Das formulieren von einem Jagdgelegenheitsgesuch

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Das aller wichtigste, nachdem man lange suchen muss, fehlender Jagdneid.
Keine Mannschaft funktioniert, wenn auch nur einer dabei ist, der das was er sieht für sich behält, oder dem anderen den Bock nicht gönnt, aber lauthals Weidmannsheil wünscht und erklärt "Jo, den kenne ich". So einen kennt wahrscheinlich jeder.

So viel zu der Floskel, keine Schießer... Pächter haben auch so ihre Erfahrung.
 
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Westwood

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Da ich kein Pächter bin, kann ich nur aus Sicht eines Begehers sprechen.
Was mich an Angeboten richtig nervt bzw. ich salop gesagt zum "kotzen" finde, ist die Angabe "Keine Schießer", "Schießer sind nicht willkommen"
Auf so eine Anzeige setzte ich gleich ein imaginäres Häufchen und lese gleich weiter...
Es sind diese Phrasen auf beiden Seiten.
Sowohl Angebot als auch Gesuch.

Deinen letzten Absatz kann ich so zu 100% unterschreiben!
 
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Die Anforderung "keinen Schießer" find ich auch ziemlich daneben. Es werden Jäger gebraucht, die Strecke machen und sich auch bei der Vermarktung einbringen. Wer auf der anderen Seite sein Biofleisch selber erzeugen will, kann das gerne tun, nur nicht immer nur davon reden, bis die Jagdzeit um is, weil der Vorjahresbock noch in der Minitruhe vor sich "hinreift"..
 
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Guest
Ernsthaft. Ich würde gerne einem JJ hier die Möglichkeit geben und auf "meine" Böcke liebend gerne verzichten. Aber bei uns greift das Demokratieprinzip. Alles wird demokratisch entschieden, aber wenn unser alter Patriarch (mein Vadder) dagegen ist, wird´s ruck zuck zur Diktatur. Und Fremden gegenüber isser ä bissl misstrauisch und würde niemals über ein Forum einen Jagdkameraden suchen. Eigentlich schade, weil hier teils ganz patente Leutchen unterwegs sind. Ich finde auch die Aktion von dir @Westwood und den anderen, die ihre Reviere Jungjägern zur Verfügung stellen, höchst ehrenwert und nachahmungswürdig. Wenn ich mal irgendwann Alleinpächter irgendwo bin, werde ich mir daran ein Beispiel nehmen. (y)
 
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Also ich als revierloser Jungjäger und "noch-nie-schriftliches-Jagdgesuch-verfasst-Habender" möchte darauf hinweisen, dass MIR der Genitiv auch wichtig wäre, also "Das Formulieren eines Jagdgesuches" :p 😇:ROFLMAO:
Dennoch ist mir als Westerwälder natürlich der "Daubacher Genitiv" bekannt :p
 
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Ernsthaft. Ich würde gerne einem JJ hier die Möglichkeit geben und auf "meine" Böcke liebend gerne verzichten. Aber bei uns greift das Demokratieprinzip. Alles wird demokratisch entschieden, aber wenn unser alter Patriarch (mein Vadder) dagegen ist, wird´s ruck zuck zur Diktatur. Und Fremden gegenüber isser ä bissl misstrauisch und würde niemals über ein Forum einen Jagdkameraden suchen. Eigentlich schade, weil hier teils ganz patente Leutchen unterwegs sind. Ich finde auch die Aktion von dir @Westwood und den anderen, die ihre Reviere Jungjägern zur Verfügung stellen, höchst ehrenwert und nachahmungswürdig. Wenn ich mal irgendwann Alleinpächter irgendwo bin, werde ich mir daran ein Beispiel nehmen. (y)

Tja, wenn sich halt keine Bewerber in den KJS-Kursen oder aus dem Bekanntenkreis finden lassen, geht es halt nur über Trial&Error. Dh bei uns über Sammelansitze.

