Warum eigentlich diese Tendenz zum Overkill in Deutschland ?

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 16996
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Sorry aber warum soll eine .308 bei sauberem Treffer auf Sauen jenseits der 150m nicht genügen???

Tja versuche es und du wirst sehen! Es geht hier nicht um 30 kg Überläufer sondern um schwere Sauen. Bei 80 kg Sauen mit einem ordentlichen Schild und Knochentreffer auf der Einschussseite auf 200 Meter, riskierst du noch nicht einmal bis ins Leben zu kommen! Von Ausschuss gar nicht zu reden! Ich will noch nicht einmal behaupten dass es nicht funktionieren kann, aber ich schätze die Chancen auf 30/70, dass die Sau nicht zum erliegen kommt oder dass schwierige, lange Nachsuchen nötig sind. Jeder der schon solche Misserfolge gehabt hat wird auf Sauen-Ansitze wo grössere Entfernungen vorkommen können, sich eher für etwas stärkere Kaliber entscheiden! Suche einmal einen angeschossenen 100kg Keiler nach. Der zwar eine gebrochene Schulter hat, der aber nicht lebensgefährlich verletzt ist weil das Geschoss einfach nicht bis ins Leben vorgedrungen ist, dann weist du was du falsch gemacht hast! Bei einer 308 auf 200Meter hast du noch etwa 2.200 Joule und 600m/s mit 10,7 gr Geschossen, bei einer 300 WSM mit 3.100Joule und 717 m/s auf 200Meter. Die 300 WSM hat auf 200 Meter fast die selbe Energie wie die 308 an der Mündung.
 
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Ich frage mich, wie es zu Abschüssen >1.000m kommt beim Militär im gleichen Kaliber, aber das bei Jägern nicht geht.

Unter anderem weil Miltär und Jagd mit den Treffern nicht die gleichen Ziele verfolgen.

Natürlich kann eine starke Sau auf 200m mit der .308 erlegt werden, es fehlen aber Reserven für schlechte Treffer oder z.B. starkes Schild. Mir ist da ein Kaliber lieber, bei dem ich in fast allen Situationen auch einen Ausschuss erwarten kann, im Zweifel schieße ich halt nicht.
 

JEF

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Hab ich hier schon öfter mal berichtet.
Mein bis dato stärkster Keiler hatte 123kg.
Schuss auf ca. 70m (nicht 200!) mit 308 TMR voll aufs Blatt. Kugel hat sich komplett auf der Einschussseite auf dem Schild zerlegt. Absolut nix ist ins Leben vorgedrungen. Zweiter Schuss aufs Haupt war nötig.

(Schieße immernoch 308 aber seitdem mit TTSX...)
 
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Naive frage, jage selbst nur bis ~140m: Liegt das nur daran, dass Jäger typischerweise nicht Wind & Co beachten und mit Rangefinder und "klicks" arbeiten? Ich frage mich, wie es zu Abschüssen >1.000m kommt beim Militär im gleichen Kaliber, aber das bei Jägern nicht geht.
Ist das jetzt dein Ernst???
MfG.
 
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Naive frage, jage selbst nur bis ~140m: Liegt das nur daran, dass Jäger typischerweise nicht Wind & Co beachten und mit Rangefinder und "klicks" arbeiten? Ich frage mich, wie es zu Abschüssen >1.000m kommt beim Militär im gleichen Kaliber, aber das bei Jägern nicht geht.

Es kommtg ganz auf das Revier an. Wenn du einen sehr starken Sauenwechsel hast wo du eben nicht unter 200Meter ran kommst wegen dem Wind oder z.b. den Kugelfang oder was sonst auch immer. Wirst du dann darauf verzichten dort Sauen zu bejagen oder wirst du dir eine Waffe anschaffen die auch noch auf 200Meter ordentlich Bums hat? Ich habe sogar einen Hang wo Sauen regelmässig die Wiese umbrechen. Da wo sie her kommen ist eine riesige Dickung in der man nicht jagen kann. Von der anderen Seite der Dickung passt dxer Wind nicht, da ist ansitzen zwecklos. Die Jagd-Entfernung beträgt 265 Meter. Soll ich den Sauen vom gegenüberliegenden Hang zusehen oder soll ich mir eine ordentliche Gewehrauflage in meinem Hochsitz bauen wo ich richtig gut anlegen kann und die Sauen dann eben auf die Entfernung schiessen? Natürlich muss es passen, Wind, Wetter, Licht, Gewehrauflage, Waffe, Zielfernrohr. Es gibt manche die immer nur ihre Revierverhältnisse vor Augen haben und sich nicht vorstellen können dass es auch andere Revierverhältnisse gibt die eben zu ihren, verschieden sind und die Anforderungen anders sind! Im Gebirge sind Schüsse auf 250-300Meter überhaupt keine Seltenheit und absolut toleriert. Warum sollte ich mir eine solche Jagdgelegenheit in meinem Revier verkneifen? Was denkt ihr wie oft ich den Sauen in dem gegenüberliegendem Hang bei bestem Büchsenlicht zugesehen haben wenn sie mir meine Wildschadenskasse geschmälert haben als ich dort noch mit meiner 308 angesessen habe? Dann habe ich mich entschieden eben eine 300WSM zu kaufen weil die 308 dort nicht einsetzbar war!
 
