ASP in Deutschland aktuell

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es geht mir um das Danach. Die Kadaversucher fahren dann in andere Bundesländer und hatten zuvor Kontakt zu ASP-Sauen, ebenso wie Ihre Hunde und die komplette Ausrüstung, incl. Fahrzeug.
Die Lastzüge, die damals zum Transport von Schweinen zur Keulung eingesetzt wurden, fuhren z.B. in der Woche danach nur Schlachtvieh Rinder/Lämmer und keine Schweine und wurden natürlich nach jedem Schlachthofaufenthalt gewaschen und desinfiziert...

Fahrzeuge und Bekleidung werden chemisch desinfiziert bzw. gewaschen. Hunde mit Shampoo gewaschen. Durch das Shampoo (geht auch mit Seife) wird die Hülle der Viren zerstört. Vergleichbar mit dem empfohlenen Händewaschen beim Coronavirus.
Ich stimme Dir aber zu, dass ortsfremde nur im erforderlichen Umfang in die Regionen fahren sollten. Dazu würde ich eingesetzte Hundegruppen ebenso zählen, wie auswärtige Lieferanten für irgendwelche Logistik die nicht vor Ort ist.

wipi
 
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Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Was ist ein Desi-Kit und wer wendet das an was an? Hund, Klamotten, Auto...


Für die Autos stehen mobile Desinfektionbäder bereit, wo die durchfahren, aber normal soll ein Auto das in der Kernzone oder im gefährdeten Bereich genutzt wird auch dort bleiben, genauso die Klamotten. Du steigst aus der Fahrerkabine aus (weiße Zone) und ziehst dir den Schutzanzug an ...Bergung... hinterher wird nach einem exakten Protokoll sich ausgezogen. Alle Sachen, Material, geborgenes und verpacktes Gut werden auf die Ladefläche (verpackt) gepackt (schwarze Zone). Und anschließend desinfiziert/entsorgt.
Im Desipaket sind Desinfektionsmittel eine Klappwanne und Schutzanzüge+ -handschuhe.Rest hab ich vergessen)

CdB
 
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Bin noch unterwegs,
aber aus meinem hintersten ASP-Hirnregal:
Da gab es doch letztes Jahr eine Studie von FH Rottenburg zum Einsatz von Jagdhunden zur Kadaversuche!
Vielleicht hast du die ja greifbar und kannst die mal verlinken?

Gruß

Prinzengesicht
Link habe ich keinen. Meine Frau war selbst in der Erprobung aktiv und hatte direkten Kontakt zu SH. Und da sie noch mit mir redet, kenne ich die Ergebnisse :)
Nb. Heute Abend hat sie vier Rehe mitgebracht, 1 Bock und 3 Kitze...
 
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topagrar online:
Mehr als 300 ASP-Fälle in Ostdeutschland
Die Fallzahlen der ASP-infizierten Wildschweine nehmen weiterhin zu. In Sachsen werden die Restriktionszonen im Landkreis Görlitz erweitert.

In Ostdeutschland ist die Zahl der positiv auf die Afrikanische Schweinepest (ASP) getesteten Wildschweine bis einschließlich heute (15.12.) auf 302 Stück gestiegen. Das neue Infektionsgeschehen spielte sich ausschließlich in den bekannten Kernregionen Brandenburgs ab; in Sachsen blieb es bei bisher 15 entdeckten ASP-Wildschweinen. Dennoch hat der Freistaat vergangene Woche mit einer Ausweitung der Restriktionszone im Kreis Görlitz auf Funde von infizierten Tieren Anfang Dezember bei Sagar reagiert. So wird die als gefährdetes Gebiet bezeichnete innere Infektionszone im Norden bis an die Landesgrenze zu Brandenburg erweitert und vergrößert sich damit von 135 km2 auf 157 km2. Auch die darum liegende Pufferzone wurde ausgedehnt; beide Zonen zusammen haben nun eine Fläche von 762 km2.
„Wir passen die zur Eindämmung der Tierseuche nötigen Maßnahmen schnell an und reagieren somit auf die neuen ASP-Funde diesseits und jenseits der Neiße“, erklärte Sachsens Sozialministerin Petra Köpping. Nach wie vor sei davon auszugehen, dass das Virus über die Neiße komme und sich Sachsen in den Ausläufern eines aktiven Seuchengeschehens in Polen befinde. Dies sei ein Unterschied zu Brandenburg. „Bei der Bekämpfung der Tierseuche haben wir einen langen Weg vor uns“, betonte Köpping. Die Umzäunung des gefährdeten Gebiets sei eine zwingende Voraussetzung für die nunmehr anstehende gezielte Entnahme der Wildschweine. Nur so könne eine Verschleppung der Seuche in weitere Gebiete Sachsens verhindert werden. Mit Hilfe der örtlichen Jägerschaft und unter Anleitung des Landkreises Görlitz solle die Wildschweinpopulation sukzessive reduziert werden. Aktuell werde von etwa 1.200 Wildschweinen im gefährdeten Gebiet ausgegangen. Um den dafür nötigen Aufwand zu honorieren, wird laut Sozialministerium an die mit der Entnahme beauftragten Jäger eine Prämie von 150 € pro Wildschwein gezahlt.
 
