kennt und die Topographie sieht. ;) Ab und an einen Windwurfteller zum Eichen und fertig. Problematisch wird das im Tiefland. Und Lücken gibt es in Budnesländern mit hohem Privatwaldanteil, wo die Kunde der Förderung der StOK noch nicht bei jedem Waldbesitzer und jeder FBG angekommen ist. Man kann natürlich auch die forstliche StOK vernachlässigen und die BÜK ("Bodenübersichtskarte") 1000 oder so nutzen, aber das ist für die Planung viel zu grob.
 

z/7

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Naja optimal ist ja genau die Frage was das ist.

Das ist für den aktuellen Zustand bekannt, und da eine Standortskarte sowohl dden Boden beschreibt als auch die Eignung der Baumarten klassifiziert - also gut, weniger gut, gar nicht und warum - kann man sich amhand dieser Informationen auch ein Bild davon machen, wie das unter veränderten Temperaturbedingungen in etwa ausschauen könnte. Darauf basieren im übrigen auch die Prognosen in den Handreichungen, die ich weiter vorn verlinkt habe. Das ist kein Hexenwerk, aber mühsame Kleinarbeit.

Für Bayern liegt auch im Privatwald größtenteils eine Kartierung vor. Nur der Kleinprivatwald über 20 ha Flächengröße ist etwas lückig, weil der nicht komplett gefördert wurde und da mehr oder weniger viele dann nicht mitgemacht haben. Der Großprivatwald wiederum ist überwiegend kartiert. Die wissen schon, warum sie ihr Geld da reingesteckt haben.
 
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z/7

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@ Standortskartierung:

Wo gibts da Lücken ??

Problem ist, daß diese Karten in den RL-Büros gaaaanz unten im Schoß liegen !
Der Götterblick reicht doch ...;)
Zu meinem Entsetzen standen die in BY damals im Forstamt im Schrank, jungfräulich. Ob sich das inzwischen geändert hat?

Der moderne Forstbetrieb hat die heute digital und mit den Begangskarten verschnitten auf dem Fon. Und zwar alle, die die Info brauchen.
 
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Also ich bin waldbaulich nicht bewandert. Kann also mit meinen Vorrednern nicht mithalten. Aber brauchen wir solche Exoten wirklich? Bei uns (Kalkstein, Südwestdeutschland) wächst alles wie irre sobald nur Licht den Waldboden erreicht. Eiche, Buche, Ahorn und Esche wächst wie Unkraut (neben Brombeer, Himbeer, Holunder etc.). Etwas maßvolles Kurzhalten der Rehe und wir haben die schönste Naturverjüngung auch mit Fichte und Tanne. Auch wenn die Fichte, je nach Standort, nicht überlebt.

Das ist vielleicht nicht der beste Wirtschaftswald. Aber heimischer standorttyp. Wald scheint es allemal zu sein. Ganz ohne Experimente. So mein gänzlich unprofessioneller Eindruck.
Das ist bei uns auch so, aber! Jetzt kommt das Aber! Die Esche leidet am Triebsterben. Für Fichte und Buche wird das Wasser und die Jahresdurchschnittstemperatur zum Problem, wobei Fichte geht hier nicht. Ahorn ist im Wald derzeit noch unproblematisch, als Solitärbäume sterben die hier an Rußrindenpilz. Bleibt Eiche, nur auf Eiche als Hauptbaumart zu setzen ohne Beimischung. Puh, auch heikel. Hainbuche wurde mir hier empfohlen, das werde ich mal ausprobieren. Bisschen Kirsche am Rand haben wir. Ich werde mich deshalb als Beimischung beim nächsten mal Pflanzen auch für irgendwas exotisches entscheiden. Die Tage hat mir einer gesagt, er nimmt lindenblättrige Birke und bewirtschaftet die wie einen Hauberg und macht Hackschnitzel davon.
 
