Schweissarbeit-Ausbildung

Registriert
14 Sep 2005
Beiträge
2.952
Wenn man Verleitungen arbeiten möchte, dann kann man das auch im Feld vollziehen. Auf der taunassen Wiese sieht man, ob und wo etwas aber die abends zuvor gelegte SF gezogen ist. Ich verstehe immer nicht, warum Schweiss von vielen ausschließlich im Bestand gearbeitet wird. Die meisten Nachsuchen beginnen doch im Feld und zwar dort, wo das Wild spät heraustritt.
 

steve

Moderator
Registriert
9 Jan 2001
Beiträge
11.550
Ich denke, es hat etwas mit der Prüfungsordnung zu tun. ;)

"Die Fährten müssen im Wald gelegt werden, eingeschlossen sind etwa vorhandene Blößen, Kahlschläge und Dickungen. Sie können vom Anschuss an bis zu 100 m über Feld, Wiese etc. verlaufen."

Daran versuche ich mich zu orientieren. Zudem habe ich im Feld das Problem von zuviel Verleitungen durch Hase, Kanin und Fasan - bei aller Liebe, wenn alle 20 Meter etwas in der Nähe der Übungsspur hochgeht, dann ist das für den Hund zuviel und in den "großen, wildreichen Forsten der Prüfung im Übrigen auch nicht zu erwarten - und habe morgens schon mal an einer frisch gegüllten Wiese gestanden auf der mein "Anschuss" ursprünglich war. :D
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.452
Zur Abwechslung schadt es trotzdem nix. Lernen muß er's eh, wie @Alg_de richtig schreibt. Ich bau immer auch mal Wiese ein, wo das möglich ist.

Die Fährte selbst ist in der Wiese meist einfacher für Hund und Führer, dafür kann man sich auf die Verleitungsüberwindung konzentrieren. Der Übergang Wiese-Wald ist interessant, und in der Wiese anzufangen oder aufzuhören erweitert Deine Möglichkeiten, Waldecken zu nutzen, die sonst zu klein wären.

Und sieh's mal so: wenn ihr die Verleitungen in der Wiese meistert, ist der Wald in der Tasche.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
17 Jul 2008
Beiträge
6.018
Zur Abwechslung schadt es trotzdem nix. Lernen muß er's eh, wie @Alg_de richtig schreibt. Ich bau immer auch mal Wiese ein, wo das möglich ist.

Die Fährte selbst ist in der Wiese meist einfacher für Hund und Führer, dafür kann man sich auf die Verleitungsüberwindung konzentrieren. Der Übergang Wiese-Wald ist interessant, und in der Wiese anzufangen oder aufzuhören erweitert Deine Möglichkeiten, Waldecken zu nutzen, die sonst zu klein wären.

Und sieh's mal so: wenn ihr die Verleitungen in der Wiese meistert, ist der Wald in der Tasche.

Was Verleitungen betrifft, dürfte das Legen der Fährte im Waldinneren aber parallel zum Waldrand nicht zu toppen sein; auf einem der belaufenen Wechsel dann ein Stück weit in den Bestand und dann wieder runter vom Wechsel...
 
Registriert
1 Jan 2019
Beiträge
1.410
Was Verleitungen betrifft, dürfte das Legen der Fährte im Waldinneren aber parallel zum Waldrand nicht zu toppen sein; auf einem der belaufenen Wechsel dann ein Stück weit in den Bestand und dann wieder runter vom Wechsel...

Schon schon, aber wenn er jung ist und sich ständig ablenken lässt, gehts doch blos darum, ihm die Ablenkung auszutreiben, d. h. die Konzentration auf die (getretene) Fährte zu stärken. Das hab ich in erster Linie direkt ums Haus herum gemacht. Zum Teil fünf, sechs mal die Woche. Nur kurze Fährten treten (also vom holden Weib treten lassen, nicht selber machen) und ein, zwei Querungen drüber am Anfang und dann mehr. Über mein "pfuiii zurück" haben sich die Nachbarn schon amüsiert, aber geholfen hat es tadellos.
 
Registriert
17 Jul 2008
Beiträge
6.018
Schon schon, aber wenn er jung ist und sich ständig ablenken lässt, gehts doch blos darum, ihm die Ablenkung auszutreiben, d. h. die Konzentration auf die (getretene) Fährte zu stärken. Das hab ich in erster Linie direkt ums Haus herum gemacht. Zum Teil fünf, sechs mal die Woche. Nur kurze Fährten treten (also vom holden Weib treten lassen, nicht selber machen) und ein, zwei Querungen drüber am Anfang und dann mehr. Über mein "pfuiii zurück" haben sich die Nachbarn schon amüsiert, aber geholfen hat es tadellos.

Hm, grundsätzlicher Unterschied in der Herangehensweise.
Die Allüre, dass ein Hund das tun soll, was er gesagt bekommt endet nach meiner Erfahrung recht schnell, wenn der Befehlsgeber den Zeitpunkt fehl deutet, zu dem er den Befehl geben muss - in der Praxis im Zweifel nach nicht einmal 50m.

