Ab welchem Monat können Kitze allein überleben?

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1 Jan 2019
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Danke für deine Mühe mit dem langen Text.

Ich werde das dann im nächsten Jahr mal im Mai an einem sonnigen Wochenende mit dem "schnell Bumsimachen" ausprobieren...:)

basti

Das mach dann mal lieber unter der Woch ungestört mit weniger Gästen oder brauchst da auch so viele Mitjäger? :cool:
 
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Wir hatten mal eine Ricke,die am 28.August unter die Räder kam.Ihre beiden Kitze standen bei der Unfallaufnahme nur ein paar Meter im Bestand.Diese beiden waren sehr Standorttreu,heimlich hoch 3 und waren auch nur auf Revierfahrten zu sehen.Eine Erlegung war leider nicht möglich bzw. gelang erst im darauffolgenden Jahr Anfang Mai.Beide wurden verworfen,selbst meinem Hund wollte ich sowas nicht andrehen.Bei vergleichbaren Unfällen oder Abschüssen einer Ricke wesentlich später waren nicht so große Unterschiede auszumachen-aber kümmerlich im Körperbau waren die auch.
Hoffentlich zu sehr OT, aber weil es gerade passt:
In diesem Fall wäre anzunehmen, dass die Kitze durch den Verlust der Mutter ein traumatisches Erlebnis hatten, das sie in Zukunft von der Straße fernhält???
Näheres dazu im Dredd "Sinneserfahrung" in der Rubrik Haarwild

#77 2. Keine Zeugen!
ließe hier mit einordnen, kann ich aber so nicht bestätigen.
 

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Lieber @Bluadwurz ... Zu Deinen Aussagen ein paar Bemerkungen:
1. Wenn im Mai und Juni soviele Rehe erlegt wurden, dann gibt es zwei Möglichkeiten:
a) Der Kitzabschuss wurde im letzten Jahr untererfüllt und es sind einfach zu viele da
b) Das Revier hat einen geringen Geißenbestand, der hohe Abschuss ergibt sich aus Zuwanderungen von Revieren in denen der Abschuss des weiblichen Wildes vernachlässigt wird.
....
Es wird wohl 1a) sein ....
Statt "untererfüllt" würde ich "vernachlässigt" sagen.
 
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Nur einmal hatte ich ein solches Erlebnis.
Anfang Juni wurde auf der das Revier durchziehenden Bundesstraße eine führende Geis zum Verkehrsopfer.
Etwa zwei Wochen später zeigte sich nahe der Unfallstelle im dichtesten Brombeergestrüpp (daumenstarke Ranken) ein kleines mickriges Kitzerl. Zum erlegen war keine Zeit und Hemmungen hatte ich auch. Mein Gedanke damals, die Natur wird es schon richten und der Fuchs als Waldpolizei seiner Arbeit nach kommen.
In der ersten Augustwoche war ich wieder mal in diesem Revierteil um zu blatten. Auf die ersten Fieptöne hin, stand plötzlich dieses Kitz vor mir. Weder abgekommen noch sonst irgendwie nicht körperlich dem Alter entsprechend.
Erlegt hab ich es dann Mitte Oktober. Gewicht: 8,5 kg - durchaus ein mittleres Kitzgewicht, (ich hab mir das extra notiert), keine Auffälligkeiten, keine Anzeichen für Krankheit oder übermäßigen Parasitenbefall.
Ob es alleine unbeschadet durch den Winter gekommen wäre? Ich denke mal ja.
Bei mir im Revier wurden im Juni /Juli 2 Geissen totgefahren . Trotz intensiver Suche konnte kein Kitz gefunden werden . Ich hab dann eines mitte September erlegt . Es hatte 3,5 Kilo .
 
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Es wird wohl 1a) sein ....
Statt "untererfüllt" würde ich "vernachlässigt" sagen.
Ich kenne die Streckenzusammensetzung von Revieren, wo jedes Reh geschossen wird und habe im Rotwildkerngebiet da auch kräftig mitgemacht. Man wundert sich wo die vielen Schmalrehe und Jährlinge jedes Jahr herkommen. Es müssten dann ja im Jahresverlauf auch mehr Geißen gesehen oder auch mal erlegt werden. Auch auf Drückjagden kommen sie nicht vor. Sie sind einfach nicht da. Der unerschöpfliche Rehsegen kommt durch Zuwanderung in ein Vakuum.
 