G

Gelöschtes Mitglied 16028

Guest
Das ist bei uns auch so, aber! Jetzt kommt das Aber! Die Esche leidet am Triebsterben. Für Fichte und Buche wird das Wasser und die Jahresdurchschnittstemperatur zum Problem, wobei Fichte geht hier nicht. Ahorn ist im Wald derzeit noch unproblematisch, als Solitärbäume sterben die hier an Rußrindenpilz. Bleibt Eiche, nur auf Eiche als Hauptbaumart zu setzen ohne Beimischung. Puh, auch heikel. Hainbuche wurde mir hier empfohlen, das werde ich mal ausprobieren. Bisschen Kirsche am Rand haben wir. Ich werde mich deshalb als Beimischung beim nächsten mal Pflanzen auch für irgendwas exotisches entscheiden. Die Tage hat mir einer gesagt, er nimmt lindenblättrige Birke und bewirtschaftet die wie einen Hauberg und macht Hackschnitzel davon.
Lösungen sehen aber anders aus:unsure:
 
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Und wie weit es damit her ist, erlebt der Besitzer eines Solchen stündlich in Fora, Facebook, Instagram & Co. oder im TV, aus der Presse,etc.etc..

In einer Gesellschaft, in der diese von Dir präferierte Eigenschaft immer mehr abnimmt, braucht es einen klaren, unmissverständlichen ordnungspolitischen Rahmen, der so genau ist, dass er immer weniger Debatten zulässt.

Wird das übersehen und werden Millionen renitent, führt das in die Diktatur oder in den Wahnsinn. Und die (konservative) Jägerschaft ist eine besonders renitende, schwer überzeugbare Minderheit. Hab ich nicht erfunden. Ist Fakt und ich kann nix dafür.....

Also Freiheit ja immer gerne, aber in einem Rahmen, wo selbst der Renitente sich nicht so leicht traut, drüber zu hüpfen und wenn doch, dann soll er wissen müssen, dass er sich ne Dauerfrustbeule holt. ;) Aber bleib cool! Ich kanns net entscheiden. Mir bleibt nur,die Hoffnungsträger auf dumme Gedanken zu bringen. :cool::D:coffee:
Man kann nicht alles zwischen Flensburg und Garmisch über einen Kamm scheren. Schon die Eigenschaften die Sie den Jäger zu messen, mag in ihrer Region stimmen, hier nicht. Sie scheinen den ÖJV nahe zu stehen, nicht führende Bachen zu schießen, ist hier der Standard, dafür brauchen wir keinen ÖJV und kein Gesetz. Beim Rehwild ist das nicht anders, hier guckt einen keiner schief an, wenn man einen jungen Sechser schießt, die hohlen wir sonst von der Straße, weibliches Rehwild könnte man vielleicht etwas mehr schießen, aber wir haben viel Feld in der Jagd da ist das da nicht notwendig und dann wird am Wald halt mehr erlegt. Wie will man das in einem Gesetz abbilden. Mit verpflichtenden Abschussplan hat ROT-GRÜN mit dem ökologischen Landesjagdgesetz gerade erst vor ein paar Jahren Schluss gemacht. Das war richtig so. Jetzt kann man vor Ort entscheiden und auch erlegen und nicht welche für die Verkehrstoten aufbewahren, damit man nicht völlig übererfüllt. Ich persönlich bekomme in einem Jahr mehr in einem anderen weniger. Das mache ich mit meinen Nachbarn aus. Und für das Rehwild gilt das gleiche, wie für Tauben und Schwarzwild, wenn einer meiner Nachbarn meint die machen zu viel Schaden und er hat einen Jagdschein, dann kann er sich dahinsetzen und schießen, ich schieße auch schon mal in der Nachbarjagd, allerdings eher Tauben und Kaninchen. Also wofür brauchen wir hier mehr Gesetze. Wenn das nicht so funktioniert, braucht man nicht mehr Gesetze sondern mehr gesunden Menschenverstand. Worum immer die, die es nicht auf die Kette kriegen, dazu beitragen nach Gesetzen zu rufen, die die, die es im Griff haben, nur reglementieren und den Entscheidungensspielraum einschränken, bis nichts mehr anständig funktioniert.
 
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Und wie weit es damit her ist, erlebt der Besitzer eines Solchen stündlich in Fora, Facebook, Instagram & Co. oder im TV, aus der Presse,etc.etc..

In einer Gesellschaft, in der diese von Dir präferierte Eigenschaft immer mehr abnimmt, braucht es einen klaren, unmissverständlichen ordnungspolitischen Rahmen, der so genau ist, dass er immer weniger Debatten zulässt.

Wird das übersehen und werden Millionen renitent, führt das in die Diktatur oder in den Wahnsinn. Und die (konservative) Jägerschaft ist eine besonders renitende, schwer überzeugbare Minderheit. Hab ich nicht erfunden. Ist Fakt und ich kann nix dafür.....

