Falsche Bewertung bei der Jugendsuche, wie kann man sich wehren?

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Meine Frau führt einen erstklassigen DL als Erstlingsführerin zur Jugendsuche.
Alle gezeigten Arbeiten waren 10, wenn nicht sogar mit 11 zu bewerten.
Da wir mit der Hündin in die Zucht gehen wollen, ist jeder Punkt wichtig für sie.
Kurz vor der Prüfung wurde der Arbeitsgruppe mitgeteilt, das die Wertungsnote 11 oder 10 grundsätzlich nicht vergeben wird.
Wie kann man sich dagegen wehren?
Prüfung ist kein Wunschkonzert, da wird die an diesem Tag gezeigte Leistung bewertet.
Das hier ein hohes SG von vorneherein ausgeschlossen wird ist ja fast nicht zu glauben, aber ganz ausschließen kann ich es natürlich nicht, da ich nicht dabei war.

Ich habe auch mal eine HZP geführt, wo mir vom Richterobmann nach der Wasserarbeit gesagt wurde, an diesem Gewässer können wir leider keine 11 vergeben weil es zu klein ist :) Nach kurzer Diskussion hat der Hund die 11 doch bekommen. In einem anderen Fall habe ich als VR bei einer VGB auch schon mal die Verweigerung der Unterschrift angedroht, weil der Obmann die Reihenfolge der Fächer bei der Wasserarbeit nach eigenem Ermessen durchführen wollte. Das Thema sollte Insidern bekannt sein. Es gibt also nichts was es nicht gibt.

Zur Zucht....nicht das Zeugnis der Zuchthündin und Rüden überbewerten....die Leistungen ABC Nachkommen sind da viel wichtiger....zumindest für Führer die etwas davon verstehen.
 
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Das ist generell das Problem der heutigen Zuchtauslese. Je einheitlicher das phänotypische Bild, desto schwieriger wird es, Unterschiede zu erkennen und zu bewerten. Gleichzeitig führen andere Mechsnismen dazu, daß reihenweise Hund in die Zucht kommen, deren physische Belastbarkeit nie überprüft wurde.

Ach, Mendel sorgt eigentlich dafür, dass es immer wieder phänotypische "Ausreißer" gibt, je "bunter" die Rasse anfangs einmal war, desto mehr.

Es war eine Selektion auf Überlebensfähigkeit. Unter Inkaufnahme einer mehr oder weniger zufälligen Einschränkung der späteren Auswahl an sonstigen Zuchtmerkmalen. Ob sie in irgendeiner Weise doch gerichtet war? Vllt die inhärente Problematik, daß es schwierig ist, Rassen im Größenrahmen zu halten. Nach oben.

Eine Selektion an der Wurfkiste KANN sachlich nur nach der Farbe erfolgen, alle anderen Kriterien sind (nimmt man ganz schwere körperliche Einschränkungen, wie Missbildungen oder massive sonstige körperliche Gebrechen, einmal aus) letztlich rein willkürlich.
 
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Ob Unfug, oder nicht. Wenn ich mir heute einige Zuchthündinnen anschaue, dann sind das Gebärmaschinen, abgezehrt, ausgemergelt. Wer da so große Würfe bei der Hündin lässt, das ist ein Tierquäler, aber kein verantwortungsvoller Züchter Ein Grund, warum ich nie gezüchtet habe.
 

z/7

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Nein, die wird auch nach schwach oder stark und auch nach dem Geschlecht erfolgt sein.

Ganz gewiß sogar. Diese Empfehlung ist mehrfach dokumentiert.
Mag sein - aber genau da begann eben der kynologische Unfug!
Die Größe des Welpen bei der Geburt hängt neben genetischen Faktoren auch vom Zeugungszeitpunkt und anderen Dingen ab. Nicht umsonst gibt es auch die Auswahl nach Biotonus. Stark ist ja nicht gleichbedeutend mit groß.
 