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Hat wohl nicht gedient

Also ich gehe schon davon aus, dass die genannten Extremwerte von Militär eher aus Verzweiflung/Glück geboren wurden als das sie wirklich gut reproduzierbar wären. Wollte darauf hinaus, dass von der J Zahl genug Leistungsreserve da sein sollte für deutlich größere Distanzen. Zwischen den genannten ~200 und den 1000m sind ja noch einmal sehr große Unterschiede.

Die genannten Gründe sind bisher v.a. ausreichende Leistungsreserve für den sicher-tödlichen Schuss, auch bei nicht idealen Treffen. Ob die Leute hier bei >200m nun mit moderner Ballistik (LRF, ASV, Windmessung, Ballistikrechner) arbeiten oder nicht wurde noch nicht beantwortet.
 
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Sind wir schon wieder beim Militär? Hat ja nicht lange gedauert...
Vllt kann mal jemand den Thread "Jagd mit Militär vergleichen ist sinnlos weil..." aufmachen?
 
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Die genannten Gründe sind bisher v.a. ausreichende Leistungsreserve für den sicher-tödlichen Schuss, auch bei nicht idealen Treffen. Ob die Leute hier bei >200m nun mit moderner Ballistik (LRF, ASV, Windmessung, Ballistikrechner) arbeiten oder nicht wurde noch nicht beantwortet.


Einen ordentlichen Schaft mit verstellbarer Backe, ein Zielfernrohr 4-16x50, Niveaulibelle am Zielfernrohr um die Jagdwaffe nicht zu verkannten. Die Entfernungen sind gemessen und hängen eingezeichnet in einem plastifizierten Plan in der Kanzel. Dann noch eine top Gewehrauflage mit 5 Punktauflage. Rücken, beide Ellebogen, Vorderschaft und Hinterschaft. Ich schiesse nicht bei schlechten Sicht oder Windverhältnissen. Das Gewehr und Munition wurde getestet indem ich eben in diesen Hang eine Scheibe aufgestellt habe auf 265 Meter, und Probeschüsse gemacht habe. Ich liege bei durchschnittlichen 5-6cm Streukreis. Somit weiss ich dass ich ohne Probleme die vitalen Zonen einer Sau auf diese Entfernung treffen kann!






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Also ich gehe schon davon aus, dass die genannten Extremwerte von Militär eher aus Verzweiflung/Glück geboren wurden als das sie wirklich gut reproduzierbar wären. Wollte darauf hinaus, dass von der J Zahl genug Leistungsreserve da sein sollte für deutlich größere Distanzen. Zwischen den genannten ~200 und den 1000m sind ja noch einmal sehr große Unterschiede.

Die genannten Gründe sind bisher v.a. ausreichende Leistungsreserve für den sicher-tödlichen Schuss, auch bei nicht idealen Treffen. Ob die Leute hier bei >200m nun mit moderner Ballistik (LRF, ASV, Windmessung, Ballistikrechner) arbeiten oder nicht wurde noch nicht beantwortet.

Ich gehe nicht davon aus, dass 1000m militärisch von versierten Schützen auf ein Mannziel nicht machbar sind - aber da will ich gar nicht weiter.

Jagdlich ist das Thema. Alles bis 200m ist mit so ziemlich allen Mittelkalibern ohne Korrektur des ZF von der Präzision her möglich. Seitenwind auch kein großes Thema - zudem: "Jagd der Wind, bleibt der Jäger zu Hause".
Entfernungen kennt man im Revier auf seinen Sitzen, weil man das vorher mal abgeschritten hat oder neumodern gelasert.
Energie im Ziel bieten.die meisten Mittelkailber auch.
Schlechte Treffer lassen sich nur sehr bedingt kompensieren. Ich verletze wesentliche Zonen oder nicht - liege ich knapp daneben, dann hilft vlt. mehr Power, aber weich geschossen z.B. ist immer schlecht und man muss suchen.

Mit Potentaten Kalibern verbessert man die GEE und den Point Blanc um irgendwas zwischen 25-50m - so oberhalb 250m ist Schluss mit sorgenfrei Schießen.