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Wir haben im Revier immer mal wieder totgefahrene Geißen, wo die Kitze übrig bleiben. Vor 5 Jahren ein Pärchen Ende August, 5 Meter entfernt von meiner ansitzenden Holden äsend. Die beiden haben sich gegenseitig gestützt und normal entwickelt. Da es am Oberrhein auch keine Winter mehr gibt, entfällt auch jeglicher Grund zum Kümmern.
Allerdings bestehen Bindungen zwischen Geiß, Kitz und Schmalreh länger als ich dachte. Ende Juni letzten Jahres hatte meine Frau eine Geiß mit Schmalreh vor, nach einer halben Stunde stand ein Kitz auf, lief zur Geiß und trank. Währenddessen näherte sich das Schmalreh der Geiß und wurde von dieser ausgiebig geleckt, die Bindung war also noch da.
 
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Gestern morgen an einer Salzlecke ein Kitz erlegt, das mir mangels Vergleiches von anderen Stücken nicht schwach vorkam. Auf 70 m erlegt, rechnete ich damit, wie ich es immer wieder beobachten konnte, dass die Geiß nach ihrem Kitz schaut, zumindest wenn sie nur eines führt.
Als sich 1 Stunde nix dergleichen tat, hin und aufgebrochen, wobei mir das Bockkitz schon schwach vorkam. Auf 8 Kg geschätzt, wog es schließlich nur 5kg.
Möglicherweise verwaist, weil dem Angrenzer vor ca. 6 Wochen ein Stück totgefahren wurde und die Geiß gewesen sein könnte. Ein zweites Kitz geistert möglicherweise auch noch rum. Ob dieser Kümmerling einen strengen Winter überlebt hätte muss offen bleiben.
 

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Ich konnte vor einigen Jahren mal Mitte Mai in einem Waldstück unweit einer viel befahrenen Bundesstraße (Autobahnzubringer zur A61) einen gesunden Knopfbock von nur 5kg erlegen.
Da wird die Mutter auch 1/2-3/4 Jahr zuvor Opfer des Straßenverkehrs gewesen sein. Zudem war der vorangegangene Winter (v.a. auf der Hunsrückhochfläche) recht hart.
 
G

Gelöschtes Mitglied 27341

Guest
Meine Beobachtungen mit verwaisten Kitzen sieht wie folgt aus:
- wenn im Mai/Juni gesetzt, sind sie Ende Oktober so selbstständig um sich alleine durchzuschlagen, so lange Nahrungsangebot- und Ruhezonen ausreichend vorhanden sind, erweitern ihren Radius selbstständig nur sehr minimal
- verwaiste Kitze auf der Suche nach Anschluss, werden oft von führenden Geißen verjagt, halten dann einen gewissen Abstand und sortieren sich des Nächtens oft wieder in einen entstandenen Sprung mit ein
- verwaiste Kitze habe ich schon öfter als Anhang älterer Böcke beobachtet, immer mit Abstand aber dennoch (meistens) dabei, scheinbar werden sie dort geduldet und sie haben einen erfahrenen Orientierungshelfer
 
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Grad egal ob ÖJVler, BJVler, oder sonst ein Vler. Wer wissentlich die Gais vorm Kitz schießt, soll bitte den Blitz beim Scheißen treffen. Und nein da gibts 0,0 gar nichts zu diskutieren.

Habe heute einen Bockkitz mit über 12 Kilo erlegt. Beim Metzger angekommen, brachte ein anderer Jäger eine Kitz (EDIT: eine RICKE) gerade an, dass noch nicht aufgebrochen war. Reflex-artig habe ich gefragt, ob sie denn nicht führend war. Ich wurde unverständlich und leicht verärgert angesehen. Er meinte nein hat nicht geführt.

Ich bin an die Ricke ran und habe mir die Zitzen angesehen die noch gut mit Milch befüllt waren und habe es ihm auch gezeigt. Ja mag sein, wird aber durchkommen sagte er. Ich verstehe wirklich die Diskussion nicht, ob ein Stück ab Oktober / November durchkommt oder nicht. Mir ist unverständlich warum man führende Stücke schießt. Wissenschaftliche Quellen sollen zitiert werden, die nachweisen dass die Kitze sich ohne Ricken schwer tun.

Meine Beobachtung ist, dass vor allem junge Menschen die die Jagd als Ventil zum Stressabbauen sehen oder aber nicht die notwendige Zeit und somit die Geduld für die Jagd haben, schießen auf alles was sich bewegt. Am liebsten mit allerlei Technik.
 
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