Abdrift von Pestiziden auf Bioackerflächen

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Ich halte den Artikel für sehr einseitig und einem Blatt wie der WuH nicht würdig!

Beispiel:
Wenn man effekthaschend berichtet, das man in Urinproben Glyphasat gefunden hat (N=3 :no:) - dann ist das unseriöse und tendenzielle Berichterstattung :evil:

Wenn man die Proben zieht, am Tag nachdem z.B. ein Rapsstoppelfeld gespritzt wurde dann ist das doch logisch! Die Tiere fressen da eben auch, und der Wirkstoff löst sich ja nicht unmittelbar nach der Anwendung in Luft auf. Es zeigt zudem, daß der Wirkstoff ausgeschieden wird und im Körper nicht akkumuliert - das ist gut!

Wenn die Proben allerdings Monate nach der Anwendung gezogen wurden, dann wäre es höchst bedenklich!

Ohne solche begleitenden Informationen sind alle getroffenen Aussagen eigentlich nichtsagend und wissenschaftlich unseriös...
 
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Ich halte den Artikel für sehr einseitig und einem Blatt wie der WuH nicht würdig!

Beispiel:
Wenn man effekthaschend berichtet, das man in Urinproben Glyphasat gefunden hat (N=3 :no:) - dann ist das unseriöse und tendenzielle Berichterstattung :evil:

Wenn man die Proben zieht, am Tag nachdem z.B. ein Rapsstoppelfeld gespritzt wurde dann ist das doch logisch! Die Tiere fressen da eben auch, und der Wirkstoff löst sich ja nicht unmittelbar nach der Anwendung in Luft auf. Es zeigt zudem, daß der Wirkstoff ausgeschieden wird und im Körper nicht akkumuliert - das ist gut!

Wenn die Proben allerdings Monate nach der Anwendung gezogen wurden, dann wäre es höchst bedenklich!

Ohne solche begleitenden Informationen sind alle getroffenen Aussagen eigentlich nichtsagend und wissenschaftlich unseriös...

Dein Probeziehen nach Rapsstoppelfeldspritzung
widerlegt sich durch die Tatsache, daß Mastkanninchen fütterungsbedingt höhere Glyphosphatgehalte im Urin hatten.Soviel zur Unseriösität.
 
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Komisch ist nur, das Frau Dr. Krüger im Artikel gänzlich andere Werte schreibt, als in einer von ihr selbst mitgeschriebenen Veröffentlichung:

https://www.beauftragter-sicherheit.uni-mainz.de/files/2016/08/Risiko-Glyphosat.pdf

Im obigen .pdf sind es weniger Kaninchen mit wesentlich geringeren Messwerten erwähnt - Nanogramm statt Mikrogramm!

1 nanogramm sind 0,001 Mikrogramm
das kann man aber schon mal verwechseln wenn man für die WuH schreibt... :twisted:


Und es ist nicht ersichtlich, ob die ausgewählten Kaninchen irgendwie "ausgewählt" waren! Z.B. Extra mit behandeltem Getreide gefüttert usw.
 
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Wernerzwo: Danke für die Erläuterung. Allerdings stellt dein verlinktes . PDF doch auch heraus, dass der Wirkstoff zum einen in verschiedenen Tieren und " auch beim Menschen" im Körper festgestellt worden ist, und dass es zum anderen eine systemischen Wirkung im Körper entfaltet.
 
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Ich hol das aus aktuellem Anlass mal wieder aus der Versenkung. Dass Pestizide abdriften, ist ja schon länger bekannt. Im aktuellen Heft des LJV BW wird berichtet, dass die Langzeitstudie zur Abdrift von Spritzmitteln nun abgeschlossen sind und die Ergebnisse sind besorgniserregend.
Die Tagesschau hat dazu bereits am 29.09. einen Beitrag verfasst:

https://www.tagesschau.de/investigativ/fakt/pestizid-abdrift-101.html

Ich stell den Artikel vom LJV BW auch noch ein, sobald ich ihn ordentlich digitalisiert bekomme...
 
