Jagdhund und Jagdhundewesen! Wissen für Jungjäger - Fakten, Hinweise, Anekdoten

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Volle Zustimmung. Leider erfahre ich hier aber immer wieder, dass die Auswahl eben NICHT nach Familientauglichkeit u.a. erfolgt, noch nicht mal nach den jagdlichen Gegebenheiten.
Zumeist wird eine Hunderasse nach persönlichem Geschmack ausgesucht und hinterher versucht dann dieser Jungjäger/Jungrüdemann, den Hund fürs Revier und die Familie passend zu machen. Mit unterschiedlichem Erfolg.

Als Hundeführer, Züchter und Jagdhundeausbilder sowie Hundeobmann der Kreisjägervereinigung habe ich es inzwischen aufgegeben. Es ist diesem „Schlag“ von Jägern einfach nicht auszutreiben. Mir tun nur die Hunde in solchen Konstellationen leid. Da werden Vorstehhunde zum Sauen stöbern in die Brombeeren geschickt, von den Sauen geschlagen, vom Tierarzt wieder zusammengeflickt und das dann alle Jahre wieder. Und diese „Hundeführer“ sind auch noch stolz wie Oskar auf die Narben ihres Drahthaar.....
Diese Frage stellte sich bei mir noch nie. Jagdhunde, die jagen dürfen und somit artgerecht gehalten werden sind in aller Regel auch familientauglich. Mit Einschränkungen beim DJT, der ist ein Ein-Mann-Hund. Übrige Familienmitglieder werden nicht immer und überall akzeptiert.
Das meiste allerdings machen die Haltungsbedingungen. Ein Hund, der 23 Stunden am Tag im Zwinger hockt und auf seinen Herrn und ein bisschen Abwechslung wartet - wie soll so ein armer Teufel in der Familie sozialisiert sein?
Ich kann fast jeden gut veranlagten Jagdhund zum Familienhund machen, aber bei weitem nicht jeden Familienfiffi zu einem guten Jagdhund machen!
 
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Also die DJT, die ich kenne, sind überwiegend sehr familien und menschenfreundlich. Da ist eher die innerartliche Aggression ein Problem.

PS. Mich haben bisher erst 2 Hunde gebissen, 1 französischer Hütehundmischling und 1 Langhaarteckel.
 
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Stellt sich nur die Frage, sind die Jagdhunde wesensfest und damit familientauglich, weil sie konsequent auf jagdliche Leistung gezüchtet werden oder überzeugen die Hunde auf der Jagd, weil man sie auf Familientauglichkeit selektiert?

Die Wesensfestigkeit ist eine von mehreren notwendige Voraussetzung um von einem konsequent auf jagdliche Leistung gezüchteten Hund auch diese Leistung dauerhaft sauber abrufen zu können. Dressur und vieles andere gehört auch dazu, aber ein Hund der nicht sauber und Wesenfest ist wird dich über kurz oder lang jagdlich enttäuschen.

Nun der Bogen zurück zu meiner Aussage warum ein Hund MIT Papieren nicht nur aus jagdlicher Sicht Sinn macht, sonder viel mehr noch aus Familientauglicher Sicht:
Sie steht bei mir an oberster Stelle da Kinder im Haushalt leben und Fremde hier ein und aus gehen. Ein nicht wesenfester Hund hat für mich nix in einer Konstellation mit Kindern/Familie zu suchen. Und einen Hund nur um ihn im Zwinger zu halten um ihn dann in die Hundebox zu stecken um ins Revier zu fahren wollte ich mir nun wirklich nicht anschaffen. Daher würde ich, neben vielen anderen Gründen, auf einen Hund mit Papieren zurück gereiften.
Auch in diesem Korb gibt es faule Äpfel, aber die Chance ist doch deutlich höher einen gesunden Hund mit guten Genetik zu bekommen.
Versauen kann man sich die Hunde mit Papiere genauso schnell wie ohne Papiere, aber zumindest hat man ein paar potentiell ungünstige Variablen weniger im Rennen.
 
