Frust vor und nach der Prüfung

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zu 1. Das ist schlecht und man sollte sich mal daran errinnern, daß es vor Jahren Jäger gab, die uns eine Chance gegeben haben. Ohne die hätten wir auch keine Chance gehabt.

zu 2. Das ist nicht langfristig gedacht, denn jedes Revier braucht über kurz oder lang junge Jäger in seinen Reihen. Nur mit alten Säcken wird es nicht gehen!

Zu 1) Das war eine andere Zeit, und wir hatten auch eine andere Mentalität.

zu 2) Langfristig wird die Jagd immer mehr eingeschränkt werden - ich musste schon erleben wie der Wattenjägerbund demontiert wurde. Die Folgen hat man an den Seuchenzügen erkennen müssen. Das gleiche wird auch 1 zu 1 auf andere Bereiche irgendwann übertragen werden, die Anfänge sind schon lange zu erkennen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 27371

Guest
Ich selber hab (trotz beschränkter Erfahrung) eigentlich noch gerne Jungjäger im Schlepptau, denn wenn man was erklären muss lernt man selber noch was darüber.

Das ist eine Top-Einstellung! Ein ähnliches Schema kann man beobachten, wenn Kinder, bspw. in der Warum-Phase, einem Fragen stellen. Teilweise kommt man echt ganz gut ins Schlingern dabei. Oft kann man zusammen die Antwort herausfinden, oder wird zumindest besser im Erklären. Beide Parteien profitieren davon and wachsen daran. Das kann nur gut sein.
 
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Das wird schwieriger werden und ja, manche denken tatsächlich, weil Sie die Jägerprüfung abgelegt haben, warten alle nur auf Sie. Es gibt Namen , in meinem kleinen Hegering, denen kann ich kein Gesicht zuordnen. Viele Menschen wollen heute auch keine Vereine, keine Geselligkeit, aber die kennt dann eben auch niemand, oder beschäftigt sich mit Ihnen. Ist nicht nur bei der Jagd so, alle Vereine, ob Sport-,Schützen-,Reit-,Tennisverein, oder Feuerwehr, THW usw.
 
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Seit mittlerweile 14 Jahren darf ich im Ausbilderteam meiner Kreisjägerschaft angehende Jungjäger in ihrer Ausbildung, bzw. in der Prüfungsvorbereitung begleiten.
In einer zusammenhängenden ländlichen Region kann ich dann in vielen Fällen nachverfolgen, ob und wie sich die jagdliche Entwicklung auch nach der Prüfung fortsetzte.

Keiner von ihnen, der sich mit Engagement eingebracht hat, ist ohne jagdlichen Anschluss geblieben. Und von Denen hat sich Niemand bis zur Selbstverleugnung erniedrigen müssen um irgendeinem Pächter zu gefallen.

Tatsächlich sind dies aber durch die Bank wohl nur so um die 10% der Jungjäger, die auch langfristig praktisch die Jagd ausüben wollen. Viele Andere wollen gelegentlich jagen, bzw. ab und an ansitzen.

In Abwandlung des Satzes von Johann Wolfgang von Goethe: Ein edler Mensch zieht edle Menschen an ..., kann man getrost behaupten: Passionierte Jäger finden zueinander.

Insofern gehe ich davon aus, dass auch der Threadstarter - mit etwas Geduld - die Hilfe und Unterstützung findet, die er sucht.
 
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#111
Krischi meint: Eindeutig ja: Mit allem Respekt für deine jagdliche Lebensleistung
Bei allem Respekt: Was weißt du schon von meiner jagdlichen Lebensleistung.

Krischi ( und ich verstehe auch, daß man mit 80+ nicht mehr alles mit macht oder will )
Was du machst oder nicht, muss und will ich nicht verstehen.

Krischi : bei manchen Themen ( bleifrei z.B. ) bist du in deinem Gedankenkonstrukt gefangen.
Ich will mich jetzt nicht groß dazu äußern, welchem Gedankenkonstrukt diese Erkenntnis entspringt. Wenn du schon z.B. bleifrei erwähnst, dann bist du ebenso in deinem BF-Hype verhaftet. Würde Blei meine Synapsen und Knochen verbleit haben, wäre ich nicht so alt geworden, um Schlaumeiern wie dir begegnen zu können.

