Ich bau mir die Welt wie sie mir gefällt
Weisst du Maxl,
ich hab überhaupt nichts gegen Förster, ich finde den Anspruch an natürliche Verjüngung beim Waldumbau sogar gut und trage gerne meinen Teil dazu bei.
Ich lerne auch gerne von Leuten die mehr Wissen als ich, man darf auch gerne konträrer Meinung sein.
Mein Revier ist 50/50 Feld/Wald und meine Nachbarn sind ein bekannter ÖJV Mensch und die anderen sind größtenteils Feldreviere.
Wir stehen jetzt bei 12 Rehen und es ist kein Ende in Sicht und wir machen auch nicht Feierabend, weil die Kühlkammer grad mal wieder voll ist.
Abschussplan überschießen, weils soviel da ist? Wir sind dabei, wir möchten den Bestand anpassen.
Die Realität sieht jetzt aber so aus: Aus dem ÖJV Wald fallen die Sauen über das Feld her, da wird nichts unternommen. Sowas schafft Unstimmigkeiten, die dann historisch wachsen und erst wieder ausgeräumt werden müssen.
Der Fuchs wird dort trotz starken Räudebefalls nicht bejagt, das ist für mich nicht nachvollziehbar. Elende Kreaturen, die wir im Feld dann aus den Drainagerohren fischen müssen in Ihren letzten Atemzügen.
In reinen Feldteil, der an andere Feldreviere grenzt ist die Artenvielfalt schier unglaublich. Hier gibt es über scharfe Raubwildbejagung Wildäcker soweit das Auge reicht, Heckenpflege, Kleinstgewässer, stillgelegte Streifen, Besucherlenkung und Feldgehölze und vieles mehr.
In den Gewässern findest du grünfüßige Teichhühner, auf dem Feld Kibitznester, wir haben sogar seit einigen Jahren einen erfolgreich brütenden Fischadler. Von Schwarz- und Weissstorch ganz zu schweigen. Biber, Silberreiher, Wiesenweihe, Rohrweihe, Fasan, Rebhuhn, Hasen... you name it. KULAP, Vertragsnaturschutz, Stiftung, Eigenflächen, also wird hier von vielen Jagdgenossen+Jägern Zeit und Geld eingesetzt.
Wir betreiben mit allen Beteiligten ein heiden Arbeit, dass es hier so bleibt und die Biotope erhalten bleiben. Die einzigen die das schier herzlich wenig interessiert sind ein paar wenige (!!!) Förster, deren Denken an der Waldkante endet.
Wenn du also in deinem Beruf mal mehr entgegenkommen von privaten Jägern haben möchtest, dann denk bitte mal deutlich weiter als bis zur Waldkante, macht auch Spass, es gibt deutlich mehr schützenswertes als eine Bretterzucht (und das ist leider in vielen Forsten noch Realtität). Und sei dir versichert, wir betreiben hier Waldumbau, allerdings geschützt durch Zäune, da wir neue standortfremde Baumarten einbringen, da geht nichts ohne.
Grüße