Und dann sind wir wieder bei Geschossenn V-Ziel und.Treffersitz - ich kann einfach nicht erwarten, dass ich ein Rehkitz hinter dem Blatt geschossen mit dem gleichen Geschoss bei moderater Entwertung und guter Wirkung erlege wie den starken Keiler auf 150m direkt aufs Schild - das ist keine Frage des Kalibers oder der Technik.

Man.muss sein Zeug eben sinnvoll wählen und kennen und dessen Grenzen und dann sinnig schießen und ggf. den Finger gerade lassen, wenn es nicht passt - gerade, wenn das Wild stärker als erwartet ist oder die Entfernung zu groß oder außerhalb dessen, was man zu Schießen in der Lage ist.
 
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Naive frage, jage selbst nur bis ~140m: Liegt das nur daran, dass Jäger typischerweise nicht Wind & Co beachten und mit Rangefinder und "klicks" arbeiten? Ich frage mich, wie es zu Abschüssen >1.000m kommt beim Militär im gleichen Kaliber, aber das bei Jägern nicht geht.
Das ist ein kruder Vergleich.
Beim Militär kommt es nicht aufs Töten an. Ziel ist es den Gegner kampfunfähig zu machen.
Böse kann man sagen, Menschen sind nicht besonders schusshart.
Das Trefferverhältnis zur eingesetzten Munition ist ein völlig anderes, auch wenn man manchmal bei einer Drückjagd das Gegenteil vermutet.
Bis 200 m würde ich mit der 308 aber durchaus auf Sauen schießen.
Zumindest bei mir sind die in der Regel nicht besonders groß.
Ab 200 m kommt man in der Regel ja auch an die Grenze des Vertretbaren bezüglich der Schützenpräzision.
Ich stehe bei den größeren Entfernung meist mitten im Feld und kann mich nicht so einrichten, wie auf der Kanzel.
 
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Noch dazu bindet ein Verwundeter die feindlichen Kräfte stärker, als eine Leiche, die man einfach liegen lassen könnte. Brutal, ist aber so. Deshalb wird beim Militär der tödliche Treffer, auf größere Distanzen nicht angestrebt.
 
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200m Schüsse auf Sauen??????? Kommen die am Tage????
Hier undenkbar, weil zu 80% Sauen erst in der Nacht kommen. Mein weitester Schuß bisher 154m auf einen Frili, das war mir rückblickend aber schon zu weit, lag im Knall, aber trotzdem. War noch nicht ganz dunken und die Frilirotte ohne Führung.
Hier könnte ich rein von der Sache her auch auf 200m schießen, mache das aber nicht. Ich hebe meinen fetten Arsch dann hoch, ergreife den Schießstock und gehe die Rotte an. Bei unter 100m den Schuß aufs Haupt, da liegt das Stück im Feuer und gut.
Machen Kollegen in Nachbarrevieren jetzt auch so, dank WBG kann man sich wunderbar anpirschen, man sieht ja den verrätersichen Bock im Wald, der einem früher die Tour vermasselt hätte.
:)
 
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Wie ich schreibe, man ist halt lieber für etwas mehr vorbereitet als man braucht.
Für Fälle mit der Wahrscheinlichkeit von 1-2% möchte man halt aufgestellt sein.

Die andere Option wäre flexibel auf die Situation reagieren und wie von @awo425 beschrieben die Sauen einfach anpirschen, oder halt dieses mal nicht schiessen, oder oder oder...
 
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200m Schüsse auf Sauen??????? Kommen die am Tage????
Hier undenkbar, weil zu 80% Sauen erst in der Nacht kommen. Mein weitester Schuß bisher 154m auf einen Frili, das war mir rückblickend aber schon zu weit, lag im Knall, aber trotzdem. War noch nicht ganz dunken und die Frilirotte ohne Führung.
Hier könnte ich rein von der Sache her auch auf 200m schießen, mache das aber nicht. Ich hebe meinen fetten Arsch dann hoch, ergreife den Schießstock und gehe die Rotte an. Bei unter 100m den Schuß aufs Haupt, da liegt das Stück im Feuer und gut.
Machen Kollegen in Nachbarrevieren jetzt auch so, dank WBG kann man sich wunderbar anpirschen, man sieht ja den verrätersichen Bock im Wald, der einem früher die Tour vermasselt hätte.
:)
200 m bezog sich auf die Wirkung der .308 .
Totaler Ausnahmefall, aber geht.
Das Problem ist in der Regel der Schütze oder die Gegebenheiten.
Weitere Schüsse kommen bei mir in der Regel nur auf Füchse im Feld, im Sommer, in der weit fortgeschrittenen Morgendämmerung vor.
Ich schieße auch nicht.308 sondern 7X64. Das ist aber gehopst wie gesprungen.
 
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