Lese gerade, Holzpreis in Deutschland im Keller

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Komisch, gerade lese ich dass der Holzpreis in Deutschland im Keller sein soll.

Hier in Kanada und in den USA ist gerade das gegenteil der Fall. Schnittholz und Leimholz Platten (Plywood) hat sich gegenueber 2020 um ueber 100% verdoppelt. Villeicht ist es an der zeit Holz von Deutschland nach Kanada zu exportieren !

Cheers
Machen die sich über den Verbraucher lustig ? Ich habe noch nichts davon mitbekommen, im Gegenteil, ich sehe hier nur Preise die so hoch sind wie nie zuvor. Irgendwas stimmt also daran nicht.
 
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Suezkanal. Da ist halt mächtig Sand ins Getriebe gekommen und es wird wohl wieder dauern bis alles normal läuft

Ich habe bei meinem Großhändler 5.000 Tonkinstäbe für die Neuaufzucht bestellt. Er meinte, dass ich mich auf 30% gestiegene VK einstellen muß. Lagen die Frachtkosten für einen Überseecontainer letztes Jahr bei ~3.500€, waren sie dieses Jahr auf über 9.000€ gestiegen.

Kumpel von Kumpel von mir wollte irgendein Fahrzeug aus den USA für den Schwiegervater zzum runden Geburtstag importieren. Frachtkosten bei Angebotserstellung 16k €, in der nächsten Woche 24.000€ o_O
 

Westwood

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Da wird sich mittelfristig nichts ändern...
Selbst wenn der Markt jetzt plötzlich voll mit Rohmaterial wäre, dauert es lange bis die Produktionsrückstände aufgeholt sind.

Wenn ich das in den Branchen sehe in denen ich unterwegs bin, ist die Preisentwicklung schon Phänomenal... Inzwischen kommen Qualitäten in der Spanplatte zum Einsatz bei der letztes Jahr manch Verbrenner die Augenbrauen gehoben hätte.
Dies Jahr ist alles egal, wer was hat kann es bringen und bekommt noch Geld in die Hand gedrückt.

Es wusste auch manch einer nicht wohin dem Stammholz, da ist Zeug durch die Hacker gegangen das man auch hätte aufsägen können, inzwischen wieder undenkbar.
 
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Hey

Ich bin in der Kg-Rohr-Produktion tätig.
Im Moment fehlt uns der Rohstoff und das ist ein tägliches "bangen" ob ein Silozug kommt oder nicht.
Aufträge werden nur noch Tagesweise angenommen bzw keine Vorbestellungen mehr. Wir haben die ganze Produktion auf dem Hof 3x verkauft und müssten dann nochmal voll machen um den normalen Rythmus wieder zu haben. Aber es fehlen die Rohstoffe. Aber unseren Rohstofflieferanten fehlen die Rohstoff um unseren herzustellen. Er bekommt den großen teil aus Fernost.
Im Moment produzieren wir fast nur gängige größen (KG 2000) Dn 100, 125, 160, 200 und 250. Ab DN 300 läuft das, so denke ich, nach Preis.
 
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Hey

Ich bin in der Kg-Rohr-Produktion tätig.
Im Moment fehlt uns der Rohstoff und das ist ein tägliches "bangen" ob ein Silozug kommt oder nicht.
Aufträge werden nur noch Tagesweise angenommen bzw keine Vorbestellungen mehr. Wir haben die ganze Produktion auf dem Hof 3x verkauft und müssten dann nochmal voll machen um den normalen Rythmus wieder zu haben. Aber es fehlen die Rohstoffe. Aber unseren Rohstofflieferanten fehlen die Rohstoff um unseren herzustellen. Er bekommt den großen teil aus Fernost.
Im Moment produzieren wir fast nur gängige größen (KG 2000) Dn 100, 125, 160, 200 und 250. Ab DN 300 läuft das, so denke ich, nach Preis.
Ja bei uns das gleiche. Wir verarbeiten auch PVC. Die Preise sind explodiert und trotzdem ist nichts zu bekommen.
Wir mussten unsere Produktion schon anhalten und fahren aktuell weiter gedrosselt.
Ende aktuell nicht abzusehen.
 
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Das Holz für den Waldbesitzer ist aber noch nicht deutlich angezogen...

Den Reibach macht der Handel und der Exporteur umso mehr je kürzer er den Bauern hält. Ist nicht nur beim Waldbauern so.
Wenn das mit dem Export so weitergeht, werden unsere Probleme immer größer.

Bei den Milchbauern gibts Genossenschaften. Warum überlegen sich das die Waldbauern nicht. Regionale Genossenschaften kaufen oder unterstützen/investieren in regionale Sagler und versorgen die Region mit Nutzholz. Erzeugte Überschüsse kann man dann immer noch billig an die Exporteure abgeben. Kleinere WBV´s schließen sich zu Genossenschaften zwecks Verarbeitung von Roholz zusammen, betreiben ein Sägewerk, was wieder direkt verkauft an die Handwerker oder Privatleute. und zum Handel sagt man pfüat di Gott. Ganz nebenbei entstehen Arbeitsplätze für Nebenwerbslandwirte in den WBV´s und in den Sägewerken.
 