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Stellt sich nur die Frage, sind die Jagdhunde wesensfest und damit familientauglich, weil sie konsequent auf jagdliche Leistung gezüchtet werden oder überzeugen die Hunde auf der Jagd, weil man sie auf Familientauglichkeit selektiert?

Ein Jagdhund ohne Familientauglichkeit würde und wird in Zukunft nicht passen, man muss auch dieses in die Auswahl mit einfließen lassen. Alles kann man im Leben nicht haben. Da ein Dackel aber alles vereint ist es nicht schlimm dass andere Hunde das Vlt nicht immer tuen ;-)
 
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Daher würde ich, neben vielen anderen Gründen, auf einen Hund mit Papieren zurück gereiften.
Auch in diesem Korb gibt es faule Äpfel, aber die Chance ist doch deutlich höher einen gesunden Hund mit guten Genetik zu bekommen.
Versauen kann man sich die Hunde mit Papiere genauso schnell wie ohne Papiere, aber zumindest hat man ein paar potentiell ungünstige Variablen weniger im Rennen.

Ich stimme dir da grundsätzlich zu, würde es aber weniger auf die Genetik als auf das züchterische Umfeld und die Bereitschaft und das Wissen zur vernünftigen Vorprägung zurückführen.
Ein Züchter, der sich einem gewissen Reglement unterwirft und entsprechende Fortbildungen im Verband durchlaufen hat und sich auch weiterbildet, wird hier in der Regel bessere Ergebnisse liefern.
 
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Frage: Ist das Ironie?
Ansonsten gibt es den Strich im Papier nur, wenn er auf einer Prüfung bestätigt wurde, oder wenn zwei Richter das auf der Jagd bestätigen. Dafür gibt es ein extra Formblatt.
Das erfassen des Lautes beim Hund und die Dokumentation im Papier ist m.E. auch eine der wichtigsten Aufgaben des Papiers. Ich gucke in den Papieren eigentlich immer nach den kleinen Abkürzungen bei dem jeweiligen Hund,-nicht nach den bunten Bildchen- und zwar mindestens zwei Generationen zurück besser drei bis vier.
Das Wissen beim Kauf ist mir auch monetär was wert, schließlich muss ich den Hund auch eine Dekade führen.
Ich persönlich bezahle Geld für die Information, das Papier hole ich nur zu den Prüfungen raus. Ich habe auch schon mal vergessen, wie die Zwingernamen heißen.
Die VJP führe ich immer um zum Informationsschatz beizutragen. HZP ist wegen der Brauchbarkeit in NRW eher schon mein Eigeninteresse.
 
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Anlässlich der Stöberprüfung!
Bei Vorstehhunden auf Fuchs/Hase auf allen Prüfungen.
Bei der VGP oder gleichwertigen Prüfungen beim Stöbern an allem Wild.
Auf der Jagd im Feld wieder nur Fuchs und Hase.
Beim Stöbern auf der Jagd, alles.
So meine Erinnerung, ich übernehme allerdings keine Garantie. Ich bin kein Richter. Ab und an ändert sich auch was, hierbei hoffentlich nicht.
 
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Welche Richter haben den Fährtenlaut bestätigt? 😉
Gerade da wird unglaublich viel geschwindelt!

Mit diesem Kommentar hab ich ja gerechnet. Die Prüfung fand statt lange bevor der DL-Züchter zum Kreuzzug aufgerufen hat. Ein Richter vom ausrichtenden Verein und zwei JGHV Richter. Geprüft wurden an diesem Tag Hunde mit und ohne Papiere, nicht alle haben die Prüfung bestanden. Wenn die Richter bei dieser Prüfung geschwindelt haben sollten stellt das im Umkehreffekt das gesamte JGHV Prüfungswesen in Frage....soweit würd ich ja nicht gehen!
 
