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Was soll er denn sonst arbeiten als die "Fährte"? Abgesehen davon, dass sich so manch einer hier endlich einmal gedanklich von dem Quatsch lösen sollte, dass sich der Hund nur an einer Einzelkomponente des Gesamtkomplexes "Fährte" orientiert und andere unbeachtet ließe.
Ich halte es nicht für Quatsch, dass sich Hunde an einzelnen Komponenten orientieren. Insbesondere die Führerfährte kann durchaus eine dominante Rolle spielen, da sie auch bei anderen Übungen / Erfahrungen ab frühester Jugend eine herausragende Rolle einnimmt.
Von daher kam mein o.g. Einwand. Bei fremd getretenen Fährten sieht es dann vielleicht ja anders aus.
 

steve

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Ihr redet glaube ich aneinander vorbei. Die Führerfährte selbst besteht aus diversen Komponenten, mindestens Bodenverwundungen und sonstigen Charakteristika, dazu kommt bei den getupften Fährten noch der Schweiß. Was Ips üben aussagen wollte war, dass Hunde sich nicht ausschließlich an Bodenverwundung, nicht ausschließlich an verwehten Schuppen und auch nicht ausschließlich an Schweiß orientieren. Meine Erachtens Bora sprach hier im Forum immer vom Fährtenkorridor, also einer Bahn die alle diese Komponenten enthält. Ich muss daran immer denken wenn ich meinen Hund arbeiten sehe. Er geht nämlich nicht geradeaus immer den "Trittsiegeln" des Fährtenschuhs nach, er pendelt meist in Schlangenlinien über die Fährte und das ausdauernd über mehrere 100m, als ob "die Fährte" einen Meter breit sei, was sie wahrscheinlich auch tatsächlich ist...
 
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Ihr redet glaube ich aneinander vorbei. Die Führerfährte selbst besteht aus diversen Komponenten, mindestens Bodenverwundungen und sonstigen Charakteristika, dazu kommt bei den getupften Fährten noch der Schweiß. Was Ips üben aussagen wollte war, dass Hunde sich nicht ausschließlich an Bodenverwundung, nicht ausschließlich an verwehten Schuppen und auch nicht ausschließlich an Schweiß orientieren. Meine Erachtens Bora sprach hier im Forum immer vom Fährtenkorridor, also einer Bahn die alle diese Komponenten enthält. Ich muss daran immer denken wenn ich meinen Hund arbeiten sehe. Er geht nämlich nicht geradeaus immer den "Trittsiegeln" des Fährtenschuhs nach, er pendelt meist in Schlangenlinien über die Fährte und das ausdauernd über mehrere 100m, als ob "die Fährte" einen Meter breit sei, was sie wahrscheinlich auch tatsächlich ist...

(y) sehr gut erkannt und schön beschrieben!

Natürlich schließt das nicht aus, dass man die Hunde - mit entsprechender Erfahrung - auf eine Komponente sozusagen spezialisieren kann. Blickt man auf die Mantrailing-Ausbildung v.a. im urbanen Bereich geht, wird das vielleicht deutlich. Dort stehen dann eben u.U. weniger "Einzelkomponenten" zur Verfügung, die dann aber regelmäßig.
 
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Ich vermute der Fährte wir kaum einen Meter breit und vor allem nicht allzu hoch sein. Dass der Hund pendelt ist einfach weil er ja ständig "nach steuern" muss, wenn die Intensität abnimmt und ist in dem Bereich auch völlig normal.
Wenn er dagegen auf mehreren Hundert Metern 2-5m neben der Fährte läuft, macht mich das stutzig, da ich wie gesagt nicht denke dass die Fährte so breit ist. So viel wird da auch nicht mehr verwehen. Den Korridor sehe ich eher bei einer Schleppe.
Ich denke eher dass bei dem von dir beschriebenen Verhalten eine Störgröße vorliegt.
 
