Hund für Reh-, Raub-, und ein wenig Hochwild gesucht

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Guten Morgen,
Ich stecke gerade mitten in der Jagdscheinausbildung- oder würde ich, wenn mir Corona nicht erneut einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. So wird es wohl erst im Frühjahr weitergehen, und im Herbst 2021 zur Prüfung.
Ihr seht, das ganze Thema spielt sich noch sehr im theoretischen Bereich ab. Trotzdem erfüllt mich der Gedanke an den späteren eigenen Jagdhund schon jetzt immer wieder mit neuer Begeisterung und mit neuer Motivation und bringt mich über diese trostlose Zeit hinweg, weswegen ihr mir hoffentlich verzeiht, dass ich jetzt schon mit dem Thema „nerve“. Im Hintergrund steht jedoch das klare Wissen: ein Jagdhund zieht hier erst nach dem Jagdschein ein, wahrscheinlich dann Ende 2021 oder Anfang 2022.
In dem Bundesland, in dem ich später jagen werden, gibt es- bis auf Schwarzwild- eigentlich recht viel: Rehwild, Rotwild, Damwild, Gamswild, ein wenig Federwild, ein paar Hasen. Dazu genug Raubwild und -Zeug, Nachdem ich mind. 3 Jahre Jagdkarteninhaber sein muss, bis ich selbst ein Revier pachten darf, und ich in dieser Zeit wohl nur meine Freunde und Verwandten gegen Mithilfe im Revier etwas begleiten darf- oder vielleicht auf die eine oder andere Bewegungsjagd mitgehen darf-, wird es sich in den ersten paar Jahren wohl hauptsächlich um Rehwild und Raubwild handeln.
In meiner Umgebung führt man Dachsbracken, Schweißhunde, und den einen oder anderen Vorsteher. Terrier und Teckel gibt es einige wenige, ebenso wie Wachtel.

- Nun zu meinen Vorstellungen -

Fixe Aufgaben:
Mein Hund soll mich zum Ansitz begleiten (wahrscheinlich hauptsächlich Fuchs und Reh, vielleicht in Zukunft das eine oder andere Stück Hochwild), auf der einen oder anderen Bewegungsjagd (ohne Sauen) mitlaufen- jedoch lieber kurzjagend/durchgehend-, einfache Nachsuchen/Totsuchen/Bergehilfe leisten (In meiner Nähe gibt es reichlich geprüfte Spezialisten).

„Nice-to-have“ Aufgaben:
Leichte Wasserarbeit, Apportieren von Enten, etc.
Leichte Bauarbeit auf Fuchs
Leichter Apport von geschossenem Wild

Die angewölften Ansprüche an meinen Hund währen:
Raubwildscharf und wildscharf
Spurlaut

Bei dem wenigen Federwild muss es nicht unbedingt ein „Hühnervogel“ sein. Auch kann ich mich mit Bracken und ihrer Eigenständigkeit, ihrer Solojägerei, und dem „Dickschädel“- der ihnen nachgesagt wird- nicht ganz anfreunden.

Rassen, die mich interessieren:
Die unterschiedlichen Teckel und Terrier
: weil lautjagend, scharf, kurzläufig für Bewegungsjagden auf Rehwild, Bauarbeit möglich. Eventuell Probleme bei Wasserarbeit, Apport von schwerem Wild, Niederziehen/Halten/Abtun von krankem Wild.
Die deutschen Vorstehhunde: weil wildscharf und raubwildscharf, Wasserarbeit, Apport von schwerem Wild, Niederziehen und Halten von krankem Wild. Keine Bauarbeit, oft nicht spurlaut. Auch ist bei meinen Verhältnissen eigentlich kein Vorstehhund notwendig. Zusätzlich: Ein möglicherweise stiller, hochläufiger Hund auf Bewegungsjagden? Wohl her nicht.

Mögliche Wege:
Mit einem Terrier/Teckel beginnen. Wenns tatsächlich auf Hochwildjagd geht und das Stück nicht in Sichtweite verendet, zur Nachsuche einen Hundeführer holen, dessen Hund auch großes Wild gut packen kann.
Einen größeren Allrounder (Vorsteher, etc) holen und mit der Baujagd (und eventuell auch mit den Bewegungsjagden) auf den kurzläufigen Zweithund warten.
Über meinen Schatten springen und doch eine Bracke ins Haus holen.

Was meint ihr? Fällt euch bei der Beschreibung eine Hunderasse ein? Ich freu mich auf mehr Input!
Liebe Grüße,

Ein Pandabär.
 
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Würde auch sagen: Teckel
Die sind im allgemeinen ruhiger im Wesen als die recht "energiegeladenen" Terrier, also kein Nachteil, wenn man sie auch regelmäßig mit zum Ansitz nehmen möchte.
Bei den Vorstehern käme evtl. der Kleine Münsterländer in Frage. Kompakter als GML, DLH, DRH, DKH und gutmütiger als Weimeraner, zudem noch sehr guter "Wasserarbeiter".
 

