Hund und Igel

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z/7

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Vielleicht ist das der entscheidende Punkt. Hier hast Du ein Dutzend Nachbarn und Freunde, die auch Vorstehhunde führen, und damit frühzeitig die passende Anmerkung kommt.
Das könnte stimmen. Wenn ich sehe, wie hier in der KJS der Apport gelehrt wird, bekomm ich Schnappatmung. Der Öffentlichkeit geschuldet, keine Frage. Leider fehlt aber das Korrektiv im privaten Umfeld. Dann sieht der Apport bei den meisten bei der Prüfung noch so aus wie am ersten Tag.
 
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Das könnte stimmen. Wenn ich sehe, wie hier in der KJS der Apport gelehrt wird, bekomm ich Schnappatmung. Der Öffentlichkeit geschuldet, keine Frage. Leider fehlt aber das Korrektiv im privaten Umfeld. Dann sieht der Apport bei den meisten bei der Prüfung noch so aus wie am ersten Tag.
Ich möchte gern dazulernen: Wie wird der Apport in der KJS ausgebildet?
 

z/7

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Mit viel Spaß und gutem Zureden. Und Trockenwild. Und wenn der Hund dann bei der Prüfung hoffentlich grad bei Laune war, macht man drei Kreuze und gut ist.
 
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Die Linien, die ein brauchbares Schärfepotential haben, die neigen dazu, wenn sie nicht entsprechend geführt werden! Hunde aus Linien, wo man nicht weiß, ob sie eher Schaf oder Jagdhund sind, sind da einfacher zu händeln!
Im Prinzip ja okay, nur sollte man sich mit letztgenannten aus bestimmten jaglichen Situationen dann auch tunlichst raushalten, das gebietet der Tierschutz. Und züchterisch sollte deshalb unbedingt davon abgesehen werden, das Schärfepotential abzusenken.
 

z/7

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Die Linien, die ein brauchbares Schärfepotential haben, die neigen dazu, wenn sie nicht entsprechend geführt werden!
Ich sehe mit Sorge den Trend, bestimmten Brackenrassen mehr Schärfe anzuzüchten. In Kombination mit der vorhandenen Unsicherheit gegenüber unbekanntem und der Führerweichheit ist das eine ausgesprochen explosive Mischung, wenn man den Hund dann auch noch mit Glacéhandschuhen anfassen muß, damit er sich vom Führer löst, um bestimmungsgemäß selbständig zu jagen. Ein Tanz auf dem Vulkan.
 
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Mit viel Spaß und gutem Zureden. Und Trockenwild. Und wenn der Hund dann bei der Prüfung hoffentlich grad bei Laune war, macht man drei Kreuze und gut ist.
Spaß und anfänglich gutes Zureden ist ja nicht verkehrt, nur muss das Training dahin führen, dass das Verhalten verlässlich, korrekt, auch unter Ablenkung gezeigt wird - ansonsten hat der Hund im jagdlichen Einsatz mit Apport schlicht nix zu suchen. Dass DIE Erkenntnis manchem Möchtegernjäger fehlt, finde ich bedeutend schlimmer. Und sie muss fehlen, sonst käme man nicht auf die Idee, mit völlig unzureichend trainierten Hunden BP zu melden - danach machen doch die wenigsten noch was, wenn sie nicht HZP/(V)GP anstreben (und die klemmen sich meist von Anfang an richtig hinter den Apport, da kommt der Vierläufer nicht roh zum BP Kurs).
 
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Danke für diesen Aspekt. Könnte das Verhalten des Hundes erklären. Umso wichtiger, daß der Hund im Apport gut durchgearbeitet wird.

