Ein deutsches Schweineleben

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Ich vertrete ja die Ansicht, manchmal ist der Bau eines Mehrfamilienhauses die bessere Alternative zum Bau eines Stalles.
Das Lebensziel muss ja nicht sein der größte Bauer im Dorf zu sein, sondern das Familienvermögen zu erhalten und ggf. zu mehren.

Pssst - das ist Massentierhaltung... auch noch auf engsten Raum.

Die zukünftigen Menschlein wollen doch nicht mehr in 65 m² eingepfercht sein, selbst Kinder brauchen heutzutage eine Loft von 100 m² mit ausgewiesenem Spaß und Partyraum.
 
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Hier haben wir leider noch ein paar "Experten" z.B. Mais auf Mais, auf Mais, seine Erklärung, dann bekomme ich die Quecke in den Griff... Oder Weizen , nur Weizen, tauscht mit einem anderen Betrieb die Flächen für Zuckerrüben...
 
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Hier haben wir leider noch ein paar "Experten" z.B. Mais auf Mais, auf Mais, seine Erklärung, dann bekomme ich die Quecke in den Griff... Oder Weizen , nur Weizen, tauscht mit einem anderen Betrieb die Flächen für Zuckerrüben...
Okay,

ich kann ja verstehen das man wegen der hohen Selbstverträglichkeit da meint ein wenig nachlässig seien zu können - aber bitte wann haben die das letzte mal irgendeine Schulung im Bereich Landwirtschaft besucht?

Ich versuche immer was neues zu lernen, demnächst zum Beispiel ein Besamungsseminar besuchen, oder auch gerne das Klauenpflege-Seminar in Echem... und vor allem das Fahrsicherheitstraining Schlepper von der DLG hat es mir angetan...

Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. Mein Bestreben ist es, möglichst einen guten kompetenten Job zu machen - so dass meine Chefs und auch ich selber mit dem geleisteten zufrieden sein können. Pfusch ist was, dass andere gerne machen dürfen - ich nicht.
 
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Der Artikel in der NZZ erinnert mich an den Film "Das System Milch", sehr empfehlenswert. Ich habe das Gefühl, dass hier ganz viel Lobby im Spiel ist, die den Export und die niedrige Preise will.

Aber nun mal eine andere Frage. Wie würden sich die Verbraucher entscheiden wenn sie wählen könnten, zwischen billig-billig oder Top Qualität im selben Laden, an der selben Theke. Bei billig-billig schrumpelt die Schnitzel zu einem kleinen schwarzen Kometen wogegen bei Top Qualität die Schnitzel noch als solche erkennbar ist. Um beim ersteren noch eine Schnitzel zu bekommen muss ich die doppelte oder dreifache Menge einkaufen, ganz nach dem Motto wer billig kauft kauft doppelt. Der Kunde würde nach kurzer Zeit zum besseren greifen, weil er merkt, dass es günstiger ist.

Ich bin mir sicher, wenn die Verbraucher die Auswahl haben, an der Theke, dass sie nicht das günstigste wählen. Vergleichbares Verhalten sieht man bei fast allen Produkten. Ein Bekannter der Motorradausrüstung verkauft stellt dies fest.
 
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Ein komplexes Thema. Ich esse keine Wurst mehr - seit ich in einem Produktionsbetrieb war, schmeckt mir Wurst nicht mehr. Schwein kaufe ich fast nicht mehr, wenn Fleisch, dann selbst erlegt oder direkt beim Bauern, den ich kenne.
Ich glaube nicht, dass viele Landwirte mit den Rahmenbedingungen zufrieden sind. Deshalb müsste man dort ansetzen, wenn man tatsächlich etwas verändern will.
 
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Der Artikel in der NZZ erinnert mich an den Film "Das System Milch", sehr empfehlenswert. Ich habe das Gefühl, dass hier ganz viel Lobby im Spiel ist, die den Export und die niedrige Preise will.

