Nostalgie - was ist das?

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Fürst Pückler, das Beste, weil einzige, was man mal bekam. Als Junge träumte ich von gemischtem Eis, nur Schokolade :unsure: Heute könnte man 1 Zentner Schokoeis kaufen, aber es interessiert nicht mehr...
 
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Es gibt auch GROßE Geister, die wenig heilig sind:

...bei uns (Heimatschutzbrigade, Jägertruppe) gabs Ende der 80er 1x die Woche ein Frühstücksei. War im Prinzip gar nich so schlecht.

Aber weil sich nach Weggang des alten Küchenchefs der Neue mit einer wahrlich irren Kombiniererei von Gerichten und Zutaten (so wie Hähnchenschnitzel mit Fischsauce an Reis) und einer äußerst kompetenten und dazu noch sehr sparsamen Beschaffungsstrategie (z.B. zentnerweise absolut versalzene Presskopfsülze, billig eingekauft -oder zur Entsorgung angenommen- und dann wochenlang in erwärmtem Zustand zu Salzkartoffeln und Sauerkraut, kalt als Brotaufstrich oder als Eintopfgrundlage ausgegeben) bereits einen Namen gemacht hatte, kam es eines schönen Morgens zu Folgendem:

Die ersten Eier waren schon aufgeklopft/geköpft und wiesen als einzig sichtbare Veränderung zu ihrem Roh-Zustand eine wenige Millimeter dicke Schicht "gegarten" Eiweißes auf, der Rest war immer noch oder schon wieder auf Kühlraumtemperatur.
Die Küchenuffze und -Mannschaften bekamen als erste den Unmut zu hören - ich selbst habs mitbekommen und leider auf das Ei verzichtet. Als das Murren aus dem inzwischen brechend vollen Speisesaal immer lauter wurde, kam der neue Küchenbulle (ich glaub, er war noch Oberfeld) an den Glastresen und schrie die Mannschaftsdienstgrade an, sie sollten froh sein, dass er sie nicht verhungern lasse.
Daraufhin guckte der diensthabende Uffz von der Wache (der stand immer mit seiner silbernen Ärmelschnur im Speisesaal und sollte für Ordnung sorgen) sehr genau, was die Ursache der Brüllerei war. Dann blickte er achselzuckend in die Runde, zog seine Kippen aus der Brusttasche und ging vor die Tür, eine rauchen. Die Tür war knapp hinter ihm zugefallen, da kam vom Tresen her ein lautes "Patsch" und dann ein zweites. Und dann flogen um die 400 gerade eben angekochte Eier an, auf und vor allem über den Tresen - sämtliche Küchenutensilien dahinter und davor sahen sehr gut aus. Insgesamt eine offene Meuterei.
Nach der Zigarette kam der Uffz zurück, stellte sich an seinen Platz und tat so, als ob nichts ungewöhnliches geschehen war und auch der gelblich leuchtende Tresen fiel ihm nicht auf. Die Sauerei wurde nebenbei von den Nachzüglern noch ordentlich von vor dem Tresen durch den ganzen Saal vertrampelt und die Anwesenden verkürzten ihre Frühstückszeit auf das absolut Notwendige.

Mittags war alles wieder blitzeblank und das Essen ging so. Und niemals ist "von Oben" her diese Sache irgendwie erwähnt worden - Eier können nämlich nicht fliegen.

Seit diesem Tage konnte man sicher sein, dass die Verpflegung wieder genießbar war. Und das ist auch bis zum meinem DZE so geblieben...
Ähnlich erlebt in Roth,
Essen sieht aus wie Kotze und ist ungeniessbar, Küchenbulle macht noch einen dummen Spruch und ein Kamerad wirft sein Essen hinter den Tresen. Als dieses gelandet ist fliegen alle anderen Essen hinterher. Der Küchenbulle ruft die Kasernenwache, welche ruckzuck vor Ort ist und für Ruhe sorgt. Kurz danach kommt der Kdr. rein und fragt was los ist. Er bekommt Meldung, lässt sich einen Teller mit Essen geben, probiert, schmeißt den Teller hinter die Theke und befielt "Alle Wegtreten".
Hat dann wohl noch ein ernstes Gespräch zwischen Kdr. und Küchenbulle gegeben. Danach war das Essen wieder genießbar.
Hat sonst für keinen anderen ein Nachspiel gegeben.
 
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in einer Kaserne, in der ein Stab lag, wurde der Küchenbulle patzig, nachdem wir Ihm freundlich erklärt haben, was nicht schmeckt und warum. Am nächsten Tag sprachen wir nicht mehr , sondern warfen Frisbee mit Tellern, von denen auch ein paar trafen, dann fragten wir höflich, ob Er es verstanden hat, oder wir in die Küche kommen sollen, war ein Schnellkurs, aber half. Es gab Idioten und Könner. Der Küchenfeldwebel in meiner Stammkompanie, war pfiffig und bemüht. Wenn diese unseeligen EPA Tage anstanden, gab es "Köche", die heißes Wasser zur Verfügung stellten, Er machte einen Eintopf daraus, den Er mit Gewürzen und Gemüse, Würstchen etc. aufpeppte, dann war es essbar...
 
