Waldbau - Austausch ohne Forstbashing und ohne Wilddebatten!

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Hat schon mal jemand Erfahrung mit der Saat von Schwarznüssen gemacht?
Ich hab einen kleinen Bestand der mit knapp 25-30 Jahren fleißig fruktifiziert.
Bisher hab ich die Sämlinge immer in sehr großen Töpfen angezogen.
Ist echt erstaunlich was die für Wurzeln machen als Sämling. Bis zu 50 cm.
Das macht das Pflanzen natürlich nicht einfacher.
Deswegen wollte ich mal gleich die direkte Saat probieren.

VG
 
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Trockenheit hin, Trockenheit her. Daran kann es nicht liegen das die Kiefern absterben. Es handelt sich hierbei um Höhenkiefern (siehe Krone) die es dort schon immer gab. Boden teilweise anmorrig, wir sind am Rande des Hochmoores. Die Hälfe der Überhälter ist dürr. Die Nat.Verjüngung sieht gut aus: Fichte, Höhenkiefer und Dgl. die gepflanzt wurde.
Anhang anzeigen 158332

Vor der Kanzel ist jetzt eine Senke die mit Wasser gefüllt ist und im Sommer austrocknet. Da wächst überhaupt kein Baum, ist klar.
Aber gleich dahinter die Dgl.. Es wurde kein Einzelschutz durchgeführt.

Anhang anzeigen 158331
Anhang anzeigen 158333

Hier rechts bei der Kanzel die WTaDickung (mit wenig Buche) mit der teilweisen Gelbfärbung. Sehr guter jährlicher Zuwachs aber die Kiefern sterben :unsure:


Für mich verwunderlich, dass DGL aud diesen böden wächst.
Bin gespannt wie lange.
 
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Also "gefällt mir" nur wegen der guten Aufnahmen, nicht wegen des Inhalts...verbissene Fichte , das sah ich noch nie....
 
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Auf den ersten Blick vielversprechend und wünschenswert ,aber...
- 550 m Seehöhe finde ich eine reine NVJ aus Fichte problematisch
- in dieser Größe der NVJ wird es schwer werden, eine Mischbaumart einzubringen, ohne dass sie überwachsen wird.

Wie geht ihr mit solchen Flächen um?

Anhang anzeigen 158272
Ich versuche, solche Bilder erst garnicht entstehen zu lassen. Ich fürchte, da is der Schuss draußen. Vielleicht findest Du noch ein paar Ecken, wo noch keine Fichte steht, sonst wirst Du um den Freischneider nicht rumkommen...
Wenige Kilometer weiter im Großwald:

Vorbestand war ein gut verjüngter Bestand aus Fichte, Weißtanne und Rotbuche.
Abgetrieben wurde aufgrund von Borkenkäfer und Sturmschäden.
Nahezu alle Bankette an den Wegen im revier werden als Äsungsflächen bewirtschaftet um den Druck von den Mischbaumarten zu nehmen. Dazu ein Abschuss von gut 10Rehen/100 ha.

Dennoch zeigt sich dieses Bild.

Anhang anzeigen 158274
Tja, da sind wohl 10Reh/100ha noch zu wenig... ;)
Spaß bei Seite, sobald der Schirm weg ist, musst du mit der Heppe/ FS für Mischwuchsregulierung sorgen, sonst gehen Dir die Tannen / Buchen unter. Der Seitentriebverbiss ist nicht so dramatisch. In dem Fall würd ich die Terminaltriebklammern oder Schafwolle an den Tannen anbringen (lassen). Hast Du dort ne erhöhte Gefährdung durch Spätfrost?
 
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Trockenheit hin, Trockenheit her. Daran kann es nicht liegen das die Kiefern absterben. Es handelt sich hierbei um Höhenkiefern (siehe Krone) die es dort schon immer gab. Boden teilweise anmorrig, wir sind am Rande des Hochmoores. Die Hälfe der Überhälter ist dürr. Die Nat.Verjüngung sieht gut aus: Fichte, Höhenkiefer und Dgl. die gepflanzt wurde.
Anhang anzeigen 158332


Hier rechts bei der Kanzel die WTaDickung (mit wenig Buche) mit der teilweisen Gelbfärbung. Sehr guter jährlicher Zuwachs aber die Kiefern sterben :unsure:
Wenn ich richtig informiert bin, dann kommt die Kiefer zwar mit der Trockenheit recht gut klar, hat aber probleme mit den hohen Temperaturen. natürlicherweise ist sie halt doch ein Baum der borrealen Zone. Der Killer für die Kiefer ist wohl ein Pilz.
 
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Fragt mal die Ostdeutschen wie es deren Kiefernwäldern geht, tw. sehr schlimme Bilder
 
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Fragt mal die Ostdeutschen wie es deren Kiefernwäldern geht, tw. sehr schlimme Bilder
Keine Angst, die Kiefer ist meine Hauptbaumart und Bilder, wo die sich verabschiedet seh ich jeden Tag. Stellenweise einzelne aber zunehmend auch ein bestandesweites Problem ab Stangenholzalter.
Wenn also die Fichten weg sind, geht es mit der Kiefer weiter. Halleluja!
 
