Frage an die Brackenleute

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Ja, das sind leider gängige Ansagen, meist von nicht hundeführenden Jagdleitern.
Man will nur vermeiden, daß Leute ewig ihre Hunde suchen müssen oder Unfälle vermeiden.

Viel wichtiger ist die Ansage, daß auch nach Jagdende im Schritt zu fahren ist, damit die noch laufenden Hunde nicht gefährdet sind !

Selbstverständlich bringt man Hunde mit, die sich einfangen lassen.
Eine Unsitte ist aber, gegen Jagdende einen vorbeilaufenden Hund anzulocken und anleinen zu wollen. Dieser ist wahrscheinlich auf der Rückspur zum Herrn.

Mein Franzose kam in 11 Jahren genau 3,0 mal nicht zurück und nutze die Jagddauer schon gut aus.
Einmal fing ihn eine wohlmeinende Revierleitersfrau ein und band ihn an der Pausenhätte an. Ich hatte kein Hy-Netz und wartete am Stand vergeblich :rolleyes:.
Einmal lief er, nach Solo-Arbeit mit mir an einem Überläufer auf einem Bankett entlang einer Waldstraße zurück und wurde - etwas arg müde - von einem Autofahrer in den Kofferraum bugsiert und ins Tierheim gebracht, trotz Warnhalsung mit riesiger beschrifteter Nummer...:mad:
Beim 3. Mal wurde er auf der Rückspur, straßenüberquerend leider angefahren und zum TA gebracht, ich erhielt aufgrund Funkloch erst später Info. Der Hund überlebte den Beckenbruch und lebte/jagte noch 2 Jahre...
 
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Ja, in seltenen Fällen, weil ich kaum nachsuche.
Dann war ich stets leichtfüßig schnell hinterher und Ohren habe ich auch.
 

z/7

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Ja, das sind leider gängige Ansagen, meist von nicht hundeführenden Jagdleitern.
Man will nur vermeiden, daß Leute ewig ihre Hunde suchen müssen oder Unfälle vermeiden.

Viel wichtiger ist die Ansage, daß auch nach Jagdende im Schritt zu fahren ist, damit die noch laufenden Hunde nicht gefährdet sind !

Es ist beides wichtig und richtig. Sofern ein Hund sich ohne Umstände mitnehmen läßt, sollte er auch eingesammelt werden. Ohne Rücksicht auf Polster und Beute. Läßt er sich nicht mitnehmen, Bericht an den Jagdleiter oder Ansteller. Wer nicht fertig eingejagte Junghunde auf großen Jagden laufen läßt, ist selber schuld, wenn sie was lernen, was man nicht mag. Auf kleinen Jagden kennt man einander und die Hunde, da kann man Sonderwünsche bezüglich Laufenlassen äußern. Da ist die Gefahr auch größer, daß der Hund sich einsammeln läßt, weil er den Einsammler womöglich gut kennt.
 
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Zum Lernen bräucht es die Bereitschaft, sich von Fremden mitnehmen zu lassen. Die haben die wenigsten. Was @grosso beobachtet hat, dürfte mehrheitlich die Aktion, "Du, ich hab Deinen Hund da und da noch jagen gesehn" gewesen sein. Wenn man das ganze abkürzen will, fährt man halt hin und versucht den Hund abzurufen. Alternativ am Stand warten oder Decke hinlegen. Zurück kommen die schon, dauert halt. Fern der Heimat hat nicht jeder die Zeit/Geduld.

Wobei dies aus Hundesicht einfach bedeutet, dass "der Job des Tages noch nicht erledigt ist".
Die allermeisten Hunde mit einem Mindestmaß an Erfahrung entwickeln übrigens auch ein sehr feines Zeitgespür und wissen sehr gut, wann ein Treiben sich seinem zeitlichen Ende nähert - und es gehörte zu den liebenswertesten Eigenschaften eines meiner Hunde, auf dem Rückweg zu mir, fünf bis zehn Minuten vor Schluss, sich gerade noch einmal ein Rehchen "zu gönnen" und dasselbe noch einmal anzujagen, bevor er dann zu mir zurück kehrte...
 