VJS

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Du schreibst viel richtiges zu deiner Selektion und den Kriterien. Hast du schon eine fixe Jagdgelegenheit? Das sollte am Schluss der ausschlaggebende Punkt für die Wahl werden. Schau erstmal wie viel Zeit du auf welcher Jagd verbringst.

Wenn du weißt, dass du mehr Zeit am Entenstrich als auf DJ verbringen wirst, dann ist der Vorsteher die richtige Wahl.
Wenn das Verhältnis andersrum ist, würde ich persönlich eher zum DJT tendieren (aktuelle persönliche Präferenz).

Eine Rückfrage habe ich noch:
Über meinen Schatten springen und doch eine Bracke ins Haus holen.
Wie kommst du bei dem Anforderungsprofil "kurzjagend" und den Nice-to-have Aufgaben auf eine Bracke??
 
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Hab jetzt deinen Lebenslauf nicht vollständig durchgelesen. Falls Du irgendwie nicht schon familiär in die Jagd eingebunden, also vorbelastet bist, hier mein Rat: lerne erst selbst eine geraume Zeit praktisch jagen und schaff dir dann einen Hund an. Du hast dann womöglich eine andere Sichtweise auf das ein oder andere. Auch ist es nicht verkehrt, zu sehen, was in deinem jagdlichen Umfeld für Rassen geführt werden.

Ich hab es selbst so gemacht und bin froh darüber. Man lernt ja zeitlebens nicht aus, aber ein Hund gleich nach der Jägerausbildung hätte mich persönlich überfordert als Erstlingsführer. Ist aber nur meine persönliche Meinung.
 
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Du schreibst viel richtiges zu deiner Selektion und den Kriterien. Hast du schon eine fixe Jagdgelegenheit? Das sollte am Schluss der ausschlaggebende Punkt für die Wahl werden. Schau erstmal wie viel Zeit du auf welcher Jagd verbringst.

Wenn du weißt, dass du mehr Zeit am Entenstrich als auf DJ verbringen wirst, dann ist der Vorsteher die richtige Wahl.
Wenn das Verhältnis andersrum ist, würde ich persönlich eher zum DJT tendieren (aktuelle persönliche Präferenz).

Eine Rückfrage habe ich noch:

Wie kommst du bei dem Anforderungsprofil "kurzjagend" und den Nice-to-have Aufgaben auf eine Bracke??

Danke! Richtig fixes Revier hab ich noch keines- auch darum, weil ich eh erst frühestens ~2024 mit der Pacht rechnen darf.
Ich darf jedoch in den ersten paar Jahren bestimmte Familienmitglieder in ihre Reviere begleiten, und dort aushelfen. Dort möchte ich dann vor allem mal Füchse bejagen und vielleicht auf das eine oder andere Rehwild ansitzen, wenn ich das denn darf. So "Exoten" wie Gams und Rotwild muss (und "wird") es so früh noch nicht sein, auch wenn die meisten (höhergelegenen) Reviere meiner Verwandtschaft diese beinhalten.

Und eines noch:

Eine Rückfrage habe ich noch:

Wie kommst du bei dem Anforderungsprofil "kurzjagend" und den Nice-to-have Aufgaben auf eine Bracke??

... Da hat mein Hirn kurz ausgesetzt, du hast natürlich Recht. Ich dachte nur, da in meinem Bundesland gefühlt jeder zweite Jäger eine Bracke führt, wird man die mir eventuell auch empfehlen- und vielleicht würde ich mich mit guten Argumenten auch weichklopfen lassen. Aber natürlich passt die nur mit sehr viel Fantasie zu meinen Anforderungen.

Liebe Grüße
 
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Hab jetzt deinen Lebenslauf nicht vollständig durchgelesen. Falls Du irgendwie nicht schon familiär in die Jagd eingebunden, also vorbelastet bist, hier mein Rat: lerne erst selbst eine geraume Zeit praktisch jagen und schaff dir dann einen Hund an. Du hast dann womöglich eine andere Sichtweise auf das ein oder andere. Auch ist es nicht verkehrt, zu sehen, was in deinem jagdlichen Umfeld für Rassen geführt werden.

Ich hab es selbst so gemacht und bin froh darüber. Man lernt ja zeitlebens nicht aus, aber ein Hund gleich nach der Jägerausbildung hätte mich persönlich überfordert als Erstlingsführer. Ist aber nur meine persönliche Meinung.

Vielen Dank- auch das hilft mir sehr. In meinem Fall hab ich die Fantasie, dass ich diese drei revierlosen Jahre mit der Ausbildung meines Jagdhundes überbrücke- vor allem, wenn ich dann noch unter den Fittichen meiner Jägerverwandschaft stehe, die mir dann bei der Ausbildung helfen und mit Rat und Tat zur Seite stehen würden. Aber es stimmt schon auch- wie kann ich den Hund ausbilden, wenn ich selber noch kaum was von dem Handwerk verstehe. Ich werde mir das alles durch den Kopf gehen lassen.

Liebe Grüße
 
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Auch ich kann dazu raten erst einmal zu schauen was Du bei deinen Jagdgelegenheiten überhaupt brauchst. Der Beschreibung nach würde ich von einer Bracke abraten.
Mich springt bei dem Portfolio der DJT oder Kurzhaarfox an.

