"Blei in der Jagd: Ende des millionenfachen Vogelsterbens?"

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#284
Problem: der vermeindliche Wissensvorsprung ist gefühlt, nicht belegt und oft mehr von Meinung denn von belegbarem Wissen getragen.

Meinung vor Wissen ist doch eine gängige Art der Deutungshoheit.
Man meint, dass Millionen von Wasservögeln getötet werden, kann aber keine herzeigen.
 
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Gelöschtes Mitglied 25014

Guest
#284
Problem: der vermeindliche Wissensvorsprung ist gefühlt, nicht belegt und oft mehr von Meinung denn von belegbarem Wissen getragen.

Meinung vor Wissen ist doch eine gängige Art der Deutungshoheit.
Man meint, dass Millionen von Wasservögeln getötet werden, kann aber keine herzeigen.

Lesen und begreifen ist nicht jedem vergönnt.
 
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Das sind jetzt 18 Seiten hier, durch die ich mich gequält habe. Erkenntnisgewinn gleich null.

Niemand bestreitet, dass Blei giftig sein kann.

Viele bestreiten, dass Blei zu einem massiven Sterben von Wasservögeln (außerhalb des gezielten Schusses) führt. Die Hinweise auf Müritz und Co halte ich hierzu auch für stichhaltig.
An anderer Stelle wurde ja auch bereits darauf hingewiesen, dass Bleiummantelungen an Hochspannungsleitungen viel eher geeignet sind, von gewissen Vogelarten aufgenommen zu werden.

Es ist zu differenzieren zwischen Büchsengeschossen und Schrot.

Bei der Umstellung auf bleifreie Büchsengeschosse haben wir den größten unnötigen Tierversuch der Welt erlebt. Diese Tierquälerei vergesse ich nie und bin da auch unversöhnlich, das ist unverzeihlich.
Trotzdem haben bleifreie Büchsengeschosse einen Entwicklungsschub gemacht. Ich behaupte, diese sind immer noch nicht so gut, wie viele Geschosskonstruktionen mit Bleikern. Da hilft aber auch kaum eine "Studie" wirklich weiter: Jeder hat seine ein bis X Büchsen zu Hause, in verschiedenen Kalibern und Lauflängen, und jeder hat so seine Schießgewohnheiten (Entfernungen, Drückjagd/Ansitz, Haltepunkt vor/hinter Blatt etc.).
Mit meiner 6,5x57R werde ich es schwer haben, ein adäquates bleifreies Geschoss im handel zu erwerben, welches im Entfernungsbereich 10 m bis 200 m und einem Haltepunkt hinter Blatt ebenso zuverlässig tötet, wie das schwerere KS, bei dem ich nach einem Jahrzehnt Erfahrungen schließlich gelandet bin. - Das Beispiel soll zudem auch verdeutlichen, dass die Geschosswahl auch ein Prozess ist. Wenn lauter "running systems" jetzt durch neues Herumprobieren ersetzt werden, hat dies erhebliches Tierleid zur Folge.

Mich interessiert bei der Geschosswahl auch nicht die Statistik der Totschüsse auf Blatt, Teller und Wirbelsäule. Sondern viel mehr die Tötungswirkung, wenn es mal nicht so gepasst hat, vor Allem der Treffer "MAP", der in der Praxis halt einfach ab und zu vorkommt (schnelle Sau etc.). Dazu habe ich noch keine Statistik gesehen. Auf 60 m voll aufs Blatt fällt ein Reh auch mit Kupfer-Vollmantel ziemlich zuverlässig um. Darum geht es nicht.

VIEL MEHR SORGEN macht mir der SCHROTSCHUSS:

1) Niederwildjäger haben ohnehin keine "Lobby" mehr. Deren Erfahrungen gehen auch unter in der Diskussion zwischen ÖJV-Schalenwildreduzierern, DJV-Hirschgerechten, NABU-Idioten und den politischen Opportunisten mit Regierungsamt.

2) mit bleifreien Büchsengeschossen kann man mit entsprechenden Einschränkungen leben. Ich selbst schieße seit mehreren Jahren (wenn auch nicht überzeugt) Nosler E-Tip in meiner 8,5x63. Wer sich bei Haltepunkt und Schussentfernung einschränkt und einen guten Nachsuchenführer kennt, kann sich mit bleifreien Büchsengeschossen irgendwann arrangieren. Aber Stahlschrot ist nach meiner Praxiserfahrung an der Grenze zu untauglich. Ich habe hier auch keine Entwicklung oder Verbesserung beobachten können, weil Schrot nunmal keine große Varianz der Geschosskonstruktionen zulässt.

Horrido, M.
 
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Gelöschtes Mitglied 25014

Guest
Eben. Das haben "die Jäger" bisher aber ziemlich gut verbockt.

Und da arbeiten sie auch weiter munter dran.
Am Ende kommt eben kein für alle Seiten praktikabler Kompromiss heraus,
sondern ein "Diktat" der "Gegenseite" mangels kompetenter Gesprächspartner.
Beim Munitionsthema und Wolf wird es genauso sein.
Und wenn man mit der "Gegenseite" persönlich ins Gespräch kommt, fehlt gar nicht so viel um Überzeugungsarbeit leisten zu können.
Nur leider können die hier die "Ergüsse" gewisser selbsternannter "Spezialisten" nachlesen.
Oft beschleicht einen das Gefühl mit Mitgliedern des Nabu und der Grünen könnte man besser diskutieren als mit diversen Mitglieder der "Jägerschaft".

