Filetiermeser schärfen

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Bandschleifer mit feinem Band, Schwabbelscheibe, Lederstreichriemen.

Dauert -5min. und ist rasierklingenscharf.

Wer weis was er tut glüht auch nix aus.
 
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@Seamaster: Touché - und stimmt, hatte ich immer am Gürtel. Irgendwann habe ich den mal neu bestückt und aus Gewichtsgründen (Teil wiegt 108 Gramm, ohne den schweren Messinggriff 68 Gramm, aber der dient ja als Handgriff). so liegt es jetzt auf der Anrichte. Ist nach wie vor ein tolles Teil - aber manchmal kehrt man reumütig zum Altbewährten - simples Bundeswehr Taschenmesser und altes Kuchenmesser meiner Mutter von 1936 (?) zurück.
Rostet beim Anschauen, aber schneidet rasiermesserscharf nach RuckZuck am Bundeswehrmesser abgezogen...
Aneinander die Klingen ritsch-ratsch immer wieder nachgeschärft geht auch, zerlegt im Berg das älteste Hauptschwein und spart Gewicht.
Aber vielleicht sollte ich Asche auf mein Haupt streuen und den EZE-Lap wieder in Betrieb nehmen....

Oder ein neues, leichtes Teil von EZE-Lap besorgen...

https://www.fine-tools.com/ezelap-diasharpener.html

2020-06-08 EZE-Lap Messerschärfer uralt 2 MP.jpg

2019-07-28 Leas uralter Keiler 2 MP.jpg
2019-07-28 uralter Keiler, Praxistip Chilipulver gegen Fliegen Blätter für Abtransport morgen ...jpg
 

hdo

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Der Schärfwinkel bleibt an allen Stellen der Klinge die 90° zum Schleifsteinhalter stehen gleich. Erst wenn man in eine Runde Spitze schleift ändert sich der Schleifwinkel, oder natürlich wenn die Klinge so lang ist, daß die Führung nicht ausreicht.

Verstehe zwar nicht was mit den 90° gemeint ist, aber im Prinzip ist es wohl korrekt.

Wenn es um eine ideale, „gerade„ Klinge handelte, bleibt der Schleifwinkel immer gleich- egal wie weit man seitlich von der Klemme entfernt schärft. Einzig der Abstand des Angelpunktes zur Schneide und die Höhe des Angelpunktes definieren den Schleifwinkel. Die seitliche Auslenkung spielt überhaupt keine Rolle.

Das ist einfache Trigonometrie. Man betrachte das System in der axialen Projektion, dann leuchtet das umgehend ein!
 
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hdo

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...Bei Filetiermessern (Fiskar und Stalion) bekomme ich es nicht hin. Der Winkel ist flacher (15°) und ich habe nur einen 'fine' als unterste Stufe, nicht extra fine. Kann es daran liegen? Der Winkel ist von Hersteller empfohlen und auch nachgemessen.NP

Vielleicht ist die Schneide noch nicht ganz bis an die Spitze „durchgeschliffen“. Ist mir früher häufig passiert.

Die Wate (Schneide) mit schwarzem Edding schwärzen und nochmal kurz mit dem feinen Schärfstein abziehen. Dann mit der Lupe (ggf. Uhrmacher-Lupe) bei gutem Licht schauen, ob der Edding wirklich komplett bis zur Schneidekantenspitze weggeschliffen wurde, oder ob noch etwas schwarze Farbe zu sehen ist.

Wenn komplett durchgeschliffen wurde, aber dennoch Armhaare nicht rasiert werden können, dann hast Du vermutlich eine deutliche „Fahne“ an der Schneidenspitze (Grat).
Dann diese „Fahne“ entfernen, was nicht immer ganz einfach ist.
Noch einmal von vorne von grob nach fein schärfen, aber mit extrem geringen(!) Druck!
Ggf. mal versuchen die Schubrichtung zu ändern...


Armhaare sollten auch ohne „ledern“ rasiert werden können...
 
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Armhaare sollten auch ohne „ledern“ rasiert werden können...

Naja.
Mit Druck kann man Haare auch mit einem vergleichsweise stumpfen Messer rasieren.
Scharf ist es, wenn die Haare praktisch "wegspringen" vor der Schneide ohne merklichen Druck auszuüben.
 
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Zum Messer schleifen gibt es genauso viele verschieden Methoden, wie es Threads zum besten Kaliber gibt. Jeder soll das nehmen womit er zurecht kommt...

Ich beschreibe mal meine Methode die von mir schon mehr als 20 Jahre verwendet wird und auch bereits von meinem Dad verwendet wurde.