Also Freiheit ja immer gerne, aber in einem Rahmen, wo selbst der Renitente sich nicht so leicht traut, drüber zu hüpfen und wenn doch, dann soll er wissen müssen, dass er sich ne Dauerfrustbeule holt. ;) Aber bleib cool! Ich kanns net entscheiden. Mir bleibt nur,die Hoffnungsträger auf dumme Gedanken zu bringen. :cool::D:coffee:
Wenn das nicht funktioniert holt der sich seine Beule bei der Jagdgenossenschaft. Das Jagdrecht liegt auf dem Eigentum, damit ist doch alles geregelt.
 
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Wird das übersehen und werden Millionen renitent, führt das in die Diktatur oder in den Wahnsinn. Und die (konservative) Jägerschaft ist eine besonders renitende, schwer überzeugbare Minderheit. Hab ich nicht erfunden. Ist Fakt und ich kann nix dafür..... :cool::D:coffee:
400.000 Jäger als renitent zu beschreiben ist schon gewagt. Die Steigerung wäre renitent und legal bewaffnet. Die nächst kleinere dienstlich bewaffnete Gruppe wäre die Polizei mit ca 320.000 Beamten.
380.000 Ärzte runden das Bild von Minderheiten aus Deiner Perspektive ab.
Eine echte Minderheit sind 2.800 Mitglieder im ÖJV e.V.
 
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Wenn das nicht funktioniert holt der sich seine Beule bei der Jagdgenossenschaft. Das Jagdrecht liegt auf dem Eigentum, damit ist doch alles geregelt.

Dann hast Du das System nicht verstanden, denn es dient der Ökologie UND dem Eigentum. Ich werde es aber auch nicht weiter erklären, denn wo kein Wille, da kein Verständnis. So wie es kommt, so kommt es.
 
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Ach hören wir doch hier endlich auf dem gegenseitigem Schlagabtausch. Jeder hat Dreck am Stecken. Mal so und mal so. Ich habe eine Förstergeneration erlebt, die hat Millionenschäden hinterlassen und bis zum letzten Diensttag immer noch gemeint alles richtig zu machen.

Auch die heutige Generation - oder einfach wir(!!) sind Kinder unserer Zeit. Keiner sollte das Maul so voll nehmen und immer alles 100 % als richtig anzusehen, bzw. jegliche vorssichtige Kritik gleich von sich zu weisen.

Aber ich stelle fest: Kritikfähigkeit ist bei der Förstergilde nicht sehr vorhanden. Etwas mehr Demut würde allen gut tun. Offensichtlich ist es doch so: Bäume und Rehe widersprechen nicht. Das prägt.

Gott sei Dank ist Deine Meinung lieber Bluadwurz nicht einheitlich in der Förstergeneration vertreten. Angesichts der ideologischen Scheuklappen die mit dem Studium verpasst werden, ist es nicht einfach da später mal querzudenken.

Es gibt viele Wege die nach Rom führen. Nach der jetzigen Glaubensrichtung Wald vor (ohne) Wild wird es eine neue Richtung geben. Es wird eine neue Generation kommen. Die will Marker setzen. Sich von den Alten absetzen. Mit ein bisschen Revoluzzertum vielleicht die Kunst von Wald mit Wild zu studieren und dann zu prakizieren. Nix dauert 100 Jahr!
 
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@colchicus :Hör doch mal mit deinen ewigen Horrorszenarien Wald ohne Wild auf. Das sind Unterstellungen um Förster in schlechtes Licht zu rücken. Das weißt du selbst gut genug, dass sowas nicht möglich ist und wahrscheinlich auch die Wenigsten (ich kenne keinen Förster der das will, und ich kenne viele) wollen. Wenn du tatsächlich einen sachlichen Schlichtungsversuch machen möchtest, solltest du betonen, dass auch weite Teile der Jägerschaft, nach wie vor dem Glauben unterliegen, die einzig gültige Wahrheit auf ihrer Seite zu haben und für Selbsterkenntnis oder Kritik nur schwer zugänglich sind. Kommt Kritik in ihre Richtung, unterstellen sie reflexartig diese Wald ohne Wild- oder ander Ausrottungsszenarien. Da bist du ein sehr gutes Beispiel dafür.
 
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