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Mit diesem Kommentar hab ich ja gerechnet. Die Prüfung fand statt lange bevor der DL-Züchter zum Kreuzzug aufgerufen hat. Ein Richter vom ausrichtenden Verein und zwei JGHV Richter. Geprüft wurden an diesem Tag Hunde mit und ohne Papiere, nicht alle haben die Prüfung bestanden. Wenn die Richter bei dieser Prüfung geschwindelt haben sollten stellt das im Umkehreffekt das gesamte JGHV Prüfungswesen in Frage....soweit würd ich ja nicht gehen!
Was ist ein "Richter vom ausrichtenden Verein" anderes, als ein JGHV Richter??
Und ja, beschäftigt man sich, aus Versehen oder aus Interesse, näher mit der Thematik JGHV Prüfungswesen, kann man schön einiges und leider viel zu viel in Frage stellen.
Nur haben wir nunmal kein anderes jagdlichen Prüfungswesen als dieses.
Was aber nicht heißt, dass es dort nicht kräftig was zu verbessern gäbe. Allein schon an der Richterausbildung bez. Umsetzung des geschriebenen Wortes -> jeweilige POen.
 
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Was ist ein "Richter vom ausrichtenden Verein" anderes, als ein JGHV Richter??
Und ja, beschäftigt man sich, aus Versehen oder aus Interesse, näher mit der Thematik JGHV Prüfungswesen, kann man schön einiges und leider viel zu viel in Frage stellen.
Nur haben wir nunmal kein anderes jagdlichen Prüfungswesen als dieses.
Was aber nicht heißt, dass es dort nicht kräftig was zu verbessern gäbe. Allein schon an der Richterausbildung bez. Umsetzung des geschriebenen Wortes -> jeweilige POen.

Ist der der ausrichtende Verein kein Zuchtverein kann er nicht ( und will er bestimmt auch nicht) Mitglied im JGHV sein.

Ich bin wahrlich kein Fachmann für das JGHV Prüfungssytem, aber das was ich als HF in den Mitgiedsvereinen kennengelernt habe hatte Hand und Fuß. Sicher gibts da auch einiges was man verbessern könnte aber wo das nicht der Fall?
 
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Ist der der ausrichtende Verein kein Zuchtverein kann er nicht ( und will er bestimmt auch nicht) Mitglied im JGHV sein.
Was ist das für eine seltsame Konstellation?
Ein nicht dem JGHV angehörende Verein richtet eine Prüfung aus, auf der JGHV Richter prüfen? Auf Grundlage von was? Nach welcher PO?
Auszug aus den Rahmenrichtlinien des JGHV
Zitat
"Tätigkeit der Verbandsrichter des JGHV
Verbandsrichter dürfen nur auf Prüfungen der dem JGHV angeschlossenen Vereine einschließlich aller offiziellen Brauchbarkeitsprüfungen der Bundesländer tätig sein.
....."
Zitatende
Entweder Du erinnerst da was falsch oder die Prüfung ist ungültig, weil sie so nie stattgefunden haben dürfte.

Ich bin wahrlich kein Fachmann für das JGHV Prüfungssytem, aber das was ich als HF in den Mitgiedsvereinen kennengelernt habe hatte Hand und Fuß. Sicher gibts da auch einiges was man verbessern könnte aber wo das nicht der Fall?
Jedenfalls kann man jedem Hundeführer nur dringend raten, sich ganz, ganz intensiv mit der PO unter der er geprüft wird, zu bfeassen und selbige in Schriftform am Tag der Prüfung dabei zu haben und auch darin lieber einmal mehr nachzulesen.
 
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Weiß jemand eigentlich den Grund, warum der JGHV seit 2016 keine Seminare für Hundeführer mehr anbietet? Da hat laut Website das letzte HF-Seminar stattgefunden und es finden sich nunmehr nur Richter- und Züchteraus- und Fortbildungen...
 

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