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Ich vermute der Fährte wir kaum einen Meter breit und vor allem nicht allzu hoch sein. Dass der Hund pendelt ist einfach weil er ja ständig "nach steuern" muss, wenn die Intensität abnimmt und ist in dem Bereich auch völlig normal.
Wenn er dagegen auf mehreren Hundert Metern 2-5m neben der Fährte läuft, macht mich das stutzig, da ich wie gesagt nicht denke dass die Fährte so breit ist. So viel wird da auch nicht mehr verwehen. Den Korridor sehe ich eher bei einer Schleppe.
Ich denke eher dass bei dem von dir beschriebenen Verhalten eine Störgröße vorliegt.
Der Korridor wird alleine dadurch vorhanden sein, dass Mensch dort lang gelaufen ist. Dadurch wird eine Bodenverwundung verursacht und gleichzeitig durch Körperzellen eine Bahn gelegt. Beide Komponenten können durchaus leicht "verweht" werden, da auch die durch Bodenverwundung verursachte Komponente "ausgast" und nicht zwingend nur unmittelbar über der Fährte stehen muss.
Es spielt aus meiner Sicht eine untergeordnete Rolle, ob ich beim Legen Fährtenschuhe trage oder den Teller einer Sau hinter mir her ziehe. Entscheidender ist die Stehzeit und die damit verbundene Entfaltung der Duftwolke.
Was wir i.d.R. nicht wissen, an welcher/welchen Komponente der Hund sich tatsächlich orientiert. Das eine einzelne durchaus ausreicht wissen wir, dass der Führerfährte eine besondere Bedeutung zukommt, davon gehe zumindest ich aus.
Leichtes Pendeln über die Fährte würde ich durchaus auch positiv sehen, da der Hund offensiochtlich weiß worum es geht und versucht seiner "Leitung" zu folgen.

@steve : wie verhält sich der Hund an Winkeln, wenn er parallel gearbeitet hat? Bögelt er dann so lange, bis er wieder Kontakt hat oder macht es ihm Probleme?

wipi
 

z/7

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Im
Leichtes Pendeln über die Fährte würde ich durchaus auch positiv sehen, da der Hund offensiochtlich weiß worum es geht und versucht seiner "Leitung" zu folgen.

Dass der Hund pendelt ist einfach weil er ja ständig "nach steuern" muss, wenn die Intensität abnimmt und ist in dem Bereich auch völlig normal.
Im Trail-Bereich unterscheidet man zwei Typen von Hunden: jene, die versuchen, immer dort zu laufen, wo der Geruch am intensivsten ist, und jene, die im "Geruchskorridor" soweit an den Rand pendeln, bis der Geruch zu schwach wird, und dann wieder zurück auf die andere Seite, bis dort der Geruch zu schwach wird.
Wenn er dagegen auf mehreren Hundert Metern 2-5m neben der Fährte läuft, macht mich das stutzig, da ich wie gesagt nicht denke dass die Fährte so breit ist. So viel wird da auch nicht mehr verwehen
Die vom Fährtenleger im Luftraum hinterlassenen Partikel haben je nach Größe und Gewicht zum Teil eine beträchtliche Verweildauer in der Luft, bis sie sich am Boden oder der Vegetation niederlassen. Bei konstantem leichtem Seitenwind kann das in diesem Zeitraum durchaus einen schön gleichmäßigen Versatz neben dem eigentlich genommenen Weg ergeben. So wie Du es schilderst, würde ich annehmen, der Hund arbeitet eben ausschließlich anhand der vom Fährtenleger hinterlassenen Partikel. Alternativ in der aktuell verwehten Dunstwolke aus Bodenverwundung und Partikeln. Nachdem im bodennahen Bereich die Luft aber eher ruhig ist, halte ich das für weniger wahrscheinlich.

In welchem Gelände trittst Du denn Deine Fährten?
 
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steve

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In welchem Gelände trittst Du denn Deine Fährten?

Ging das an mich? Meistens im Laubwald; größtenteils Buche mit eingestreuten Buchenrauschen. Je nachdem wie ich mich verfranse auch mal mitten durchs Unterholz durch. Dazwischenliegende Rückegassen binde ich immer ganz gerne ein und vor allem geht es häufig auch mal Wildwechsel entlang, eine Wegquerung ist eigentlich immer dabei. Das Prüfungsrevier ist eher nadelwaldlastig. Da hat mich aber in zwei von drei Revieren in denen ich übe der Käfer meiner Möglichkeiten beraubt und im dritten gibt es quasi keinen Nadelwald.
 

z/7

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Überwiegend Buche heißt dann wohl, kaum Bodenvegetation, die den Fährtenverlauf sehr einfach verfolgbar machen würde, und zudem dafür sorgt, daß Deine Partikelfährte deutlich von der Bodenverwundung abweicht.

