Wenn ich so etwas schon höre. Hier wird von einem Menschen berichtet, welcher anscheinend kein Jagdgegner ist und nur etwas mehr Sicherheit verlangt und einige haben wieder nichts besseres von sich zu geben, Ihn als Deppen dazustellen.
Wenn man die Hunde nicht unter Kontrolle hat, aus welchen Gründen auch immer. Ist nicht der Radfahrer schuld sondern der Hundehalter. Das ist im Zivilleben genauso, warum sollten wir Jäger da eine Ausnahme bilden. Wann der Herr seine Fahrradrunde dreht und welche Strassen er benutzt ist völlig und allein seine Sache. Auch die Geschwindigkeit kann man Ihm nicht zum Vorwurf machen oder fährst du auf der Landstraße immer nur 50km/h, weil ja vielleicht mal ein Reh oder Ball die Fahrbahn kreuzen könnten.
Wir als Jäger haben die Aufgabe unsere Jagden abzusichern, daß uns dies nicht immer zu 100% gelingen kann und wird, ist wohl allen klar. Die Schuld des Versagens dann aber auf andere abzuwälzen finde ich eine Frechheit.
Mir geht es nicht um die juristische Bewertung dieses Vorfalles. Es ist natürlich völlig klar das juristisch der Hundehalter schuld ist und dessen Haftpflichtversicherung sämtliche Schäden begleichen muß. Denn der Radfahrer konnte ja nicht damit rechnen, dass möglicherweise Tiere seinen Weg kreuzen. Sogar Tiere die jemandem gehören. Und selbst wenn der Halter der Hunde diese konform zur Rechtslage ihrem bestimmungsgemäßem Gebrauch zuführt, nämlich zur Jagd einsetzt, so hätte er doch jederzeit auf diese einwirken können müssen. Und wenn das im Rahmen des bestimmungsgemäßen Gebrauchs nicht möglich ist, so hätte jedweder Verkehrsteilnehmer und Passant kultursensibel und in seiner jeweiligen Muttersprache davor gewarnt werden müssen. Allgemeinverständliche Piktogramme dürften ebenfalls nicht fehlen für unsere lieben Analphabeten.
Sofern also nachgewiesen werden kann, dass verständliche und ausreichend auffällige Warnschilder zahlreich an allen Wegen und Straßen aufgestellt worden waren so wäre dem Radfahrer möglicherweise eine Teilschuld nachzuweisen. Denn so wäre er ja gewarnt worden und hätte seine Fahrgeschwindigkeit soweit reduzieren können, dass er in der Lage gewesen wäre zu bremsen sofern unverhofft ein Stück Wild oder Hunde seinen Weg kreuzten.
So ist wohl unsere Rechtslage. Und das passt zu unserer Zeit. Wir wollen alles und jederzeit. Und ohne jedes Risiko. Und wenn es ein Risiko gibt (unser Leben ist voller Risiken) so wollen wir abgesichert sein und brauchen einen Schuldigen sowie eine Kompensation für unser erlittenes Leid. Das kotzt mich an. Unabhängig von der juristischen Bewertung. Dieses Denken erschwert unser Leben zunehmend durch vielfältige Aktivitäten zur Absicherung.
Man bedenke das idiotische Datenschutzgesetz bzw. Datenschutzgrundverordnung. Bringt 0.0 Mehrwert. Aber nun sind unsere Persönlichkeitsrechte geschützt und meine Daten können nicht weitergegeben werden. Jede Institution, jeder Gewerbetreibende muß sich weitreichend gegen Verstöße absichern
Oder das Medizinproduktegesetz. Hier wird nun für seit Jahrzehnten bewährte Medizinprodukte vollumfänglich alles geregelt zum Schutze der Bürger. Mit der Folge dass viele dieser Produkte nicht mehr lieferbar sind bzw. Hersteller aufgeben weil der aufwändige Prozess der Zertifizierung/Zulassung nicht wirtschaftlich darstellbar ist.
So gibt es sicher noch zahlreiche Beispiele wie man unser Leben durch Gesetze und Verordnungen immer sicherer machen möchte oder zumindest Schuldige benennen kann wenn was passiert.
Und so ist es eben in unserer Zeit ein Versagen des Jägers und seiner Hunde wenn ein Radler so blöd fährt das er vor kreuzenden Tieren nicht mehr bremsen kann. Zum kotzen kann ich es aber trotzdem finden.
Außerdem kenne ich sehr gut den Typus des dürren rennradfahrenden Mittfünfziger mit Vollausrüstung (mit Mountainbike ist er nicht besser!). Die haben immer recht und immer Vorfahrt. Auch wenn man als Anlieger/Jagdpächter einmal einen Waldweg der als Radweg ausgewiesen ist einmal vorsichtig mitbenutzt. Da darf man sich ob der Frechheit manche Beschimpfung anhören.