Ärger beim ÖJV?

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weil nicht so kompetent ein wenig stark untertrieben ist. Wie man Rehfamilien entnimmt, das wird doziert, Feldjagd, Niederwild, Wasserwild und Revierbetrieb kommen doch dort überhaupt nicht vor. Erfüllungsgehilfen der Waldbesitzer, schwadronieren von Freiheit in der gelobten Regiejagd, das ist nichts weiter als ein einjähriger Begehungsschein und wenn die Strecke nicht stimmt...Tschüß. Das hat mit nachhaltiger Naturnutzung genau was zu tun?
 
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aus ÖJV Leitlinien:
Jagd ist im Rahmen des Nachhaltigkeitsgrundsatzes die legitime Nutzung von Wildtieren. Ökologisches Jagen setzt den tierschutzrechtlichen Grundsatz um, dass Wildtieren keine unnötigen Störungen zugemutet oder Schmerzen zugefügt werden und sie nur bei Vorliegen eines vernünftigen Grundes getötet werden dürfen. Vernünftige Gründe für die Bejagung sind:

  • eine sinnvolle Verwertung (Fleisch, Fell)
  • die Verhütung/Bekämpfung von Tierseuchen
  • die Vermeidung von Beeinträchtigungen der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft sowie des Naturhaushaltes und der Landeskultur
sofern Probleme nachgewiesen werden und durch jagdliche Regulierung behoben werden können. Das Töten von Tieren, ohne sie sinnvoll zu nutzen, widerspricht dem Grundverständnis einer ökologischen, ethisch verantwortungsvollen Jagd. Die Erlegung nur um der Trophäe willen oder das sinnlose Töten zum Ausschalten vermeintlicher Nahrungskonkurrenten (z.B. Fuchs) wird abgelehnt. Der ÖJV lehnt aus Tierschutzgründen grundsätzlich die Bau- und Fallenjagd ab. Der Abschuss wildernder Hunde und streunender Katzen ist zu verbieten bzw. nur nach behördlicher Einzelgenehmigung zuzulassen.

So sieht ökologische Jagd aus, da haben die Wiesenbrüter, der Junghase und weiteres keinen Stellenwert und dieser Schwachsinn mit streunenden Katzen, ist purer Populismus :mad:
Da kann man kaum von "wenig Ahnung" sprechen,
 

MSP

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Immer diese Verschwörungstheoretiker... Leute, es geht um legitime Interessenvertretung. Macht es besser mit den LJVs/DJV.
 
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Man muss halt akzeptieren, dass es auch andere Meinungen als die eigene gibt. Wenn du das mal verstanden hast, bist du klar im Vorteil.
Nun, ich hatte tatsächlich nicht einen Moment das Gefühl, ich sei nicht im Vorteil.

Ich habe in dem von Dir kritisierten Beitrag überhaupt nicht von Meinungen geschrieben, sondern von Interessen und daraus selbstverständlich resultierender Befangenheit.

Wer sein Geld (ggf. noch bequem tariflich und vielleicht sogar im Alimentationsprinzip) mit Bäumen verdient, der wird naturgemäß nicht die Interessenvertretung des Wildes sein können / wollen. Der Zielkonflikt ist nicht aufzulösen.

Nicht verstehen kann ich allerdings den Wunsch und die Bemühungen nicht offensiv für die eigenen wirtschaftlichen Interessen einzustehen, sondern sie stattdessen sogar in eine Art Jagdphilosophie einbauen zu wollen.

Wozu diese Mühe?
 
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Weil nur dann kann man mit dieser Philosophie/Ideologie missionieren gehen.
Der stete Kampf gegen die vermeintlich Altvordern.
Wie oft musste ich mir von frustrierten ÖJV lern Gejammer anhören über irgendwelche Jagdlichen Rituale wie das Links Anstossen, etc... Dabei habe sie einfach nicht verstanden dass das nur Spässe am Rande sind.
Jetzt aber muss der Wald / das Geld gerettet werden und da müssen gefälligst alle mitmachen. Aber auf Ihre Art. Andere Methoden können gar nicht funktionieren.
 
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Jetzt mal was etwas anderes, nur weil es mich interessiert und nicht weil ich provozieren möchte oder sonst etwas:

Wie würdet ihr vom ÖJV oder jeder der die Rehwildbejagung handhabt wie @Rehschreck @Beihirsch und Co. In einem reinen Feldrevier, mit nur Feldrevieren als Nachbarn die Rehwildbejagung handhaben? Gejagt wird ja schließlich nicht nur in Wäldern.