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Genau wie die Sache mit der Bogenreinheit. Vielbejagte Hunde wissen, wo es noch Sinn macht, hinterherzurennen, und wo nicht. Die riechen m.E., wo abgestellt ist, und verknüpfen das mit der Erfahrung, daß Stücke nur in diesem Bereich erlegt werden, sehr viel weiter weg nicht mehr. Das hat dann auch nichts mit fehlendem Spurwillen zu tun. Dafür sehr viel mit Orientierung im Raum.
 
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Es ist beides wichtig und richtig. Sofern ein Hund sich ohne Umstände mitnehmen läßt, sollte er auch eingesammelt werden. Ohne Rücksicht auf Polster und Beute. Läßt er sich nicht mitnehmen, Bericht an den Jagdleiter oder Ansteller. Wer nicht fertig eingejagte Junghunde auf großen Jagden laufen läßt, ist selber schuld, wenn sie was lernen, was man nicht mag. Auf kleinen Jagden kennt man einander und die Hunde, da kann man Sonderwünsche bezüglich Laufenlassen äußern. Da ist die Gefahr auch größer, daß der Hund sich einsammeln läßt, weil er den Einsammler womöglich gut kennt.

(y) Bei jungen Hunden sehe ich da nur eine geringe Gefahr, weil diese 1. nur selten die "Traute" haben, sich wirklich weit und lange vom HF zu entfernen und 2. die meisten Bracken tatsächlich eine gewisse "Scheu" davor haben, bei Fremden ins Auto zu steigen.
Das Problem stellt sich meist in der zweiten Saison, wenn die Hunde richtig lernen, Können und Wollen miteinander in Einklang zu bringen...
 
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Vom jagdpraktischen "Gebrauchswert" her gesehen, ist die klassische "laute Jagd" der Bracken die Jagdart, die dem eigentlichen "Stöbern" am nächsten kommt.

Also ist aus deiner Sicht eine Bracke regelmäßig sehr wohl, im Sinne des jagdlichen 'Gebrauchswertes', ein Stöberhund. Das hatte @FSK 300 ja weiter vorne ein Stück weit in Abrede gestellt. Möglicherweise habe ich die Aussage aber auch nicht im richtigen Kontext gelesen/ verstanden.

Nein! Wie bereits mehrfach - auch - hier - angemerkt, ist die einseitige Fixierung primär auf den Spurwillen eine Fehlinterpretation dessen, was hier in De von Bracken erwartet und auch auf Prüfungen so gezeigt wird - selbst wenn das von (i.d.R. unwissenden) Außenstehenden immer wieder unterstellt wird.
Das schließt die ärgerlich schwachsinnigen Behauptungen mit ein, eine am Hasen eingejagte Bracke würde praktisch nix anderes mehr jagen oder wenn, dann dieses Wild auch über Stunden hinweg und dies hauptsächlich außerhalb des Treibens

Wie oben gesagt, mag dies im Ösiland anders sein; auf die Gründe hierfür und die damit zusammenhängenden Unterschiede im Prüfungsaufbau einzugehen, ginge hier sicher zu weit...

In Österreich oder auch Südtirol ist aber, soweit ich es verstanden habe, der Anspruch an eine entsprechende beispielsweise Tiroler- oder Brandlbracke, dass sie nur den Hasen jagt und jegliches andere (Schalen)Wild ignoriert, oder?

Da ich regelmäßig andere Erfahrungen mache (sowohl mit meinen eigenen als auch mit anderen Bracken), würde ich nicht nur Deiner Beobachtung widersprechen, als auch Deiner Schlussfolgerung!
...

Wie schon ausgeführt, mag mein Eindruck subjektiv und statistisch nicht belastbar sein. Die Bracken, die dabei sind, fallen mir wahrscheinlich eher auf und entsprechend nehme ich auch war, wenn sie gesucht werden oder Taxi fahren.


grosso
 
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@grosso:

Wir sind doch gar nicht weit auseinander, ich kenne Deine überzeugten Einlassungen hier im Forum betr. Stöberhundeinsatz vom Stand. (y)
Längst nicht alle Rassen eignen sich dafür, aber diejenigen derer, die hier viel schreiben sicherlich !

@Busch

ich bin recht sicher, dass wir in den diesbzgl. Auffassungen dicht beisammen sind. Im Verlauf des Threads war ich eher überrascht, dass explizit erklärt wurde, Bracken seien ja keine Stöberhunde und dann teilweise nachdrücklich darauf verwiesen wurde, es gelte die ursprünglichen Aufgaben der Bracken zu stützen und diese lange und weit am Hasen jagen lassen.

