Waldbau - Austausch ohne Forstbashing und ohne Wilddebatten!

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Die Fichte verabschiedet sich vielerorts oder hat sich teilweise auch schon ganz verabschiedet.
Stellenweise hinterlässt sie jedoch etwas Verjüngung.
Da aber für den Großteil der Flächen wahrscheinlich davon ausgegangen werden kann, dass die Fichte dort nicht standortgerecht ist, stellt sich die Frage nach dem Umgang mit der Fichten-NVJ.
Mich würde interessieren, wie ihr damit umgeht? Gibt es Möglichkeiten die Verjüngung, wenn sie so wie so schon da ist, noch sinnvoll mit einzubinden oder ist die, da nicht standortgerecht, schlicht im Weg?

freundliche Grüße und Waidmannsheil
 

z/7

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Übliches Verfahren ist weitständiges Durchstellen der NV mit Douglas. Dann wird die Fichte im Rahmen der Vornutzungen entnommen, wenn man mit der Douglas eh noch nix anfangen kann (hoher Splintanteil).

Oder mit standortsgeeignetem Laubholz anreichern. Sollte auf dem Standort ähnliches Wuchsverhalten wie die Fichte haben, evtl ne Idee konkurrenzstärker.
 
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Etwas Ot aber so macht das der schäbische Kleinstwaldbesitzer.

20210113_163153_compress1.jpg20210113_163153_compress1.jpg
 
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@z/7 Vielen Dank, sehr interessant(y).
Wird die Douglasie dabei einfach normal in Reihen gepflanzt, als wenn keine Fichten-NVJ vohanden wäre? Nur das die Reihen und Pflanzabstände höher sind?

freundliche Grüße und Waidmannsheil
 

z/7

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Schon mal grob vorgeastet. Typische ABM. Dient der Begehbarkeit und Übersicht, nicht der CO2-Ersparnis. Nun ja. Wenn er als nächstes seine Z-Bäume markiert und diese sauber astet und fördert, will ich nix gesagt haben.
 

z/7

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@z/7 Vielen Dank, sehr interessant(y).
Wird die Douglasie dabei einfach normal in Reihen gepflanzt, als wenn keine Fichten-NVJ vohanden wäre? Nur das die Reihen und Pflanzabstände höher sind?

freundliche Grüße und Waidmannsheil
Jepp. Bei sehr lückiger NV kann man natürlich auch die Lücken konsequent nutzen. Ansonsten muß man der Dgl natürlich etwas Platz schaffen. Reihenweise mit dem Freischneider Pflanzgassen mulchen oder so. Vllt meldet sich ja noch ein Praktiker zu dem Thema.
 
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Das Bild könnte von uns hier stammen. Die Schrebergartenwaldbauern! Da keift die Frau zu Hause - ich kenne so einen - dann geht er aufasten. Und zwar alles! Egal wie dicht die -meist Fichten - stehen. Es wird aber auch jede Buche "mitbehandelt". Dabei wäre eine Stammzahlreduzierung viel sinnvoller. Aber wehe es braucht jemand mal eine Hochsitzstange..
 
M

Mannlicher764

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Moin,
Bei uns wächst die Douglasie echt klasse. Im wuchsverhalten hält da nur die birke mit. Wir reduzieren in der Pflege die Anteile der birke um 50%, belassen nochvein stützgefüge und nutzen die birke als Wasserpumpe. Irgendwann ist die birke fast komplett rausgenutzt.
Die Fichte und Lärche wird mit eingebaut, ebenso anderes laubholz wie die buche oder einzelne Eichen.
Mein Ziel bei diesen großen douglasien Flächen ist mind. 70% douglasie, 10% Lärche, 10% sitkafichte und 10% laubholz.
 
G

Gelöschtes Mitglied 3063

Guest
Übliches Verfahren ist weitständiges Durchstellen der NV mit Douglas. Dann wird die Fichte im Rahmen der Vornutzungen entnommen, wenn man mit der Douglas eh noch nix anfangen kann (hoher Splintanteil).

