Asches allerletzter Bissen

G

Gelöschtes Mitglied 5659

Guest
Es ist leider tatsächlich so.
Ich habe vor etlichen Jahren einmal für eine liebe Bekannte eine Gesamtausgabe von Tolkiens "Herr der Ringe" für teures Geld erworben. Als ich dann vorsichtshalber vor dem Einpacken einmal einen Blick hineingeworfen habe, traf mich fast der Schlag.
Samwise nannte Frodo "Chef" und die Ringgeister "nölten". Es gab darüber hinaus noch allerlei stilentgleiste Übersetzungsversuche eines offenkundig der Idiomatik der englischen UND deutschen Sprache Unkundigen.
Als ich daraufhin beim Verlag direkt reklamierte und nachfragte, was da denn passiert war, dass das so entgleist war, wurde mir mitgeteilt, man sei sich durchaus bezüglich der Schwächen der neuen Übersetzung im Klaren, habe sich aber, im Hinblick auf die kognitiven Fähigkeiten der Zielgruppe (war kurz nach den Filmen), bewusst aus Vermarktungsgründen für diesen Kompromiss entschieden.

Ich habe dann nicht mehr weiter nachgefragt und das Buch zurückgegeben.

So sieht es leider aus. Niedergang allerorten.

 
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10 Jan 2018
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M.E. geht die WuH wie jedes Fachmagazin den Weg der Verflachung und Vereinfachung. Scheinbar traut man sich nicht, anspruchsvoll und kontrovers zu schreiben.

Ich brauche nicht 14tägig belangloses Zeug, “Test“ von Jubelpersern und viel Werbung.
Ergebnis: Abo gekündigt.🤷‍♂️
Generell stimmt das wohl für viele Institutionen und auch Produkte und Organisationen. Aber die W&H ist sicher eines der ältesten Magazine in Deutschland überhaupt...und hat sich schon noch über zumindest all die Jahre, die ich überblicke, in der Spitzengruppe der Jagdzeitschriften hierzulande gehalten.
Ich mache die Beobachtung auch eher in den letzten Jahren.

Und da ich generell denke, dass es in Deutschland weiterhin Platz für anspruchsvollen Journalismus gibt und ein qualitativ hochwertiges, dynamisches Jagdmedium unter dem Namen W&H auch zukünftig seine Leserschaft finden wird, wäre mir daran gelegen, dass man sich seiner guten Werte und Wurzeln besinnt und diese ins 21.Jh überträgt.
 
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jedes Jahr 10.000 neue Jäger. Das macht sich in der Abozahl der W&H insofern bemerkbar,
daß sie nicht noch dramatischer sinkt.
 
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jedes Jahr 10.000 neue Jäger. Das macht sich in der Abozahl der W&H insofern bemerkbar,
daß sie nicht noch dramatischer sinkt.
Nu sei mal nicht so streng mit WuH. Die Abozahlen sind bei so gut wie allen Fachzeitschriften, egal ob Jagd, Waffen,Segeln,Golfen,Autos.... etc. ..unter Druck. Der Grund ist klar: im Internet gibt es tausende von Foren, Blogs und sonstwas, wo man so ziemlich alles an Informationen findet - mit dem Nachteil, daß man den Sondermüll, der da teilweise gequatscht wird, aussondern muß - das kann sehr mühselig sein, aber man kommt darüber an Informationen ran, die man sonst nirgendwo bekommt.
Fachzeitschriften haben es da schwer. Zum einen muß die verkaufte Auflage stimmen, also der "Mainstream" bedient werden. Dann sollen die Anzeigen verkauft werden - da ist man schon mal per se kompromittiert bei "Tests" und "Erfahrungsberichten". Das war aber auch schon vor 30 Jahren so! Schon damals war manchmal zwischen Headline und Meßwerten kein Zusammenhang zu sehen.
Dazu kommt heutzutage noch der Anpassungsdruck des politisch Korrekten. Einige Gruppen wollen die Sauen ausrotten, andere das Rehwild .. usw. Ich möchte da nicht Redakteur sein.
Kritische Berichte oder Stellungnahmen sind da unerwünscht, weil die Schisser "in charge" Angst haben, beim Verleger oder politisch anzuecken - was ja auch geschieht.
 
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Ich habs gestern Abend gelesen und war erschüttert.
Damit will ich nicht sagen, dass man sich inhaltlich über das WaffG aufregen darf, allerdings erreicht man derartigem Geschreibsel gewiss nicht das Ziel, das man vorgibt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das im Zustand der Nüchternheit von einem differenzierten Menschen geschrieben wurde.
Asche schrieb auch manches, was ich nicht nachvollziehen wollte oder konnte, aber immer in einer vermittlungsfähigen Tonlage.
Sehr bedauerlich, dieser Niedergang.
 
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26 Sep 2017
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Das hilft denen aber auch nicht.
Gugg Dir an, wie sich die Auflagen in den letzten 15-20 Jahren entwickelt haben.

Insgesamt ist diese Entwicklung der permanenten Orientierung an den Schwächsten geschuldet (-> Schule). Inklusion überall. Keiner soll zurückgelassen werden und wie die Thesen alle heißen. Soll halt keiner merken, dass er intellektuell gewisse Dinge nicht erfassen kann, was an sich einfach nur eine neutrale Tatsache ist.
Vielleicht kann derjenige dafür halt schneller rennen, höher springen oder besser Autos reparieren. "Böse" wird/wurde es erst durch Beurteilung. Also, dass gut Auto reparieren irgendwie weniger wert sei, als schlaue Bücher verstehen.
Fällt uns in der Realität bereits permanent auf die Füsse.
Haufenweise studierte Grenzdebile (besonders beliebt die "weichen" Studiengänge, alles, was im Entferntesten dramatischerweise ausgerechnet mit Pädagogik zutun hat) bei gleichzeitigem Handwerkermangel.
So manch schlechter Hilfsintellektuelle wäre vermutlich ein wesentlich besserer Gas- und Wasserinstallateur, Schneider oder Metzger.

Und dazu kommt, dass eine dumme Masse nunmal leider leichter lenkbar ist. Macht die Glotze an und sehet die täglichen Beispiele.
Viel besser kann man es nicht beschreiben !(y)(y)(y)
 

BAL

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So sieht es leider aus. Niedergang allerorten.

 
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Sag doch. Kannst alle in einen Sack stecken und ordentlich draufhauen. Die Linken wie die Rechten. Sind alle nah verwandt und man trifft NIE einen Falschen.
 
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Ein vierfarb Anzeigenseite in der W&H kostet ca 8.000 €.
Da bringt es mehr in die Kasse davon 10 Stück zu verkaufen
als es jedem Leser recht machen zu wollen.
 
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Insgesamt ist diese Entwicklung der permanenten Orientierung an den Schwächsten geschuldet (-> Schule). Inklusion überall. Keiner soll zurückgelassen werden und wie die Thesen alle heißen. Soll halt keiner merken, dass er intellektuell gewisse Dinge nicht erfassen kann, was an sich einfach nur eine neutrale Tatsache ist.
Mein Reden...
Man müsste die Aussage vielleicht dahingehend ändern, dass es unter Umständen auch heißen müsste: "[...] dass er intellektuell gewisse Dinge nicht erfassen können soll [...]".

Wenn ein Versagen ausgeschlossen ist, ist das Bestehen nichts wert.
 

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