Was man auch machen kann, dem Hund durch vor und nach dem Fährtentreten kreuz und quer über die Fährte laufen verdeutlichen, daß nur der Spur der Schalen zu folgen Erfolg verspricht, und Deine Spur ins nichts führt. Schuhe jeweils gut von Schalenkontamination befreien.

Das ist aufwendig, aber der direkteste Weg, ihm das danebenlaufen auf Kunstfährten zu verleiden.

Könntest es auch während des Fährtentretens mal probieren, Fährtenschuh mit Schalen einfach stehenlassen, ein paar Dutzend Meter abseits gehen und im Bogen zurück, und schaun, was er dann macht.

Der Buchdrucker hat schon recht, im Prinzip muß man dem Hund von Anfang an klarmachen, daß er auf der Spur mit der Bodenverwundung zu gehen hat, und nicht 2 m rechts oder links daneben. Bei Bracken ist das normal kein Thema, aber auch da passiert es mal. Ich möchte nicht ausschließen, daß das auch was genetisches ist oder mit der angewölften Arbeitsweise hohe Nase-tiefe Nase zu tun hat.
 
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Überwiegend Buche heißt dann wohl, kaum Bodenvegetation, die den Fährtenverlauf sehr einfach verfolgbar machen würde, und zudem dafür sorgt, daß Deine Partikelfährte deutlich von der Bodenverwundung abweicht.



Was man auch machen kann, dem Hund durch vor und nach dem Fährtentreten kreuz und quer über die Fährte laufen verdeutlichen, daß nur der Spur der Schalen zu folgen Erfolg verspricht, und Deine Spur ins nichts führt. Schuhe jeweils gut von Schalenkontamination befreien.
Das ist aufwendig, aber der direkteste Weg, ihm das danebenlaufen auf Kunstfährten zu verleiden.
Könntest es auch während des Fährtentretens mal probieren, Fährtenschuh mit Schalen einfach stehenlassen, ein paar Dutzend Meter abseits gehen und im Bogen zurück, und schaun, was er dann macht.

Es gibt die verschiedensten Varianten, wie man Verleitfährten anlegt oder durch Dritte anlegen lässt. Je nach Anspruch und Notwendigkeit kann man sowas machen, muss es aber nicht. In einem nicht zu Schalenwild armen Revier sorrgt die Realität schon für die "realistischen" Varianten...
Der Vorteil der geplanten Verleitungen ist halt, dass man weiß, wann und wo sie kommen. Andererseits weiß man ja, wo die Fährte läuft, wenn man sie selbst getreten hat...

Der Buchdrucker hat schon recht, im Prinzip muß man dem Hund von Anfang an klarmachen, daß er auf der Spur mit der Bodenverwundung zu gehen hat, und nicht 2 m rechts oder links daneben. Bei Bracken ist das normal kein Thema, aber auch da passiert es mal. Ich möchte nicht ausschließen, daß das auch was genetisches ist oder mit der angewölften Arbeitsweise hohe Nase-tiefe Nase zu tun hat.

DAS hätte ich geschrieben??? Nö! Ich persönlich habe eher kein Problem damit, wenn der Hund mal ein Stück neben der Fährte arbeitet, insbesondere im fortgeschrittenen Übungsstadium nicht, wenn ich mir seiner Arbeit(sweise) ansonsten sicherer sein kann.

Ob man überhaupt auf das Anzeigen der Verweiserpunkte so furchtbar scharf sein soll? Ist sicher auch diskussionswürdig, denn wenn man sich zu sehr darauf konzentriert, verliert man schnell das Wesentliche aus dem Auge. Und wennn der Hund dann einen Punkt überläuft oder der HF das Markieren nicht wahrnimmt, läuft die Arbeit schnell völlig aus dem Ruder.
 
