Gesellschaftsjagden in Zeiten von Corona

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Sagen wir mal so: der Aufwand wäre so hoch, dass die Dauerstörung das Wild so heimlich machte, dass Du ohne Einsatz verbotener Mittel die notwendige Strecke nicht zusammenbekommst. Und wir haben nicht die Zeit für solche Dauerrumsitzerei, die Reviere hier sind *etwas* größer als die Pachtflächen bei Euch im Westen. Ich rede von reich strukturiertem Wald mit mehreren 1000 ha am Stück.

@cast: Dann betrifft das das "wie" - das ist "Kultur". :p
 
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Westwood

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Hört sich gut an
Wie macht ihr das mit der Nachsuche, wenn die Arbeit ruft?
Prinzip Hoffnung scheint mir persönlich unangebracht

Das mit den Nachsuchen wird dann wohl so laufen wie sonst auch...
Nachsucheführer bestellen und Nachsuchen.
Es wird genug Revier geben die sich jetzt was einfallen lassen müssen.

Ich persönlich bin im Schnitt auf 15-20 meist privaten DJ´ten im Jahr unterwegs.
Die Jagden im November sind bisher alle abgesagt worden, ob Privat oder Forst spielt da keine Geige.
Ich selbst habe meine kleine Jagd auch eben abgesagt und werde auf andere Möglichkeiten ausweichen. Glücklicherweise bin ich mit den Abschüssen, die ich bringen muss weitestgehend fertig und kann der Sache so recht entspannt entgegen sehen.

Eine kleine Truppe aus dem Hegering hat sich übrigens zusammen getan und unterstützt sich gegenseitig. Heißt die Leute die auf die Strecke der Jagden angewiesen gewesen wären bekommen ein bisschen Manpower ins Revier. Klappt ohne das man sich überhaupt sehen muss und dürfte daher kein Problem sein, setzt aber natürlich Vertrauen untereinander voraus und das ist ja gerne mal so eine Sache in unserer Zunft.
 
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Sagen wir mal so: der Aufwand wäre so hoch, dass die Dauerstörung das Wild so heimlich machte, dass Du ohne Einsatz verbotener Mittel die notwendige Strecke nicht zusammenbekommst. Und wir haben nicht die Zeit für solche Dauerrumsitzerei, die Reviere hier sind *etwas* größer als die Pachtflächen bei Euch im Westen. Ich rede von reich strukturiertem Wald mit mehreren 1000 ha am Stück.

@cast: Dann betrifft das das "wie" - das ist "Kultur". :p

Die Pachtfläche auf der ich das privileg habe jagen zu dürfen stellt mit 1000ha reich strukturiertem Wald in Großstadtnähe ganz andere Anforderungen als man es sich im Osten vorstellen kann.
Im übrigen gehen die Vorstellungen von "notwendiger" Strecke auseinander.

Wir drücken ja auch, aber glauben nicht, daß das die alleinseligmachende Wahrheit ist.
 
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Es ist bei uns einer der wichtigsten Bausteine. Von allein seligmachend ist keine Rede.
 
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So, jetzt ist auch bei mir die erste DJ abgesagt worden! Eine Jagd der BaySF, welche bisher wirklich gut und coronasicher organisiert war - ich war dieses Jahr schon auf zwei dieser DJ.

Und so wie es ausschaut, brauche ich die mittlerweile fertiggestellte Einladung für meine Treibjagd heute auch nicht mehr verteilen... :cry: :sad:

Eigentlich bin ich froh,
- weil es erstens ohnehin fade gewesen wäre! Was ist Jagd ohne den gesellschaftlichen Teil vor u. nach der Jagd?
- zweitens nehme ich mir als Jagdleiter doch eine gehörige Portion Risiko/Verantwortung von den Schultern
- drittens kommt die Sache so rechtzeitig, daß ich speziell das "Hasenproblem" jetzt eben im Einzelabschuss beim Ansitz erledigen werde
- viertens wird dadurch auch die Vermarktung/Verwertung unkomplizierter weil sich diese über einen längeren Zeitraum streckt

So, jetzt habe ich es mir selbst schön geredet :sick:
 
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Inwiefern?

Was ändert sich am System, wenn heuer gar keine DJ stattfänden?
Was ändert sich am System, wenn 1/4 Jahr die Jagd ruhen würde?
Wirst dann auch Du merken.
Gegenfrage.
Was ist am Friseur systemrelevant, dass die offen bleiben, obwohl Indoor, eng und direkter Körperkontakt oft genug deutlich länger als die zur Infektion nötige Viertelstunde.

Unsortierte Friese ist vermutlich wesentlich erträglich als eine sich weiter ausbreitende ASP, große Wildschäden und vermehrte Wildunfälle.
Mein ja nur.
 
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Mal was anderes, ich bin dieses Jahr bezüglich Schalenwild auf bestem Weg zu einer persöhnlichen Rekordstrecke und ich war noch gar nicht los auf Drückjagden. Ich hab einfach mehr Zeit und weniger andere Freizeitmöglichkeiten und so bis jetzt deutlich mehr erlegt. Könnt ihr das auch bei euch bestätigen? Könnte ja in der Summe einen kleinen Teil fehlender Drückjagdstrecken etwas abpuffern.

Einspruch Euer Ehren. Durch die vielen Erholungssuchenden sogar zur Nachtzeit klappt das nur noch, wenn kurzfristig Vorsatzgeräte auf alles Schalenwild freigegeben würde. Das Wild kommt laut WK erst sehr spät in Bewegung.
 