A.
 
R

Rübezahl

Guest
Ich gebe dir dringenden Rat. Warte mit einem eigenen Hund bis du einige Jahre praktische Erfahrungen in der Jagd hast. Man hat soviel zu lernen, zusätzlich noch ein Hund überfordert. Ich bin einige Jahre vor meinem Jagdschein mit meinem Lehrprinzen regelmäßig unterwegs gewesen, habe dann den Jagdschein gemacht als ich schon fast 4 Jahre Erfahrung im Revier hatte. Aufbrechen konnte, Fährten lesen etc. Als Jungjäger gabs trotzdem noch so viel zu lernen. Erst seit diesem Jahr habe ich einen Hund. Einen Drever, bilde den zusammen mit meinem Lehrprinzen aus und habe erst jetzt das jagdliche Wissen und den Kopf frei um mich dem Hund widmen zu können. Dazu habe ich Hundeerfahrung im VPG Bereich, was mir aber eher wenig hilft.
Tu dir selbst den Gefallen und warte ab.
 
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Foxl , sind nicht ganz so auf gedreht wie die DJT
Meine unterscheiden recht gut zwischen Sofa und Jagd, wobei bei der Foxeline , ich weiss nicht, ich weiss nicht, was die manchmal so aus dem Garten anschleppt: der Fachmann staunt und der Nachbar wundert sich.
Beizeiten frueh praegen, das wird dann schonpupsik11.jpgnachwuchs.jpg
 
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evtl ein Bernhardiner mit Brustblattgeschirr:unsure:
was heisst "leichter Apport" nur leichtes Wild, oder nur den halben Weg bringen?
Mein Tipp für Dich, leg erst mal die Prüfung ab, jage einige Jahre und fang dann an über die Ausbildung eines eigenen Hundes nachzudenken. Dein Post erinnert etwas an einen Fahrschüler, der schon mal fragt wo es günstige Ferrari gibt;)
 
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Schau auf mein Avatar, der Rest ergibt sich ;)
Lustig, gerade hatte ich beim Durchstöbern des Forums diesen Post (https://forum.wildundhund.de/threads/djt-erfahrungen.112514/) von dir vor Augen:
Wir haben in unserer Gruppe hauptsächlich Foxl, aber auch 3 DJT. Am Stammtisch habe ich 2 weitere DJT-Führer. Jagdlicher Unterschied meiner Meinung nach, was Wildschärfe, Beutetrieb, Nase etc angeht: Null; die Foxl sind meiner Meinung nach allerdings im Gegensatz zum DJT eher Spätentwickler, das volle Potential haben sie oft erst mit 3 Jahren.
Die Tendenz, einen DJT außerhalb der Jagd beschäftigen zu müssen, ist nach Aussage eines der beiden DJT-Halter allerdings größer. Letztendlich dürfte aber entscheidend sein, wer hinter der Leine steht, dazu braucht es aber Erfahrung.
Einem Erstlingsführer würde ich eher zu einem Foxl raten (oder einem PRT, falls er Spurlaut hat) , in der Gesamtheit sind sie ausgeglichener. Wohlgemerkt in der Gesamtheit, ich kenne auch ausgesprochen ruhige Zeitgenossen bei den DJT.

Danke für deinen Input!
 
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Pandabär erst mal herzlichen Glückwunsch, ich bin sicher Du wirst den Theoretischen Teil der Jägerprüfung mit Bravour bestehen;)
 
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evtl ein Bernhardiner mit Brustblattgeschirr:unsure:
was heisst "leichter Apport" nur leichtes Wild, oder nur den halben Weg bringen?
Mein Tipp für Dich, leg erst mal die Prüfung ab, jage einige Jahre und fang dann an über die Ausbildung eines eigenen Hundes nachzudenken. Dein Post erinnert etwas an einen Fahrschüler, der schon mal fragt wo es günstige Ferrari gibt;)

Ha! Ich hoffe doch sehr auf einen festsitzenden Apport über den ganzen Weg. Aber den starken Fuchsrüden kann ich mir im schlimmsten Fall auch selbst holen. Daher- leichtes Wild.

Zu dem Rest-
Danke, das befürchte ich auch ein bisschen. Ich bin wohl etwas übermotiviert
Für mich ist jedoch klar, dass ich mir nicht heute noch einen DJT (o.Ä.) holen fahre, sondern erst Mal die Jagdprüfung fertig machen, weiter Erfahrungen sammeln, dann einen Hund zulegen.
Das hier ist- grob gesagt- nichts anderes als theoretisches Wunschdenken und Luftschlösserbauen und für manch einen User vielleicht unsinnig oder eine Zeitverschwendung.
Aber es hilft mir, es steigert meine Jagdpassion und -Motivation, ich hab Freude dabei, Zeit hier im Form beim Schmökern zu verbringen und mehr über die einzelnen Rassen zu lernen, und ich kann in Zukunft schon mal Zeit damit verbringen- wenn die Umstände es wieder zulassen- den verschiedenen empfohlenen Rassen beim Arbeiten zuzuschauen.
Liebe Grüße :)
 

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