Jagdgäste und andere Überraschungen

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26 Feb 2018
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Ich hab noch ein seltsame Geschichte.
Nach einer Drückjagd, ich war Ansteller und Hundeführer zum Stöbern mit meinem KLM. Zum Nachsuchen war ich deswegen nicht eingeteilt. Aber eine Nachsuche auf ein Kitz war übrig ( war eine Rotwild und Schwarzwildjagd und Rehwild sollte nur ohne Flucht beschossen werden). Ich dachte die könnte noch gehen.
Am Anschuss viel Schnitthaar mit Hautfetzen. Sonst nichts. Ich fragte den Schützen nach seinen Stand und der war über 100m weg. Ich meinte nur sportlich. Er sagte die Geiß mit Kitz hatte da verhoft und er hat geschossen. Es lag auch noch stellenweise etwas Schnee und der Hund nahm eine Spur auf. Nur war das eine Rotwildfährte und auch kein Schweiß. Der Schütze meinte nur das ich wohl falsch liege. Ich ging trotz seines monieren weiter und tatsächlich fanden wir etwas Schweiß immer wieder neben oder in einem Schalenabdruck. Wir gingen der Fährte noch etwas nach. Inzwischen war auch die Spur der Kuh dabei. Der Schütze war inzwischen sehr leise geworden. Ich verbrach an einer Stelle die Fährte und brache die Suche ab. Der Schütze hat das Rotwild ganz einfach mit Rehwild verwechselt. Die Nachsuche wurde später von einem Schweißhund übernommen. Weiß aber nicht was raus gekommen isz
 
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17 Nov 2009
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Eine schöne Szene habe ich von einer Jungjägerin auf einer Treibjagd mal gesehen. Sie erblickte einen Hasen in der Sasse, ging in Anschlag, ich dachte schon jetzt schießt sie gleich. Aber nein, sie wich langsam zurück, so als ob sie den weidwunden Büffel entdeckt hätte und ihm nicht den Fangschuss antragen könnte.
 
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13 Okt 2017
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Ich hab noch ein seltsame Geschichte.
Nach einer Drückjagd, ich war Ansteller und Hundeführer zum Stöbern mit meinem KLM. Zum Nachsuchen war ich deswegen nicht eingeteilt. Aber eine Nachsuche auf ein Kitz war übrig ( war eine Rotwild und Schwarzwildjagd und Rehwild sollte nur ohne Flucht beschossen werden). Ich dachte die könnte noch gehen.
Am Anschuss viel Schnitthaar mit Hautfetzen. Sonst nichts. Ich fragte den Schützen nach seinen Stand und der war über 100m weg. Ich meinte nur sportlich. Er sagte die Geiß mit Kitz hatte da verhoft und er hat geschossen. Es lag auch noch stellenweise etwas Schnee und der Hund nahm eine Spur auf. Nur war das eine Rotwildfährte und auch kein Schweiß. Der Schütze meinte nur das ich wohl falsch liege. Ich ging trotz seines monieren weiter und tatsächlich fanden wir etwas Schweiß immer wieder neben oder in einem Schalenabdruck. Wir gingen der Fährte noch etwas nach. Inzwischen war auch die Spur der Kuh dabei. Der Schütze war inzwischen sehr leise geworden. Ich verbrach an einer Stelle die Fährte und brache die Suche ab. Der Schütze hat das Rotwild ganz einfach mit Rehwild verwechselt. Die Nachsuche wurde später von einem Schweißhund übernommen. Weiß aber nicht was raus gekommen isz
Nicht meine Geschichte, sondern eines Freundes, er Hundeführer ebenfalls mit KLM im Nachbarrevier, Pächter wohlhabend und nur selten da. Macht ihn darauf aufmerksam Rehwild beschossen müsste irgendwo dort liegen und ob mein Kumpel mal nachsehen könne. Ende vom Lied es war ein Damschmaltier was mit der kalten Waffe aufgrund des schlechten Schusses abgefangen wurde. Mein Kumpel war bedient.....naja beim Streckelegen hat er dann mitbekommen wie besagter Pächter, dann ewig lang und breit erzählt wie das Damwild denn kam und er es dann geschossen hätte.....
 
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4 Feb 2009
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Sammelansitz im Dezember, leichter Schneefall. Ortsunkundiger Gast sitzt auf offener Kanzel an vielversprechender Stelle.
Schneefall wird stärker! Dann Anruf eines Mitjägers: hier turnt gerade ein Mensch mit Gewehr durch die Verjüngung und will jetzt auf meinen Sitz!

Dann die Erklärung: der ortsunkundige Gast empfand den offenen Sitz als unbequem und machte sich auf die Suche nach einem anderen Sitz!!!! Der erste Sitz, den er gefunden hatte, war abgeschlossen( da es so etwas in meinem Revier nicht gibt, war er wohl schon im Nachbarrevier!!!!), also suchte er weiter und kam dann zu dem anderen, bereits besetzten Sitz.....
Dieser Gast wurde nicht wieder eingeladen.....
 