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Anhang anzeigen 143302Lies Mitteilung 054/2020 des BfR. Dann schläft es sich gleich wieder besser.

Es geht mir hier nicht um gesundheitliche Beeinträchtigungen des Menschen. Die sind nicht gravierend. Problematisch ist das für die Kette von Insekten über Feder- bis Niederwild...

Hier der Artikel aus "Die Jagd in Baden-Württemberg", Ausgabe 12/2020
 

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  • Pestizide.pdf
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Es geht mir hier nicht um gesundheitliche Beeinträchtigungen des Menschen. Die sind nicht gravierend. Problematisch ist das für die Kette von Insekten über Feder- bis Niederwild...
Ok, wobei ich die thermische Verfrachtung als vernachlässigbar erachte. Der Zweck der Studie war die neue EU-Ökoverordnung positiv zu beeinflussen, nicht Risiken des PSM-Einsatzes abzubilden. Die Novelierung der Ökoverordnung sah eine Null Toleranz für PSM- Rückstände auf Bioware vor. Was quasi mit der heutigen Analysetechnik Irrsinn ist. Das würde zu unkalkulierbaren Risiken für die Biobauern führen. Das ganze ist in der Öffentlichkeit völlig falsch aufgegriffen worden.
Das was die Biobauern befürchten, das die gute Analysetechnik ein Problem für sie wäre, wird nun tatsächlich zum Problem, und zwar für den Pflanzenschutz in Gänze.
 
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Das was die Biobauern befürchten, das die gute Analysetechnik ein Problem für sie wäre, wird nun tatsächlich zum Problem, und zwar für den Pflanzenschutz in Gänze.

Ich denke, dass man da durchaus einen Schulterschluss zu Naturschutzbelangen hinbekommen könnte. Man müsste dazu aber wahrscheinlich viel Mühe in die Konzeptionalisierung stecken. Allerdings würde man um eine Umkonstruktion der Flächen wahrscheinlich nicht drumrumkommen. Ich spinn jetzt einfach mal utopisch rum:

Wenn man es schaffte, die Äcker und das Grünland so zu strukturieren, dass sie in echten Lebensraum (Hecken und Brachen) für Vögel und andere Insektenfresser eingebettet wären, würde sich der Aufwand von Spritzmitteln wahrscheinlich durch den Vogelfraß verringern, was wiederum dem Landwirt finanziell zugute kommen würde. Er müsste weniger Chemie zukaufen und könnte eventuell mit Umweltfördermitteln unterstützt werden.
Bodenbrüter brauchen allerdings die Möglichkeit, sich in der Wiese zu bewegen, weshalb Fettwiesen im Grünland in der Zahl begrenzt sein müssten. Und so weiter... Wie gesagt, einfach mal idealistisch gesponnen... :D
 
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Ich denke, dass man da durchaus einen Schulterschluss zu Naturschutzbelangen hinbekommen könnte. Man müsste dazu aber wahrscheinlich viel Mühe in die Konzeptionalisierung stecken. Allerdings würde man um eine Umkonstruktion der Flächen wahrscheinlich nicht drumrumkommen. Ich spinn jetzt einfach mal utopisch rum:

Wenn man es schaffte, die Äcker und das Grünland so zu strukturieren, dass sie in echten Lebensraum (Hecken und Brachen) für Vögel und andere Insektenfresser eingebettet wären, würde sich der Aufwand von Spritzmitteln wahrscheinlich durch den Vogelfraß verringern, was wiederum dem Landwirt finanziell zugute kommen würde. Er müsste weniger Chemie zukaufen und könnte eventuell mit Umweltfördermitteln unterstützt werden.
Bodenbrüter brauchen allerdings die Möglichkeit, sich in der Wiese zu bewegen, weshalb Fettwiesen im Grünland in der Zahl begrenzt sein müssten. Und so weiter... Wie gesagt, einfach mal idealistisch gesponnen... :D
Ach, wenn es doch so einfach wäre.
 

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