Nach meiner Einschätzung widerspricht letzteres doch eher dem, was man sich auf einer Bewegungsjagd üblicherweise so wünscht.

Ganz viel liegt immer an einer vernünftigen, auf das Ziel ausgerichteten Einarbeitung und dann im Grad der Bejagung des Hundes.

Wer z.B. sich eine Bracke kauft, weil sie sie ja so schön schweißhundähnlich die paar Totsuchen im eig. Revier meistert und sie nie ihrem Naturel als jagender Hund gemäß einsetzt, braucht sich nicht über mangelnde Leistungen wundern. Die AP/GP Ergebnisse zeigten dann ein übriges, weil jemand mit solcher Intention auch keine gute Vorbereitung hinbekommt.

O.k., nachvollziehbar!

In 'meinem' Beritt ist es üblich, dass die zum Jagdende noch unterwegs befindlichen Stöberhunde, soweit möglich, eingefangen und mit an den Streckenplatz gebracht werden. Das bezieht sich ja in den meisten Fällen eh nur auf die Hunde, die von den Fahrwegen aus sichtbar oder in unmittelbarer Nähe eines Standes sind. Die Regelung finde ich begrüßenswert und sie hat bei meinen Hunden auch noch nicht dazu geführt, dass sie klassisch auf die Taxifahrt warten würden.


grosso
 
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z/7

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(y) Bei jungen Hunden sehe ich da nur eine geringe Gefahr, weil diese 1. nur selten die "Traute" haben, sich wirklich weit und lange vom HF zu entfernen und 2. die meisten Bracken tatsächlich eine gewisse "Scheu" davor haben, bei Fremden ins Auto zu steigen.
Das Problem stellt sich meist in der zweiten Saison, wenn die Hunde richtig lernen, Können und Wollen miteinander in Einklang zu bringen...
Da bin ich rigide, muß ich gestehen. Vllt vom Terrier geprägt, und den Mühen, das Beischlagen zu vermeiden.

Mit unter einem Jahr jagt der Hund nur mit mir. Allenfalls mal ein kleiner Stamperer in der Pirschgruppe, damit er das Jagen mit mehreren Hunden auch kennenlernt. Die zweite Saison dann eben Stamperer, kleine Jagden, evtl. mal das Nachmittagstreiben bei ner mittleren Jagd. Solange ich mehrere Hunde habe, leiste ich mir diesen Luxus. Im dritten Jahr, wenn er das Jagen vom Stand beherrscht, wird er auch zum Durchgehen mitgenommen.
 
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Der Wachtelvater RF schrieb in einem seiner Bücher folgendes: der Vorstehhund sucht auf dem direkten Weg, d.h. mit hoher Nase zum Wild, die Bracke auf dem indirekten Weg, also auf der Spur mit tiefer Nase zum Wild, während der Stöberhund ( für RF gab es zu Recht ja nur einen Stöberhund) es so rum und so rum kann und deshalb im Wald auch der wildfindigste Hund ist!
 
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Wenn die Anlagen vorhanden sind und die Hunde bei den Jagden - außerhalb des Einflussbereichs ihres HF - die Gelegenheit haben, genau diese Erfahrung zu machen, müsste man doch annehmen, dass sie über die Anzahl der Jagden genau dieses anlagekonform ausprägen, oder?

Ich möchte eine Frage wagen, die ebenfalls bitte ganz nüchtern und sachlich zu verstehen ist. Was macht für den HF, der keine Hasen brackieren will oder kann (letzteres regelmäßig in Deutschland) und der sie nicht im Schwerpunkt auf Schweiß einsetzen kann/ will, den Reiz einer Bracke aus?


