Bogenjagd, Vorderlader-Jagd und die Praxis

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Jagdwaffe ist er doch schon recht lange, es ist bei UNS nur verboten, ihn dafür zu verwenden ...
Steht im Jagdgesetz nicht noch, dass er (eigentlich) nur auf Schalenwild verboten ist?
Über die Waidgerechtigkeit dann in der Auslegung auch allgemein.
Hab länger nicht mehr nachgesehen.
Vielleicht ist Bogen auch schon allgemein raus...
 
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@bockgeschossen Hier nochmal kondensiert: Der Staat hat sicherzustellen, das dem Wild kein vermeidbares Leid entsteht. Und deswegen wird das in D. nix mit dem Bogen. Tierschutz sticht Privatvergnügen. Dass mag nicht in deine subjektive Wunschdenke passen, in der ein Bogen immer genauso gut ist wie ein Gewehr, so be it. Ich wundere mich immer noch, warum der Bogen dann erst von der Armbrust und dann von Feuerwaffen verdrängt wurde. War sicher wie bei VHS und Betamax....
Vielleicht sollte der "Staat" auch mal ein Auge auf die Massentierhaltung richten.
Aber das hiesse ja dicke Bretter bohren.
Die Verdrängung des Bogens durch die Feuerwaffe ist wohl auch der beliebten immer noch beliebten Menschenvernichtung geschuldet, das geht damit einfach viel besser und der letzte Depp kann es.
Aber da schon der Vorderlader verboten ist brauche ich mir um den Bogen garkeinen Kopp zu machen.
 
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Und da Fehler bei der Jagd zu Lasten des Wildes gehen, sollte man davon absehen.

Wenn man nur den Tierschutz betracht ist das absolut richtig. Die Abschaffung von Drückjagden würde sich aber sehr negativ auf die Land- und Forstwirtschaft in D. auswirken.

Du biegst es Dir aber auch so zurecht, dass es passt, oder?

Der Bogen wurde von Feuerwaffen verdraengt, weil die Ausbildung eines Bogenschuetzen weitaus laenger und viel aufwaendiger war.
 
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Steht im Jagdgesetz nicht noch, dass er (eigentlich) nur auf Schalenwild verboten ist?
Über die Waidgerechtigkeit dann in der Auslegung auch allgemein.
Hab länger nicht mehr nachgesehen.
Vielleicht ist Bogen auch schon allgemein raus...
Steht so immer noch drin.
Die meisten Bundesländer erweitern in ihren Landesjagdgesetzen das Verbot auf alle Wildarten aber ein, zwei Länder nicht. Doet dürftest du also theoretisch auf Fuchs,Dachs, Hase etc. mit dem Bogen waidwerken.
 
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Du biegst es Dir aber auch so zurecht, dass es passt, oder?

Der Bogen wurde von Feuerwaffen verdraengt, weil die Ausbildung eines Bogenschuetzen weitaus laenger und viel aufwaendiger war.

Nope, ich vermische meine Wünsche nur nicht mit der Realität. Feuerwaffen haben Bögen verdrängt, weil sie in Reichweite und Durchschlagskraft überlegen waren.

Es ist wie mit Alpinstil-Bergsteigen. Sicher ist es eine größere Leistung, einen 8000er ohne Sauerstoff etc zu besteigen als mit. Und ich verstehe, warum man das macht. Gleiches gilt für Jagd mit Bogen im Vergleich zu Jagd mit einem Gewehr. Der springende Punkt ist aber, dass bei zweiterem eine Kreatur getötet wird. Und da setzt der Gesetzgeber dem sportlichen Anspruch mmn zu recht Grenzen. Wo es erlaubt ist, soll es jeder tun. Aber für eine Legalisierung wo es verboten ist sehe ich keine Grundlage.

Was ich gerne hätte ist leider nicht das Maß der Dinge und ich muss es mir auch nicht mit irgendwelcher verkrüppelter Logik rechtfertigen ;)
 
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Feuerwaffen haben Bögen verdrängt, weil sie in Reichweite und Durchschlagskraft überlegen waren.

Unzaehlige Opfer auf den Schlachtfeldern von Crecy und Azincourt wuerden Dir da widersprechen. Die Durchschlagskraft eines engl. Langbogens braucht man wohl nicht naeher zu erlaeutern. Der Bogen hatte den Vorteil einer schnelleren Schussfolge und war auch bei Feuchtigkeit ohne Probleme zu handhaben, im Gegensatz zu den fruehen Feuerwaffen.
Jedoch die Technik des Bogenschiessens sowie auch die koerperliche Fitness, die man schon braucht, um einen 120 Pfd Bogen zu ziehen, sind deutlich aufwaendiger.

