Hund und Igel

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 5659
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Es kommt auf die Motivation drauf an... ein leicht erregbarer Hund mit niedriger Reizschwelle wird man mit Futter, Knochen-Apport etc nicht in die Situation bringen, dass er nach dem Führer schnappt. da ist es der brävste Hund. Die Hunde sind oft auch die meiste Zeit unauffällig, weil sie anundfürsich kein "Auflehnen" im Sinn haben. Das Problem: Die erreich ich oft in diesem Erregungszustand gar nicht mehr. Die schnappen - einmal in Rage - nach allem und jedem, der sie von ihrem Tun abbringen will. Da muss man viel Arbeit reinstecken, dasse überhaupt checken, um was es geht. Die kann man im Affekt die Hausordnung fünf mal rauf und runter lesen, beim nächsten mal ists wieder so. Da muss man bei niedrigen Erregungszustand anfangen und hocharbeiten
Anders der kopf- und nervenstarke,harte, triebige Hund. Der zeigt das schon viel häufiger und öfters im Vorfeld. Und da hilft dann auch mal die Hausordnung, auch in heißen Situationen.
Das schlimmste ist die Kombination aus beidem, ich muss aber ehrlich zugestehen, dass ich die noch nicht so richtig erlebt habe. Ich denke, dass diese Kopfstäke auch etwas Nervenstärke voraussetzt.
Die schlimmsten Fälle habe ich bei willenstarken, nervenstarken, scharfen und harten DD, DL, PP, DK, GM erlebt. Die entscheiden sich zu etwas und ziehen das gnadenlos durch. Solche Hunde bei verkehrten, lernresistenten Führern produzieren Mensch und Tierleid. Der letzte war ein DL-Führer, der einen schweren bleibenden Beinschaden davongetragen hat und der Rüde ist unter der Erde. Dieser Rüde war anfangs absolut unauffällig, dann fing es mit Kleinigkeiten an und wurde zum Ende richtig schlimm. Dieser Rüde würde heute noch leben, wenn der Führer nicht beratungsresistent gewesen wäre und der Führer hätte ein heiles Bein!
 
D

doghunter

Guest
Ein Bekannter von mir ist Berufsjäger und der hatte auch so einen, der hat dann mit der Zeit angefangen, Leute anzufallen, die auf dem Wanderweg neben dem Haus vorbeikamen.
Hier gehört entweder der Hund oder der Hf unter die Erde...sorry für die harten Worte
 

z/7

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Es werden zeitweilig vermehrt mit Ausschlußfaktoren für den Jagdeinsatz fallen. Aber die paar Hunde, die mit der gewünschten Ausprägung fallen, sind ein Segen für die Zucht. Da muß man abwägen, was ist wichtiger!
Da kann man nur hoffen, daß das trotz Nachfragehoch beherzigt wird.
 

z/7

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Da muss man bei niedrigen Erregungszustand anfangen und hocharbeiten
Impulskontrolle üben bis der Arzt kommt. Leckerli apportieren, Leckerliaufnahme erst auf Kommando, Ablegen vor Wild, Apport von Wild an der Reizangel scharf gemacht.

Wie Du schreibst, Erregungslevel dosieren, denn Streß macht dumm. Was gar nicht so einfach ist, die Hunde sind Opfer ihres Nervenkostüms, das bei jeder Gelegenheit gleich durch die Decke schießt. Wer Terrier führt, kennt das eigentlich.

Darum fang ich bei allem auch erst mal mit Apportel und anderen langweiligen Dingen an, damit die Regeln unaufgeregt zur Kenntnis genommen und in den Synapsen verankert werden können. Dann besteht eine gewisse Aussicht, sie auch unter Strom noch abrufen zu können.
 
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Der letzte war ein DL-Führer, der einen schweren bleibenden Beinschaden davongetragen hat und der Rüde ist unter der Erde. Dieser Rüde war anfangs absolut unauffällig, dann fing es mit Kleinigkeiten an und wurde zum Ende richtig schlimm. Dieser Rüde würde heute noch leben, wenn der Führer nicht beratungsresistent gewesen wäre und der Führer hätte ein heiles Bein!
Darf ich fragen, wie alt der Rüde war, als sich das zugetragen hat?
 
