Sauen ändern ständig ihr Verhalten. Das gilt für alle Jagdarten und ist kein Kind unserer Zeit. Egal mit was, wie oder wo sie beschossen werden: Sie lernen daraus.
Jetzt ist auf einmal an jeder Verhaltensänderung die Technik schuld. So wie vorher jede Woche "eine andere Sau durchs Dorf getrieben wurde" was das Verhalten angeht, so macht man jetzt munter mit der Kaffeesatzleserei weiter. Jeder legt sich seine Ausrede so zu Recht, das er am besten wegkommt.
Sauen schießen will jeder gerne, aber keiner will sie haben. Und seit ASP sind die Zeiten auch anders geworden. Wir jagen mit anderen Vorzeichen.
Wir jagen auf 650 ha Feld mit Niederwild, da wollen wir einfach möglichst wenig davon haben. Wenn ich nur Spaß(Event)jagd betreiben will, kann ich Sauen nicht effektiv reduzieren. Wir würden sofort drücken, wenn Aussicht auf Erfolg bestünde. Mit den Jahren wurden wir immer besser, die Drückjagdstände werden ständig angepasst. Nur die Sauen stecken anderswo, wo sie vielleicht sicherer sind. Im Moment fährte ich jeden Tag ab. Ich brauch nicht nachts das andere Wild beunruhigen. Seit dem 1.1. habe ich genau 3 Sauansitze gemacht. Seit dem 20.1. sind wir so gut wie schwarzwildfrei, von einem Keilerchen abgesehen.
In Böhmen geht jetzt richtig was an der Kirrung. Mein Jagdfreund sagt: Alle Truhen - er hat 4 große - sind voll. Leider lassen sie mich nicht. Die grenznahen Bezirke sind Coronahotspots mit Fallzahlen über 1.000. Da verzichtet man auch schon mal.
"Jetzt haben wir nur noch Große (warum wohl?). Wenn man sich da nur nicht immer so plagen müsste!" sagt mein Jagdfreund. Es wird und wurde dort sehr effektiv von klein nach groß geschossen. Wichtig ist es dass man dann aber nicht aufhört.