Jagd - "Unfall"

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Gelöschtes Mitglied 5659

Guest
Wenn ich so etwas schon höre. Hier wird von einem Menschen berichtet, welcher anscheinend kein Jagdgegner ist und nur etwas mehr Sicherheit verlangt und einige haben wieder nichts besseres von sich zu geben, Ihn als Deppen dazustellen.

Wenn man die Hunde nicht unter Kontrolle hat, aus welchen Gründen auch immer. Ist nicht der Radfahrer schuld sondern der Hundehalter. Das ist im Zivilleben genauso, warum sollten wir Jäger da eine Ausnahme bilden. Wann der Herr seine Fahrradrunde dreht und welche Strassen er benutzt ist völlig und allein seine Sache. Auch die Geschwindigkeit kann man Ihm nicht zum Vorwurf machen oder fährst du auf der Landstraße immer nur 50km/h, weil ja vielleicht mal ein Reh oder Ball die Fahrbahn kreuzen könnten.
Wir als Jäger haben die Aufgabe unsere Jagden abzusichern, daß uns dies nicht immer zu 100% gelingen kann und wird, ist wohl allen klar. Die Schuld des Versagens dann aber auf andere abzuwälzen finde ich eine Frechheit.

Mir geht es nicht um die juristische Bewertung dieses Vorfalles. Es ist natürlich völlig klar das juristisch der Hundehalter schuld ist und dessen Haftpflichtversicherung sämtliche Schäden begleichen muß. Denn der Radfahrer konnte ja nicht damit rechnen, das möglicherweise Tiere seinen Weg kreuzen. Sogar Tiere die jemandem gehören und der diese, völlig konform zur Rechtslage
 
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Gelöschtes Mitglied 5659

Guest
Wenn ich so etwas schon höre. Hier wird von einem Menschen berichtet, welcher anscheinend kein Jagdgegner ist und nur etwas mehr Sicherheit verlangt und einige haben wieder nichts besseres von sich zu geben, Ihn als Deppen dazustellen.

Wenn man die Hunde nicht unter Kontrolle hat, aus welchen Gründen auch immer. Ist nicht der Radfahrer schuld sondern der Hundehalter. Das ist im Zivilleben genauso, warum sollten wir Jäger da eine Ausnahme bilden. Wann der Herr seine Fahrradrunde dreht und welche Strassen er benutzt ist völlig und allein seine Sache. Auch die Geschwindigkeit kann man Ihm nicht zum Vorwurf machen oder fährst du auf der Landstraße immer nur 50km/h, weil ja vielleicht mal ein Reh oder Ball die Fahrbahn kreuzen könnten.
Wir als Jäger haben die Aufgabe unsere Jagden abzusichern, daß uns dies nicht immer zu 100% gelingen kann und wird, ist wohl allen klar. Die Schuld des Versagens dann aber auf andere abzuwälzen finde ich eine Frechheit.

Mir geht es nicht um die juristische Bewertung dieses Vorfalles. Es ist natürlich völlig klar das juristisch der Hundehalter schuld ist und dessen Haftpflichtversicherung sämtliche Schäden begleichen muß. Denn der Radfahrer konnte ja nicht damit rechnen, dass möglicherweise Tiere seinen Weg kreuzen. Sogar Tiere die jemandem gehören. Und selbst wenn der Halter der Hunde diese konform zur Rechtslage ihrem bestimmungsgemäßem Gebrauch zuführt, nämlich zur Jagd einsetzt, so hätte er doch jederzeit auf diese einwirken können müssen. Und wenn das im Rahmen des bestimmungsgemäßen Gebrauchs nicht möglich ist, so hätte jedweder Verkehrsteilnehmer und Passant kultursensibel und in seiner jeweiligen Muttersprache davor gewarnt werden müssen. Allgemeinverständliche Piktogramme dürften ebenfalls nicht fehlen für unsere lieben Analphabeten.