Krischi: Auch bei deiner ständigen Nachfrage, wieviel JJ jemand hat, den das ist nur sehr ein geschränkt ein Indikator für Kompetenz..
Das ist das mindeste, um beurteilen zu können, welche Basis welchem Gedankenkonstrukt zugrunde liegt, Welche Ignoranz kann Kompetenz überhaupt beurteilen

Sir Henry schrieb:

fängst jetzt auch das Zählen an?

Krischi: Nö, ich (versuche ) Beiträge nach Ihrem Inhalt zu beurteilen, auch wenn sie nicht meiner Meinung entsprechen, das ergibt oder besser ergaben sich Erkennisgewinne.
Dei Beuteilungsvermögen sei dir belassen, ebenso dein Erkenntnisgewinn und dein Meinungen. Was ist denn "meinen"? nebulöses Scheinwissen aufgrund mangelnder Erfahrung

Krischi: Dies ist inzwischen jedoch deutlich reduziert, da sich wenige gegenseitig meinumgslastigen Beiträgen beklatschen.
Wer beklatscht wen meinungslastig? Wenn du mal länger dabei bist, kannst du ja deinerseits zu besserem Erkenntnisgewinn beitragen und zählst dann auch zu den Beklatschten. (wie komme ich jetzt auf Klatsche??)
 
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Werter Skogman-

Ich bin mir sicher, daß Sie für einen jeden Aspiranten eine echte Bereicherung sind,
und ich kann mir durchaus vorstellen, von Ihnen noch gut aufzunehmen.

Ihre Beobachtung der die Jagd tatsächlich ausübenden Jungjäger ist mir in meiner Heimat
leider nicht möglich- die Leutchen pauken, die Leutchen werden geprüft, die Leutchen verschwinden.
Und die Pächter suchen Jäger.
Wenn man nach dem letzten Jungjäger fragt, wird verbissen geschwiegen, oder es kommen
Dinge ans Licht, die einem Geißelhieb gleichen.
Drei Geißelhiebe in acht Wochen sind eben für viele Pächter zu viel.
Ein solcher Hieb ist etwa das wiederholte Unvermögen beim Aufbrechen, die führende Goaß und der im geschwaderten Gras ludernde Fuchs, der im Häcksler wieder auftaucht.

Mehrere Jahre nacheinander besuchte ich die Einschreibungen in die Schule der Kreisgruppe,
hauptsächlich, um dort zu "fischen", aber auch um einen generellen Eindruck aufzunehmen.
Vor drei Jahren fiel mir nach der Rede des Kreisverbandsvorsitzenden ein ungewöhnlich blasser und teigiger junger Mann auf, Glatze, kreisrunde Brille, gekleidet in sichtbar teuren
Stoffen, die mich die Mitgliedschaft in einem Kricket-Team vermuten ließen.
Da ich überhaupt keine Scham kenne und der Mann ohnehin alleine saß, ließ ich meinen
Wams neben ihm nieder und begann mein Interview.

Student der Politikwissenschaften, hat keine Ambitionen auf die Jagdausübung,
aber die dringende Empfehlung, daß der Jagdschein im diplomatischen Dienst
deutliche Vorteile bietet.

Ich habe noch nie bei einem Mann so gut gepflegte Hände gesehen.

Werter Skogman, ich gestehe, daß mein Schreiben die Extreme aufzählt.
Diese Capriccios sind nur Momentaufnahmen, jedoch auch solche mit Beispielhaftigkeit.

Vielleicht hat unser aller cast auf seine unnachahmlich charmante Weise recht, wenn er sagt,
daß das Boot voll ist.
Und die Büchsenmacher in meinem Kreis recht haben, wenn sie meinen, daß dreiviertel der Arbeit von einem Viertel der Jagdscheininhaber erledigt wird.
Und daß 75% der Jäger vagabundieren, abgelehnt werden, warten, suchen, ein Viertel
der Arbeit erledigen.

Wie in allen gesellschaftlichen Gruppierungen gibt es in der Jagd verstöpselte Deppen,
einen großen Anteil braver Menschen, geborene Führer und Lehrer und einen großen Saum,
von dem aus alle möglichen Kräfte nach innen drängeln.