Darf man fragen, wie es mit Deiner Hündin weiterging bei diesem Igel?
Das hat sich bei dem Mädchen nie geändert, bis sie mich letztes verlassen hat. Es ging zwar immer leichter, von der Erregung herunter zu kommen, denn zwischendurch musste sie auch noch lernen, dass Durchbeißen nicht geht. Beim herzhaft angetragenen Biss war sie mit rund 3 Jahren angekommen, nachdem sie beim Mink und beim Waschbären gelernt hatte, dass das gezielte abquetschen des Thorax deutlich weniger Aufwand bedeutete als das Schütteln eines fetten Bären. Luftwurf, von unten packen, aus die Maus. Das hat sie dann beim Igel auch geplant und ausgeführt. Nur war der rund und ringsum voller Stacheln. Schicksal. Die Technik war also nicht die Lösung.
Wir haben uns dann geeinigt, das ich im Garten immer zwei Lederhandschuhe dabei hatte und ich ihr die Zeit gegönnt habe, zur Einsicht zu kommen.
Die hat mir mal, als ich im Zelt schlief, nachts so einen Flohcontainer an der langen Leine hängend apportiert. Hab den nachts noch im Schilf ausgesetzt. Morgens beim Aufwachen stachelte es am Kopf. Da die das Viech erneut gefangen und zwischen sich und mir abgelegt und bewacht. Mein Weib hat herzhaft gelacht, weil zum Glück das Moskitonetz dazwischen war.
 
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Ich sehe mit Sorge den Trend, bestimmten Brackenrassen mehr Schärfe anzuzüchten. In Kombination mit der vorhandenen Unsicherheit gegenüber unbekanntem und der Führerweichheit ist das eine ausgesprochen explosive Mischung, wenn man den Hund dann auch noch mit Glacéhandschuhen anfassen muß, damit er sich vom Führer löst, um bestimmungsgemäß selbständig zu jagen. Ein Tanz auf dem Vulkan.
Das ist bei jeglicher züchterischer Bearbeitung von Schärfe, Laut, Führigkeit der Fall. Es werden zeitweilig vermehrt mit Ausschlußfaktoren für den Jagdeinsatz fallen. Aber die paar Hunde, die mit der gewünschten Ausprägung fallen, sind ein Segen für die Zucht. Da muß man abwägen, was ist wichtiger!
 
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Im Prinzip ja okay, nur sollte man sich mit letztgenannten aus bestimmten jaglichen Situationen dann auch tunlichst raushalten, das gebietet der Tierschutz. Und züchterisch sollte deshalb unbedingt davon abgesehen werden, das Schärfepotential abzusenken.
Mein Reden seit vielen Jahren, für den waidgerechten, tierschutzgerechten, erfolgreichen Jagdhundeeinsatz bedarf es Hunde mit Härte, Nase,, Schärfe und Ausbildbarkeit. Diese Hunde machen Arbeit während der Ausbildung und man muß sie ein Leben lang führen, aber dafür wird man mit hervoragender Hundearbeit und Jagderfolg belohnt!
 
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Es gibt rote Linien, die dürfen nicht überschritten werden. Das Fassen nach dem Führer wegen Beutegeilheit gehört definitiv dazu. Jetzt kann man das herunterspielen oder eben den Ernst der Lage erkennen! Ich habe es zu häufig erlebt, das gute Hunde im Anschluß solcher Aktionen sich weiter negativ entwickelt haben und anschließend unter die Erde gegangen sind. Und das finde ich unendlich schade!
Wir kennen den Kontext nicht vollständig, in dem sich das abspielte und wie der Hund sonst so ist.
Natürlich sollte man das unterbinden, je eher umso besser.
Mich nervt es aber, da berichtet ein HF von Probleme, sofort kommen die Überhundeführer und bezweifeln nicht nur die persönliche Qualifikation des Fadenstarters, sondern sehen den baldigen Untergang des teutschen Jagdhundewesen voraus.
Je älter ich werde , so entspannter sehe ich das alles, was so mit der Ausbildung von Hunden zusammenhängt.
...
So gehe jetzt mit meinen Hunden baden, so ganz ohne Maske und ohne Halsband und das noch an einen öffentlichen Badestrand.
Werden die Hundl hören, wahrscheinlich im Anfang nicht, da lockt zu sehr das Wasser nach dem langen Winter, wird es Probleme geben, eher nicht.
Wünsche allen ein schönen Restsonntag und Weidmannsheil und Hoh Rüd Hoh
 
