Also: Ich bin jetzt bei 500+ Sauen. 90% davon hab ich mit der 308 erlegt. Mein Dad hat sicherlich ne vierstellige Sauenstrecke und über 500 Stück Rotwild erlegt. Zu 85 bis 90% mit der 308. Der Rest mit der 30-06 oder zwischenzeitig mit der 6,5x65. Angefangen hat er mit der 8x57IS. Einige Sauen hat er auch mit dem alten 9,3x72R Drilling erlegt. Alles keine Overkill-Kaliber. Meine weiteste Sau waren 251m (308), mein Dad 293m (6,5x65). 150m sind Standart, bis 200m nicht außergewöhnlichd. Keiner von uns hat da irgendwelche Leistungdefizitet bei den Kalibern befürchtet oder festgestellt.
Mein Dad hat sicherlich 40 Jagdgäste erfolgreich auf Hirsche geführt und zig weitere Gäste im Revier gehabt. Jeder geführte Jagdgast hat nen Kontrollschuss machen müssen. Jeder, wirklich jeder Jagdgast, der zuverlässig auf 100m mit der 7x57 oder 308 nen Bierfilz getroffen hat war ihm hochwillkommen. Die größeren Probleme hatte er mit der Kundschaft mit der 300 Win Mag, 375 H&H, 9,3x74 etc. wenn der die Wumme nicht beherrscht hat, sondern von selbiger beherrscht wurde!
BTW: Es ist nicht entscheident, wieviel Energie eine Pille ins Ziel bringt, sondern viel entscheidender ist, wieviel Energie lässt die Murmel im Ziel und v.a. wo trifft die Murmel ins Ziel! Für die Abgabe ist die Gescheindigkeit und das Geschoss, für den Treffer ist zu 99,9% der Steuermann verantwortlich.
Und noch eines für die Befürworter der Afrikapatronen: Ich hab n paar jahre lang Nachsuchen mit meinem ersten Wachtel gemacht. Bei den schnelleren Mittelkalibern lagen die weichgeschossenen Frischlinge i.d.R. nach 200 - 400m oder saßen selten dann im Wundbett. Meine längsten Nachsuchen auf weich geschossene Sauen waren mit der 9,3x62. Meterlange Darmschlingen gefunden, aber die armen Sauen haben oft nach zwei Km und mehreren Stunden noch gelebt.
Und weil hier einige schreiben, dass Sie für den Rehwildansitz ne andere Waffe führen, wie für den Sauenansitz. Ich bevorzuge eigentlich die variante "one man, one gun!" Wenn ich das ganze Jahr die selbe Waffe führe und mit dieser auf Ansitz, Drückjag, Pirsch etc. immer die selbe Waffe dabei hab (ggf. mit einem Wechselglas), ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich diese Waffe blind und v.a. sicher handhaben werde relativ hoch, auch wenn das Jagdfieber einen überkommt. (Flintenjagd mal ausgenommen)...