erster Wolf in NRW sesshaft

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Zwischenzeitlich hat mir meine Tochter ein Photo des Artikels geschickt, in dem auch Aussagen der Frau Ministerin Heinen Esser abgedruckt sind, und die haben es meiner Einschätzung nach in sich, auch in Bezug auf mögliche Protagonisten der Wolfsansiedlung in einem recht dicht besiedelten Gebiet mit der zahlenmässig höchsten Schafshaltung im Bundesland NRW.

Bevor das Ministerium handelt, so kann man die Aussage der Ministerin interpretieren, wird sie zunächst ein Gutachten in Auftrag geben, in dem untersucht werden soll, ob es Verhaltensauffälligkeiten gibt. Sie wird bestimmt die Weidetierrisse meinen und das Überklettern von amtlich zertifizierten Schutzzäunen. Danach wird es für Euch aber schon spannend, KLM-Fan und für andere auch, denn sie führt aus, dass, falls da Wölfe entnommen werden sollten, das doch ein Wolfsgebiet bleiben wird, weil die Bedingungen für Wölfe dort in Anbetracht des hohen Wildbestandes sehr gut sind. Sie sagt, wenn es richtig zitiert ist, dass bei Hirschrudeln von bis zu 70 Tieren dort sogar mehrere Rudel existieren können.
(Frage: Habt Ihr in den letzten Jahren kein Rotwild erlegt, oder haben die Behörden Euch nicht genug frei gegeben?)

Ups, ob die Frau Ministerin bei etwas Nachdenken drauf kommen könnte, warum sich Tiere zu grossen Rudeln zusammentun, also Rot- wie auch Schwarzwild, zumal sie dort ja den Wölfen kaum ausweichen können, wegen der Grossstädte und der gezäunten Autobahnen.
Dann mal tau, sag' ich nur, frohe Weihnachten und bleibt vor allem gesund, Gruss, DKDK.
 
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Da wird auch die Ministerin sich irgendwann dem öffentlichen Druck beugen müssen.
Die ganze Geschichte um diese Wölfin nimmt inzwischen auch medial Fahrt auf, die auch die Szene der Wolfsfreunde nicht mehr einbremsen kann.
Es geht vordergründig erst einmal darum, speziell die Wölfin Gloria hier weg zu bekommen, da sie alles andere als wolfstypisches Verhalten zeigt.
Alles andere an Wölfen hier ist ja bisher relativ unauffällig in Bezug auf die hiesige Weidetierhaltung.

Wie es dann dauerhaft ausschaut mit wolfsfreien Regionen, jagdlichen Regulierung usw. wird die Zeit zeigen und darauf werden wir hier nur sehr begrenzten Einfluss nehmen können.
 
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Nachdem die Rheinische Post bereits am 22.12.2020 die „Wesel/Schermbercker“ Wölfe thematisiert hat, zieht die Aachener Zeitung nun am 27.12. mit einem grossen Artikel (kostenpflichtig, deshalb kein Link) nach und zitiert die Frau Ministerin Heinen-Esser mit einer weiteren Aussage. Danach hat das Land NRW in 2020 für den Herdenschutz bereits 1,6 Mio € ausgegeben, mehrheitlich im Grossraum Wesel; kein Wunder ist ja der NRW-Schwerpunkt für Schafshaltung.

Spassig wird es nach meiner Meinung, falls ihre Ausführungen richtig wiedergegeben sind, wenn Sie über Zäunen und Herdenschutzhunden spricht. Als eine weniger arbeitsintensive Alternative zum Zaun verweist sie auf „Hunde, die auch mehr gefördert werden“.
Ich habe ja meine Zweifel, dass sie das wirklich gesagt hat, denn trotz oder gerade bei Herdenschutzhunden muss gezäunt vielleicht sogar noch sorgfältiger und sicherer gezäunt werden, weil die Hunde ganz schön krabitzig sein können/sind, wenn Unbekannte an dem Zaun vorbeigehen.

Und ein gewisser Herr Chwallek vom NABU hält laut den zitierten Ausführungen am Ende des Artikels nix von Herdenschutzhunden, weil die eine klare Führung brauchen, was nicht jedem Schäfer liegt. Die Schäfer müssten auch lernen, mit den Wölfen zu leben, sollten deshalb nach Osten schauen und in andere Länder.

Na ja, wenn das alles richtig zitiert ist, dann wären das ja schöne Worte zum Sonntag.

Gruss, DKDK.
 
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Läuft! (y)

Herdenschutzhunde statt Zäune, herrlich! Dann bin ich mal gespannt wie die sich so mit den vielen frei stöbernden, Verzeihung ich meinte frei laufenden Fiffis der "best ager" Hundemamis verstehen. Da ist dann aber so manche "Gassimami" bestimmt emotional überfordert.

Und was mache ich dann, wenn ich des Morgengrauen meinen Sitz angehen will und die nahe Schafherde beunruhigt sich? Werden die Herdenschutzhunde mich und meinen Hund freundlich durchwinken?

Viele, viele Fragen und Frau Esser und der Nanu haben die Antworten!
 
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Ach und wir sollen in den Osten schauen um zu lernen wie das nebeneinander von Wolf und Schäfer so geht?!