Aber nun mal eine andere Frage. Wie würden sich die Verbraucher entscheiden wenn sie wählen könnten, zwischen billig-billig oder Top Qualität im selben Laden, an der selben Theke. Bei billig-billig schrumpelt die Schnitzel zu einem kleinen schwarzen Kometen wogegen bei Top Qualität die Schnitzel noch als solche erkennbar ist. Um beim ersteren noch eine Schnitzel zu bekommen muss ich die doppelte oder dreifache Menge einkaufen, ganz nach dem Motto wer billig kauft kauft doppelt. Der Kunde würde nach kurzer Zeit zum besseren greifen, weil er merkt, dass es günstiger ist.

Ich bin mir sicher, wenn die Verbraucher die Auswahl haben, an der Theke, dass sie nicht das günstigste wählen. Vergleichbares Verhalten sieht man bei fast allen Produkten. Ein Bekannter der Motorradausrüstung verkauft stellt dies fest.

Die Mehrheit der Verbraucher greift zu billig, auch wenn Geld keine Rolle spielt.

Ich sehe das bei meinen Wohlhabenden Verwandten und auch bei Freunden.

Ich selber achte mehr auf gesunde, ausgewogene Ernährung und mir ist Qualität wichtiger als Quantität - daher kaufe ich direkt vom Erzeuger wenn möglich, oder eben in jedem Falle nicht die billigste Ware. Ich will ja das was ich koche auch genießen und nicht einfach durch die Futterluke schieben und fertig ist.

Ich beobachte Bewusst das Kaufverhalten der Menschen um mich herum. Ich sehe diese dann sehr oft mit den Prospekten von Aldi, Lidl, Kaufland oder Real (aber auch Edeka) und sich gezielt auf die Angebote stürzend. Ich bin sehr oft überrascht - letztens wollte ich Ragoutfleisch haben, dieses habe ich dann auch an der Theke beim Edeka gekauft. Ich habe so mit 11 Euro für 400 g gerechnet, und war ganz erstaunt als ich dann nur 6 Euro habe zahlen müssen.

Schlechtes Gewissen? Nicht unbedingt, ich wäre ja auch bereit gewesen den höheren Preis zu bezahlen, und woher soll ich bitte wissen dass gerade in der Woche ein Angebot war? Ich lese die Prospekte doch nicht.
 
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Der Artikel in der NZZ erinnert mich an den Film "Das System Milch", sehr empfehlenswert. Ich habe das Gefühl, dass hier ganz viel Lobby im Spiel ist, die den Export und die niedrige Preise will.

Aber nun mal eine andere Frage. Wie würden sich die Verbraucher entscheiden wenn sie wählen könnten, zwischen billig-billig oder Top Qualität im selben Laden, an der selben Theke. Bei billig-billig schrumpelt die Schnitzel zu einem kleinen schwarzen Kometen wogegen bei Top Qualität die Schnitzel noch als solche erkennbar ist. Um beim ersteren noch eine Schnitzel zu bekommen muss ich die doppelte oder dreifache Menge einkaufen, ganz nach dem Motto wer billig kauft kauft doppelt. Der Kunde würde nach kurzer Zeit zum besseren greifen, weil er merkt, dass es günstiger ist.

Ich bin mir sicher, wenn die Verbraucher die Auswahl haben, an der Theke, dass sie nicht das günstigste wählen. Vergleichbares Verhalten sieht man bei fast allen Produkten. Ein Bekannter der Motorradausrüstung verkauft stellt dies fest.

Das bezweifle ich! Dein Bekannter verkauft Ausrüstung für einen Luxusgegenstand - die meisten die Motorrad fahren, sind in einer Liga wo Geld nicht unbedingt ein knapper Faktor ist!

