Hallo Forum,
ich bräuchte mal Ratschläge für folgende mögliche neue jagdliche Herausforderung.
60ha Pirschbezirk beim Forst mit Reh, Rot und Schwarzwild inmitten eines Waldgebietes durchzogen mit Rückegassen und Wegen welche von Wanderen genutzt werden. Rotwild wohl häufiges Wechselwild in den möglichen Bereich.
Der Forst hat sicherlich das Interesse an relevanten Strukturen den Verbiss möglichst gering zu halten. Ob der Forst den gesamten Pirschbezirk als relevant ansieht oder tatsächlich einzelne Bereiche als Rückzugsraum fürs Wild ansieht, weiss ich jetzt nicht.
Habt Ihr jagdpraktische Tips für mich?
Wie bekomme ich denn eine Schwarzwildbejagung hin ohne, das Rehwild immer tiefer in die Dickung zu treiben durch zu hohen Jagddruck? Lässt sich Rotwild als Wechselwild überhaupt von Jagddruck in seinen Wegen lenken?
Wie erlebt Ihr das?
Ich tendiere im Moment dazu ein Intervalljagdkonzept zu probieren auf Rehwild und in einem Randbereich versuchen die Sauen an eine Kirrung zu binden.
Als Belohnung sozusagen hab ich mal so einen Winzlingspirschbezirk (68ha.) mit Rotwild (Sauen gab es da noch keine) zugesprochen bekommen und 10 Jahre erfolgreich bejagt. Erfolgreich hieß, es wurden auf diesem "Handtuch" durchgängig 30 - 40 % des Gesamtabschusses getätigt. Die gesamte Fläche Rotwild betrug 700ha.
Als erstes gehst du und suchst Wechsel - im noch weichen und blanken Boden auf den Rückegassen lassen sich die jetzt gut finden.
Dann schaust du, wie die vorhandenen Ansitzeinrichtungen zu Wechsel und Hauptwindrichtung passen. Möglicher Weise wirst du um neue und um's Umstellen nicht rumkommen.
Zum jagen selber: Wenn du auf Rotwild gehst, dann in dem Fall abends und mindestens eine Stunde vor der normalen Zeit sitzen. Wichtig auch noch, vergewissere dich, dass du einen zweiten Mann zu Hilfe rufen kannst im Erfolgsfall - alleine mit einem ausgewachsenen Stück Rotwild bist du im Wald auf geschmissen.
Rehwild bevorzugt morgens bejagen. Da aber erst bei vollem Tageslicht rausgehen und dafür länger sitzen. Der Grund, Rotwild ist längst in den Einständen, aber Rehwild bummelt bis in den späten Vormittag.
Schwarzwild nimmst du mit so sich eine Gelegenheit ergibt. Extra was für die Sauen anlegen ist nicht sinnvoll. Stell dir vor, jeder PBler macht das auf seinen 60-100ha - die Sauen wissen ja gar nimmer wo sie zuerst hin sollen und pfeifen dir was.
Jagdpausen - Intervalljagd können was bringen, wobei ich die Erfahrung gemacht hab, so lange wie es eigentlich nötig wäre zu Hause zu bleiben - 3-4 Monate, hält man das gar nicht aus. Lieber richtig verhalten. Nicht in jeder Dickung rumkrauchen, Nicht alle Ecken mit Sitzen bepflastern. Nach einem Schuss mindestens eine halbe Stunde weiter sitzen bleiben - nein, da verhitzt nichts, und Ruhe einkehren lassen. Erst dann zum bergen anfangen.