Das sind jetzt 18 Seiten hier, durch die ich mich gequält habe. Erkenntnisgewinn gleich null.
Niemand bestreitet, dass Blei giftig sein kann.
Viele bestreiten, dass Blei zu einem massiven Sterben von Wasservögeln (außerhalb des gezielten Schusses) führt. Die Hinweise auf Müritz und Co halte ich hierzu auch für stichhaltig.
An anderer Stelle wurde ja auch bereits darauf hingewiesen, dass Bleiummantelungen an Hochspannungsleitungen viel eher geeignet sind, von gewissen Vogelarten aufgenommen zu werden.
Es ist zu differenzieren zwischen Büchsengeschossen und Schrot.
Bei der Umstellung auf bleifreie Büchsengeschosse haben wir den größten unnötigen Tierversuch der Welt erlebt. Diese Tierquälerei vergesse ich nie und bin da auch unversöhnlich, das ist unverzeihlich.
Trotzdem haben bleifreie Büchsengeschosse einen Entwicklungsschub gemacht. Ich behaupte, diese sind immer noch nicht so gut, wie viele Geschosskonstruktionen mit Bleikern. Da hilft aber auch kaum eine "Studie" wirklich weiter: Jeder hat seine ein bis X Büchsen zu Hause, in verschiedenen Kalibern und Lauflängen, und jeder hat so seine Schießgewohnheiten (Entfernungen, Drückjagd/Ansitz, Haltepunkt vor/hinter Blatt etc.).
Mit meiner 6,5x57R werde ich es schwer haben, ein adäquates bleifreies Geschoss im handel zu erwerben, welches im Entfernungsbereich 10 m bis 200 m und einem Haltepunkt hinter Blatt ebenso zuverlässig tötet, wie das schwerere KS, bei dem ich nach einem Jahrzehnt Erfahrungen schließlich gelandet bin. - Das Beispiel soll zudem auch verdeutlichen, dass die Geschosswahl auch ein Prozess ist. Wenn lauter "running systems" jetzt durch neues Herumprobieren ersetzt werden, hat dies erhebliches Tierleid zur Folge.
Mich interessiert bei der Geschosswahl auch nicht die Statistik der Totschüsse auf Blatt, Teller und Wirbelsäule. Sondern viel mehr die Tötungswirkung, wenn es mal nicht so gepasst hat, vor Allem der Treffer "MAP", der in der Praxis halt einfach ab und zu vorkommt (schnelle Sau etc.). Dazu habe ich noch keine Statistik gesehen. Auf 60 m voll aufs Blatt fällt ein Reh auch mit Kupfer-Vollmantel ziemlich zuverlässig um. Darum geht es nicht.
VIEL MEHR SORGEN macht mir der SCHROTSCHUSS:
1) Niederwildjäger haben ohnehin keine "Lobby" mehr. Deren Erfahrungen gehen auch unter in der Diskussion zwischen ÖJV-Schalenwildreduzierern, DJV-Hirschgerechten, NABU-Idioten und den politischen Opportunisten mit Regierungsamt.
2) mit bleifreien Büchsengeschossen kann man mit entsprechenden Einschränkungen leben. Ich selbst schieße seit mehreren Jahren (wenn auch nicht überzeugt) Nosler E-Tip in meiner 8,5x63. Wer sich bei Haltepunkt und Schussentfernung einschränkt und einen guten Nachsuchenführer kennt, kann sich mit bleifreien Büchsengeschossen irgendwann arrangieren. Aber Stahlschrot ist nach meiner Praxiserfahrung an der Grenze zu untauglich. Ich habe hier auch keine Entwicklung oder Verbesserung beobachten können, weil Schrot nunmal keine große Varianz der Geschosskonstruktionen zulässt.
Horrido, M.