Sofern also nachgewiesen werden kann, dass verständliche und ausreichend auffällige Warnschilder zahlreich an allen Wegen und Straßen aufgestellt worden waren so wäre dem Radfahrer möglicherweise eine Teilschuld nachzuweisen. Denn so wäre er ja gewarnt worden und hätte seine Fahrgeschwindigkeit soweit reduzieren können, dass er in der Lage gewesen wäre zu bremsen sofern unverhofft ein Stück Wild oder Hunde seinen Weg kreuzten.

So ist wohl unsere Rechtslage. Und das passt zu unserer Zeit. Wir wollen alles und jederzeit. Und ohne jedes Risiko. Und wenn es ein Risiko gibt (unser Leben ist voller Risiken) so wollen wir abgesichert sein und brauchen einen Schuldigen sowie eine Kompensation für unser erlittenes Leid. Das kotzt mich an. Unabhängig von der juristischen Bewertung. Dieses Denken erschwert unser Leben zunehmend durch vielfältige Aktivitäten zur Absicherung.

Man bedenke das idiotische Datenschutzgesetz bzw. Datenschutzgrundverordnung. Bringt 0.0 Mehrwert. Aber nun sind unsere Persönlichkeitsrechte geschützt und meine Daten können nicht weitergegeben werden. Jede Institution, jeder Gewerbetreibende muß sich weitreichend gegen Verstöße absichern

Oder das Medizinproduktegesetz. Hier wird nun für seit Jahrzehnten bewährte Medizinprodukte vollumfänglich alles geregelt zum Schutze der Bürger. Mit der Folge dass viele dieser Produkte nicht mehr lieferbar sind bzw. Hersteller aufgeben weil der aufwändige Prozess der Zertifizierung/Zulassung nicht wirtschaftlich darstellbar ist.

So gibt es sicher noch zahlreiche Beispiele wie man unser Leben durch Gesetze und Verordnungen immer sicherer machen möchte oder zumindest Schuldige benennen kann wenn was passiert.

Und so ist es eben in unserer Zeit ein Versagen des Jägers und seiner Hunde wenn ein Radler so blöd fährt das er vor kreuzenden Tieren nicht mehr bremsen kann. Zum kotzen kann ich es aber trotzdem finden.

Außerdem kenne ich sehr gut den Typus des dürren rennradfahrenden Mittfünfziger mit Vollausrüstung (mit Mountainbike ist er nicht besser!). Die haben immer recht und immer Vorfahrt. Auch wenn man als Anlieger/Jagdpächter einmal einen Waldweg der als Radweg ausgewiesen ist einmal vorsichtig mitbenutzt. Da darf man sich ob der Frechheit manche Beschimpfung anhören.
 
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Bei einem Autofahrer hätte man gesagt „nicht angepasste Gescheindigkeit“ oder einfach gerast! Man muss sein Fahrzeug jederzeit unter Kontrolle haben!
28km/h ist eher langsam auf dem Rennrad. Mein Durchschnitt liegt bei über 35km/h und Spitzen bis 60km/h sind keine Seltenheit. Also gerast ist er nicht. Trotzdem gilt Umsicht.
 
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Da der §833 schon seit 1908 fast unverändert im BGB steht ist die Formulierung "unserer Zeit" hier eher irreführend.

Nun, Gesetze können über 100 Jahre gleich klingen, nichtsdestotrotz kann ihre Umsetzung und die Rechtsprechung politischen Strömungen und gesellschaftlichem Zeitgeist folgen.

Du hast aber natürlich Recht: Vielleicht war es früher „besser“ weil GSS‘ „dürrer Mitfünfziger“ statt auf dem Fahrrad eher vor dem Fernseher gesessen hätte (vermutlich weniger dürr)?
 
