Waldzustandsbericht - Lage ist katastrophal

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Interessante Ansichten eines Försters:
Daraus:
"Die Wissenschaft - mit Ausnahme der deutschen Forstwissenschaft - ist sich aber einig, dass Holzverbrennung schlechter fürs Klima ist als Kohleverbrennung."

Hui.... Heißt es nicht immer, daß CO2 welches durch die Verbrennung von Holz entsteht "klimaneutral" sei :ROFLMAO:

Nicht daß der Eindruck entsteht, daß ich Wohlleben schätze, aber ab und zu hat auch er mal recht.
 
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"Wohlleben"

Auch wenn mich das esoterische Gesülze ziemlich nervt, er hat in vielen Punkten im Ansatz Recht.
Allerdings haut er den Sack anstatt den Esel.

Das Problem ist halt, dass er es nicht bei diesen Ansätzen belässt!

Angesichts der Realitäten, wie sie sich gerade - und wahrscheinlich auch noch in den nächsten Monaten und Jahren - im Ahrtal darstellen, empfinde ich seine diesbezüglichen Einlassungen übrigens als ziemlich erbärmlich!

Wenn die Politik aus Verwaltungen gewinnorientierte Anstalten macht, zwingt man die zum streng wirtschaftlichen Handeln.

:LOL: "streng wirtschaftliches Handeln" - durch Beamte (egal ob die in einer Verwaltung sitzen oder in eine "+gewinnorientierte Anstalt" umgebettet wurden)?!
 
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Der Wald wird nur nicht nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten alleine bewirtschaftet und der durchschnittliche deutsche Privatwaldbesitzer steht ohne direkte und indirekte Förderung ziemlich im Hemd da. Das war nach der BWI 2002 einer der Hauptpunkte, an denn angesetzt wurde, damit der Wald insgesamt überhaupt vernünftig behandelt wurde.
Dann muß ich mir dennoch überlegen, welche Stellschrauben ich drehe, damit diese Industrie ohne Subventionen überlebt.
Ein realer Marktpreis für das Produkt ist volkswirtschaftlich günstiger als eine Verzerrung mit Beihilfen (aus Steuergeld).

Ist das gleiche wie aktuell in der Autoindustrie, wo BEVs, HEVs und das E-Laden subventioniert werden. Aber ein Geschäftsmodell, welches auf Subventionen basiert ist nicht überlebensfähig (klar, die EZB kann Geld drucken, konnte Zimbabwe mit ihrem ZIM-$ auch mal eine zeitlang..).
 
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Das Problem war 2002, dass das Produkt (Holz) ohne Förderung garnicht mobilisiert wurde, egal was die Holzindustrie zahlen wollte. Die Förderung bisher beschränkte sich ja auch auf grundlegende Dinge und vor allem Beratung und die Zusammenschlüsse.

Daraus:
"Die Wissenschaft - mit Ausnahme der deutschen Forstwissenschaft - ist sich aber einig, dass Holzverbrennung schlechter fürs Klima ist als Kohleverbrennung."

Da lügt oder irrt er in beiden Punkten.

Hui.... Heißt es nicht immer, daß CO2 welches durch die Verbrennung von Holz entsteht "klimaneutral" sei :ROFLMAO:

Das ist einerseits ein Verbuchungseffekt, weil das CO2 aus dem verbrannten Holz bereits im Wald angerechnet wird und eine Anrechnung im Sektor "Energie" eine Doppelzählung wäre. Andererseits wird oft argumentiert, dass das Teil des "kleinen" CO2-Kreislaufs wie bei annuellen Pflanzen ist.

Nicht daß der Eindruck entsteht, daß ich Wohlleben schätze, aber ab und zu hat auch er mal recht.

Hier aber nicht. Er hängt sich an der Energiedichte der Materialien auf und vergisst, einzubeziehen, wo die herkommen. Wenn das Holz statt verbrannt zu werden im Wald vergammelt ist das klimaschädlicher als jede Verbrennung. Das wollen er und seine Jünger aber letztlich, auch wenn die das nicht so klar sagen oder eventuell sogar, ohne das begriffen zu haben.


edit: ich kaufe ein "d"
 
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Der CO2 "Verbuchungseffekt" ist Mumpitz, wichtig ist Ressoucen-schonend zu wirtschaften. Ein Fokus auf CO2 (siehe Brennholz, "wird nur soviel freigesetzt wie zuvor gespeichert wurde") führt zu unökonnomischen (und dann letztlich unökologischen) Übertreibungen.