Allso sind entweder die "möglichen Kräfte" nicht mehr gesund oder geduldig genug,
oder der "große Anteil" stellt zu hohe Anforderungen.

Ich selbst schwanke stark in dem Glauben, wo denn in der Sache der Hund liegt.

derTschud
 
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Geschätzter Tschud,

ich glaube der Hund liegt hier:

jeder kann, bevor er ein Hobby oder Sport intensiv betreibt, dieses mal antesten, egal ob Golfen, Fussballspielen, Reiten, Joggen, ...

Dann kann er entscheiden ob er es öfter ausübt, sich weiter entwickelt und an Wettkämpfen teilnimmt bis zur Olympiamedaille bzw. Landesmeister im Häkeln.

Bei der Jagd ist dieses "hineinschnuppern" nur wenigen Leuten möglich, denn der Interessent muss einen Jäger kennen, der ihn mal / öfter mitnimmt. Und es ist rein gesetzmäßig auch nur unvollständig möglich, weil Interessenten ohne JS nicht auf lebende Tiere schießen dürfen.

Ferner kommt dazu, dass alle "erfahrenen" Jäger eine Skala im Kopf haben: was muss ein anderer JS-Inhaber tun und leisten, bevor er als ebenbürtiger, "erfahrener" Jäger angesehen wird.
Und diese Skalen unterscheiden sich auch, je nach Alter des Jägers, vielleicht auch der Region, der Revierarten etc.
Und so wie es manchen Leuten reicht, auf Kreisliga Fussball zu "kicken" gibt es JS-Inhaber denen es reicht, ab und zu mal anzusitzen oder an einer anderen Jagd teilzunehmen, ohne dass sie Profis in Hochsitzbau, Wildacker- und Heckenanlegen, der Pirsch, der Fangjagd, ..... werden.
Sind das dann Jäger / Fussballer? Oder soll man sagen, der XY spielt ab und zu Fussball / geht ab und zu jagen?

Fazit: viele Jagdinteressenten wissen nicht, was neben dem Beutemachen alles zur Jagd gehört ( gehören kann), und wieviel Zeit es verschlingt. Sie können zudem nur schlecht ins Jagen "nur mal reinschnuppern" und dann entscheiden, sondern sie müssen laut Gesetz den Jagdschein in der Hand halten und einen JAB haben, der sie ihre Erfahrungen machen lässt. Die JABs sind nicht ganz so leicht zu finden wie ein Sportverein, dem es zudem egal ist, wie oft und gut ein Vereinsmitglied spielt und trainiert ;-)

Oben kam der Punkt auf, das Boot sei voll, was ich so verstehe: es gäbe aktuell genügend Jäger. Jein. Es gibt Reviere, in denen der Altersdurchschnitt von Pächter und Jägern bei 60 plus liegt - und vermutlich der Abschuss den Vorgaben hinterherhinkt. Und es gibt Regionen, in denen sich, speziell für schwierige Reviere (viel Mais, kaum Wald) keine Pächter finden. Die liegen aber meist weitab der Städte, aus denen derzeit die meisten Interessenten kommen.

In einer perfekten Welt begänne ein Jagdinteressent als Kind oder Teenager in einem bunt strukturierten Revier einzusteigen, lerne Hochsitz- und Heckenbau, Ansitz, DJ und meinetwegen die Baujagd kennen, und machte mit 16 die Jägerprüfung, oder eben auch nicht.

Weihei, Torfstecher
 
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Moin, man sollte richtiges jagen, das meint passioniert und mit Anbindung an ein Revier, nicht DJ-Hopping, oder gelegentlicher Teilnahme an Sammelansitzen o.ä. nicht mit Sportarten vergleichen, die man nur dann ausübt,, wenn es passt und man Lust dazu hat,, z.B. Tennis, Golf, o.ä. Bei der Jagd sind wir an Jahreszeiten, ans Wetter, an die Landbewirtschaftung usw.. gebunden. So kann ich in einem Feldrevier zwar in Urlaub fahren, wenn die Zuckerrüben daumendick sind, oder der Hafer in die Milch kommt, oder ich nehme meine Aufgabe im Jagdteam ernst und stehe zur Verfügung. Zum Fußball kann ich gehen, aber wenn es mir vom Termin nicht passt, spielen sie auch ohne dass ich im Stadion bin, Oper und Theater analog. Dessen sind sich viele nicht bewusst, Sie beteuern zwar, dass es so ist, versagen aber in der Realität :unsure:
 
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Werter torfstecher-

Vielen Dank für Ihr Posting #128.
Solcher Austausch ist eine wahre Erweiterung- Vergelts Gott!

