Gestern hat es seit langem mal wieder geklappt.
Ganz romantisch und unverhofft, standen die Sauen schon im Gebräch unter dem Sitz, als ich bei gutem Wind um die Ecke kam.
Im Waldschatten auf ca. 60m, habe ich einen 54 kg ÜL Keiler mit der PPU SPRN 300 grs beschossen.
Weil die Sauen auf freiem Feld standen, habe ich einen "Küchenschuss" hinters Blatt angetragen, da ich die Flucht in jede Richtugn gut verfolgen konnte.
Meine Erwartung war eine kurze Flucht mit reichlich Schweiß.
Die Realität war etwas ernüchternd.
Die erste Sau mit der neuen Mun ging satte +- 100m mit mäßigen Pirschzeichen.
Da ich die Flucht mit der Wärmebildkamera verfolgen konnte, war es kein mühseliges Suchen,
dennoch wollte ich das Ergebnis festhalten (WBK Flucht unten als Video beigefügt).
Am Anschuss war schöner Lungenschweiss.
Wie üblich bei "guten" Lungentreffern nicht übermäßig, aber leicht zu finden.
Dann kamen über 30m nur sporadisch wenige Tropfen, die selbst auf dem hellen Untergrund schwer zu finden waren.
Nach 30m dann die ersten Pirschzeichen, die gut sichtbar waren. Allerdings kenne ich das von meiner Hi-Shok Munition (270 grs) ganz anders...
Bei der Sau angekommen, hab ich sie auf der Einschussseite liegend, mit einem hinten, aber nicht weich, liegenden Ausschuss normaler Größe vorgefunden.
Der Einschuss war, wie gewollt, sauber hinter dem Blatt
Aufgrund der höhe und Trefferlage war klar, dass die Sau noch etwas gehen und nicht extrem schweissen wird. Allerdings hält sich die Schweißfährte nur knapp auf .308 Niveau (Achtung Ironie!), was bei einer .375 H&H geladen mit einem weichen TLM nicht sinn der Sache sein soll.
Beim Aufbrechen habe ich den Ein- und Ausschuß inspiziert und denke, dass das Projektil in beiden Fällen recht genau zwischen zwei Rippen durch gegangen ist. Die Rippen links und rechts waren jeweils gebrochen, aber Splitterwirkung etc und ein idealeres Ansprechen des Projektils waren dadurch ggf. weniger gegeben.
Ein- und Ausschuss waren gleich Groß. Trotz Nähe zur Wirbelsäule, gab es hier keinen Schockeffekt o.ä..
Interessant war zu sehen, dass beide Lungenflügel getroffen wurden, die Lunge aber kaum blutunterlaufen (blau-violett) war. Sie wurde quasi durchstochen, aber nicht zerrissen, was die lange Flucht natürlich ungemein begünstigt und zeigt, dass die Wundkaverne bzw. Energieabgabe des Projektils mäßig war.
Alles in allem war die Flucht normal lang für einen Treffer dieser Art und man kann nicht erwarten, dass eine .375 H&H eine stärkere Sau bei einem Treffer in die Lunge an den Platz bannt.
Allerdings sieht man deutlich, dass wenig Energie im Wildkörper abgegeben wurde.
"Ein Schuß ist kein Schuß" - ich hoffe die Munition zeigt bei den nächsten Schüßen bessere Wirkung, so wie man es von 300 grs weichem (?) Blei mit einem Kaliber von 9,5 mm bei einer V0 von 770 m/s erwarten kann.
Hier das Video der kurzen Entdeckung, Pirsch und dem Ende der Flucht des Stücks.
Aufgenommen mit einer Pulsar Helion XQ38 im Red Monochrome Modus, erkennt man schön den Ein- Ausschuss am Stück (Gelbes Leuchten) und den Schweiss, der zum Teil an Bäumen abstreift. Was im Hang nach links flüchtet ist der Rest der Rotte und ein Damwildrudel.
https://streamable.com/54uth1