grosso

Ich Verstehe deinen Beitrag nicht ganz. Aber das Bracken nicht zurück kommen wollen ist mir eigentlich ein unbekanntes Problem.
Ich kenne halt Hunde die wurden einerseits nie wirklich alleine eingejagt. Dann ging es im ersten Jahr gleich los mit kleineren oder größeren Jagden. Wenn der Hund also gleich lernt es bringt mich jeder Jäger nach Hause, dann hat er auch weniger Anreiz zurück zukommen und sucht sich wenn er erschöpft ist jemanden. Oder der Besitzer fährt dank GPS den Hund einfangen, oder andere Jäger fangen ihn ein. Ich kann das zum Teil ja verstehen. Große Jagden, am Ende fahren viele Jäger viel zu schnell durch Wald zurück zum Sammelplatz. Da will ich auch keinen Hund noch im Treiben haben. Die meisten sind ja auch froh wenn ihr Hund eingesammelt wird von anderen Jägern.
Mir fällt grad kein Hund aus deutscher Zucht ein der nicht regelmäßig zurück kommt. Das Problem ist halt wenn der Hund 10min vor Ende der Jagd am Stand vorbei kommt und dann nicht angeleint wird. Macht er nochmal was hoch ist er erstmal weg und wird dann aus Ungeduld oder Angst vor Unfällen eingesammelt.

Ich kenne den Fall wo ein Hund nach Ende der Jagd im Wald überfahren wurde.

Im Durchschnitt nehmen sich die mir bekannten jagenden Hunde aus deutscher Zucht ( Bracken) und Stöberhunde (Wachtel) in Dauer und max. Entfernung zum Führer nichts. Die Wachtel sind sogar in der tendez die Hunde die weiter jagen. Das ganze dreht sich erst wenn ich ins Ausland schaue. Da wird der Unterschied zwischen den beiden Gruppen viel deutlicher, abgesehen vom anderem Verhalten in der Suche.

Ich durfte schon in kleiner Runde mit dem Drever Rehe brackieren. Gefällt mir sehr gut. Der Hund bleibt dran, das Reh geht genau wieder dahin zurück wo es raus gesprungen ist. In aller Ruhe, mit gutem Abstand vor dem Hund. Das würde in Deutschland genau so funktionieren. So ein Hund dürfte dann bei mir aber kein Schwarzwild oder Rotwild jagen, weil dann geht es leider schnell zu weit weg.

Unsere Prüfungen in Deutschland lassen eine Selektion auf einen Hund der brackiert garnicht zu. Wir wollen ein paar Minuten sehen. Die Schweizer 1 Stunde.

Der Reiz an der Bracke ist für mich ganz einfach, ich will keinen Wachtel ! Einmal das Fell, vorallem aber das Wesen und diese verdammte Wassersucht. Der Wachtelhund kann alles außer Vorstehen. Ich brauche keinen so vielseitigen Hund.
 
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Also ist aus deiner Sicht eine Bracke regelmäßig sehr wohl, im Sinne des jagdlichen 'Gebrauchswertes', ein Stöberhund. Das hatte @FSK 300 ja weiter vorne ein Stück weit in Abrede gestellt. Möglicherweise habe ich die Aussage aber auch nicht im richtigen Kontext gelesen/ verstanden.

Nachdem die einigermaßen bejagte Bracke auf einer Bewegungsjagd ebensowenig Zeit damit verplempert, eine kalte Fährte auszuarbeiten, wie der Wachtel, würde ich das behaupten, ja.

In Österreich oder auch Südtirol ist aber, soweit ich es verstanden habe, der Anspruch an eine entsprechende beispielsweise Tiroler- oder Brandlbracke, dass sie nur den Hasen jagt und jegliches andere (Schalen)Wild ignoriert, oder?

ja, sehr richtig, das liegt aber primär an der Tatsache, dass dorten der Hase als Jagdwild eben noch einen höheren jagdlichen Stellenwert hat - und die Gesellschaftsjagd mit Hunden auf Schalenwild dagegen praktisch nicht ausgeübt wird.

Wie schon ausgeführt, mag mein Eindruck subjektiv und statistisch nicht belastbar sein. Die Bracken, die dabei sind, fallen mir wahrscheinlich eher auf und entsprechend nehme ich auch war, wenn sie gesucht werden oder Taxi fahren.
grosso

möglicherweise tatsächlich unterschiedliche Wahrnehmungen; ist aber tatsächlich eher eine Frage des Einjagens und der Erfahrung, denn eine der Rassengruppe
 
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@Busch

ich bin recht sicher, dass wir in den diesbzgl. Auffassungen dicht beisammen sind. Im Verlauf des Threads war ich eher überrascht, dass explizit erklärt wurde, Bracken seien ja keine Stöberhunde und dann teilweise nachdrücklich darauf verwiesen wurde, es gelte die ursprünglichen Aufgaben der Bracken zu stützen und diese lange und weit am Hasen jagen lassen.