Wie weit denn in den Osten? nur Ostdeutschland und Polen?
Dann sollte Nanu mal bis Rumänien, Bulgarien, Belarus, Moldawien gucken!
 
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Ich bekam schon eine Nachricht geschickt und heute sehe in der Aachener Zeitung eine nette Kurzartikelüberschrift "Im Wolfsschutzgebiet Shetlandpony gerissen".
Da scheint Ihr nicht auf dem Laufenden zu sein, KLM-Fan, Du lebst also in einem Wolfsschutzgebiet. Ich habe gleich mal zu recherchieren versucht, ob dpa sich vertan hat, aber in der Westdeutschen Zeitung steht das auch. Dort ist der Artikel kostenfrei: https://www.wz.de/nrw/shetlandpony-auf-weide-gerissen-bauern-fordern-mehr-schutz_aid-55510853

Laut Artikel hätten Fachleute Gewebeproben genommen. Sind das die gleichen Ehrenamtler wie die, die neulich keine Proben nahmen?

Na ja, ganz schön weit sind wir gekommen, wenn es bei uns jetzt schon Wolfsschutzgebiete gibt, womöglich sind wir bald vogelfrei.

Im anderen Thread ist von Gummikugeln die Rede, vielleicht sind Wattebäusche angemessen und zulässig. Haltet die Ohren steif, Gruss, DKDK.
 
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Ich bekam schon eine Nachricht geschickt und heute sehe in der Aachener Zeitung eine nette Kurzartikelüberschrift "Im Wolfsschutzgebiet Shetlandpony gerissen".
Da scheint Ihr nicht auf dem Laufenden zu sein, KLM-Fan, Du lebst also in einem Wolfsschutzgebiet. Ich habe gleich mal zu recherchieren versucht, ob dpa sich vertan hat, aber in der Westdeutschen Zeitung steht das auch. Dort ist der Artikel kostenfrei: https://www.wz.de/nrw/shetlandpony-auf-weide-gerissen-bauern-fordern-mehr-schutz_aid-55510853

Laut Artikel hätten Fachleute Gewebeproben genommen. Sind das die gleichen Ehrenamtler wie die, die neulich keine Proben nahmen?

Na ja, ganz schön weit sind wir gekommen, wenn es bei uns jetzt schon Wolfsschutzgebiete gibt, womöglich sind wir bald vogelfrei.

Im anderen Thread ist von Gummikugeln die Rede, vielleicht sind Wattebäusche angemessen und zulässig. Haltet die Ohren steif, Gruss, DKDK.
Wir sind da schon auf dem Laufenden und der Riss ist seit Montag auch durch uns protokolliert und auf der Wolfskarte verzeichnet.
Dazu laufen derzeit etliche Schreiben und Presseberichte in allen möglichen Printmedien, Rundfunk und Regional-TV.
Der Vorfall schlägt in Moment hoch bis Düsseldorf und wir sind gespannt auf die Reaktionen.
NaBu und BUND überbieten sich derzeit mit Falschmeldungen und Verhaltenserklärungen über das Rudel hier und das Bild in der Öffentlichkeit nimmt seinen Lauf...

alles wird gut, wenn man geduldig und sachlich bleibt....;);)
 
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Ach und wir sollen in den Osten schauen um zu lernen wie das nebeneinander von Wolf und Schäfer so geht?!
Wie weit denn in den Osten? nur Ostdeutschland und Polen?
Dann sollte Nanu mal bis Rumänien, Bulgarien, Belarus, Moldawien gucken!

Also ich habe den Eindruck dass "nach Osten" nur im Modus der streng selektiven Wahrnehmung zu schauen opportun ist. Ansonsten würde man eventuell wahrnehem dass dort auch eine gemeinsame Sprache gesprochen wird, und die heißt "Baikal-isch", EU hin oder her. Oder täusche ich mich?

Im anderen Thread ist von Gummikugeln die Rede, vielleicht sind Wattebäusche angemessen und zulässig

Also wenn ich persönlich für die möglichst unveränderte Fortstetzung des momentanen Wolfs-Kurses in Deutschland verantwortlich wäre, dann würde ich mir wirklich ernsthaft überlegen, wie ich dem Wolf wieder bessere Manieren beibringen könnte. Sprich, die mal vorhandene aber zunehmend aufgrund der schieren Intelligenz der Tiere schwindende Scheu&Distanz zum Menschen. Teil meiner Lösung wäre die nicht-letale Vergrämung mit allen Mitteln. Das würde auch Beschuss mit Gummi-Geschossen, am besten kombiniert mit Reizgas einschließen, so wie es in dutzenden anderen Ländern regelmäßig gegen Menschen praktiziert wird. Würde bedeuten dass jeder Schäfer unbürokratisch mit sowas ausgestattet wird, sonst funtioniert es nicht. Mei wär da was los, das ginge ja so schon gleich überhaupt gar gar nicht. Das wären ja Waffen wie sie auch die bösen Jäger haben, und dann könnte man damit und überhaupt...
 
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@KLM-Fan, auf Eurer Karte ist schon das nächste gerissene Schaf verzeichnet, am 01.02. d.J.. Aber in die Medien hat es die Meldung nicht geschafft. Man scheint sich dran zu gewöhnen, als ob es bereits alltäglich und nicht mehr erwähnenswert ist.
Gruss und Waidmannsheil, DKDK.
 

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