1. sprechen die Absatzzahlen von solchen "Versuchen" dagegen - anbei das aktuellste Beispiel:

2. gibt es wirklich genügend Menschen in unserem Land, welche sich gerade so finanziell über Wasser halten können. Und qualitativ kannst du an der Fleischtheke keinen Unterschied feststellen, ob das Fleisch auf 1 qm oder 2 qm gehalten wurde. Da kommen andere Faktoren ins Spiel: Rasse - Fütterung - Schlachtung usw.
 
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wir grillen z.B. überwiegend Wild und Wildwurst. Möchte ich Schweinebauch, gehe ich zum Schlachter, der noch selbst schlachtet. Hähnchen kaufe ich meinem Mitpächter ab, der sie auf Gras hält und mit Getreide zufüttert. Oberförster VS, auf Fleisch könnte ich eher verzichten, als auf Wurst und dem machen habe ich häufig beigewohnt.
 
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Warum ein kritischer Artikel gleich als tendenziös bezeichnet werden muss, erschliesst sich mir nicht. Sauber zusammengetragene Fakten und von der NZZ auch von einem journalistischen Medium geschrieben, an dessen Seriosität wenig zu zweifeln ist.
Weil er Tendenziös ist.

Journalistisch wurden Fast alle Stilmittel der Beeinflussung genutzt um Meinungen zu Beeinflussen.

Wir haben in De noch 6500 Sauenhalter ( ca 130.000 Rinderhalter...)
Dem Bild was dieser Bericht Vermittelt werden alle Sauen im Ehemaligen DDR-Bauten mit Miserabler Decken ( = Luftraumhöhe) als Dunkelstall; vermodert; verkommen; Dunkel; Bildblickwinkel in Dunklen Gängen in Weitwinkel; Tiere in Teleaufnahmen..

Dann der Versuch der Beeinflussung indem das Schwein von der Redaktion einen Namen bekommen hat. Warum ? Nun; nur zur Informationsvermittlung und Faktendarstellung hätte es keinen Namen gebraucht; zur Verzerrung und Stimmungsbeeinflussung und Manipulation ist es jedoch Hilfreich. Zum Vergleich habe ich mir einen Sauenhalter der es zulässt das über seinen Betrieb Berichtet wird ( machen auch nicht viele !) mal Übe Googel Wahllos herausgesucht;


Vergleicht einfach nur die Bilddokumentation beider Artikel.

Hat jedes Reh im Wald; jeder Hase in Wiesen und Ackern; Jede Ente auf dem Teich; jede Wildsau im Schilf; jeder Hirsch im Moor einen Namen ? Nein; und wir Jäger würden zu Recht im Kreis laufen wen wir uns einer Permanenten Antistimmungsmache a' la' Bambi konfrontiere sehen.

Hier aber wird es Kritiklos Akzeptiert.

In einem hier geäußerten Beitrag ( ich erspare mir aus Zeitgründen das Zitieren) wurde Sinnbildlich Geäußert : Ja; Rechtlich zulässig; aber der Landwirt muss ja nicht alles machen was Erlaubt ist.
Streiche Landwirt und Ersetze es durch Jäger; Förster; Bänker; Arzt; Bäcker; Schreiner; Schlosser; Pfleger; Richter; Polizist; ... Eigentlich könnte hier jeder seinen Namen und seinen Beruf Hinschreiben. Ethik und Moral scheint heute nur noch eine Gewichtung als Tatschlagargument gegen andere zu sein. Schon verwunderlich einige Einstellungen.

Jeder der Lebensmittel nutz-; die er nicht selber Poduziert und Anbaut ist darauf angewiesen das er diesen Teil seiner Lebenshaltung im Rahmen der Arbeitsteilung an andere gegen Kostenerstattung incl Gewinnanspruch abtritt; dafür nutzt derjenige der Lebensmittel Produziert die Arbeitsteilung um Leistungen und Ware von Dritten Produzieren zu lassen; die Verrechnung dafür wird nach Abschaffung des Tauschgeschäftes in Geld als Verrechnungsbasis vergütet. Jeder möchte seine Arbeit die er für Dritte erbringt Angemessen vergütet bekommen. Für dieses Recht der Angemessenen Vergütung wird dann oft sogar der Streit verkündet; das nennt sich dann Organisierte Arbeitsniederlegung oder Streik. Gesellschaftlich Akzeptiert.