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Schilder an einer öffentlichen Strasse muss man auch erstmal genehmigt bekommen.
Einerseits ist die Sachlage klar.
So ganz nebenbei auch ein Albtraum für jeden Hundeführer, allerdings, wenn ein Standschütze so nah an der Strasse postiert ist, war ja klar, dass sich selbige Strasse mitten im Geschehen befindet und wären unsere Hunde auf dieser Jagd garantiert nicht gelaufen.
Also schon was zwischen billigend in Kauf nehmen bis fahrlässig verursachen eines solchen ja noch harmlos ausgegangenen Unfalls.
Und ja, da wär ich als Verkehrsteilnehmer auch ein bisschen sauer.
So nah an der Strasse kann man nunmal nicht mit Hunden jagen.
Entweder, sie laufen nur max 20m um den Hundeführer rum, dann brauch ich auch nicht wirklich Hunde, oder sie gehen halt ein paar Meter weiter mit diesem absehbaren Ergebnis.
 
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Außerdem kenne ich sehr gut den Typus des dürren rennradfahrenden Mittfünfziger mit Vollausrüstung (mit Mountainbike ist er nicht besser!). Die haben immer recht und immer Vorfahrt. Auch wenn man als Anlieger/Jagdpächter einmal einen Waldweg der als Radweg ausgewiesen ist einmal vorsichtig mitbenutzt. Da darf man sich ob der Frechheit manche Beschimpfung anhören.

......sorry das ausschneiden einzelner Textpassagen ist für mich noch Hexenwerk, aber bzgl des Rennradlers sei gesagt ; wer in der Mittagspause mal eben mit fast 30km/h durch denn Wald brettern kann , der ist wohl nicht wirklich ausgelastet ??! Oder ? .....die meisten Leute, die ich kenne sind in der Pause oder nach der Arbeit einfach nur platt, und wer nach der Pause vollgeschwitzt aus den Wald zurückkommt, hat auch wohl nicht mehr wirklich die richtige Erscheinungsform um Kunden zu empfangen ?? !!
Grüße +WMH Olli
 
G

Gelöschtes Mitglied 5659

Guest
Da der §833 schon seit 1908 fast unverändert im BGB steht ist die Formulierung "unserer Zeit" hier eher irreführend.

Es ist ein Phänomen unserer Zeit, unabhängig von der juristischen Bewertung. Früher fuhr man Rad wenn man sich kein Motorrad leisten konnte. Von Auto gar nicht zu sprechen. Man fuhr mit dem Fahrrad weil es schneller war wie zu Fuß. Heute sind es Sportgeräte. Mit denen man zum Spaß und um seinen dürren Körper zu stählen von A nach B fährt. Und zurück. Gerne auch nebeneinander. Man macht das in der Mittagspause weil man von seiner Schreibtischtätigkeit im öffentlichen Dienst in keiner Weise ausgelastet ist.

Und wenn 3 Hunde aus dem Wald kommen dann bremst man erstmal nicht. Man hat ja so schön Geschwindigkeit. Und ist im Recht. Jetzt nützt das Rechthaben und im Rechtsein im konkreten Fall nichts. Die Hunde kreuzen tatsächlich die Straße und man fällt. Wie wäre es früher gewesen? Je nach Naturell der Beteiligten wäre es vom Ausdruck des Bedauerns bis zum Austausch von Schimpfworten gegangen und der Radfahrer hätte seinen defekten Geppel nach Hause geschoben. Wobei das Rad nicht defekt gewesen wäre sondern lediglich das Schutzblech am Rad gestreift hätte. Weil man damals mit stabilen Rädern fuhr. Und heute: Rettungsdienst, Krankenhaus, Polizei, Schadensersatz, Schmerzensgeld, Verdienstausfall und 2 Artikel in der Tageszeitung mit Befragen des "Opfers" sowie einem Vertreter der Jägerschaft.

Mich juckt die juristische Seite nicht. Ich bin kein Richter Ich kann diese sportlichen Radfahrer nicht leiden die ihren Sport dort ausüben wo ernsthafte Menschen ihrem Tagwerk nachgehen. Und ich strebe nicht nach Objektivität und Ausgewogenheit. Ich gestatte mir Sympathien und Abneigungen.