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Wenn ich richtig informiert bin, dann kommt die Kiefer zwar mit der Trockenheit recht gut klar, hat aber probleme mit den hohen Temperaturen. natürlicherweise ist sie halt doch ein Baum der borrealen Zone. Der Killer für die Kiefer ist wohl ein Pilz.
Das ist möglich, hier ist alles Bauernwald. Da lässt niemand was untersuchen. Es sterben immer nur einzelne ab während die daneben vital sind. Auch der Fichte geht es gut.
 
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Solche Fichten kenne ich auch, aus diversen Rotwildpuffs. Interesanterweise bildet die dichte Verästelung der einzige funktionierende Schälschutz.

Einzelne Fichten im Meer der Buchennaturverjüngung können übrigens auch massiv verbissen werden!
Das sehe ich genauso. Hier ein Bild vom Foristitreffen beim Besuch des NSG Kladzka. Was Du über die einzelnen Fichten beschreibst kann ich auch bestätigen.
Auch die Buchen schieben irgendwann mal durch, auch unsere "Hasenbuchen". Ich denke viele Baumarte haben schon ihre Strategie mit dem Verbiss umzugehen. Vogelbeeren werden bei uns zu 95 % verbissen. Nur die unterste Knospe "überlebt". Durch das Wurzelvolumen schiebt sie aber dann im nächsten Jahr so stark an dass sie aus dem Äser raus ist. Aber jede Vogelbeere hat bei uns unten einen "Knick".

Wir hatten einen sehr buchendominierten Revierteil, würde mal sagen fast nur Buche. In der AK <20 standen einzelne Fichten in den Buchen. Dort stellte sich ein einzelnes (einziges) Kalb ein, weil es den Zug zur Winterfütterung nicht kannte. Die Gründe dürften bekannt sein. Offensichtlich tat die Sonne den Fichten in der jetzt hellen Buchendickung gut und der Saftstrom war vielleicht besser als 500 m weiter in der reinen Fichte mit etwas Buche. Da wären auch Einstände gewesen. Aber dieses Kalb blieb in den Buchen und schälte jede(!) Fichte die dort so im Verband von 20 x 20 m stand.
IMG_2966.JPG
 
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Ich versuche, solche Bilder erst garnicht entstehen zu lassen. Ich fürchte, da is der Schuss draußen. Vielleicht findest Du noch ein paar Ecken, wo noch keine Fichte steht, sonst wirst Du um den Freischneider nicht rumkommen...

Tja, da sind wohl 10Reh/100ha noch zu wenig... ;)
Spaß bei Seite, sobald der Schirm weg ist, musst du mit der Heppe/ FS für Mischwuchsregulierung sorgen, sonst gehen Dir die Tannen / Buchen unter. Der Seitentriebverbiss ist nicht so dramatisch. In dem Fall würd ich die Terminaltriebklammern oder Schafwolle an den Tannen anbringen (lassen). Hast Du dort ne erhöhte Gefährdung durch Spätfrost?


Das erste Bild stammt aus dem Bauernwald. Da ist NVJ ein Zufallsprodukt. Pflege gibt's de facto nicht.

Spätfrost ist sehr verbreitet. Wobei es vor allem die Mulden trifft.
 
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Für mich verwunderlich, dass DGL aud diesen böden wächst.
Bin gespannt wie lange.
Ja ich auch. Die Tannen sind teilweise gelb, wachsen aber wie der Donner, die Kiefer stirbt. Die Dgl. schiebt Jahrestriebe und sieht sehr vital aus. Oben auf 700 m hatten wir sehr wüchsige Dgl., denke das waren dort so Hanggleystandorte. Das ging 30 Jahre gut. Dann sind sie umgekippt als es mal etwas nässer war.
Hier gibt es leider keine älteren Dgl. die als Vergleich dienen würden. Im Staatswald wurden sie hier angrenzend auf den anmoorgigen Böden nicht gepflanzt. So zumindest mein Kenntnisstand. Aber ich renn nicht in fremden Revieren umher. Meine Bilder betreffen Stadtwald.
 
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Also "gefällt mir" nur wegen der guten Aufnahmen, nicht wegen des Inhalts...verbissene Fichte , das sah ich noch nie....
Nüchtern betrachtet schafft sich das Rotwild nur selbst sein Biotop. Das wir da andere Vorstellungen haben ist bei dieser Wildart nicht hinterlegt. Einförmige Fichtenbestände werden "zusammengeschält" damit sie zusammenbrechen und Licht auf den Boden kommt.
Aber es ist erstaunlich was immer wieder trotz mehrjährigem Verbiss trotzdem hoch kommt. Wir Menschen haben halt keine Zeit mehr. Zitat Colchicus:" Zum Hasenjagern, Geschlechtsverkehr und Waldbau muss man sich Zeit lassen. Dann wird es ein Genuss!" :LOL:
Aber die haben wir leider nicht. Der Hase ist "niedergehegt" und dann braucht man den Eheberater und im langen Atem des Waldes ist so ein kurzes Leben halt nur ein Furz. Alles schnell, schnell. Die Erkenntnisse der letzten Jahrzehnte über die Selbstheilungskraft der Natur stimmen mich optimistisch. Dabei gab es auch schon früher all diese Unkenrufe.
 

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