Wohlleben fällt stets von einem Extrem ins nächste, jetzt ist "Totholz-Romantik" angesagt, dieses bietet aber im Falle von Waldbränden dem Feuer einen großen Nährboden.
Natürlich will ich keine "aufgeräumte" Wälder, aber auch nicht voller Totholz, sondern ein gesundes Mittelmaß.
 
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Der CO2 "Verbuchungseffekt" ist Mumpitz, wichtig ist Ressoucen-schonend zu wirtschaften.

Das ist kein Mumpitz, sondern ein Effekt aus der Treibhausgasinventarisierung und -bilanzierung.

Ein Fokus auf CO2 (siehe Brennholz, "wird nur soviel freigesetzt wie zuvor gespeichert wurde") führt zu unökonnomischen (und dann letztlich unökologischen) Übertreibungen.

Rein "ökonomisch" ist Brennholz aktuell günstiger als Kohle. Also? ;)
 
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Eben nicht, denn dann wird auch das "falsche" Holz verbrannt. Im Augenblick enstehen Holz-Kraftwerke, die auf die Verheizung von Holz aus Rumänien und Südamerika ausgerichtet sind und genau das wollen wir nicht, weil das weder ökologisch noch nachhaltig ist!
 

z/7

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Die Förderung bisher beschränkte sich ja auch auf grundlegende Dinge
Wie die Erschließung z.B. Ohne Wege keine Holzernte.

Und ohne forstliche Zusammenschlüsse keine wirtschaftliche Holzernte.

Das alles betrifft vorrangig den Kleinprivatwald, der unter dem Stück-Masse-Gesetz leidet. Für die Holzmengen, die man auf den dort bewirtschafteten kleinen Flächen pro Einschlag entnimmt, kommt weder ein Harvester noch ein 21t er, weil Umsetzen oder Anfahrt mehr kostet, als der Unternehmer/Holzkäufer damit verdient. Und der Kleinprivatwald ist ein ziemlich großes Stück vom deutschen Waldkuchen.
 
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Im Augenblick enstehen Holz-Kraftwerke, die auf die Verheizung von Holz aus Rumänien und Südamerika ausgerichtet sind und genau das wollen wir nicht, weil das weder ökologisch noch nachhaltig ist!
Und weshalb entstehen diese Kraftwerke? Weil der Staat Vorgaben erläßt und im Markt mitmischt (siehe Abschaltung konventioneller Kraftwerke). Eine Intervention führt zur nächsten...
 
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Kleiner Nachtrag zu Wohlleben:

Nach Testbetriebsnetz Forst des BMEL lag der Reinertrag ohne Förderung für Buchenbestände bei 40.- bis 60.- € pro Jahr und ha. im Mittel ca. 50.- €.
Über Wohllebens Waldakademie kann man den Quadratmeter Buche im Wershofener Gemeindewald für 50 Jahre pachten, für den Spottpreis von 4.-€. Macht also in Toto 40.000/ha/50 Jahre, entsprechend 800.- Teuronen pro Jahr und ha. Wobei die Verzinsung der Pachten über 50 Jahre ungerechnet bleibt. Die kämen on top drauf.
 
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Am besten wäre, der Staat würde sich nicht einmischen und nichts subventionieren.
Die Eigentümer sind bestrebt den Wald nachhaltig und zukunftsfest zu bewirtschaften, so daß er sowieso seine Nebenfunktionen erfüllen wird.
Und diejenigen Eigentümer die das nicht beherzigen, werden durch Insolvenz vom Markt gepsült, auch kein Verlust.
Es braucht keine übergeordnete KOntrollinstanz, das können die verantwortlichen Eigentümer schon selbst.
Das ist FALSCH.
Längst NICHT alle Eigentümer sind bestrebt, ihren Wald nachhaltig und zukunftsfest zu bewirtschaften.
Es gibt keine Insolvenzen ohne vorhergehende massivste ökologische Schäden im Bereich Forst, da ist die Selbstreinigung ein viel zu hoher Preis.
 
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Macht also in Toto 40.000/ha/50 Jahre, entsprechend 800.- Teuronen pro Jahr und ha. Wobei die Verzinsung der Pachten über 50 Jahre ungerechnet bleibt. Die kämen on top drauf.
Ein betriebswirtschaftliches Genie.

Wie bei der Rechnung :
"Ich kaufe die Portion Brennholz für 5 Euro und verkaufe sie für 10 Euro.
Und von den 5% Differenz lebe ich ..."
 

z/7

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Ein Nischenprodukt. Wenn das alle machen würden, käme man sehr schnell drauf, daß das netto und volkswirtschaftlich gesehn ein Draufzahlgeschäft ist.
 

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