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22 Mai 2019
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Meine erste Ansitzsau und überhaupt mein zweites Stück Wild war ein ÜLK mit 55kg.
Er lag direkt im Feuer. Der Pächter war ebenfalls ansitzen, aber ging nicht ans Telefon.
Da es schon spät war, dachte ich er ist bereits im Bett.
Also habe ich die Sau ins Auto verfrachtet um sie an unserem Aufbrechplatz selbst zu versorgen.
Auch wenn ich damit quasi keine Erfahrung hatte, ging ich motiviert dran. Wollte die Sau ja selbst behalten und wenn ich was versaue ist es mein Problem.

Nun weiß ich, dass man beim Abschärfen der Brunftrute diese nicht wie ein Euter halten sollte...,
besonders nicht wenn man auf das eigene Gesicht zielt.
Versaut habe ich lediglich mich selbst.

Nachdem ich fertig war, kam der Pächter vorbei. Er war auf seinem Sitz eingeschlafen.
Ich habe gestunken wir ein Keiler und nach dem Waidmannsheil war das Gelächter groß.
 
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7 Feb 2017
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Ich würde ja erstmal gucken, warum der Mitjäger nicht ans Telefon geht ;) .
Also bei meinen Jagdkameraden (inkl. mir :D) liegt es 99% der Zeit daran, dass derjenige ein Nickerchen macht :D frühestens nach 1-2 Stunden würde ich vielleicht mal skeptisch.. Hätte auch so gehandelt wie @Nachtsau denk ich :)
 
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Rübezahl

Guest
Nun möchte ich auch mal eine Geschichte beisteuern. Mein Pächter bat mich einen guten Bekannten und Kunden auf Sau zu führen. Der gute Mann war 71, Dr. chem. kugelrund und 156cm kurz. Er entpuppte sich als pfeifenrauchender, freundlicher, völlig anspruchsloser netter Herr aus dem Norden, der dem gemeinsamen Ansitz entgegenfieberte. Er bedankte sich bereits vorher hunderte Male das er die Gelegenheit erhielt und ich meine Zeit opferte. Kurz, er war mir sehr symphatisch. Auf dem Weg ins Revier unterhielt er mich mit Anekdoten seiner Unizeit und seiner Zeit als Prof. Sehr kurzweilig. Ich hatte eine Kanzel in einem Revierteil gewählt die mit hoher Sicherheit Sauenanblick versprach. Sie liegt mit dem Rücken an einem Erdfall, der etwa 20m tief, oben 50m breit und 200m lang ist. Vor der Kanzel liegt eine ansteigende Brachfläche. Es hatte geregnet, war sehr schlammig und rutschig. Nachdem mir der kleine Mann ausgerutscht war bot ich an seinen Drilling und Rucksack zu tragen, was er entrüstet ablehnte. Wir kamen schließlich an und baumten auf. Er war ganz verzückt, kannte jeden Vogel mit lateinischem Namen und mein Respekt vor ihm wuchs. Kurz nach 2100 traten tatsächlich Sauen auf den Plan, 4 Überläufer. Der Dr. setzte sich zurecht, sprach an und entschied sich für den kleinsten der Überläufer. Wind stand leicht rechts von achtern und die Sauen zogen von 2 Uhr nach 8 Uhr auf uns zu. Er wusste das er nicht warten konnte bis sie noch viel näher kommen, da sie sonst Wind bekämen. Seine Sau stand breit mit dem Haupt nach 2 Uhr. Er legte an, zielte lange und schoß. Seine Sau zeichnete lief einen Kreis und flüchtete hangabwärts ziemlich genau auf uns zu. Etwa 10m vor der Kanzel brach sie zusammen, rutschte aber auf dem Schlamm ungebremst weiter, rutschte, langsamer und langsamer und rutschte in Zeitlupentempo über die Kante und polterte in den Erdfall. Wir sahen uns an, mit offenen Mündern, ich schluckte, sagte Waidmannsheil. Er schaute nach unten und meinte, trocken, da hat old Vaddern mol widder Menkes baut.

Die Geschichte endete damit, das ich um den Fall lief, an der Stirnseite reinkletterte und nach 2h Schwerstarbeit die Sau auf dem Wildträger hatte. Wir hatten viel Spaß und stehen heute in häufigem Kontakt.

Rübezahl
 
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Rübezahl

Guest
Was ist ein Erdfall?
Ein Erdfall ist ein Bodeneinbruch. Hier bei uns im Südharzrand gibts das häufig. Karstgestein wurde unterwaschen und ausgehölt und irgendwann bricht die Höhlendecke ein. Das ist dann ein Erdfall. Die ganz alten Erdfälle die schon vor tausenden Jahren eingebrochen sind, sind etwas schluchtartiger geworden, schmal, mit steilen Kanten, oft zugewachsen.
 