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Wir kennen den Kontext nicht vollständig, in dem sich das abspielte und wie der Hund sonst so ist.
Natürlich sollte man das unterbinden, je eher umso besser.
Mich nervt es aber, da berichtet ein HF von Probleme, sofort kommen die Überhundeführer und bezweifeln nicht nur die persönliche Qualifikation des Fadenstarters, sondern sehen den baldigen Untergang des teutschen Jagdhundewesen voraus.
Je älter ich werde , so entspannter sehe ich das alles, was so mit der Ausbildung von Hunden zusammenhängt.
...
So gehe jetzt mit meinen Hunden baden, so ganz ohne Maske und ohne Halsband und das noch an einen öffentlichen Badestrand.
Werden die Hundl hören, wahrscheinlich im Anfang nicht, da lockt zu sehr das Wasser nach dem langen Winter, wird es Probleme geben, eher nicht.
Wünsche allen ein schönen Restsonntag und Weidmannsheil und Hoh Rüd Hoh
Du führst FT?
 
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Ich glaube aber, dass es tatsächlich sogar einfacher zu lösen ist.

Das kann sein, muss es aber nicht.

Lass ihn einen großen Knochen mit viel Fleisch apportieren und nehm es ihn ab.

Das gleiche mit verschiedenen Wildarten.

Bei vielen Hunden wird es mit klarer Grundstruktur klappen, das er mit dem Unsinn aufhört.

Natürlich haben wir hier eine Scheinwelt in der nicht alles ausgesprochen werden kann.

Beim Teckel ist für einen "gestandenen Mann " die Lösung einfacher als beim DD.

Als sich mal zwei der Rabauken um eine Rehdecke bis aufs Blut bissen und sich

fast umgebracht hätten war ein zufassen von mir unmöglich.

Erst eine Jacke über dem Kopf dann klare Anweisungen

und nach zwei Tagen war ein gemeinsamer Transport im Auto wieder möglich.

Bei den großen ist auch vieles wieder in die richtige Richtung zu bekommen.

Ganz sicher aber nicht mit der Methode ich hab Dich lieb und dann wird alles gut.

Hälst Du es für wahrscheinlich oder möglich,

dass es einfach entscheidend war, dass der Hund die Beute selbst gemacht hatte und nicht einfach vom Führer seinen Anteil vom Fressen bekam?

Dann wäre das mit dem Knochen zwar Training, aber noch nicht die Lösung. Er müsste dann den Knochen selber, ohne anzurüden, finden und ihn dann bringen und ausgeben. Also kein klassisches Apport, das kennt er ja.

Gruß,

Mbogo
 
G

Gelöschtes Mitglied 3063

Guest
Es kommt auf die Motivation drauf an... ein leicht erregbarer Hund mit niedriger Reizschwelle wird man mit Futter, Knochen-Apport etc nicht in die Situation bringen, dass er nach dem Führer schnappt. da ist es der brävste Hund. Die Hunde sind oft auch die meiste Zeit unauffällig, weil sie anundfürsich kein "Auflehnen" im Sinn haben. Das Problem: Die erreich ich oft in diesem Erregungszustand gar nicht mehr. Die schnappen - einmal in Rage - nach allem und jedem, der sie von ihrem Tun abbringen will. Da muss man viel Arbeit reinstecken, dasse überhaupt checken, um was es geht. Die kann man im Affekt die Hausordnung fünf mal rauf und runter lesen, beim nächsten mal ists wieder so. Da muss man bei niedrigen Erregungszustand anfangen und hocharbeiten
Anders der kopf- und nervenstarke,harte, triebige Hund. Der zeigt das schon viel häufiger und öfters im Vorfeld. Und da hilft dann auch mal die Hausordnung, auch in heißen Situationen.
Das schlimmste ist die Kombination aus beidem, ich muss aber ehrlich zugestehen, dass ich die noch nicht so richtig erlebt habe. Ich denke, dass diese Kopfstäke auch etwas Nervenstärke voraussetzt.
 

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