Und ein Radfahrer der einen solchen Aufwasch macht weil er mit seinem instabilen Sportgerät hingefallen ist weil Hunde kamen. Jagdhunde gar. Der ist mir erstmal unsympathisch. Und mit einem Tempo von 27 km/h wäre er nicht gefallen wenn er gleich gebremst hätte als er die Hunde gesehen hat. Und dass der Wald näher als 10 m an der Straße steht glaub ich auch nicht. Das ist ein Rechthaberle wie er im Buch steht. Und er wird sein Recht bekommen. Und er gebärdet sich wie ein dürrer Schreibtischhengst der sich seine Herausforderungen auf der Straße mit seinem Geppel sucht. Und wenn die Herausforderung zu groß ist wird lamentiert, Rettung, Polizei, Presse mobilisiert und die Opferrolle gepflegt. Dafür kann er auch etwas Verachtung ertragen.
 
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23 Mai 2010
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Es ist ein Phänomen unserer Zeit, unabhängig von der juristischen Bewertung.

Genau, ich nehme ich mir als Mann, dem es nicht geziemt, sich nach den Hinterlassenschaften seines Hundes zu bücken auch das Recht, dass mein Hund überall hinkxxxen kann und benutze ausgewiesene Radwege. Sauber!

Klinkhamer
 
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Gelöschtes Mitglied 23774

Guest
Bei einem Autofahrer hätte man gesagt „nicht angepasste Gescheindigkeit“ oder einfach gerast! Man muss sein Fahrzeug jederzeit unter Kontrolle haben!
Es ist aber schon etwas lächerlich einem Radfahrer mit 28 km/h auf einer Landstraße "rasen" vorzuwerfen. Und ich garantiere dir das auch du dein Fahrzeug nicht jederzeit unter Kontrolle hast, schon gar nicht wenn ein Tier aus dem Gebüsch direkt vor dein Fahrzeug springt
 
Registriert
20 Mrz 2007
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8.929
Jetzt fehlt noch jemand der hervorhebt, dass der Jäger für die Naturnutzung zahlt aber der Radler seinen Spass für lau hat.
Ich bin eben mit dem Rhino
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durch die Felder mit ähnlicher Geschwindigkeit nachhause gesaust. Ein schwarzer Zivilhund flitzt auf den Teerweg. Zum Glück konnte ich rechtzeitig anhalten.
Noch ein paar nette Worte mit der verdatterten Hundebesitzerin gewechselt und weiter ging es.
Wenn der Hund später auf die Strasse gerannt wäre hätte ich vielleicht nicht mehr bremsen können.
So blöd kann es laufen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 5659

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Genau, ich nehme ich mir als Mann, dem es nicht geziemt, sich nach den Hinterlassenschaften seines Hundes zu bücken auch das Recht, dass mein Hund überall hinkxxxen kann und benutze ausgewiesene Radwege. Sauber!

Klinkhamer

Selbstverständlich! ich bin Pächter des Fischrechtes von einigen Kilometer Flusslauf. Seit jeher gibt es einen Forstweg parallel zum Flussverlauf. Der wird genutzt vom Forst, von Spaziergängern und Radfahrern. Gemäß dem veränderten Freizeitverhalten fiel es der Gemeinde ein, ihn zum Radweg umzuwidmen. In der Hoffnung auf Tagestouristen. Er ist Teil eines überregionalen "Erlebnisradweges" Er wird im Sommer auch gut frequentiert. Wenn ich als berechtigter Nutzer mit meinem PKW da entlang fahre und Radfahrer nahezu im Schrittempo passiere (und dabei freundlich grüße) so ist das meist unproblematisch. Nur mit einer Spezies gibt es oft Probleme: Dürre Männer über 40. Die fahren da auch nicht zum Spaß. Die machen da ihren Sport. Das ist eine ernste Sache. Und wenn da einer mit dem Auto kommt ( ob berechtigt oder nicht, ich bin natürlich berechtigt) dann wird lamentiert, beleidigt oder dumme Gesten gemacht. Ich mag sie nicht diese Typen. Der Mittagspausensportler wird zur selben Gruppe gehören. Und wenn nicht: Sei`s drum.

Und nach den Hinterlassenschaften meines Hundes bücke ich mich nicht. Weil es sich für einen freien Mann nicht geziemt.
 

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