Das ein Landwirt in seinem Beruf letztendlich auch ein Auskommen mit seinem Einkommen haben muss wird Gesellschaftlich nicht Akzeptiert. Das die NZZ als sich am Markt zu Bewährendes Medium auch Wirtschaftlichen Zwängen zu stellen hat; will ich nicht in Abrede stellen. Nur das die NZZ in diesem Artikel die Bedeutung der Verbraucher, der Zeitgleich auch Kunde der NZZ ist; kaum Erwähnt und eine Einseitige Schuldzuweisung dem Erzeuger anheftet ist schon Bezeichnend.

BTW : der Artikel ist auch Fehlerhaft : dort wird Deutschland als der Größte Schweinehalter in Europa bezeichnet.
Hier die Tatsächlichen Daten; die Übrigens mit bisschen Fleiß für jeden im Internet verfügbar sind ( diesen Fleiß vermisse ich bei der NZZ)
Schweine EU.png


Spanien hält deutlich mehr; einzig in Schweden ( die einen noch höheren Tierwohlstandart als Wir ) haben ist der Rückgang wegen Unwirtschaftlichkeit höher als in Deutschland.
 
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Danke Andreas, Du sprichst mir aus der Seele - dazu nun ein ähnlich lautender "kritischer" Artikel über Spanien - weil Kritik, erfordert die Fähigkeit alle Protagonisten und alle Seiten sehen zu können und auch erstmal sehen zu wollen.


Ähnliche Artikel gibt es auch über Frankreich, Dänemark, die Niederlande und Italien. Polen, welches sehr niedrig angesetzte Tierwohl-Standards hat fällt wie üblich durch den Raster, weil sich keiner dafür interessiert.

Aber es hängt auch immer von der Kompetenz des Kritikers ab, ob die Kritik überhaupt griff hat - die NZZ spekuliert, da sind wenig faktenbasierte Recherchen. Das ist keine Kritik. Im Zweifel ist das nur reine Meinungsmache - ähnlich wie die Dokumentation "Das System Milch" - die Betriebe in Deutschland sind nicht homogen, wie von beiden im unisono des Empörungsdokumentatoren dargestellt wird. Sondern extrem heterogen, Ich habe auf acht Betrieben so viele Unterschiede finden können das ich mir die Meinung erlauben kann, das der Artikel der NZZ wirklich sehr tendenziell und einseitig ist.
 
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31 Mai 2015
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BTW : der Artikel ist auch Fehlerhaft : dort wird Deutschland als der Größte Schweinehalter in Europa bezeichnet.
Hier die Tatsächlichen Daten; die Übrigens mit bisschen Fleiß für jeden im Internet verfügbar sind ( diesen Fleiß vermisse ich bei der NZZ)
Anhang anzeigen 168620


Spanien hält deutlich mehr; einzig in Schweden ( die einen noch höheren Tierwohlstandart als Wir ) haben ist der Rückgang wegen Unwirtschaftlichkeit höher als in Deutschland.
Erstmal vielen Dank an alle, vor allem die Fachleute, für die konstruktiven Beiträge. Die weiten den Blick auf das Thema und das finde ich gut. Zur Anmerkung von @Teufelsmoorer hinsichtlich der Haltungszahlen in der EU hat er recht. Im Text wird aber (wenn ich nichts übersehen habe) von „Deutschland ist Europas grösster Schweinefleischproduzent. Weltweit steht das Land nach China und den USA an dritter Stelle.“ gesprochen. Nach meinem Wissen stimmt das. Bitte nicht als Klugscheiß.... verstehen, sondern einfach als Diskussionsbeitrag.
 
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