G

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Guest
Dann soll er halt mal mit nem Labrador zur Stöberjagd, mit dem Hannoveraner zur Entenjagd und mit dem Pinscher zur Nachsuche😂 wenn vulpes schon glaubt Rassen wären überbewertet.
@Maxl1984: Du hast mich nicht verstanden. Genaus das, was Du schilderst, passiert doch heute auf der Jagd überall. Die spezialisierten Rassen werden quasi zweckentfremdet und wie Allrounder eingesetzt. Hochläufige Vorstehhunde „hetzen“ auf den Drückjagden im Wald das Schalenwild. Und der Teckel wird zur Nachsuche geführt. Nicht dass diese Hunde das nicht auch irgendwie könnten, doch wurden sie dafür nicht gezüchtet. In meiner Region sehen die meisten Hunde jagdlich nur einmal im Leben einen Hasen, eine Taube oder eine Ente, ganz zu Schweigen vom Fuchsbau - und zwar bei der Prüfung. Ist das ihre züchterische Bestimmung? Der weitere Jagdeinsatz konzentriert sich dann auf Reh- und Schwarzwild bei den Wald- und Erntejagden. Wenn dann der Rasse-Kult dazu führt, dass die hochspezialisierten Schweisshunde einer Nachsuchenstation die Nachsuche auf krankes Rehwild verweigern, weil ihre Hunde nur auf Rotwild eingearbeitet werden sollen, hat dies für mich weder etwas mit weidgerechter Jagd noch mit Tierschutz zu tun. Ich habe das so erlebt und finde das pervers. Jeder brauchbare Hund, dessen Phänotyp einer Jagdhundrasse entspricht, kann und darf mit entsprechenden Anlagen und guter Ausbildung und Führung jagdlich mindestens genauso gut arbeiten, wie solch ein prämierter und spezialisierte „Zuchthengst“ - ganz ohne Rasse und ohne Spezialisierung.
 
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@ ips: ... wenn ich mir vorstelle, dass es Zeiten gab, wo jeder HS-Welpe mit weissem Brustabzeichen totgeschlagen wurde!🤨😡
 
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Selektion an der Wurfkiste, das gab es vorallem deswegen, weil die Hündin nicht wie heute möglich versorgt wurde/werden konnte. Wurfgewichte korrelieren nicht sicher mit adulten Körpermaßen. Eine gesunde, gut versorgte Hündin, die während der Trag- als auch Säugezeit entsprechend hochwertig versorgt wird, sieht auch nach Abgabe der Welpen top aus, selbst wenn es mehr als die früher üblichen 6-8 Welpen waren.
 
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Ob Unfug, oder nicht. Wenn ich mir heute einige Zuchthündinnen anschaue, dann sind das Gebärmaschinen, abgezehrt, ausgemergelt. Wer da so große Würfe bei der Hündin lässt, das ist ein Tierquäler, aber kein verantwortungsvoller Züchter Ein Grund, warum ich nie gezüchtet habe.

Ach bitte, wir wollen doch nicht von einem Extrem ins andere verfallen. Wenn heute "einige Zuchthündinnen abgezehrt und ausgemergelt" daherkommen, liegt das primär daran, dass sie während der Aufzucht mangelhaft unterstützt, sprich schlecht gefüttert werden. Idioten gibt es, ja - aber in den allermeisten Zwingern bekommt die Hündin bei einem Wurf >10 dann eben eine oder zwei Schippen mehr in den Napf und mindestens ein Jahr Pause bis zum nächsten Wurf. Zudem kenne ich Zuchtordnungen, die für Hündinnen das Zuchtende vorgibt, wenn eine Zahl von Würfen ODER eine Gesamtzahl von Welpen erreicht ist.

(wir nehmen jetzt mal die tatsächlich gezielt als Gebärmaschinen angeschafften und als solche missbrauchten Hündinnen aus!)
 

z/7

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Selektion an der Wurfkiste, das gab es vorallem deswegen, weil die Hündin nicht wie heute möglich versorgt wurde/werden konnte. Wurfgewichte korrelieren nicht sicher mit adulten Körpermaßen. Eine gesunde, gut versorgte Hündin, die während der Trag- als auch Säugezeit entsprechend hochwertig versorgt wird, sieht auch nach Abgabe der Welpen top aus, selbst wenn es mehr als die früher üblichen 6-8 Welpen waren.
Es zehrt trotzdem. Schließlich muß der Körper den Umsatz leisten, das ist auch bei optimaler Versorgung Hochleistung.
 
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Ganz gewiß sogar. Diese Empfehlung ist mehrfach dokumentiert.

Die Größe des Welpen bei der Geburt hängt neben genetischen Faktoren auch vom Zeugungszeitpunkt und anderen Dingen ab. Nicht umsonst gibt es auch die Auswahl nach Biotonus. Stark ist ja nicht gleichbedeutend mit groß.

Man darf wohl stark bezweifeln, dass es den Begriff "Biotonus" vor 50, 70 oder 100 Jahren bereits gab - oder ob er eine Rolle gespielt hat...

Zudem gab es die Begrenzung der Welpenzahlen bereits als Vorgabe der Zuchtvereine (übrigens auch außerhalb des Jagdhundebereiches), nicht als Entscheidungsfreiheit der Züchter.
Für alle Welpen nach dem sechsten oder achten gab´s dann eben keine Papiere...
 

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