Dann wäre demnach also eine Teilnahme an etwa -als Vorschlag- drei einfachen Ansitzen
durch Empfehlung der Jagdschulen (!) eine ernstzunehmende Entscheidungshilfe,
die dabei entstehenden Gespräche ein erster Hinweis auf das Folgende.

Die Erlegung wäre allerdings nach meinem Fürhalten ohnehin erst nach einer
vernünftig-brauchbaren Schießausbildung möglich, von rechtlichen Aspekten ganz abgesehen.


Werter äsungsfläche-

Ich bin mir sicher, der werte torfstecher hat zuforderst auf den Zeitaufwand hingezielt.
Aber Sie haben bestimmt dahingehend recht, daß die Jagdausübung von zu vielen Menschen
zuerst als Recht und zuwenig als Pflicht wahrgenommen wird.
Und Pflicht ist wahrlich keine Stärke unserer Zeit.

derTschud
 
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ich verlange jetzt ganz einfach Engagement für die Sache der Jagd,, z.B. Jagdhornblasen erlernen, falls es von den beruflichen und Wohnverhältnissen möglich ist, einen Hund brauchbar abführen o.ä., Geld nehme ich nicht für einen Begehungsschein, aber den gibt es nur, wenn siehe vor :unsure:
 
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Wir müssen uns gar nicht ao auf die JJ kaprizieren, dann auch bei "erfahrenen" Jägern ist es durchaus nicht so, dass diese Willens sind, eine Erlegung mit der Versorgung abzurunden. Mir ist ein Pächter bekannt, der einen netten Mann immer wieder einlädt, der zwar eine leidlich gute Kugel schießt, aber ihn nicht aufbrechen lässt, weil er dadurch mehr "kaputt" macht, als mit der Kugel.
Aufbrechen lernen geht auch ohne geschossen zu haben, aber schon da würde es sich zeigen, wie man sich anstellt, oder ob das standesgemäß andere machen und der Erleger lediglich den waidgerechten Bruch vom waidgerechten Baum bricht oder waidgerecht überreicht bekommt.
 
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D

doghunter

Guest
Wie finde ich den Pächter, der mich mitnimmt, und mir seine Jagdpraxis zeigen kann?
Erwarte ich zu viel?
Das Problem ist ja meist, dass Jagen auch Entspannung ist....ich als Pächter in Brandenburg habe genug zu tun und plane keine Jagdpraxis..ich gehe nahezu täglich ins Revier und nicht fest verabredet, sondern wenn es passt. Job, Haus & Garten, Frau & 2 Kids + Hunde müssen auch ihre Zeit haben. Dazwischen geht es dann ins Revier und da will man meist seine Ruhe haben. Hört sich blöd an, ist aber so

PS: Wo lebst du, vielleicht kann man mal etwas organisieren...empfehlen würde ich dir einen Schützenverein, ideal mit Jägergruppe, da kann man viel trainieren und findet Kontakte
 
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Wieso sollte es ein Problem sein, sich VOR Erlangen des JS intensiv mit der zukünftig gewünschten Freizeitgestaltung auseinanderzusetzen?
In der Regel genügen max. 3 Anrufe irgendwo (Hegegemeinschaft, nächstgelegener Forst, nächstgelegener Pächter) um als Treiber bei der nächsten DJ mitgehen zu können, beim Aufbrechen danach live dabei sein zu können und hier noch mehr Kontakte zu knüpfen.
Und nein. Das kann mir keiner erzählen, dass das nicht funktioniert.
Ich hatte selbst als NJ immer rappzapp Kontakt zur jagenden Bevölkerung, auch in mir völlig fremder Gegend. Hingehen, anquatschen.
Wer nicht mal das hinbekommt, spielt besser weiter Fussball, Backgammon oder Flöte.
 

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