Nachdem ich ein Messer geschärft habe, nehme ich ein Stück Dachlatte (Fichte), spanne das in den Schraubstock und benetzte eine Stelle ordentlich mit Ballistolöl. Dann wird die Klinge mehrfach senkrecht durch die Stelle durchgezogen. Das weiche Holz sorgt dafür, das der Grat abbricht und das Öl für gutes Gleiten. Am Anfang quitscht das etwas und wird dann immer leiser. Nicht zuviel Druck von oben ausüben, eher schiebend und ziehend arbeiten. Wenn das erledigt ist kommt ein Kantel afrikanisches Nussbaumholz (sehr feinporig) zum Einsatz. Darauf kommt eine Mischung aus halb Ballistol und halb Monidor (gibts für 5€ die Tube beim Buchhändler mit A, Tube hält mir Jahre). Von Hand ziehe ich dann die Schneide nochmals ab. Geht genauso auch auf einem Lederriemen.

Bei weniger hochwertigen Messer und vor allem bei Messern mit dickerer Klinge kommt eine Tormek mit Schleifstein+Lederabziehscheibe zum Einsatz und eventuell noch eine Baumwollschwabbelscheibe (niemals ohne Politur verwenden!), für das letzte bisschen Restschärfe rauszukitzeln dann wieder Nussbaum+Monidur...
 
G

Gelöschtes Mitglied 27371

Guest
Ich finde, Rasiermesserschärfe (ist für meine Begriffe nochmal was anderes als ein Messer, das Haare abrasieren kann) ist bei den genannten Gebrauchsmessern eigentlich nicht vonnöten, hält angesichts der geringen Härte auch nur sehr kurz, und wird zuallererst außerdem auch bei der groben Stahlstruktur gar nicht erst erreicht: wer mal Umgang mit einem hochwertigen Yanagiba, Sujihiki oder Gyuto aus Shirogami oder Aogami hatte bzw. sein eigen nennt, wird verstehen. Gleiches gilt natürlich auch für richtige Rasiermesser aus hochkohlenstoffhaltigem Stahl. Bei den genannten Gebrauchsmessern aus 440A & Konsorten finde ich zum Filetieren nach "westlicher Art" eine rauhe Schärfe besser, weil sie das Fleisch auf Mikrobasis quasi zerreißt, wie eine kleine Säge. Desweiteren ist die Schneide gröber und hält Grätenkontakt besser und länger aus. Und es spielt bei uns Ästhetik eine untergeordnete Rolle. Filetiert man Fisch hingegen auf die japanische Art, macht man das mit einem Deba, was eine völlig andere Art ist, achtet penibel auf Sauberkeit, wischt das Messer bspw. nach jedem Schnitt ab, und zerteilt danach dann mit einem -und hier braucht man dann wirklich Rasurschärfe für einen präzisen, ästhetischen Schnitt durch recht weiches Schnittgut- meisterhaft geschliffenen Yanagiba, für Sushi usw. Dafür nimmt man aber nur japanische Wassersteine in verschiedenen Körnungen, idealerweise Natursteine.

Für die Messer, die genannt wurden, würde ich hingegen die genannten Wetzstäbe nehmen sowie ggfs. am Ende den Polierstab, damit sollte man mit etwas Übung gut klarkommen. Der Polierstab ist aber auch bspw. beim Lansky oder sogar bei Leder & Paste eine gute Sache, denn er richtet die umgelegte Schneide (wieder) auf bzw. bügelt nochmal kleine Unregelmäßigkeiten aus. Natürlich benötigt man auch hier ein gewisses Gefühl für die Sache. Ich benutze meinen bei vielen Messern grundsätzlich immer vor Gebrauch, und habe deswegen immer schön scharfe Messer ohne wirklichen Schleifbedarf. Ich finde übrigens die Messer von Swibo bzw. Victorinox sehr empfehlenswert und auch gleich ab Werk sehr schön und scharf verarbeitet. Falls es also mit bspw. dem Fiskars nicht klappen sollte, mal bei den Schweizern vorbeischauen. Die Messer kosten ja nicht die Welt.
 
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Nö, ein polierter Abziehstahl soll den Grat der Schneide (der sich z.B. bei Knochenkontakt umgelegt hat) wieder aufrichten.
Das hängt doch alles von Stahl des Messers ab. Mertzger „arbeiten“ mit dem Grat ihrer Messer. Deshalb sind die Stähle ihrer Messer oft ziemlich weich und werden oft am Abziehstahl abgezogen um den Grat wieder aufzurichten/aufzubauen (Grat ständig züchten und richten). Bei einem hartem Messer mit gut gehärtetem 440c Stahl oder noch härter muss so ein Abziehstahl nicht sinnvoll sein. Hier bricht eher die feine Schneidspitze der Klinge mikroskopisch weg beim Knochenkontakt, und da hilft kein Grat aufrichten und abziehen, dann muss man schleifen. Aber dafür bleiben die Harten Messer länger scharf. Also je nach Einsatzzweck...
 

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