Wenn ich lerne, meinen Hund zu lesen, erkenne ich an seinem Verhalten, wenn er einer Verleitung nachhängt. Da gibt's dann auch kein besonderes Kommando, nur keine Bewegungsfreiheit mehr am Riemen. Lass ihn doch mal was kontrollieren...
Wenn er weiß, was ich von ihm will - und wenn er dasselbe will - wird er über kurz oder lang das auch tun (und das auch nachdem er mal eine Verleitung kontrolliert hat).
Und da @steve offenbar seinen Hund diesbezüglich gut lesen kann, würde ich den "Gehorsam" am Riemen ganz hinten anstellen.
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.452
Ob ich ihm keinen Riemen geb oder ob ich ihn anpfeif kommt doch auf's selbe raus. Der traditionelle Anschiß heißt: "Zur Fährte!" und komischerweise verstehen die Hunde das, ohne daß man es beibringen müßte. Ähnlich wie "Schoni".

Manchmal denk ich, die sind auf das Verstehen dieser Signale selektiert. :sneaky:

Am Ende muß der Hund begreifen, daß es dem Führer gerade das wichtigste auf der Welt ist, die Fährte zu arbeiten. Wie man das anstellt ist nebensächlich. Gefährlich ist nur, den Hund im falschen Moment zu bestätigen, besonders am Anfang, wenn die Routinen noch nicht sitzen. Bestätigen in Form von Lob oder auch nur, indem man ihm nachgeht, wenn er einer anderen Fährte folgt.

Deshalb besonders am Anfang die Fährte gut markieren und interessant gestalten, damit man sicher sein kann, er ist drauf. Wenn der Hund die Fährte verloren hat oder anfangs am Anschuß wird gern gebögelt, durchaus auch relativ großräumig. Das muß man erkennen, denn da darf man ruhig hinterhergehen, wenn der Riemen nicht reicht.
 
Registriert
14 Sep 2005
Beiträge
2.952
Übst Du das Suchen des Anschusses auch separat? Also ohne danach eine Fährte zu arbeiten?
 
Registriert
31 Aug 2009
Beiträge
8.019
1. Am Ende muß der Hund begreifen, daß es dem Führer gerade das wichtigste auf der Welt ist, die Fährte zu arbeiten.
2. Wie man das anstellt ist nebensächlich..

zu 1. Aber gerade da gibt es unter den Hundetypen extrem unterschiedliche Charaktere, die unterschiedlich überzeugt werden wollen.
zu 2. Ganz sicher ist das nicht nebensächlich, sondern vom Charakter des Hundes abhängig und von seinen bisherigen Erfahrungen im Umgang mit positiven und negativen Einwirkungen.
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.452
Übst Du das Suchen des Anschusses auch separat? Also ohne danach eine Fährte zu arbeiten?
Meinst Du mich?

Verweisen an sich üb ich sowieso separat. Verweiserbahn. Kann man immer mal schnell was machen, wenn die Zeit für ne Fährte nicht reicht.

Vorsuche kommt immer mit kleiner Fährte, 50 m reicht, Hauptsache aus dem Vorsuchenbereich raus. Muß man halt sehr auf den Wind achten, und ans Ende max nen Lauf.

Andererseits, sollte der Hund das Ende vorm Anschuß finden, kann man ja auch zurücksuchen lassen, und das Übungsziel ist eh erreicht. Da geht es doch hauptsächlich darum, daß man seinen Hund lesen lernt, und das Gespann sich eine Strategie aneignet, einen Bereich abzusuchen.

Durchaus praxisrelevant. Imho eines der vernachlässigsten Themen bei der Standard-Jagdhundeausbildung überhaupt.
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.452
zu 1. Aber gerade da gibt es unter den Hundetypen extrem unterschiedliche Charaktere, die unterschiedlich überzeugt werden wollen.
zu 2. Ganz sicher ist das nicht nebensächlich, sondern vom Charakter des Hundes abhängig und von seinen bisherigen Erfahrungen im Umgang mit positiven und negativen Einwirkungen.
Du hast aber schon gelesen, worauf sich das "nebensächlich" bezog?
 
Registriert
14 Sep 2005
Beiträge
2.952
Meinst Du mich?

Verweisen an sich üb ich sowieso separat. Verweiserbahn. Kann man immer mal schnell was machen, wenn die Zeit für ne Fährte nicht reicht.

Vorsuche kommt immer mit kleiner Fährte, 50 m reicht, Hauptsache aus dem Vorsuchenbereich raus. Muß man halt sehr auf den Wind achten, und ans Ende max nen Lauf.

Andererseits, sollte der Hund das Ende vorm Anschuß finden, kann man ja auch zurücksuchen lassen, und das Übungsziel ist eh erreicht. Da geht es doch hauptsächlich darum, daß man seinen Hund lesen lernt, und das Gespann sich eine Strategie aneignet, einen Bereich abzusuchen.

Durchaus praxisrelevant. Imho eines der vernachlässigsten Themen bei der Standard-Jagdhundeausbildung überhaupt.

Danke, genau das wollte ich wissen.
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
147
Zurzeit aktive Gäste
564
Besucher gesamt
711
Oben