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23 Okt 2018
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Nun möchte ich auch mal eine Geschichte beisteuern. Mein Pächter bat mich einen guten Bekannten und Kunden auf Sau zu führen. Der gute Mann war 71, Dr. chem. kugelrund und 156cm kurz. Er entpuppte sich als pfeifenrauchender, freundlicher, völlig anspruchsloser netter Herr aus dem Norden, der dem gemeinsamen Ansitz entgegenfieberte. Er bedankte sich bereits vorher hunderte Male das er die Gelegenheit erhielt und ich meine Zeit opferte. Kurz, er war mir sehr symphatisch. Auf dem Weg ins Revier unterhielt er mich mit Anekdoten seiner Unizeit und seiner Zeit als Prof. Sehr kurzweilig. Ich hatte eine Kanzel in einem Revierteil gewählt die mit hoher Sicherheit Sauenanblick versprach. Sie liegt mit dem Rücken an einem Erdfall, der etwa 20m tief, oben 50m breit und 200m lang ist. Vor der Kanzel liegt eine ansteigende Brachfläche. Es hatte geregnet, war sehr schlammig und rutschig. Nachdem mir der kleine Mann ausgerutscht war bot ich an seinen Drilling und Rucksack zu tragen, was er entrüstet ablehnte. Wir kamen schließlich an und baumten auf. Er war ganz verzückt, kannte jeden Vogel mit lateinischem Namen und mein Respekt vor ihm wuchs. Kurz nach 2100 traten tatsächlich Sauen auf den Plan, 4 Überläufer. Der Dr. setzte sich zurecht, sprach an und entschied sich für den kleinsten der Überläufer. Wind stand leicht rechts von achtern und die Sauen zogen von 2 Uhr nach 8 Uhr auf uns zu. Er wusste das er nicht warten konnte bis sie noch viel näher kommen, da sie sonst Wind bekämen. Seine Sau stand breit mit dem Haupt nach 2 Uhr. Er legte an, zielte lange und schoß. Seine Sau zeichnete lief einen Kreis und flüchtete hangabwärts ziemlich genau auf uns zu. Etwa 10m vor der Kanzel brach sie zusammen, rutschte aber auf dem Schlamm ungebremst weiter, rutschte, langsamer und langsamer und rutschte in Zeitlupentempo über die Kante und polterte in den Erdfall. Wir sahen uns an, mit offenen Mündern, ich schluckte, sagte Waidmannsheil. Er schaute nach unten und meinte, trocken, da hat old Vaddern mol widder Menkes baut.

Die Geschichte endete damit, das ich um den Fall lief, an der Stirnseite reinkletterte und nach 2h Schwerstarbeit die Sau auf dem Wildträger hatte. Wir hatten viel Spaß und stehen heute in häufigem Kontakt.

Rübezahl
Nette Geschichte!

Wieder zeigt sich, wenn man mit angenehmen Zeitgenossen unterwegs ist, bleiben auch solche Schwerstarbeiten trotzdem in positiver Erinnerung.
Möchte nicht wissen, wenn der Gast eine unsympathischer Möchtegern gewesen wäre ;)
 
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Wer kennt sie nicht die Geschichten mit den Stücken die eigentlich am Platz liegen sollte aber dann noch mit letzter Kraft über die Abbruchkante in der steilsten Hang runterputzeln.
Ich war im Sommer eigentlich auf Bock raus.Bock kam nicht, aber ein ÜLK der die Kugel durch beide Blätter erhielt, umfiel,schlegelte und sich wärend dem Schlegeln der Hangkante näherte.Ungläubig schaute ich zu wie der ÜLK dann weiterschlegelnd ca 100m in den Steilhang rutschte.Egal, bist ja jung und die Sau sicher nicht über 50kg.
Der aufgebrochen 60 kg ÜLK hatte sich dann im Bachbett noch in den Wipfel einer umgestürtzten Buche verfangen.Nachdem ich ihn frei hatte und mit Bergegurt bergabwärz ziehen wollte,kam ein Starkregen so das der Bach anschwoll und es ein richtiger Kampf wurde.
Danach habe ich alle Stücke die ich selbst nur schwer bergen konnte an Ort und Stelle in mehrere Stücke zerteilt und dann geborgen.Ist wesentlich Rückenschonender und dauert auch nicht länger als wenn man in Zeitlupe was bergen möchte.
 
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7 Jul 2020
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Habt ihr keine Forstwinde im näheren Umfeld?
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Wenn sie mit dem Unterkiefer etwas pflügen, sehen sie dann etwas großmäulig aus.
 
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