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Der "schlimmste" war der DK, als Welpe zog dieser Schwarzschimmel bei meinem Mitpächter ein, einer der besten Freunde die ich habe und einer der feinsten Menschen, die ich kenne, aber trotz grundsolider landwirtschaftlicher Ausbildung und anschließendem Studium der Agrarwissenschaften, hat Er weder einen Blick, noch ein Händchen für Tiere.. Die Zeit ging ins Land, aus dem Welpen wurde ein Junghund, der nichts konnte, ab und an ging Er mit dem Rüden zum Hundekurs. Er spielte überwiegend mit dem Hund, der Ihn auch kniff. Es ging in Richtung Prüfung und ein Freund rief mich an, der auch einen jungen Hund im Vorbereitungskurs hatte und sagte mir: Äsungsfläche, bring Dich da mal bitte ein, der Hund hat am Sonntag komische Geräusche gemacht.. Ich sagte meinem Freund, geh zur Prüfung und fall durch, danach übernehme ich und spielen ist, ab jetzt tabu. DAS WURDE EIN SUPER Hund, auch die Vorbereitung auf die Prüfung war nicht sonderlich schwer, weil er gern arbeitete,, aber jedes Jahr wurde, im Herbst, eine "Unterhaltung" unter 4 Augen notwendig, weil er immer zum Herbst begann, sich aufzulehnen, mit den genannten Anzeichen, zögerliche Ausführung, Apportieren im Schritt usw., dann klärendes Gespräch in der Maschinenhalle, gründlich und direkt, danach hatte ich wieder den Besten Hund, der freudig arbeitete, vorstand,, sanft apportierte und Raubwild würgte. Manchmal ist es relativ einfach, wenn man ein Tier Tiergerecht behandelt und nicht vermenschlicht ;)
 
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Es gibt nach meiner Erfahrung keine allgemeingültige Regel, nach der es immer der wesensfeste, willensstarke Hund ist, der Schwierigkeiten macht. Es gibt das auch nicht anders herum, also der weiche, nervenschwache Hund. Es ist wohl eher immer eine Gemengelage, faktisch situativ.
Was aber definitiv zurück geht, dass ist die Fähigkeit, mit Tieren zu arbeiten. Hier könnte man nicht nur eine Korrelation zu der Anzahl an HF sehen, die in ihrer Kindheit noch mit hinterrücks angreifenden Böcken, fiesen Streunern und tollwütigen Katzen zu tun hatten. Vielleicht gibt es eine Ursächlichkeit.
Wer von einem Pferd oder einer Kuh beim Striegeln mal richtig gequetscht wurde, der entwickelt ein anderes Auge fürs Tier. Schmerzhafte Erfahrung nennt man das. Möglichst früh im Leben. Es geht im Kleinkindalter mit Karnickeln los, wenn die Zippe geheckt hatte und plötzlich gemeingefährlich die Hand attackierte, die das Futter hineinlegte, den Napf säuberte und frisches Wasser gab. Von der Kontrolle des Nestes nicht zu reden. Hähne, die einen hinterrücks anflogen, Ganter....irgendwer musste ja den Ball aus dem Auslauf holen, ohne das der Eigentümer gefragt werden konnte. Der war noch arbeiten....man entwickelte ein Gespür. Haben die meisten heute nicht mehr. Und so kommt, was kommen muss. Die einzige Erfahrung, die oft mitgebracht wird, sind endlose Diskussionen mit den eigenen Kindern, meist nur mit DEM einen eigenen Kind. Das wird auf den Hund übertragen und Down voran und Apportausbildung ab der 16 Woche kennen noch die wenigsten.

Es liegt an den HF, deren Konsequenz, deren Weichheit, die Fruchtbarkeit der männlichen Europäer geht kontinuierlich zurück, die Eier schrumpfen....der Hund kann das wittern!
 
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@Alg_de

der nicht ganz so wesensfeste Hund geht aber zunächst zurück und dann als absolute Notlösung nach vorne. Der kopfstarke Hund geht aber von sich aus nach vorne, wenn er sich von einem unfähigen Führer falsch behandelt fühlt.

Die Fähigkeit zum Umgang mit Tieren ist zum großen Teil angeboren. Wer die nicht hat, der lernt es auch nicht!
 