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Bei den Teckeln gibt es die Prüfung Kaninchenschleppe mit herausziehen. Das Kaninchen wird 400 Meter gezogen und dann in den Bau gesteckt. Die ersten 200 Meter wird an der Leine gearbeitet.
Dieses ist für fast jeden Teckel völlig unproblematisch. Er hängt förmlich in der Leine und arbeitet ganz sicher.
Der gleiche Teckel hat auf eine vor 2 Stunden gespritzte Fährte erheblich mehr Schwierigkeiten.

Das ist der Anfang, der auch dem großen Hund nicht schadet.

Dazwischen liegt dann die völlige Lustlosigkeit weil das am Ende keinen Reiz ausstrahlt.
 
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Bei den Teckeln gibt es die Prüfung Kaninchenschleppe mit herausziehen. Das Kaninchen wird 400 Meter gezogen und dann in den Bau gesteckt. Die ersten 200 Meter wird an der Leine gearbeitet.
Dieses ist für fast jeden Teckel völlig unproblematisch. Er hängt förmlich in der Leine und arbeitet ganz sicher.
Der gleiche Teckel hat auf eine vor 2 Stunden gespritzte Fährte erheblich mehr Schwierigkeiten.

Das ist der Anfang, der auch dem großen Hund nicht schadet.

Dazwischen liegt dann die völlige Lustlosigkeit weil das am Ende keinen Reiz ausstrahlt.

Hm, das mag ja für sich gesehen richtig sein, was Du schreibst, geht allerdings am Ausgangsproblem vorbei. Der Hund von @steve arbeitet ja, nur halt nicht so exakt auf der Fährte, wie gewünscht.
 

steve

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Ob man überhaupt auf das Anzeigen der Verweiserpunkte so furchtbar scharf sein soll? Ist sicher auch diskussionswürdig, denn wenn man sich zu sehr darauf konzentriert, verliert man schnell das Wesentliche aus dem Auge. Und wennn der Hund dann einen Punkt überläuft oder der HF das Markieren nicht wahrnimmt, läuft die Arbeit schnell völlig aus dem Ruder.

Das weiß ich natürlich als Neuling auch nicht. In meiner Gedankenwelt hätte es unmittelbar in der Prüfung den Vorteil zu einem gefundenen Verweiser oder Tropfbett zurückgreifen zu können.
 
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Da hast Du auch recht! Bestätigung ist in Prüfung und Praxis immer sehr beruhigend. Mal davon abgesehen, bei der einer Kontrollsuche brauchst Du ja auch Pirschzeichen, um zu entscheiden, ob das Stück etwas hat oder nicht.
 
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Das weiß ich natürlich als Neuling auch nicht. In meiner Gedankenwelt hätte es unmittelbar in der Prüfung den Vorteil zu einem gefundenen Verweiser oder Tropfbett zurückgreifen zu können.

Ist schon richtig, natürlich ist das ein Vorteil, WENN man/der Hund einen solchen Punkt gefunden und angezeigt - und der HF diesen auch gemeldet (bzw. ihn sich selbst gemerkt hat) hat. Nur, in der Prüfungspraxis scheitert das nicht selten aus den verschiedensten Gründen.

Ich persönlich halte es daher für wesentlich sinnvoller, sich in der Vorbereitung (und der Prüfung natürlich) darauf zu konzentrieren, ob der Hund auf (oder meinetwegen auch 2 Meter neben) der Fährte arbeitet und zu erkennen, wie er sich verhält, wenn er eine Verleitung annimmt, statt sich während der Prüfung dann Gedanken machen zu müssen, wann denn jetzt der nächste Verweiserpunkt kommt und ob man den letzten nicht doch übersehen hat. Mir persönlich ist daher das damit zu gewinnende Fleißbienchen eher nicht so wichtig.
 
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Da hast Du auch recht! Bestätigung ist in Prüfung und Praxis immer sehr beruhigend. Mal davon abgesehen, bei der einer Kontrollsuche brauchst Du ja auch Pirschzeichen, um zu entscheiden, ob das Stück etwas hat oder nicht.

Die beste und sicherste Bestätigung, die man regelmäßig bekommen kann, ist die Arbeitsweise des Hundes, nicht irgendwelche Pirschzeichen, die in der Praxis sowieso über kurz oder lang oft genug völlig fehlen
 

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