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Bring erst mal 3 Fortswirte (Landwirte) unter einen Hut.
Und die sind auch nicht das Problem.
Probleme machen mmn die Großen. Thurn und Taxis, Bayr. Staatsforsten, usw.
Aus den östlichen Nachbarländern kommt auch kein Rundholz mehr, weil die mittlerweile auch wissen, das mehr verdient ist, wenns direkt im Land gesägt und exportiert wird.

Und beim Milchpreis funktionierts ja auch nicht
 
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Wenn man nicht 2018 die Exportgeschäfte mit Nadel-Rundholz ganz erheblich ausgeweitet hätte, wäre die Dürre- und Käfer-Fichte allerortens stehend und liegend in riesigen Mengen verfault. Darüber sollte sich der Waldbesitz auch mal im klaren sein.
Die Steigerung von schlechten Preisen gibt es und sie heißt Unverkäuflichkeit.
Die deutsche Säge-Industrie hätte bei allerhöchster Auslastung nicht im Ansatz geschafft, diesen Holzanfall aufzunehmen, in einer Zeit, in der er noch verwertbar ist.

Nur Großsägewerke mit 6stelligem cbm-Einschnitt aufwärts sind in der Lage, in Summe entsprechende Mengen abzunehmen und zu verarbeiten, so daß es in einer Region zur einer deutlichen Entlastung kommt im Kalamitätsfall.
Die geschäftliche Kooperation auf regionaler Ebene zwischen Anbietern und Verarbeitern ist ein uraltes Prinzip, Holz der kurzen Wege. Nur ab einemr gewissen Dimension im Schadgeschehen versagt es eben...
Der Handel hat in solchen Überfluß-Zeiten eine wichtige Rolle der Verteilung der Produkte im (internat.) Markt über die direkten Verkäufe an Verarbeiter hinaus.

Kleine Säge-Werke, die es ohnehin kaum mehr gibt, helfen da wenig und WBVs mit Beteiligung an Holzwirtschafts-Konzernen sind eine unrealistische Vorstellung.
 
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Da hat doch m.W. auch das Kartellrecht noch ein oder zwei Wörtchen mitzureden, wenn es in effiziente Größenordnungen geht.
 
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Da wird sich mittelfristig nichts ändern...
Selbst wenn der Markt jetzt plötzlich voll mit Rohmaterial wäre, dauert es lange bis die Produktionsrückstände aufgeholt sind.

Wenn ich das in den Branchen sehe in denen ich unterwegs bin, ist die Preisentwicklung schon Phänomenal... Inzwischen kommen Qualitäten in der Spanplatte zum Einsatz bei der letztes Jahr manch Verbrenner die Augenbrauen gehoben hätte.
Dies Jahr ist alles egal, wer was hat kann es bringen und bekommt noch Geld in die Hand gedrückt.

Es wusste auch manch einer nicht wohin dem Stammholz, da ist Zeug durch die Hacker gegangen das man auch hätte aufsägen können, inzwischen wieder undenkbar.
…und im letzten Jahr gab es pro Baum 1 € für den Waldeigentümer in den Käfergebieten…
 
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z/7

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Kleinere WBV´s schließen sich zu Genossenschaften zwecks Verarbeitung von Roholz zusammen, betreiben ein Sägewerk, was wieder direkt verkauft an die Handwerker oder Privatleute.
Wurde schon probiert. Hat nicht funktioniert.

Das Problem sind immer die großen, die dann doch ihr eigenes Süppchen kochen wollen. Ober sticht Unter.

Auch generell auf dem Markt. Rahmenverträge mit günstigen Preisen für die eine oder andere Seite schaffen Ungleichgewichte, gegen die kleinere nicht ankommen. Jedenfalls nicht bei Standardware. Mit Nischenprodukten klappt es eher, das erfordert dann aber auch wieder viel Engagement und knoffhoff.

Ohne eine generelle Verknappung des Rohholzangebots wird das nix mit den höheren Preisen. Und so wie sich die Lage derzeit in NO-Deutschland darstellt, ist da demnächst wieder ein Schwung Käferholz zu erwarten.
 
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Grad ne Preiserhöhung für Artikel von Würth reinbekommen, gültig ab 1.7.
Holzbauschrauben 9%
Dampfbremsen 25 - 33 %
Silikon Acryl dichtstoffe 15 %
Bohrer 4%
Leitern 12 %
Usw.

Ist schon die dritte Preiserhöhung heuer.

Wie soll ich da noch ein für alle Seiten gerechtes Angebot erstellen ???
 

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