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Ähnlich erlebt in Roth,
Essen sieht aus wie Kotze und ist ungeniessbar, Küchenbulle macht noch einen dummen Spruch und ein Kamerad wirft sein Essen hinter den Tresen. Als dieses gelandet ist fliegen alle anderen Essen hinterher. Der Küchenbulle ruft die Kasernenwache, welche ruckzuck vor Ort ist und für Ruhe sorgt.
Welche Truppengattung denn in Roth, bzw. welche Küche? Heeresflieger? Als ich in Roth (91) war, hat nur die sehr gute Küche etwas Licht und Freude in das harte und entbehrungsreiche Leben eines Luftwaffen-Fernschreibers gebracht☺️. Angeblich, wie die Legende es erzählt, gehörte unsere Küche zu den drei besten in der Bundeswehr oder Luftwaffe. Egal, war auf jeden Fall echt top, immer lecker und abwechslungsreich. Buffet und alles.
Nachher in der Stammeinheit waren wir nur so ein paar Muckel, da wurde man fast persönlich bekocht. War auch schön.
 
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Dann hab ich ja alles richtig gemacht😁....ich war Ausbilder in einem Feldkochausbildungszug in Wetzlar. Wir haben alle 2 Wochen irgendeinen Uffz-Ball....Offz-Ball oder Battaillonsbsll gekocht. Vom 5Gang-Menü bis zu Buffets für 300 Leuten in Diez.
Während der Ausbildung der Rekruten haben die auch im Mannschaftsheim gekocht.....da wurde eher noch zwei mal Nachschlag geholt statt mit Essen geschmissen. Es waren aber auch alles Köche, Bäcker, Metzger oder Konditoren.😁
 
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Die Feldküchentage waren ganz schlimm. Nicht nur, dass man überall das ranzige Alu vom Feldgeschirr durchgeschmeckt hat, der Fraß war auch oft unterirdisch, den sie uns da rausgekarrt haben... Ich erinnnere mich (leider) noch deutlich an eine Ochsenzunge mit Kartoffeln (Soße war aus), die haten sie a) nicht pariert und b) so lange gekocht, dass die Borsten (Raspeln?) zäh wie Gummi waren. Das Ding konntest du nicht fressen.

EPA war immer gut. Highlight waren die Panzerplatten und die Blockschokolade. Die Formel war recht einfach: 2xPanzerplatten+1 Stück Blockschoki = Nutellabrot. :D
 
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Panzerplatten und die Blockschokolade.
Ich war zwar nicht beim Barras, hatte aber in den 1980ern auch Kombattantenstatus.
Bei uns gab es 1 x im Monat auch Epa - damit es nicht überlagerte.
Meine Geschwister und Freunde "in der Heimat" waren zum Teil echt wild auf das Zeug, daher habe ich von den Kollegen öfter die Reste eingesammelt und mitgenommen.

Irgendwann lag unsere Speisekammer mit größeren Mengen Panzerplatten voll. Meine Mutter hat daraus dann "Kalten Hund" gemacht, war gar nicht so schlecht.
 
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Der in

Besuch bei Oma und Opa, abends um 8 Uhr, die Erwachsenen mussten irgendwie die Bande ruhig bekommen. Es würde Eis versprochen. Das Gasthaus nebenan hatte die Truhe schon leer. Also hat Onkel das Auto rausgekriegt und ist mit den Großen, ich war damals 6 oder 7 Richtung Bevensen gefahren. Der erste Versuch klappte nicht, aber dann gab es in einer der folgenden Gasthäusern doch noch Fürst-Pückler Eis, schön in Zeitungspapier geschlagen.Wo wir zurück kamen waren die Mütter nicht unbedingt glücklich, Bettgehzeit war eigentlich schon lange durch. Am Ende bekam jeder bekam sein Eis und und wurde beschleunigt ins Bett gesteckt. Onkel bekam eine Ansage von Frau und Schwägerin. Die Väter grinsten heimlich.
 
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Welche Truppengattung denn in Roth, bzw. welche Küche? Heeresflieger? Als ich in Roth (91) war, hat nur die sehr gute Küche etwas Licht und Freude in das harte und entbehrungsreiche Leben eines Luftwaffen-Fernschreibers gebracht☺️. Angeblich, wie die Legende es erzählt, gehörte unsere Küche zu den drei besten in der Bundeswehr oder Luftwaffe. Egal, war auf jeden Fall echt top, immer lecker und abwechslungsreich. Buffet und alles.
Nachher in der Stammeinheit waren wir nur so ein paar Muckel, da wurde man fast persönlich bekocht. War auch schön.
2 LAR 3 Roth bei Nürnberg
Ausbildung zum FuMech und Luftwaffensicherungssoldat.
War nur Grundi von 01.87 - 03.87. Kantine war ca. 500 m rechts hinter dem Haupttor wenn ich mich recht erinnere.
Es gab da mehrere Kantinen. Nach der Ansage vom Kdr. gab es keine Probleme mehr. Haben mir auch Kameraden bestätigt welche nach mir dort waren und die ich später in der Stammeinheit getroffen habe.
In der Kaserne waren Luftwaffe und Heeresflieger.
Hinterher in der Stammeinheit gab es auch keine Beschwerden.
Unterkunft war Borgentreich, Bunker war Auenhausen, Essen wurde von Borgentreich geliefert und war immer i.O.
Im Bunker hatten wir auch noch nen Kümo da konnte man immer Kaffee, Snacks, Hotdogs und Burger bekommen.
 
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