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Jo, der eine arbeitet gezielt, der andere plötzlich aus der komischsten Situation heraus. Ein Hund von mir, der gab meinem Sohn immer wieder zu verstehen, wenn er zu aufdringlich wurde.
Die Alte sah in ihm einen lästigen Welpen und hat ihn einfach weggeschoben. Aber die war wesensfest, arschgemütlich, sobald die Tür zuging.

Wegen des situativen Ansatzes halte ich auch nach wie vor die Zwingerhaltung in Mischform mit drinnen, für richtig. Der Hund muss Ruhe haben und wer als Führer selbst nicht wesensfest und ausgeglichen ist, der sollte in diesen Momenten eben seinen Hund nicht unmittelbar bei sich haben. Wie schreibt schon Trumler? Ein Hund hat ein klares Bild von einem gesunden Menschen vor seinem inneren Auge.
Meine Mutter beschwert sich immer, dass bestimmte Hunde aus dem Ort sie im Wald angehen. Kann die Hunde verstehen. Lekistöcke wirken für Hunde komisch.
 
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Die Fähigkeit zum Umgang mit Tieren ist zum großen Teil angeboren. Wer die nicht hat, der lernt es auch nicht!
So absolut ist das falsch. Es wird nur wie vieles je älter man ist, wenn man damit anfängt, umso schwerer. Manche haben das Glück, schon von ihren Eltern so erzogen worden zu sein. Das scheint dann wie angeboren, ist es aber nicht. Man lernt durch Vorbild. In dem Fall durch das der Eltern.

Überlegtheit und Beobachtungsgabe sind von Vorteil. Daß jemand komplett ungeeignet ist, ist selten. Viele stehen sich aber selbst im Weg, weil sie unverzichtbare Handlungsoptionen für sich von vornherein ausschließen. Das fängt schon damit an, daß man den Hund nicht mal stehen lassen kann. Das arme Tier, so allein. Man glaubt gar nicht, wie viel Respekt man sich durch bloßes Ignorieren erarbeiten kann.
 
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Aber wir kommen vom Igel weg. Hab auf der Jagd auch schon den DW eines befreundeten HF angegangen, weil der vor uns im Busch bösen Laut gab. Es war wenig Wild in dieser Ecke, aber fetter Igel unter einer Rolle Draht voll Laub. Haben köstlich gelacht. Der Igel ist ein Sonderfall. Klein, gemütlich, voller Stacheln und trägt auch noch kleine Biowaffen in Form von Flöhen mit sich rum....wie meinte Wilhelm Busch? Der Friede muß bewaffnet sein....
 
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@z/7

ich habe Bekannte vor Augen, die sind in der Landwirtschaft groß geworden und die konnten zeitlebens nicht mit Tieren umgehen. Dann haben wir zuhause eine Einjahrespraktikantin bekommen, Pastorentochter aus Berlin, nie Tiere gehabt und die ist vom ersten Tag an bestens mit Tieren umgegangen.
 
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So absolut ist das falsch. Es wird nur wie vieles je älter man ist, wenn man damit anfängt, umso schwerer. Manche haben das Glück, schon von ihren Eltern so erzogen worden zu sein. Das scheint dann wie angeboren, ist es aber nicht. Man lernt durch Vorbild. In dem Fall durch das der Eltern.

Überlegtheit und Beobachtungsgabe sind von Vorteil. Daß jemand komplett ungeeignet ist, ist selten. Viele stehen sich aber selbst im Weg, weil sie unverzichtbare Handlungsoptionen für sich von vornherein ausschließen. Das fängt schon damit an, daß man den Hund nicht mal stehen lassen kann. Das arme Tier, so allein. Man glaubt gar nicht, wie viel Respekt man sich durch bloßes Ignorieren erarbeiten kann.
Ich möchte Deine wahren Sätze gern ergänzen. Mit zunehmendem Alter fehlt zum einen Zeit, sich der Muße hinzugeben und einfach zu beobachten. Dazu hat der ältere Mensch ein Zuviel an Fremderfahrungen im Kopf, Fernsehbilder, Lässie, Flipper und wie der neumodische Kram heißt, weiß ich nicht. Auf jeden Fall Filme, die mit mehreren tierischen Darstellern für eine Figur zusammengesetzt werden. Dazu kommt noch dieser ganze Mist mit Artikeln, wie man Hunde zu charakterstarken Jagdgefährten heranstreichelt....
 

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