Frage ist wirklich ernst gemeint und nicht in irgendeiner Form böswillig
Die Frage hat sich mir bisher nicht gestellt, weil es sowas hier so gut wie nicht gibt. Wahrscheinlich wäre mir die Jagd da auch zu eintönig.
Aber was du eigentlich wissen willst ist doch: würde ich auch so jagen wie ich jetzt jage, wenn meine Jagd keinen Einfluss auf irgendeinen Wald hätte?

Die Antwort wäre wahrscheinlich: ja.
Wenn ich im Wald oder in der Nähe eines Waldes jage, übernehme ich die Verantwortung, dass dem Waldbau von jagdlicher Seite her nichts im Wege steht. Das ist dann sowohl meine Verpflichtung, als auch ein Teil meiner Motivation, weil es meinem Tun Sinn verleiht.
Wenn diese Verantwortung wegfällt, bleibt mir als Sinn meines Tuns immer noch die Wildbretgewinnung. Möglichst viel Industriefleisch auf den Tellern durch Wild zu ersetzten wäre für mich auch eine schöne Motivation, jagen zu gehen. Von Selektion beim Abschuss halte ich eh nichts, ebenso wenig von Trophäen, also hätte ich auch keinen Grund, irgendein Stück zur Jagdzeit laufen zu lassen. Und damit wäre ich schon fast wieder bei meiner aktuellen Jagdpraxis.

All das ist aber eine Utopie, weil mir zumindest in Deutschland kein Revier einfällt, in dem man frei von jeder weiteren Verantwortung jagen kann. Selbst wenn der nächste Wald ewig weit weg wäre, gäbe es sicher noch Landwirte, die einem aufs Dach steigen, wenn ihnen die Sauen ständig die Felder umgraben. Aber um Schwarzwild ging es in deiner Frage ja nicht.
 
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Die Frage hat sich mir bisher nicht gestellt, weil es sowas hier so gut wie nicht gibt. Wahrscheinlich wäre mir die Jagd da auch zu eintönig.
Aber was du eigentlich wissen willst ist doch: würde ich auch so jagen wie ich jetzt jage, wenn meine Jagd keinen Einfluss auf irgendeinen Wald hätte?

Die Antwort wäre wahrscheinlich: ja.
Wenn ich im Wald oder in der Nähe eines Waldes jage, übernehme ich die Verantwortung, dass dem Waldbau von jagdlicher Seite her nichts im Wege steht. Das ist dann sowohl meine Verpflichtung, als auch ein Teil meiner Motivation, weil es meinem Tun Sinn verleiht.
Wenn diese Verantwortung wegfällt, bleibt mir als Sinn meines Tuns immer noch die Wildbretgewinnung. Möglichst viel Industriefleisch auf den Tellern durch Wild zu ersetzten wäre für mich auch eine schöne Motivation, jagen zu gehen. Von Selektion beim Abschuss halte ich eh nichts, ebenso wenig von Trophäen, also hätte ich auch keinen Grund, irgendein Stück zur Jagdzeit laufen zu lassen. Und damit wäre ich schon fast wieder bei meiner aktuellen Jagdpraxis.

All das ist aber eine Utopie, weil mir zumindest in Deutschland kein Revier einfällt, in dem man frei von jeder weiteren Verantwortung jagen kann. Selbst wenn der nächste Wald ewig weit weg wäre, gäbe es sicher noch Landwirte, die einem aufs Dach steigen, wenn ihnen die Sauen ständig die Felder umgraben. Aber um Schwarzwild ging es in deiner Frage ja nicht.
Ist aber mit arg viel Pathos.
Soll ich Dir sagen, was dem eigenen Tun wirklich Sinn verleiht?
Wenn man auf die eigenen Bäume aufpasst.
 
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All das ist aber eine Utopie, weil mir zumindest in Deutschland kein Revier einfällt, in dem man frei von jeder weiteren Verantwortung jagen kann. Selbst wenn der nächste Wald ewig weit weg wäre, gäbe es sicher noch Landwirte, die einem aufs Dach steigen, wenn ihnen die Sauen ständig die Felder umgraben.
Stell Dir einfach einmal vor, dass mir z.B. eine Vielzahl von Revieren einfällt, in denen weder Wald noch Sauen irgendeine Rolle spielen. Reviere, in welchen unsere Altvorderen nicht einmal pro Revier eine Büchse vorhielten, weil sie sich für die paar Rehe eine Kugelwaffe teilten. Richtige Flintenreviere eben. Offenbar lebe und jage ich also in einer Utopie.
 

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