Und daran hat sich auch heute nichts geaendert. Die mir bekannten Bogenjaeger trainieren regelmaessig und sehr gewissenhaft. Davon koennten sich manche Buechsenjaeger eine Scheibe abschneiden.

Was extrem nervt, ist, wenn Buechsenjaegern den Bogenjaegern immer wieder das Koennen absprechen, verantwortungsvoll zu jagen, sich selbst aber nie mit der Materie auseinandergesetzt haben.
 
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Unzaehlige Opfer auf den Schlachtfeldern von Crecy und Azincourt wuerden Dir da widersprechen. Die Durchschlagskraft eines engl. Langbogens braucht man wohl nicht naeher zu erlaeutern.
Ohne zu sehr ins militärgeschichtliche abzudriften: Crecy und Azincourt fallen in die Frühphase der Schwarzpulvernutzung. Aber schauen wir doch mal 100 Jahre später. Genauso könnte ich die 1960ger als Beweis für die Überlegenheit der Schreibmaschine über den Computer anführen.
Und die Toten von Konflikten mit Feuerwaffen sind sicher zahlreicher. Auch wenn man das 20. JH weglässt...

Aber das ist alles müßig hier. Ich glaube gerne, dass die Bogenjäger in deinem Umfeld ihre Sache gut machen. Gleiches gilt für die Büchsenjäger in meinem. Das sagt aber nix über die Gesamtheit beider Gruppen aus, nur über die Auswahl des Umfelds.

Wenn man sich viel mit (Bogen)Jagd beschäftigt, spiegelt das eigene Umfeld das wieder. Deswegen finden sich dort erfahrungsgemäß wenige Leute, die nach reichlichem Infotainment-Konsum auf YouTube glauben, das jetzt auch zu können und tun zu müssen.
"Absence of evidence is not evidence of absence".

Anyway, viel Spaß auf der Jagd mit euren Bögen oder beim weiteren Fantasieren über die Effizienz dieser Waffengattung.
 

Ulu

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Unzaehlige Opfer auf den Schlachtfeldern von Crecy und Azincourt wuerden Dir da widersprechen. Die Durchschlagskraft eines engl. Langbogens braucht man wohl nicht naeher zu erlaeutern. Der Bogen hatte den Vorteil einer schnelleren Schussfolge und war auch bei Feuchtigkeit ohne Probleme zu handhaben, im Gegensatz zu den fruehen Feuerwaffen.
Jedoch die Technik des Bogenschiessens sowie auch die koerperliche Fitness, die man schon braucht, um einen 120 Pfd Bogen zu ziehen, sind deutlich aufwaendiger.

Und daran hat sich auch heute nichts geaendert. Die mir bekannten Bogenjaeger trainieren regelmaessig und sehr gewissenhaft. Davon koennten sich manche Buechsenjaeger eine Scheibe abschneiden.

Was extrem nervt, ist, wenn Buechsenjaegern den Bogenjaegern immer wieder das Koennen absprechen, verantwortungsvoll zu jagen, sich selbst aber nie mit der Materie auseinandergesetzt haben.

120 Pfd ? Respekt !
 
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Und mehr...
Skelette aus der Zeit zeigten deformierte Schultern.
Ohne reichlich Training bekommt man das nicht hin, selbst wenn nur hoch und weit geschossen wurde.
Wenn ich ne Zeit faul war sind selbst meine 55 Pfund beim Recurve ne Qual!
 
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Das Problem ist die Winterzeit, mit dicken Klamotten ist es schwierig besonders an den Armen, da kann die Sehne streifen, dann wird der Pfeil abgelenkt, auch ändert sich das Schwingverhalten.
Mit dicken Klamotten ist es an sich schon schwierig sich lautlos zu bewegen, plus mangelnde Deckung und harscher Schnee, also kaum ne Chance sich anzupirschen, Ansitzsack und Bogen niemals probiert...
Kann unsere Vorfahren nur bewundern, die das wahrscheinlich geschafft haben, ich kann es nicht.
Ist schon mit der Flinte schwierig, besonders ohne firmen Hund, die Foxl sind eher kontraproduktiv.
 

Ulu

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Skelette aus der Zeit zeigten deformierte Schultern.
Ohne reichlich Training bekommt man das nicht hin, selbst wenn nur hoch und weit geschossen wurde.
Wenn ich ne Zeit faul war sind selbst meine 55 Pfund beim Recurve ne Qual!

Mit 55 Pfund kommen wir der Sache schon naeher.Leg noch 10 Pfund drauf,und Du hast das durchschnittliche Zuggewicht des modernen Bogenjaegers.
 

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