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Also so weit ich hier in NRW informiert bin, war die Jagd noch nie Systemrelevant noch wird sie es irgendwann werden. Da war wohl eher der Wunsch Vater des Gedanken als die Realität.
Bei uns im Kreis ist ab Montag alles dicht! Für uns Jäger gibt es keine Ausnahmereglungen, die Schreiben von letzter Woche sind Geschichte und haben eh nur das, was für alle gilt abgebildet.
Wir Jäger würden gut daran tun uns nicht allzu wichtig zu nehmen und sollten uns eher wie Vorbilder benehmen.
Wir haben zurzeit eine Verdopplung der Fälle jede Woche da kann jeder, der einen Taschenrechner bedienen kann, sich selbst ausrechnen, wann es völlig aus dem Ruder läuft.
Wir haben hier täglich tausende von Gäste die das lesen, was wir so schreiben, deshalb kann es nur heißen Ja wir Jäger bleiben auch Zuhause.
Verstärken wir die Einzelansitze geben wir Revierlosen die sich einbringen wollen, eine Möglichkeit. Damit meine ich keine Spaßvögel die alle paar Monate mal aus Spaß sitzen wollen, sondern passionierte Jäger die auch mal nach einem Nachtansitz zur Arbeit fahren.
Ach was. Auf Arbeit ins so oder so schon zu enge Büro darf man, aber den Ausgleich, ja Jagd ist für mich absolut Ausgleich (gewesen) zu einem oft stressigen Alltag, soll ich mir vorbildhaft verkneifen, während Lieschen Müller den wöchentlichen Friseurbesuch weiterhin unternehmen kann?
Allein im Wald sitzen ist ja auch mords gefährlich.
Also mein Hirn funktioniert leider dann doch noch zu gut, um dämliche und komplett unnützen Scheiß grad noch so zu erkennen. Und auch anzusprechen.
 
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Ach was. Auf Arbeit ins so oder so schon zu enge Büro darf man, aber den Ausgleich, ja Jagd ist für mich absolut Ausgleich (gewesen) zu einem oft stressigen Alltag, soll ich mir vorbildhaft verkneifen, während Lieschen Müller den wöchentlichen Friseurbesuch weiterhin unternehmen kann?
Allein im Wald sitzen ist ja auch mords gefährlich.
Also mein Hirn funktioniert leider dann doch noch zu gut, um dämliche und komplett unnützen Scheiß grad noch so zu erkennen. Und auch anzusprechen.
wegen so einsichtiger Mitbürger wird es vielleicht nicht bei dem 1-Monats-Mini-Lockdown bleiben 🤢
 
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falls es noch jemand interessiert ;)- kam gerade rein:

Auszug aus der Einladung:
"
Diese Jagd findet aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie unter strengen Auflagen statt. Bei unseren Bewegungsjagden handelt es sich um öffentliche (Außen-) Veranstaltungen (nach §2 Abs. 1 u. 2 11. CoBeLVO), die dem Zweck der Seuchenbekämpfung und Wildschadensabwehr dienen. Ein spezielles Hygienekonzept ist erstellt. Bitte beachten Sie die Anlagen. Im Vergleich zu den Vorjahren haben wir die Teilnehmerzahl reduziert und ausschließlich regionale Jäger eingeladen.
Wir behalten uns vor, die Jagd kurzfristig abzusagen, falls sich die Vorgaben durch die CoBeLVO verändern sollten. Um der Verbreitung des Covid 19-Virus‘ vorzubeugen, müssen wir die Jagd so organisieren, dass es keine Gelegenheit geben wird, sich persönlich zu begrüßen, sich mit anderen Jägern zu unter-halten oder sich persönlich zu verabschieden. Bitte verbleiben Sie nach der Ankunft am Treffpunkt im Auto. Sie werden dort eingewiesen.
Bitte beachten Sie folgende Anlagen: •Allgemeine Corona-Hinweise zur heutigen Jagd• Bedingungen zur Jagdteilnahme: Generelle Sicherheitsregeln• Weitere Bedingungen zur Jagdteilnahme: Verhaltensregeln•Anwesenheitsnachweis (zur Kontaktnachverfolgung) ausgefüllt bitte AM JAGDTAG mitbringen•Freigabe-RegelnDie Corona-Auflagen verlangen unter anderem, dass wir die AHA-Regeln (Abstand einhalten – Hygieneregeln beachten – Alltagsmaske tragen) einhalten. Bitte tragen Sie daher immer Ihre Schutzmaske, sofern Sie in Kontakt mit anderen Personen sind. Am bzw. auf dem Jagd-Stand können Sie diese ablegen.
"
weiter:
"
• Bei der Anfahrt zur Anmeldung am oben genannten Treffpunkt bleiben Sie morgens bitte in den Autos und tragen Ihre Mund-Nasen-Schutzmaske. Die Standschnaller erhalten dort Ihre Stand-karte. • Halten Sie bitte Ihren Jagdschein und Schießfertigkeitsnachweis, der ausnahmsweise auch älter als ein Jahr sein kann, griffbereit. Jagdschein/Schießfertigkeitsnachweis werden vom Forstamts-Personal kontrolliert. • Jede Person im Auto erhält ein Lunchpaket. • Den vollständig ausgefüllten Anwesenheitsnachweis zur Kontaktnachverfolgung (siehe Anlage) geben Sie bitte bei Ihrem Ansteller ab. • Ihr Ansteller begleitet die Standschnaller zu Ihrem Stand und holt Sie nach der Jagd wieder ab. Die Verabschiedung bei Ihrem Ansteller ist obligatorisch. "

Der Treffpunkt dieser Jagd wurde auf einen sehr großen Parkplatz verlegt, zu den Jahren vorher...
Für den Jagdausrichter ist das ganze Spiel ein erhöhter administrativer, aber durchaus machbarer Mehraufwand.
 
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