Oder mit standortsgeeignetem Laubholz anreichern. Sollte auf dem Standort ähnliches Wuchsverhalten wie die Fichte haben, evtl ne Idee konkurrenzstärker.

Schwaben, was? :D

Gerade bei mehr oder weniger üppiger NV aus standortswidriger Fichte bieten sich Anreicherungskulturen an. Alle 10m nen Trupp mit standortsgerechten Pflanzen, je konkurrenzkräftiger, desto weniger pflegeintensiv. Dazwischen kann die Fichte Ihren evolutionären Kampf gegen Trockenheit und Hitze führen.
 
M

Mannlicher764

Guest
Wir bearbeiten unsere Flächen nicht nach einem Schema und nicht dogmatisch, sondern nach Notwendigkeit. Es kann sein das ein Teil kaum bearbeitet wird und ein anderer umso stärker.
Mir ist die Diversität wichtiger. Auf manchen Flächen haben wir gesät. Die Ergebnisse sind durchwachsen, deshalb wird dort alles gefördert, was würdig ist.
Ganz wichtig ist die Schlagpflege. Es tut manchmal weh übrig geblieben Laubholz runterzuschneiden, aber ohne terminaltrieb und ohne Druck wächst buche suboptimal auf der Freifläche. Solche protzen und sperrwüchsigen Exemplare MUSS man rechtzeitig entfernen.
Die stehen nur Platz weg!
 
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Vielen Dank für die Antworten(y)
Es scheint verschiedene Herangehensweisen zu geben, aber gerade deshalb finde ich das ganze hier sehr gut.

freundliche Grüße und Waidmannsheil
 
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Moin,
Bei uns wächst die Douglasie echt klasse. Im wuchsverhalten hält da nur die birke mit. Wir reduzieren in der Pflege die Anteile der birke um 50%, belassen nochvein stützgefüge und nutzen die birke als Wasserpumpe. Irgendwann ist die birke fast komplett rausgenutzt.
Die Fichte und Lärche wird mit eingebaut, ebenso anderes laubholz wie die buche oder einzelne Eichen.
Mein Ziel bei diesen großen douglasien Flächen ist mind. 70% douglasie, 10% Lärche, 10% sitkafichte und 10% laubholz.
:oops::oops::oops:
70% Douglas wär mir zuviel...

Wenn Du was sehen willst, was mit der Douglas mithalten kann, dann pflanz mal Esskastanien dazu...

Wasserpumpe is gut, aus welchen Tiefen holt die es Wasser hoch und wie kommen die anderen Bäume an das Wasser???:ROFLMAO::ROFLMAO::ROFLMAO:

Zu der Fi-NVJ. Bei mir nimmt die zumindest im betreuten Gemeindewald keine großen zusammenhängenden Flächen ein. Wo sie flächig kommt, sorgen wir dafür, dass sie dort nicht alleine ist und wir ein klimastabileres Back-Up haben. Bei letzterem muss man dann nicht die Stammzahlen haben, wie bein ner VJ ohne die Fichten dazwischen. (Fichte auf Zeit, bzw. als Füll und Treibholz)

Wenn die Fichte kleinflächig (bis Gruppengröße, also etwa 30m Durchmesser) kommt, dann übernehmen wir die gerne auch mit in die Verjüngung. Der Anteil der reinen Fichte auf der Gesamtfläche sollte aber deutlich unter 50% liegen. Wenn die dann in 20 oder 30 Jahren wirklich ausfallen sollt, muss man schauen, was sondt noch da steht (fällt oft erst auf, wenn die fichte verreckt ist) oder es muss dann halt dort wieder was aufgeforstet werden. Auch das schafft dann Strukturen im künftigen Wald und bringt für weitere Mischbaumarten Standraum.

Bei den gegenwärtigen Kahlflächen und der Knappheit von Pflanzgut beschränken wir uns zur Zeit auf die Flächen, wo noch garnix drauf steht.
 

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