Schade nur, dass zT vor lauter Verzweiflung ehrlich geantwortet bzw. sich maßlos überschätzt wird:
- aus max. 30km Umkreis werden gerne mal 75km
- aus dem versprochenen Werkzeug ein einzelner Hammer (ohne Nägel, Zitat: „Ihr habt doch eh sicher schon alles“)
- von der „reichlichen Freizeit“ stehen aber neben Freunden etc. nur wenige Stunden für die Jagd zur Verfügung, und dann nur für Ansitze und Dj. Zufälle gibts.

Da hilft nur vorsichtiges Ausprobieren.
 
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Hallo zusammen,

wie im Titel zu lesen, geht es um die Gesuche, welche auf verschiedenen Plattformen täglich zu dutzenden lesbar sind.

Da ich in dem Thema ``Jungjäger und Revierlose´´ ein wenig aktiv bin und eigentlich noch einen festen Schein zu vergeben hätte sehe ich mir so Gesuche auch des Öfteren ein wenig genauer an.
Was mir dabei inzwischen wirklich negativ auffällt sind die abgedroschenen Phrasen mit denen die meisten Gesuche gespickt werden....

Aus diesem Grunde würde ich gerne ein wenig eruieren welche Informationen über eine Person anderen Leuten die ab und an Möglichkeiten vergeben wichtig sind und was eher abschreckt.

Immer wieder lese ich die Phrasen ``Trophäen sind mir unwichtig, Mithilfe im Revier ist selbstverständlich, Waidgerechtes Jagen ist selbstverständlich´´ etc. etc.
Wenn das so selbstverständlich wäre würde es wohl nicht jeder explizit erwähnen.
In persönlichen Gesprächen kommt dann aber meist heraus das die Interessen doch ein wenig anders gelagert sind... (Was ja eigentlich nicht einmal verwerflich ist)
Das ist aber schon die erste rote Linie für mich, wenn Dinge die in einem Gesuch explizit angesprochen wurden am Ende doch anders sind.
Es wäre Wünschenswert wenn die Leute einfach und direkt Formulieren was Sie suchen, wenn jemand z.B. schreibt ``bin daran Interessiert gegen Hegebeitrag zwei Böcke im Jahr zu schießen´´ weiß ich wenigstens wo ich dran bin und brauche das brimborium nebendran nicht.

Sonst Interessieren mich als ``vergebender einer Möglichkeit´´ am ehesten Dinge wie:
1. Wohnort (Kreis in dem gesucht wird bzw. Entfernung zum Revier)
2. Wie viel Zeit soll/kann/wird für die Jagd aufgebracht werden
3. Jagdliche Laufbahn/Erfahrungen falls vorhanden
4. vorhandene Hunde mit evtl. Prüfung
5. vorhandene Geräte die man vielleicht einbringen möchte wie Sägen, Hochentaster, Freischneider etc.
6. Fallenschein
7. geht jemand Regelmäßig schießen
8. Wo liegen jagdliche Interessenschwerpunkte (Rehwild, Sauen, Raubwild etc... Nicht jeder Jagd gern alles)
9. Hegebeitrag (ich weiß schwieriges Thema, kann aber offen drüber gesprochen werden)
10. Wünsche an die Jagdgelegenheit (möchte man Hunde ausbilden, bestimmte Bereiche besser kennen lernen etc.)

Sicherlich habe ich zwei dutzend Punkte vergessen, allerdings kommt es zu den oben genannten in der Hauptsache auf persönliche Sympathie an.
Jeder Punkt ist in einem gewissen Maß verhandel- und/oder ersetzbar wenn mir jemand offen und ehrlich erscheint und in der Lage ist klar zu Formulieren.

Ich finde es sehr bedauerlich, dass sich manch einer nur die Zeit nimmt einen Dreizeiler für das finden einer jagdlichen Wirkungsstätte zu verfassen.
Eine Jagdgelegenheit ist im Idealfall etwas das einen viele Jahre wenn nicht ein Leben lang begleitet, meiner Meinung nach kann man deswegen ein wenig Hirnschmalz und Einfallsreichtum in das erstellen eines Gesuches Investieren.

Bei Bewerbungen ist das auch immer zu beobachten das sich die Leute an eine vermeintlich vorgegebene Form halten, auch hier sind die, die ein wenig mehr Kreativität investieren, meist Gewinner am Ende des Tages.