Insofern : Lang lebe die freiwillig gewählte Fremdbestimmung.
 
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Ja, und man muss sich manchmal fragen ob gewisse Leute nicht von gewissen Verbänden finanziert sind. :rolleyes:

Hätte man vor Jahren klipp und klar mit einer "Selbstverpflichtung" Blei an Gewässern auslaufen lassen, bevor das verboten wurde, dann hätten wir heute einen anderen Stand. Aber nein, es musste ja Totalopposition wider Wissen gepart mit persönlichen Angriffen sein ...

#284
Problem: der vermeindliche Wissensvorsprung ist gefühlt, nicht belegt und oft mehr von Meinung denn von belegbarem Wissen getragen.

Meinung vor Wissen ist doch eine gängige Art der Deutungshoheit.
Man meint, dass Millionen von Wasservögeln getötet werden, kann aber keine herzeigen.


Muss man auch nicht selber. Eine kurze Suche in einer beliebigen Literaturdatenbank mit den Stichworten "waterfowl", "lead", "mortality" ergibt deutlich über 100 Treffer. Die Hochrechnung der Mortalität aus den Stichproben, die da zwischen sind, auf die Gesamt-Populationen kannst Du selber machen.
 
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Leider, wird es alsbald persönlich wenn die harten Fakten und die bewiesene Aussage auf den Tisch soll. Statt dessen kommt die Verschwörung der fehlenden Expertise, der Ignoranz und des Starrsinn auf den Tisch.
Solange CU den eindeutigen Nachweis nicht erbringt ist das sinnlos.

Und nein es war keine Opposition, dazu hätte es einer demokratischen Auseinandersetzung bedarft.
Das was hier läuft hat eher was von APO.
 
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Ja, und man muss sich manchmal fragen ob gewisse Leute nicht von gewissen Verbänden finanziert sind. :rolleyes:

Die Hochrechnung der Mortalität aus den Stichproben, die da zwischen sind, auf die Gesamt-Populationen kannst Du selber machen.

Von welcher Grundmenge in der EU oder in DE ausgehend, um das (selbst) hochrechnen zu können?????
 
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Wo Ideologien aufeinanderprallen und sich keine gute, dem Revier und den Wünschen der Grundeigentümer angepasste Praxis entwickeln kann, da wird sich wie in anderen Bereichen dieses Landes auch, irgendwann der Kopp eingeschlagen. Die Erklärung der jagdbaren Landesflächen zur Allmende der Städter ist ein Eckpfeiler des Sozialismus und ich wollte eigentlich nie wieder bei einem Jagdleiter stehen und fragen, ob ich jagen darf.
 
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.....Am Ende kommt eben kein für alle Seiten praktikabler Kompromiss heraus,
sondern ein "Diktat" der "Gegenseite" mangels kompetenter Gesprächspartner.
Beim Munitionsthema und Wolf wird es genauso sein....
.....Insofern : Lang lebe die freiwillig gewählte Fremdbestimmung.

(y)

.....Hätte man vor Jahren klipp und klar mit einer "Selbstverpflichtung" Blei an Gewässern auslaufen lassen, bevor das verboten wurde, dann hätten wir heute einen anderen Stand. Aber nein, es musste ja Totalopposition wider Wissen gepart mit persönlichen Angriffen sein ...

(y)
 
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Und warum passiert sowas? Weil zu oft in den Spitzen der Verbände Leute sitzen, deren Verhandlungskunst und strategisches Denken und Handeln den Esprit eines toten Pferdes versprühen.

Das kann ich nicht beurteilen, weil ich die Leute nicht in den Ausschüssen und nicht bei politischen Beteiligungen live erlebe, nur die Resultate kenne und die finde ich (zu) oft traurig.

Mein Eindruck ist, dass von manchen Jagdfunktionären oft noch zu sehr auf das Jahrzehnte lang wirksame System der politischen Seilschaften vertraut wird, das auch ohne gute Sachargumente die nötigen Erfolge garantierte, so lange man passionierte konservative Jäger an entscheidenden Stellen hatte, was aber heute immer mehr wegbricht und unter stärkerem Druck der Medien steht.
 
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Kann man genauso spiegeln.
Die politischen Seilschaften neu sind das gleiche wie die Seilschaften alt. Es hat sich nur die Zielsetzung geändert und das Klientel ist zum Teil schwieriger, da System verweigernd.
 
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Dass Politker, die nebenher auch Jäger sind, sich für die Jagd einsetzen, ist glatt zu vergessen.
Wer mal in der Politik fuß gefasst hat, arbeitet an seinem eigenen Fortkommen und nicht für die Sache der Jagd, was eher dafür hinderlich als förderlich ist.
Sooo schaut es aus.
Hatten wir das nicht schon mal? In Bayern zumindest (MdL)
 
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Dass Politker, die nebenher auch Jäger sind, sich für die Jagd einsetzen, ist glatt zu vergessen.
Wer mal in der Politik fuß gefasst hat, arbeitet an seinem eigenen Fortkommen und nicht für die Sache der Jagd, was eher dafür hinderlich als förderlich ist.
Sooo schaut es aus.
Hatten wir das nicht schon mal? In Bayern zumindest (MdL)

Die neue Karriere ist Hobbybiologe oder Hobbyornithologe. Ist genau das gleiche.
Das nicht despektierlich gemeint. Ich als Hobbymodellflieger wünschte mir auch politische Kontakte.
 
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