G

Goschi

Guest
Die FDP und die AfD im Thüringer Landtag haben Anträge zum Einsatz von Nachtsichttechnik zur Schwarzwildbejagung im Rahmen der ASP-Prävention gestellt:

https://www.Mitbewerber.de/news/nachtsichttechnik-thueringen-uneinigkeit-fdp-afd-712352
 
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Krass, und auf Mehrweg und Desinfektionsanlagen kann man vermutlich im Jahr 2020 nicht mehr zurückgreifen.
PS: Hatte mich schon gewundert, warum wir keine Proben mehr nehmen sollen. Aber angeblich reicht es auch den Tupfer ordentlich zu tränken.




So ist es, die Verarbeitung des Tupfers ist aber deutlich aufwendiger (mehr Handarbeit), kann nicht zeitnah in großer Menge abgearbeitet!
Deshalb bleibt der Einsatz des Tupfers in erster Linie wohl weiterhin auf das Fallwild-Monitoring beschränkt!
"Mehrweg und Desinfektionsanlagen"; bei der Sensiblität des Themas scheidet eine Wiederverwendung von Verbrauchsmaterial aus!
Es ist halt aktuell eine Zeit mit vielen schwierigen Fragestellungen und Problemen, auf solche Situationen kann man sich nicht wirklich perfekt vorbereiten.
 
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Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Von Interesse dabei ist die Zahl der Schwarzkittel am Ende, wieviele waren im gefährdeten Gebiet auf wieviel km².


CdB
 
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Ich glaube da werden wir uns alle erschrecken, die Schwarzwilddichte ist allerdings nicht nur in den dünn besiedelten Gebieten Ostdeutschlands aus dem Ruder gelaufen!
Ich kenne auch hier Regionen in den alten Budesländern mit Schwarzwilddichten jenseits von gut und böse, da wird das Schwarzwild weiter gehegt und gepflegt und aufgepeppelt.
Vollkommen unabhängig davon, wer das Jagdausübungsrecht wahrnimmt!
Wenn man dann hier im Forum auch noch manche Standpunkte zur Reduzierung des Schwarzwildes und Bejagungsmodelle der Sauen mit Streckenangaben von mehr als 10 Stück auf 100 ha liest, kann man nur beten, das die ASP erstmal nicht in diesen deutlich dichter besiedelten Regionen aufschlägt (mit all den Problemen, welche sich aus der dichteren Besiedlung ergeben)!
 
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Ich glaube da werden wir uns alle erschrecken, die Schwarzwilddichte ist allerdings nicht nur in den dünn besiedelten Gebieten Ostdeutschlands aus dem Ruder gelaufen!
Ich kenne auch hier Regionen in den alten Budesländern mit Schwarzwilddichten jenseits von gut und böse, da wird das Schwarzwild weiter gehegt und gepflegt und aufgepeppelt.
Vollkommen unabhängig davon, wer das Jagdausübungsrecht wahrnimmt!
Wenn man dann hier im Forum auch noch manche Standpunkte zur Reduzierung des Schwarzwildes und Bejagungsmodelle der Sauen mit Streckenangaben von mehr als 10 Stück auf 100 ha liest, kann man nur beten, das die ASP erstmal nicht in diesen deutlich dichter besiedelten Regionen aufschlägt (mit all den Problemen, welche sich aus der dichteren Besiedlung ergeben)!
Von wegen dünn besiedelt.
Die "dünn" besiedelten Gebiete, z.B. in Mecklenburg (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Mecklenburg-Vorpommern) sind fast doppelt so stark besiedelt wie der Durchschnitt Afrikas (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Afrika) ...

Die als "normal" empfundene enorme Überbevölkerung in vielen westlichen Teilen der BRD vernebelt scheinbar ein wenig den Blick ... ;)
 

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