In diesem Sinne viel Erfolg

Westwood

Ein paar der von dir beschriebenen Punkte gehören für mein Empfinden nicht in ein Papierl oder in eine Mail, sondern in ein nettes, ungezwungenes Gespräch im Revier, Gasthaus am Ort oder zuhause.

Für ein Jagdangebot würde ich so formulieren:

Ich / wir vergeben einen (un) entgeltlichen Begehungschein in einem ......-Revier in / Nähe von .... .
Vorkommende, zu bejagende Wildarten sind ........
Mein / Unser neuer Mitjäger soll in einem Umkreis von ..... seinen Wohnsitz/gewöhnlichen Aufenthalt u .seinen Arbeitsplatz haben. Ich / wir erwarten von unserem neuen Mitjäger tatkräftige Mitarbeit bei allen Arbeits- u. Hegeeinsätzen im Revier sowie ein passioniertes, beherztes Engagement im Rahmen meiner / unserer jagdlichen Vorstellungen.
Ausführliches hierzu in einem persönlichen Kennenlernen. Ich / wir freuen mich (uns) über deine kurze Bewerbung mit aussagekräftiger Bezugnahme meiner / unserer hier dargestellten Vorstellungen vorab per Mail .......

Ein Jagdgesuch könnte sich wie folgt empfehlen:

Ich (m/w/d; Jahrgang ....; JS seit .....) suche eine Jagdgelegenheit oder Anschluss an eine nette Jagdgruppe, lebe u. arbeite im Raum 000.. (mindestens 3-stellig angeben), (evtl.: führe einen brauchbaren Jagdhund im ... Behang) und möchte gerne durchschnittlich .... Tage pro Woche jagen gehen. Für die Mithilfe bei Revier- und Hegearbeiten kann und will ich im Jahr / Monat durchschnittlich .... Tage aufbringen. Ich hoffe, dass ich mit meinen Möglichkeiten jagdlichen Anschluss finden kann und freue mich auf ein persönliches Kennenlernen. WMH (Mobil und /oder E-Mail)

So einfach ist das!!! Nüchtern, höflich, sachlich und fürs Erste alles drin, was eine NORMAL tickende Gegenseite erwarten sollte / könnte.

Alles Weitere gehört in ein persönliches, ausführliches Gespräch, bei dem man sich Zeit und Muse nehmen sollte, sich gegenseitig kennen zu lernen. Ist schon eine bestehende Jagdgruppe vorhanden, die sich jahrelang kennt und gut versteht, sollte die gesamte Gruppe gleich beim ERSTEN Gespräch dabei sein und die unterschiedlichen Wahrnehmungen im Anschluss ans Vorstellungsgespräch austauschen.

Und beginnen tut man zu Jagdjahresbeginn am Besten stets mit einem Arbeitstag und nicht mit einem Ansitz.

Es ist auch weniger entscheidend, wie gut einer gleich ist und was einer alles kann oder mitbringt.

WICHTIG ist, ob man ihm die Lust an der Sache anmerkt oder jemand blos "pflichtgemäß" bei der Sache ist.

Nur ein Depp nörgelt ständig rum. Vernünftige Leute zeigen etwas und sind froh, wenn sie etwas gezeigt bekommen, so man merkt, dass man es offensichtlich selber nicht kann oder es augenscheinlich ein Anderer besser macht.
 
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Bei unserem Stadt(rand)revier braucht es auch etwas Feingefühl und Rücksicht im Umgang mit Anwohnern und Besuchern aller Art. Sein vermeintliches Recht muss man nicht unter allen Umständen ausschöpfen... . Beispielsweise ist es keine gute Idee bei uns

1. in unmittelbarer Nähe von Wohnhäusern um 2 Uhr in der Nacht mit 10 Schuss sein Vorsatzgerät zu testen
2. den Aufbruch direkt neben einem viel genutzen Fahrradweg zu entsorgen ("man hatte unter der Straßenlaterne gutes Licht zum Aufbrechen...")
3. bei bestem Sommerwetter mit einem militärisch aussehenden Halbautomaten hinter einem gut besuchten Tennis-Center herumzulaufen
4. mit 50km/h über den Feldweg und Gassigeher einstauben
 
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ja, wir hatten mit den Pächtern vom Nachbarrevier auch so eine Diskussion.

