Hallo Forum,
meine Geschichte ist eher persönlicher Freude-Natur und passt vielleicht hier gar nicht rein. Wenn das so ist, bitte Admins verschieben.
Am 01.05.21 saßen wir Coronakonform auf Böcke an. Mit dabei mein Sohn, der seinem ersten Bock entgegenfieberte. Gegen 1800 Uhr knallte es aus seiner Richtung und kurz danach kam eine SMS von ihm. "Bock beschossen, gezeichnet, Flucht außer Sicht in den Wald, Scheiße, so ein Mist"
Ich schrieb zurück, er möge ganz ruhig bleiben und warten. Ich packte meinen Kram ein und baumte ab. Rief zuerst meinen Pächter und dann meinen Mentor und an, der unser NSF ist und wollte ihn vorwarnen. Er meinte, ich bin sowieso in der Gegend, ich komme schnell vorbei. Kurze Zeit später standen wir an der Kanzel und ließen uns das Erlebnis schildern. Er hatte mitten auf einer abschüssigen Wiese einen Bock beschossen, der anschließend außer Sicht geflüchtet war. Nach einem Anschuß hatte er noch nicht gesucht. Mein NSF, der mir auch dabei hilft meine junge Hündin auf Schweiß auszubilden ließ sich den vermeintlichen Platz zeigen wo der Anschuß erfolgt sein soll. Vor Aufregung hatte er sich den Hintergrund nicht gemerkt und nach kurzer, erfolgloser Anschußsuche sollte ich meinen Hund holen. Einem SHF widerspricht man nicht und mit gemischtem Gefühl holte ich meine kleine Hündin. Zwischenzeitlich kam auch mein Freund und Pächter und beruhigte erstmal meinen Sohn der sehr kläglich aussah. Meine Hündin kennt bisher nur Kunstfährten mittels Fährtenschuh und Schleppen. Eine richtige Vorsuche hatten wir bisher kaum geübt. Auf Geheiß des SHF ließ ich sie am Riemen im Bereich des vermeintlichen Anschusses suchen. Sie lief im Zick Zack über die Fläche und hatte Sekunden später eine Stelle gefunden die sie ausgiebig bewindete. Schweiß lag da nur ganz wenig, aber Haar und Kugelriß. Auch ein Eingriff war vorhanden. Wir markierten und auf Geheiß NSF gings weiter. Sie zog dann langsam und zielstrebig über die Wiese zum Waldrand, bewindete intensiv einen schlammigen Bach, setzte über und zog in eine Dickung, dort fand sie den verendeten Bock und machte ein Mordsspektakel. Ich freute mich riesig, meinem Sohn fiel ein Gebirge vom Herzen, Pächter und NSF blickten lächelnd auf mich und den Hund, die wir uns gegenseitig abliebelten. Auf der ganzen Fährte gab es keinen weiteren Schweiß oder Pirschzeichen. Der Bock wurde getroffen mittels Drilling 8x57IR in den unteren Zentimeter der Herzspitze. Ausschuss war vorhanden aber verstopft. Hinterher suchten wir die Fährte für mich zur Erfahrungsgewinnung erneut mit seinem Hund ab. Dieser verwies einige kaum sichtbare Schweißtropfen die meine Hündin überlaufen hatte. Die Flucht war etwa 350m, davon 200 im Wald. Angesichts des Treffers finde ich das eine erstaunliche Angelegenheit für einen Bock. Bilder haben wir leider nicht gemacht. Für mich eines der bisher schönsten Erlebnisse. Meine erste reale Suche unter fachkundiger Anleitung, mit meinem Hundeazubi und der erste Bock meines Sohnes.
Rübezahl, der sich immer noch freut.
Edit: Falscher Faden