Nach meiner Einschätzung widerspricht letzteres doch eher dem, was man sich auf einer Bewegungsjagd üblicherweise so wünscht.
....
grosso

Ähhh, nein, das ist so nicht ganz richtig! Es wurde (verkürrzt) die These vertreten, dass das Einjagen der Bracke auf der Hasenfährte zugunsten der Fährte von Fuchs und/oder Reh zurück stehen könnte. Verbunden damit war die Unterstellung, ein "zuviel" am Hasen führe automatisch zum hemmungslosen und stundenlangen Jagen auch während der Bewegungsjagden - und zwar vornehmlich ebenfalls am Hasen.
Die (ebenfalls verkürzt dargestellte) Gegenthese lautete, dass der Hase, als DER nasenmäßige Gradmesser sehr wohl als das geeignete Wild zum Einjagen eines Hundes dienen kann - und das auch dann, wenn nach der AP der jagdliche Fokus von Hund und HF umschwenkt auf Schalenwild im Rahmen der Bewegungsjagden bzw. auf Schweiß (FS).
 
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Ähhh, nein, das ist so nicht ganz richtig! Es wurde (verkürrzt) die These vertreten, dass das Einjagen der Bracke auf der Hasenfährte zugunsten der Fährte von Fuchs und/oder Reh zurück stehen könnte. Verbunden damit war die Unterstellung, ein "zuviel" am Hasen führe automatisch zum hemmungslosen und stundenlangen Jagen auch während der Bewegungsjagden - und zwar vornehmlich ebenfalls am Hasen.
Die (ebenfalls verkürzt dargestellte) Gegenthese lautete, dass der Hase, als DER nasenmäßige Gradmesser sehr wohl als das geeignete Wild zum Einjagen eines Hundes dienen kann - und das auch dann, wenn nach der AP der jagdliche Fokus von Hund und HF umschwenkt auf Schalenwild im Rahmen der Bewegungsjagden bzw. auf Schweiß (FS).
Weder das Eine, noch das Andere wurden bisher so geschrieben.
 

z/7

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Da tun sich ja Abgründe an Mißverständnissen auf.
Ich propagiere weder ein bevorzugtes Einjagen an Reh und oder Fuchs oder sonstigem Schalenwild, ich sage lediglich, es ist gleichwertig in seinem Lerneffekt für den Hund.
Des weiteren sehe ich ein forciertes Einjagen mithilfe motivationssteigernder Kniffe nur zum Zwecke einer guten AP-Bewertung kritisch, da es nicht nur eine bessere Anlage vorgaukelt als tatsächlich vorhanden, sondern auch noch unabhängig von der jagdlichen Qualität des Hundes dazu führen kann, daß er bevorzugt Hasen jagt und gewünschtere Wildarten dafür geringachtet. In dem Zusammenhang ist zu beachten, daß der Hund eine Steigerung der Motivation vor allem über Erfolge erfährt. Was er aber gar nicht erst jagt, da kann er auch keine Erfolge erleben. Teufelskreis.

Wohingegen ein übermäßiges erfolgloses jagen am Hasen das Gegenteil zu Folge haben kann. Obwohl der Hund es jagdlich drauf hätte, läßt ihn die Demotivierung schneller aufgeben und die Note der AP entspricht ebenfalls nicht den eigentlichen Anlagen.

Die Motivierbarkeit und Passion sind im übrigen ebenfalls Anlagen. Die in einem ausgewogenen Verhältnis zu den sonstigen Eigenschaften stehen sollten. Übermäßige Passion ist genau so schädlich wie zu wenig, da sie der Sorgfalt bei der Arbeit abträglich sein kann. Auf der Hasenspur sehen und bewerten wir das als Spursicherheit. Hektisches Überschießen, planloses kreuz- und querrennen zeugt zwar von viel Leidenschaft, bringt die Spur aber nicht voran. Zuviel Emotion beeinträchtigt außerdem die Aufnahmefähigkeit der Sinne, so daß der Lerneffekt verpufft.
 

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