Denen fehlen nämlich Jäger, bzw. die vorhandenen sitzen halt mehr zu Hause, als im Feld/Wald.
Die Suche seih angeblich so schwierig und auf Fratzenbuch..... lol, da musste ich schmunzeln.... ich würde nie im Leben auf den Gedanken kommen, die Jäger fürs Revier auf Facebook zu suchen.
Ist bei uns auch so.
Zur Bock und Drückjagd sind die möchte gern Jäger da und dann sieht man diese nur noch ganz selten.
 
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Ist bei uns auch so.
Zur Bock und Drückjagd sind die möchte gern Jäger da und dann sieht man diese nur noch ganz selten.
Ich hab die Sprüche alle schon gehört. :rolleyes: Die kommen gratis, egal ob du den ganzen Winter auch zum Füttern da warst.

Böcke nehme ich noch wenn sie mir angetragen werden, sonst soll sie schießen wer mag. Auf Drückjagden verzichte ich gerne.
Ich könnte grad tagelang vor mich hin blatten, weil Urlaub. Ich sag nicht mal mehr dass ich welchen habe.
Jeder Neider mag sich meinetwegen seine Stangerl selber an die Wand hängen. Aber bitte nicht dann lang maulen, dass man zu allem allein ist und die Leute lieber daheim bleiben. ;)

Je nach Bedarf wird mal davon geredet "dass man einen guten Jagdhund nicht auf die Jagd tragen muss".
Kommt dann der Einsatz "will er nur schießen". Oder ist, wie von Dir formuliert "zu jeder Bock- und Drückjagd da".
Und wenn dann jeder weiß, dass er beide Sprücherl oft genug hat: Dann sitzen "sie" lieber daheim auf der Couch als im Wald.
Warum auch nicht? Da wird ihnen nicht negativ kommentiert was sie dort grad auch immer tun.
 

Fex

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Ein Revier lässt sich am besten mit einer guten Mischung bewirtschaften. Kein Revier verträgt ein Team aus lauter hochpassionierten Ausdauerjäger mit zwei linken Händen. Auch keine hochpassionierten Ausdauerjäger mit Handwerksmeisterbackground im Holzgewerbe.

Mein 6er Team besteht aus zwei hochpassionierten, einem mittelpassionierten und drei Sonntagsjägern. Kirren etc. wird von ersteren, alle anderen Revierarbeiten von allen erledigt. Auch diejenigen, die nur 5x im Jahr zu Jagd gehen, sind da, wenn die Arbeit ruft.

Ich hatte neulich das Problem, einen Jungjäger, hauptberuflich Hundeausbilder, aktiv in Kitzrettung, im Hegering und in der KJV, hochpassioniert, unterzubringen. Einhellige Aussage aller Pächter im Umkreis: Es gibt zu viele hochpassionierte, wir brauchen auch ein paar Sonntagsjäger in unseren kleinen stadtnahen Revieren.

Wenn ich jemanden suche, frage ich in der Jagdschule (KJV und kommerziell) nach guten Leuten, oder ich bekomme Leute anderweitig empfohlen. Selbstbewerber haben mich bislang nicht überzeugen können...die beim Erstgespräch abgesonderten Floskeln, die auch in vielen Gesuchen zu lesen sind, haben sich meist als Seifenblase erwiesen.
 
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9. Hegebeitrag (ich weiß schwieriges Thema, kann aber offen drüber gesprochen werden)

Das ist eigentlich der Punkt, der mich in solchen Anzeigen immer am meisten stört. Entweder entgeltlicher Begehungsschein oder ein unentgeltlicher, aber nicht so. Letztlich ist das ja auch eine offene Aufforderung zum Gesetzesbruch.

Ansonsten sehe ich es, wie oben auch geschrieben, vor allem muss es persönlich passen und das Team muss sich ergänzen.

Außerdem halte ich es für wichtig, seine Erwartungen klar zu formulieren, das gilt für beide Seiten. Es gibt nichts schlimmeres als wenn einer eine Erwartung hat die er nicht ausspricht und dann sauer wird wenn sie nicht erfüllt wird.
 

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